Alphapool GmbH: Festnahmen wegen Betrugsverdachts

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Anleger sollten Ansprüche gegen Unternehmer prüfen lassen

Die Anleger der insolventen Alphapool GmbH könnten auf Betrüger hereingefallen sein. Bei einer groß angelegten Razzia im Saarland und in Sachsen wurden vier Männer verhaftet. Der Verdacht lautet auf gewerbs- und bandenmäßigen Betrug und Verstoß gegen das Kreditwesengesetz.

Dass sich die Geschäfte mit der Alphapool GmbH zu einem derartigen Wirtschaftskrimi entwickeln würden, konnte die Anleger nicht ahnen. Sie traten ihre Forderungen aus Lebensversicherungen und Bausparverträgen an das Unternehmen, das seinen Sitz zunächst in Saarbrücken und später in Leipzig hatte, ab. Im Laufe der Jahre sollten sie dafür entsprechende Zahlungen erhalten. Auf die warten die Anleger allerdings vergeblich. Denn zunächst gab im vergangenen Sommer die Finanzaufsicht BaFin der Alphapool GmbH die Abwicklung des Einlagengeschäfts auf, da sie nicht über die erforderliche Erlaubnis dafür verfügte. Da das Unternehmen wenig später Insolvenz anmeldete, konnte es die angenommenen Gelder nicht an die Anleger zurückzahlen.

Schließlich ermittelte auch die Staatsanwaltschaft und im Rahmen einer groß angelegten Razzia schlugen die Ermittler jetzt zu und verhafteten vier Verdächtige. Dabei soll es nicht nur um die Alphapool GmbH gehen, sondern auch um Geschäfte der Firma Bonofa, die mit wertloser Computer-Software gehandelt haben soll. Die Rede ist inzwischen von einem Schneeballsystem, mit dem die Anleger betrogen worden sein sollen.

Rechtliche Einschätzung der Kanzlei Kreutzer, München: Für die Anleger der Alphapool GmbH steht viel Geld auf dem Spiel. Im Insolvenzverfahren können diese Forderungen voraussichtlich nicht vollständig befriedigt werden. Daher sollten die Anleger auch weitere rechtliche Schritte prüfen. Dazu gehört insbesondere die Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen. Da die Unternehmensverantwortlichen ihre Bankgeschäfte ohne die nötige Erlaubnis der BaFin betrieben haben, dürften sie gegen das Kreditwesengesetz verstoßen haben und auch persönlich in der Haftung stehen. Sollte sich der Betrugsverdacht bestätigen, können auch daraus noch weitere rechtliche Möglichkeiten erwachsen.

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