Arbeitszeugnis, bitte prüfen

16. April 2018 Thema abonnieren
 Von 
Somao
Status:
Frischling
(2 Beiträge, 0x hilfreich)
Arbeitszeugnis, bitte prüfen

Herr XXX, geboren am XXX, ist am XXX in unser Unternehmen eingetreten.

Er war seitdem in unserem Werk XXX in der Abteilung Lackieren XXX eingesetzt, wo er als Werker/Farbmetriker hauptsächlich mit nachfolgenden Aufgaben betraut war:

-Selbstprüfer für die Farb- und Wave-Messung der lackierten Stoßfänger nach Kundenvorgabe
-Urlaubsvertretung in der Lackversorgung

Herr XXX verfügte über umfassende und vielseitige Fachkenntnisse, die er kontinuierlich sicher und zielgerichtet in der Praxis angewandt hat. Selbst starkem Arbeitsanfall war er permanent gewachsen. Herr XXX ergriff von sich aus die Initiative und setzte sich mit Einsatzbereitschaft für unser Unternehmen ein. Dank seiner schnellen Auffassungsgabe überblickte er auch schwierige Situationen sofort, erkannte dabei das Wesentliche und war in der Lage rasch Lösungen aufzuzeigen. Jederzeit arbeitete er sehr umsichtig, genau sowie ergebnisorientiert.

Herr XXXerledigte die ihm übertragene Arbeiten immer zuverlässig und gewissenhaft stets zu unserer vollen Zufriedenheit.

Sein kollegiales Verhalten sicherte ihm fortwährend ein gutes Verhältnis zu Vorgesetzten und Mitarbeitern.

Herr XXX ist auf eigenen Wunsch zum XXX aus unserem Unternehmen ausgeschieden.

Wir bedauern das Ausscheiden von Herrn XXX, bedanken uns für die gute Zusammenarbeit und wünschen ihm für seine private und berufliche Zukunft alles Gute.

-------------------------
Hallo, ich war mir bei ein paar Formulierungen nicht so ganz sicher und würde gerne eure Meinung dazu hören. Auch die Gesamtnote würde mich Interessieren. Was mich sehr stutzig gemacht hat ist dass das private vor dem beruflichen erwähnt wird. Schreibfehler habe ich nur einen entdeckt, aber was mir noch aufgefallen ist dass es keine Erläuterung über Teamfähigkeit gibt. Vielen Dank schonmal im voraus!

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9 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
little-beagle
Status:
Student
(2181 Beiträge, 1248x hilfreich)

ich würde das mit einer "2" bewerten. Was mir auffällt: es ist nur die volle Zufriedenheit, nicht die vollste. Ansonsten klingt's aber nicht schlecht.

1x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
WilPa
Status:
Beginner
(86 Beiträge, 12x hilfreich)

Ein allgemein "gutes" Arbeitszeugnis.

Die "private und berufliche" Zukunft ist nicht übertrieben zu sehen. Du hast wahrscheinlich aus "privaten" Gründen gekündigt, daher würde ich das private voran schieben und dir auch für die "berufliche" Zukunft alles gute wünschen...
Ist absolut in Ordnung.

Gruß

2x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
Somao
Status:
Frischling
(2 Beiträge, 0x hilfreich)

Vielen Dank fürs drüberschauen!

0x Hilfreiche Antwort

#4
 Von 
peter.schwarm
Status:
Frischling
(6 Beiträge, 5x hilfreich)

Ich sehe es ähnlich, aber nicht genauso wie die Anderen.

Herr XXX verfügte über umfassende und vielseitige Fachkenntnisse, die er kontinuierlich sicher und zielgerichtet in der Praxis angewandt hat.
--> Note 1
Selbst starkem Arbeitsanfall war er permanent gewachsen.
--> Note 2
Herr XXX ergriff von sich aus die Initiative und setzte sich mit Einsatzbereitschaft für unser Unternehmen ein.
--> Note 3
Dank seiner schnellen Auffassungsgabe überblickte er auch schwierige Situationen sofort, erkannte dabei das Wesentliche und war in der Lage rasch Lösungen aufzuzeigen. Jederzeit arbeitete er sehr umsichtig, genau sowie ergebnisorientiert.
--> Note 2
Herr XXX erledigte die ihm übertragene Arbeiten immer zuverlässig und gewissenhaft stets zu unserer vollen Zufriedenheit.
--> Note 2
Sein kollegiales Verhalten sicherte ihm fortwährend ein gutes Verhältnis zu Vorgesetzten und Mitarbeitern.
--> Note 2
Wir bedauern das Ausscheiden von Herrn XXX, bedanken uns für die gute Zusammenarbeit und wünschen ihm für seine private und berufliche Zukunft alles Gute.
--> Note 3 hier fehlt leider der Zukunftswunsch nach weiterhin Erfolg, welcher dazu dient aufzuzeigen, dass man erfolgreich gearbeitet hat oder eben nicht.

