fristlose Kündigung durch Arbeitnehmer wegen unüberbrückbarer Differenzen

15. April 2018 Thema abonnieren
 Von 
avelana
Status:
Frischling
(1 Beiträge, 0x hilfreich)
fristlose Kündigung durch Arbeitnehmer wegen unüberbrückbarer Differenzen

Hallo und guten Tag,
seit gut 2,5 Jahren arbeite ich Teilzeit für eine 4 köpfige Familie als Hauswirtschaftskraft. Mir hat die Arbeit immer sehr viel Spaß gemacht und ich habe von der Frau des Hauses auch gelegentlich Lob für meine gute Arbeit und Verlässlichkeit bekommen. In regelmäßigen Abständen von einigen Monaten ist es allerdings zu unbegründeten, cholerischen "Ausbrüchen" von ihr gekommen. Ich habe das als allgemeine Überforderung bei der Organisation Arbeit - Haushalt - Kindererziehung - Geschäftsreisen erklärt und bin besonnen geblieben und habe geholfen und unterstützt wo ich konnte. Seit Januar habe ich nun noch eine 2. Arbeit in Teilzeit, die ich über Steuerklasse 6 abrechnen lasse. Der Zweitarbeitgeber, bei dem ich viel weniger verdiene, hat sich nun innerhalb dieser kurzen Zeit zum 2. mal einfach beim Finanzamt als mein Hauptarbeitgeber eingetragen und für ein heilloses Durcheinander gesorgt in der monatlichen Abrechnung der Bezüge. Mir war das inzwischen wirklich peinlich, aber ich habe das nicht verursacht, musste es aber meinem Hauptarbeitgeber, in diesem Fall der Familie mitteilen, was vor einigen Tagen geschah. Meine "Chefin" ist komplett ausgerastet, hat nur noch rumgeschrien, mich beleidigt, überhaupt nicht zugehört und mich zu guter Letzt einfach nach Hause geschickt. Ich habe eine Nacht über diesen Vorfall geschlafen und muss sagen, ich kann dort nicht mehr arbeiten und das ab sofort. Ich bekomme nachts keine Auge zu, habe den ganzen Tag über Beklemmungen und bin meistens klatschnass geschwitzt und kann auch kaum einen Bissen runterbekommen. Mit einer Freundin habe ich mich auch beraten, sie würde sogar im schlimmsten Fall dort meine Kündigung und den Schlüssel abgeben. Auch habe ich überlegt noch einmal ein Gespräch zu suchen. Da es aber nun zum wiederholten Mal zu so einem Eklat kam und ich auch jedes Mal sehr gelitten habe, weil es jedes Mal unbegründet aus heiterem Himmel geschah und ich morgens oft mit Magenschmerzen zur Arbeit fuhr, muss ich sagen ich kann dort nicht mehr hin, es reicht!! Grenze überschritten, Geschirr komplett zerschlagen.....
Da ich laut Arbeitsvertrag eine 4 wöchige Kündigungsfrist habe, weiß ich nicht, wie ich das nun bewerkstelligen kann. Mir geht es körperlich schlecht ich fühle mich müde und unkonzentriert, bin wie gelähmt. Meine Freundin meint ich solle die Kündigung schreiben, mich krank melden und ein Angebot über vorzeitiges Ausscheiden machen, was vielleicht angenommen wird, da man ja Geld spart.
Ich habe wirtschaftlich ein Polster, habe den sozialversichrungspflichtígen Zweitjob und bin vom Arbeitsamt unabhängig. Außerdem habe ich bereits einige neue Arbeitsangebote. Mir würde eine kurze Zeit in einer Bewerbungsphase keine Nachteile bringen.
Ich wäre sehr dankbar für Tips, wie ich diese Situation ohne großen Ärger für beide Seiten, schnellstmöglich erledigen kann (heute ist der 15. des Monats und meine Kündigung wäre heute fällig).
Vielen Dank schon einmal jetzt....

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1 Antwort
Sortierung:
#1
 Von 
Müfle7614
Status:
Frischling
(12 Beiträge, 7x hilfreich)

Hallo Avelana,

gem. 626 BGB kann ein Arbeitsverhältnis aus wichtigem Gründe fristlos gekündigt werden, wenn Gründe vorliegen, die einen Fortbestand des Arbeitsverhältnisses unzumutbar machen.

Hier sind Sie 2,5 Jahre quasi ohne Zwischenfälle angestellt. Die Situation jetzt ist natürlich nicht gut.

Hier muss die Frage geklärt werden, was ein wichtiger Grund für eine fristlose Kündigung ist.

Hier werden in der Rechtssprechung, die man sich googeln kann, durch Gerichte auch Gründe wie Aggressivität und Beleidigungen durch den Arbeitgeber akzeptiert.

Wenn Sie die Vorwürfe beweisen können, dann würde ich auch die fristlose Kündigung aussprechen.

Aus Gründen des Friedens und der Diplomatie würde ich aber regulär kündigen und die Kündigung im Beisein eines Zeugen übergeben.
Gleichzeitig kann man sich krankschreiben lassen oder um Freistellung bitten.

Ich würde fristlos kündigen und parallel hilfsweise ordentlich. Sie können die Kündigung zum 15.5. übrigens auch morgen abgeben, da heute ein Sonntag ist.

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Keine Rechtsberatung, nur meine Meinung.

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