EEH MS Amavisti insolvent – Schadensersatzansprüche der Anleger

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Der im Jahr 2008 vom Elbe Emissionshaus aufgelegte EEH-Fonds Nr. 13 MS Amavisti ist insolvent. Das Amtsgericht Bremen eröffnete am 16. Mai 2017 das Insolvenzverfahren und ordnete Eigenverwaltung an (Az.: 500 IN 8/17). Für die Anleger bedeutet die Insolvenz, dass sie mit hohen finanziellen Verlusten bis hin zum Totalverlust rechnen müssen.

Damit wurde die lange Reihe von Schiffsfonds-Insolvenzen seit dem Ausbruch der Finanzkrise 2008 fortgesetzt. Der EEH-Fonds Nr. 13 MS Amavisti ist zudem bereits der vierte EEH-Schiffsfonds, der binnen kurzer Zeit Insolvenz anmelden musste.

Die MS Amavisti war auch unter den Namen MS Janne Scan bzw. BBC Tahiti unterwegs. Gegen die Folgen der Finanzkrise konnte sich der Schiffsfonds allerdings nicht wehren. Durch einen Rückgang der Nachfrage bei gleichzeitig sinkenden Charterraten und bestehenden Überkapazitäten sind in den vergangenen Jahren etliche Schiffsfonds in erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Viele Fondsgesellschaften mussten am Ende Insolvenz anmelden und Anleger haben dadurch viel Geld verloren.

Rechtliche Einschätzung der Kanzlei Kreutzer, München

Beteiligungen an Schiffsfonds sind spekulativ und daher in aller Regel auch nicht für die Altersvorsorge geeignet. Das ist nicht erst seit der Finanzkrise bekannt. Dennoch wurden Beteiligungen an Schiffsfonds immer wieder als sichere und renditestarke Geldanlage vermittelt. Tatsächlich hätten die Anlageberater im Zuge einer ordnungsgemäßen Anlageberatung die Anleger aber auch über die bestehenden Risiken aufklären müssen. Zu diesen Risiken zählen beispielsweise die meist langen Laufzeiten, die erschwerte Handelsbarkeit der Anteile, das Wiederaufleben der Kommanditistenhaftung und besonders die Möglichkeit des Totalverlusts der Einlage.

Erfahrungsgemäß wurden diese Risiken in den Beratungsgesprächen aber häufig nur unzureichend dargestellt oder sogar ganz verschwiegen. Selbst betont sicherheitsorientierten Anlegern, die in ihre Altersvorsorge investieren wollten, wurden Beteiligungen an spekulativen Schiffsfonds vermittelt. Aufgrund solch einer Falschberatung bestehen aber in vielen Fällen auch gute Aussichten, Ansprüche auf Schadensersatz durchsetzen zu können.

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