Bitte um Arbeitszeugnisbewertung

23. August 2018 Thema abonnieren
 Von 
alant
Status:
Frischling
(2 Beiträge, 0x hilfreich)
Bitte um Arbeitszeugnisbewertung

Hallo!

meinen Vorgesetzten habe ich, um nach Möglichkeit konzernintern die Stelle zu wechseln, um ein Qualifiziertes Arbeitszeugnis gebeten. Ich hab eins nach öfter Nachfragen erhalten, beanstandet, und nach mehrmaligem Nachfragens nun ein zweites erhalten.


Der Inhalt (der formale Rahmen ist in Ordnung) besteht aus folgenden Elementen:


1. Aufgabenbeschreibung
-Auflistung-

2. Beurteilung der Leistung
Herr x hat die ihm übertragenen Arbeiten stets zu unserer vollsten Zufriedenheit erledigt.
Seine Arbeitseinstellung ist geprägt von einem hohen Maß an Einsatzbereitschaft und Eigeninitiative.

3. Beurteilung des Verhaltens
Das Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Mitarbeitern war einwandfrei.

4. Besondere Kenntnisse und Fähigkeiten
Seine Englisch-Kenntnisse befähigen ihn, auch mit unseren ausländischen Mitarbeitern im Team
zusammenzuarbeiten.


5. Grund zur Ausstellung des Zwischenzeugnisses
Das Zeugnis wurde auf Wunsch von Herrn x ausgestellt.




Ist damit dem prinzipiellen Anspruch an ein Qualifiziertes Arbeitszeugnis genüge getan?




An der Stelle muss ich wohl zum Verständnis meine mehrjährige Tätigkeit in der Entwicklungsabteilung einer sehr großen Firma beschreiben. Ich stell mein Licht eher unter den Scheffel, übertreiben tue ich nicht.


Mir wurde vor Jahren ein für die Abteilung völlig neuer, in den Kinderschuhen steckender Technikbereich übertragen. Seinerzeit galt der Posten eben wegen der Neuheit unter den Kollegen als Schleudersitz. Mich hat die spezielle digitale Technik (die heute allgemein immer mehr eine sehr maßgebliche Rolle in gleichgelagerten Industrien spielt) und deren Möglichkeiten sofort fasziniert. Also hab ich mich reingehängt, und ja, ich war/bin begeistert. Besonders der hohe Anteil an Kommunikation auch über die Abteilungsgrenzen hinaus sorgte für Freude bei mir. So band ich die neuen Tools in die bisherigen Prozessketten mit ein, entwickelte Vorgehensweisen und Optimierungen, sorgte für Zuverlässigkeit und Qualitätskontrolle, achtete auf Wirtschaftlichkeit, erweiterte stetig auch meine rein technischen Fähigkeiten und initiierte sehr erfolgreich wirkende Systemneuanschaffungen. Nebenbei sämtliche peripheren üblichen Abteilungsarbeiten... Rohstoffbeschaffung... erledigt. Immer ohne zweiten Mann/Frau, hochflexibel, und von Anfang an ohne Stellenbeschreibung oder irgendeine klare Zielvereinbarung oder dergleichen durch Vorgesetzten.
Allerdings gabs zwei mehrtägige umfangreiche Anwendungsprogrammkurse mit Bescheinigungen, und manches Programm brachte ich mir einfach selber bei. Internet machts möglich.

Diese Beschreibungen hatte ich auch meinem Vorgesetzten nach Erhalt des ersten Zeugnisses auf sein Verlangen hin zur Verfügung gestellt, natürlich in nüchterneren Form. Aus 'vollen Zufriedenheit' wurde 'vollsten', der Satz mit der Einsatzbereitschaft wurde hinzugefügt als auch unter Aufgaben meine Rolle als keyuser benannt. Eine Aufgabenliste wurde zuvor nie klar benannt, und die Aufgabenstellung beschränkte sich stets auf diffuses 'Du machst das'. Was der Vorgesetzte jetzt unter Nummer Eins an Aufgaben und unvollständig auflistet, müsste eigentlich heissen 'Diese Aufgaben haben sich aufgrund des initiativen Mitarbeiters herauskristallisiert'.