Dadurch, dass der Schlusssatz einer der wichtigsten Sätze bei der Analyse von Arbeitszeugnissen ist geht ein wenig der positive Gesamteindruck der Note 2 verloren. Ansonsten aber alles gut.

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#5
 Von 
fb367463-2
Status:
Schlichter
(7422 Beiträge, 3090x hilfreich)

Gab es keinen Kundenkontakt oder warum werden nur Vorgesetzte und Kollegen erwähnt?

Insgesamt scheint diese Formulierung ein wenig... tja, keine Ahnung...

Zitat (von Somao):
Sein kollegiales Verhalten sicherte ihm fortwährend ein gutes Verhältnis zu Vorgesetzten und Mitarbeitern.


Normalerweise heißt es ja zusätzlich als Standard "Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Mitarbeitern und Kunden war jederzeit einwandfrei" - irgendwie scheint mir die vorhandene Formel nicht ganz richtig oder vielleicht zweideutig? Ist nur so ein Gefühl...

Signatur:

"Valar Morghulis"

0x Hilfreiche Antwort

#6
 Von 
eh1960
Status:
Senior-Partner
(6266 Beiträge, 1498x hilfreich)

Zitat:
Herr XXXerledigte die ihm übertragene Arbeiten immer zuverlässig und gewissenhaft stets zu unserer vollen Zufriedenheit.

Im typischen, sprachlich falschen "Zeugnis-Deutsch" bedeutet das: gut. "Sehr gut" würde ein "vollste Zufriedenheit" bedingen, obwohl es das Wort nicht gibt, denn "voll" ist nicht steigerungsfähig, voller als voll geht nicht. Sogar der Duden erkennt aber mittlerweile "vollste" als speziellen Arbeitszeugnis-Sprachgebrauch an.

Angesichts der übrigen Aussagen deutet es aber für mich auch darauf hin, daß der Verfasser des Zeugnisses sich nicht mit den Feinheiten deutscher Arbeitszeugnis-Sprache auskennt und einfach genau das gemeint hat, was er geschrieben hat.

Und das klingt ausgesprochen positiv.

Das Problem ist aber letztlich nicht zu lösen - man kann in Deutschland keine ehrlichen Arbeitszeugnisse schreiben, denn das Arbeitszeugnis muss gleichzeitig ehrlich und wohlwollend sein, und die Rechtsprechung hat einen Wust an Floskeln geschaffen, den man entsprechend übersetzen muss.

Für normale Arbeitnehmer und Arbeitgeber ist das fatal, denn anders als die Personalabteilungen großer Unternehmen beherrschen viele Leute in kleineren Unternehmen diese Kunst nicht.

Am Ende ist es dann genau wie mit Schulzeugnissen - sie haben keinerlei Aussagekraft mehr, und man braucht sie als Arbeitgeber eigentlich auch gar nicht mehr lesen, sondern verlässt sich auf ein gründliches Vorstellungsgespräch und die Probezeit.

Signatur:

Eine "UG" gibt es nicht. Es gibt nur die "UG haftungsbeschränkt".

1x Hilfreiche Antwort

#7
 Von 
eh1960
Status:
Senior-Partner
(6266 Beiträge, 1498x hilfreich)

https://www.zeit.de/karriere/bewerbung/2010-01/arbeit-zeugnis-sprache-

Signatur:

Eine "UG" gibt es nicht. Es gibt nur die "UG haftungsbeschränkt".

0x Hilfreiche Antwort

#8
 Von 
peter.schwarm
Status:
Frischling
(6 Beiträge, 5x hilfreich)

Hier werden die grundsätzlichen Techniken der Zeugnissprache erläutert. https://www.zeugnisprofi.com/wissen/zeugnissprache

Tatsächlich ist die Kombination aus "wohlwollend" und "wahrheitsgemäß" äußerst problematisch. De facto gibt es jedoch immer noch auch nach gerichtlichen Auseinandersetzungen die Möglichkeit Personalern zu signalisieren, dass es Probleme mit dem Arbeitnehmer gab. Zusätzlich wenden Personaler in großen Unternehmen die Zeugnissprache nach den bestehenden Regeln an, so dass man nach wie vor sicher gehen sollte nicht wegen eines schlechten Arbeitszeugnisses (absichtlich oder nicht sei dahingestellt) aussortiert zu werden.

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#9
 Von 
arbeitsrechtler45
Status:
Beginner
(60 Beiträge, 4x hilfreich)

Ich finde das hört sich gut an. Es sind höchstens ein paar sprachliche Sachen, aber jeder der das ließt, weiß das Du gut gearbeitet hast.

Signatur:

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