Dein Freund und Helfer

Mehr zum Thema: Alles was Recht ist, Polizei
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Von Frank

Mein Sohn wurde vorletzte Nacht gegen 01:20 Uhr auf dem Heimweg von Zivilpolizisten überfallartig kontrolliert. 3 Wagen und mehrere Polizistenum ihn herum lassen darauf schließen, dass jemand Bestimmtes gesucht wurde.

Mein Sohn (17 Jahre, schmächtig) zeigt eingeschüchtert den Ausweis vor und verhält sich kooperativ. Er hat schließlich nichts angestellt und befindetsich -leicht alkoholisiert - auf dem Weg von einer Umzugsfeier bei seiner Oma kurz vor dem Zuhause.

Leider musste er einen erheblichen Teil durch die Innenstadt zu Fuß laufen, weil keine U-Bahn mehr fuhr, die ihn direkt vor die Haustürgebracht hätte.

Plötzlich kommt ein weiterer Zivi(ca. 1,90, 90 Kg) dazu und geht auf meinen Sohn los.Er schubst ihn mehrmals gegen einen Müllcontainer mit Steinwänden und beschimpft ihn, als er nicht sofort beantworten kann, woher er genau käme und ob er "schonmal" Drogen genommen hätte (Standardfrage.. .) (Mein Sohn konnte zwar die Straße angeben, nicht aber die Hausnummer, weil meine Mutter gerade umgezogen ist. Nicht einmal ich weiß diese).

Dann fragt er, ob mein Sohn ihn "verarschen" wolle, packt und schubst ihn erneut und meint, er wäre wohl zu "besoffen". Er musste alle Taschen ausleeren. Die Hälfte landete auf dem Boden. Den Inhalt einer Tasche hatte er in seinem Zustand übersehen. Dafür wurde er wieder angebrüllt.

Mein Sohn beteuert, niemals Jemandem etwas zu Leide getan zu haben und was das Ganze jetzt solle.

Mein Sohn fragte verzweifelt nach der Dienstnummer, die ihm nicht gegeben wurde - im Gegenteil: Das sei "Widerstand gg. die Staatsgewalt,Beamtenbeleidigung".. .er käme nun mit zur Wache, was mein Sohn gerne tun wollte, um die Dienstnummer zu erfahren. Daraus wurde jedoch nichts.

So schnell wie sie ihn aufgebracht hatten, waren sie dann alle wieder verschwunden. Der Inhalt seiner Taschen lag auf dem Gehweg verstreut.

Er kann sich aber an das Gesicht, Typ und Fragmente des Einsatzfahrzeuges/ Nummernschildes erinnern. Er sagt, dass er diese Visage niemals wirdwieder vergessen können.

Die "Jungpolizisten" von zu Beginn der Maßbahme hätten völlig entgeistert zugesehen, sich aber anscheinend nicht getraut, einzuschreiten.

Fazit:

Er kam weinend nach hause, nachdem er ca. 15 Minuten lang geschockt und unfähig sich zu rühren, auf das Müllcontainerhäuschen gebeugt, verharrthatte. Zuhause war er zuerst unfähig, sich zu äußern, so fertig war er. Er hat Hämatome am Hals-und Schulterbereich.

Den Glauben an die Polizei als "Deinen Freund und Helfer" hat er verloren, wie er sagte (Ich übrigens schon lange.. .).

Spontan wollte ich sofort Anzeige erstatten, aber den Zirkus haben wir gelassen. Es kommt nichts dabei heraus. Auch den Gedanken, per Aushängen Anwohner als Zeugen zu finden, die den Vorfall beobachtet haben könnten, haben wir verworfen.

Ich habe weder die Zeit, noch die Kraft, bei aller beruflicher Belastung diese Sache weiter zu verfolgen.

Ich persönlich bin der Hoffnung, dass der Typ "Polizist" eine Ausnahme ist und zuviel "Lethal Weapon" gesehen haben dürfte.

Trotzdem ist es eine Schande für den deutschen Rechtsstaat!

P.S. : Hier bin ich gerade durch Zufall im WWW gelandet. Musste dann doch mal raus.. .

Gruß an alle, denen es ähnlich ergangen ist.


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