Die Rahmenbedingungen für meine Arbeit waren erheblich 'verdreckt' durch massives backstabbing bis hin zum Rufmord und Sabotage durch eine aufgabenlose Mitarbeiterblase und deren aufgabenlosen, aber einflussreichen Anführernapoleon. Selbst positive Abteilungsmanagerentscheide mich betreffend wurden offen sabotiert. Ich hätts nie geglaubt, das neben den allgemeinen Unkoordiniertheiten und Unklarheiten, die man ja irgendwie verarbeiten kann, auch noch sowas in der Wucht, Niederträchtigkeit und Sanktionslosigkeit in einer angesehenen Firma möglich sein könnte. Und nein, ich übertreibe nicht. Daher ja auch der starke Wunsch mindestens nach internem Wechsel und dass ich jetzt auf diese Details abschweife mag zeigen, dass es mir mit der Zeit doch gewaltig an die Nerven und Substanz geht.
Eigentlich müsste in dem Zeugnis auch mein dickes Fell erwähnt werden, und dass die Arbeit bisher nie darunter gelitten hat :crazy:


















-- Editiert von alant am 23.08.2018 02:23

-- Editiert von alant am 23.08.2018 02:30

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2 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
blaubär+
Status:
Weiser
(17464 Beiträge, 6499x hilfreich)

Also ziemlich viel Dampf und offenbar eine Leidensgeschichte.
Wenn das der ganze, vollständige Text ist, ist es von der Seite her mickrig. Wenn es nur Auszüge sind: ein Zeugnis wirkt als Ganzes, einzelne Elemente/Formulierungen fügen sich da ein.
Mit diesem Vorbehalt:
- stets zur vollsten Zufriedenheit ist nicht zu toppen, mehr/besser geht nicht in den Zeugniskonventionen
- Verhalten ... einwandfrei ... reichlich minimalistisch, weist auf Spannungen

1x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
alant
Status:
Frischling
(2 Beiträge, 0x hilfreich)

Unter 1.Aufgabenbeschreibung hat der Vorgesetzte sieben Punkte aufgezählt. Das macht an Raum ca. 300 Wörter aus.

Teilweise treffen sie zu, einige entsprechen nicht dem längst weiterentwickelten Iststand, und es fehlen maßgebliche Punkte. Zur Erinnerung: eine Arbeitsplatzbeschreibung/Aufgabendefinition/Zielvereinbarung hatte es bis Zeugniserhalt nie gegeben.

Müsste im Qualifizierten Zeugnis nicht auch was darüber stehen, wenn einer sehr erfolgreich und selbstständig/nachweisbar eine neue Technik ausgetestet, eingeführt und die Anwendungen stetig optimiert hat?
Ich glaub mittlerweile aber, dass sich der Vorgesetzte damit in eine unbeteiligte Zuschauerrolle reindefinieren würde (und so wars ja auch).

Ich bin im Besitz einer email, die vor einigen Jahren Stichworte für eine Stellenbeschreibung meines Tätigkeitsfeldes an einen sehr älteren Abteilungskollegen lieferte. Dieser sollte eine Beschreibung erstellen, was er aber nie gemacht hat. Genauso wie er jüngst eine positive Managmententscheidung mich betreffend einfach sabotiert hat. Beides mit Gründe für das Gewürge nun zu meinem Nachteil. Womit man bei der Formulierung Verhalten ... einwandfrei ... ist, die tatsächlich Spannungen beschreibt, und zwar erhebliche. Nur was erwarten Vorgesetzte eigentlich an liebevoller Zuwendung durch den MA, wenn dieser permanent mit hintenrum-Anwürfen (Bestechlichkeit, Sabotage, Kommunikationsverweigerung, Infragestellen des Charakters usw) konfrontiert ist?

Die Krönung ist, so kann man langsam den Eindruck haben, dass der Vorgesetzte genau weiss was los ist, aber lieber einen über die Klinge springen lässt, als dass er sich mit vieren anlegen würde. Ich erfahr stetig immer ein Stückchen mehr über Querverbindungen und Abhängigkeiten, die die Haare zu Berge stehen lassen.


Es wird wohl nicht anders gehen, als dass ich einen Fachanwalt in Sachen Zeugnis (und vielleicht mehr) zu Rate ziehe. Ich denke auch daran, die compliance-Stelle der Firma oder des Mutterkonzerns zu informieren, und zwar im vollen Bewusstsein der Folgen. Woanders bin ich auf Dauer wohl besser aufgehoben als in der Firma.


-- Editiert von alant am 23.08.2018 21:57

0x Hilfreiche Antwort

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