Vorwurf: Vortäuschung einer Straftat

10. April 2011 Thema abonnieren
 Von 
Corpse87Bride
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 0x hilfreich)
Vorwurf: Vortäuschung einer Straftat

Hallo,

Letzte Woche war meine Schwester einkaufen, als sie den Einkaufswagen weggebracht hatte, kam ein Mann von hinten und zog an ihrer Handtasche. Sie versuchte ihre Tasche festzuhalten und als weitere Personen aus dem Netto kamen, lief der Mann weg. Die anderen Leute guckten allerdings nur etwas doof. Meine Schwester stieg ins Auto, fuhr ein paar Straßen weiter und rief ihren (noch-)Ehemann und unsere Mutter an. Danach rief sie die Polizei an und fragte was sie nun tun sollte. Da sie den Täter nicht genau beschreiben konnte und sein Vorhaben nicht gelungen ist, die Polizei ihn auch nicht suchen lassen konnte/wollte, beschloss sie keine Anzeige gegen unbekannt zu machen.
Am nächsten Tag trennte sie sich offiziell von ihrem Mann und verlangte auch den Hausschlüßel. Ihr Mann fuhr später zur Polizeiwache und erkundigte sich nach dem gestrigen Vorfall und meinte Hinweise diesbezüglich zu haben. Die Polizei fand jedoch keine Anzeige. Nun wurde meine Schwester dazugeholt. Sie sagte dem Polizisten, dass sie keine Anzeige aufgegeben hat, dass sie nach dem Vorfall angerufen hätte und das sie eine Anzeige gegen unbekannt für sinnlos hielt. Ihr Mann wollte dann mit dem Polizisten alleine sprechen. Als meine Schwester später wieder hinzugeholt wurde, erklärte man ihr mehrfach, dass das vortäuschen einer Straftat strafbar sei. Also schilderte meine Schwester nochmals den Vorfall und gab an danach angerufen zu haben. Die Polizei belehrte sie, dass sie die Telefonate überprüfen könnten und sie solle nochmal überlegen, ob sie wirklich angerufen hat. Meine Schwester blieb bei ihrer Aussage. Der Polizist tippte etwas in den Pc ein. Ihr Mann bestand darauf unbedingt als Zeuge eingetragen zu werden. Meine Schwester verließ daraufhin die Wache.
Vier Tage später rief ihr Mann sie an und berichtete sie wegen Diebstahl angezeigt zu haben, hätte die Klage aber bereits zurückgezogen, da er keinen Stress möchte. Am nächsten Tag hatte sie dann die angeblich zurückgezogene Anzeige im Briefkasten.
Am nächsten Tag fuhr sie zur Polizei und fragte was denn nun bei ihrem letzten Besuch gemeinsam mit ihrem Mann genau passiert wäre. Sie wurde daraufhin zu einem anderen Polizist ins Büro geschickt. Dieser erklärte, dass es eine Anzeige gäbe. Meine Schwester erkundigte sich warum man sie denn angezeigt hätte. Darauf sagte der Polizist, dass sie nicht angezeigt sei, sondern das ihm eine Anzeige gegen unbekannt vorliegt und das sie der Antragssteller wäre. Neben der Akte lag eine CD mit dem Telefonat zwischen meiner Schwester und der Polizei. Wieder belehrte sie der Polizist, dass die Vortäuschung eine Straftat wäre. Er merkte an, dass es doch komisch sei, dass man versucht sie zu berauben und sie sich dann von ihrem Mann trennt. Sie erklärte, dass das zweierlei paar Schuhe wären und nichts miteinander zu tun hat. Der Polizist meinte auch, dass er einen Zusammenhang nicht verstehen kann, aber das irgendetwas merkwürdig an der Sache sei.
Einen Tag später bekam sie eine Vorladung von der Polizei als Zeugin wegen dem Raubfall.

So...mehrere Dinge versteh ich nicht, vielleicht kann mir ja jemand helfen:
1. Wieso ist diese Anzeige auf einmal da, obwohl sie sich einen Tag vorher dafür entschieden hat, keine Anzeige aufzugeben. Sie sagte auch, dass sie sich nicht erinnern kann etwas unterschrieben zu haben oder das ihr etwas vorgelesen wurde. Mit der Unterschrift wäre sie sich allerdings nicht 100%ig sicher, da sie wohl sehr aufgebracht war.
2. Wieso wird ihr Mann als Zeuge eingetragen, obwohl er bei dem Vorfall nicht anwesend war?
3. Da die Anzeige nun scheinbar von ihr gemacht wurde, warum bekommt sie dann eine Vorladung als Zeugin?
4. Was passiert nun, wenn die Polizei wirklich glaubt sie hätte sich die ganze Story nur ausgedacht? (Sie vermutet, dass ihr Mann ihr jetzt einen reinwürgen will)

Freitag findet die Vorladung als Zeugin statt. Irgendwie durchblickt meine Schwester die Sache gar nicht. Ich ehrlich gesagt auch nicht...

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1 Antwort
Sortierung:
#1
 Von 
Snoop Pooper Scoop
Status:
Student
(2858 Beiträge, 1121x hilfreich)

quote:
Wieso ist diese Anzeige auf einmal da, obwohl sie sich einen Tag vorher dafür entschieden hat, keine Anzeige aufzugeben.


Weil die Polizei öffentliches Interesse gegeben sieht? Eine "Anzeige" ist ja nur das Zurkenntnisbringen einer Straftat, und das ist schon mit dem "der Polizei erzählen" vollendet. Ein Straf*antrag* ist etwas anderes.

quote:
Wieso wird ihr Mann als Zeuge eingetragen, obwohl er bei dem Vorfall nicht anwesend war?


Er könnte ja zumindest bezeugen, daß sie ihm von dem Vorfall erzählt hat. Wenn die Polizei schon den Verdacht hat, es könnte sich um eine vorgetäuschte Straftat handeln (auch wenn ich immer noch nicht verstehe, wieso), ist sowas durchaus relevant.

quote:
Da die Anzeige nun scheinbar von ihr gemacht wurde, warum bekommt sie dann eine Vorladung als Zeugin?


Weil es im Strafverfahren nur Täter und Zeugen gibt. Die Opfer sind auch Zeugen.

quote:
Was passiert nun, wenn die Polizei wirklich glaubt sie hätte sich die ganze Story nur ausgedacht? (Sie vermutet, dass ihr Mann ihr jetzt einen reinwürgen will)


Das ist doch unlogisch. Sie macht keine Anzeige, erst durch den Mann erfährt die Polizei von der Sache und *dann* soll sich die Polizei fragen, ob *sie* sich das nur ausgedacht hat? Die Gehirnverrenkung soll mir mal jemand verklickern, der Deutsch-Minderbemittelt übersetzen kann.

Denkt die Polizei vielleicht, sie hätte die Story aus einem völlig unerfindlichen Grund für ihren Mann erfunden und dann durch den Druck (Mann fragt bei Polizei nach) gegenüber der Polizei eine falsche Anzeige gemacht haben? Da hat die Polizei aber viel zu tun, wenn sie so mißtrauisch sein will...

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