Hi an alle,
ich muss jetzt mal kurz schildern, was am Sa nacht (So früh) passiert ist alles, und was konkret jetzt eigentlich los ist. Versuche mich kurz zu fassen.
War auf dem Nachhauseweg nach Kneipentour, war latent angetrunken (ca. 0,6 Promill), labert mich ein Typ an, wo das und das is, ich, ja, muss da in die Nähe, kann dir zeigen wo. Ganz nettes Gespräch, tauschen noch Handynummern aus, verabschieden uns, ich geh in den Innenhof, der mir hinterher, fragt mich nach 2 Eur, ich sage nein, und dann isser mich angegangen. Hat mich an den Titten begrabscht, mich zu Boden geworfen/gedrückt, mir Mund zugehalten, Gerangel, ich so gut es ging geschrien, dann isser abgehauen. Nachbarn haben mich schreien hören, aber nix gesehen. Ich ruf postwendend Polizei an, mache aussage bei Beamten, werde untersucht von Sanis (da hatte ich mir nur auf die Lippe gebissen, die geschwollen war und ein aufgeschlagenes Knie). Dann halt das ganze Spiel noch mal auf der Wache, und da ich ja sogar Vorname und Handynummer von diesem ********* hatte, hatten sie ihn auch recht fix (nach einer Stunde od so). Ich hab mitgekriegt, dass er gesagt hat, er wäre den ganzen Abend zu Haus gewesen und kenne mich nicht, was leicht durch meine eingespeicherte Handynr. zu widerlegen war und außerdem konnte ich ihn auf Bildern identifizieren.
So Frage: Wie geht das jetzt weiter? Mit was für Zeiträumen muss ich rechnen, bis irgendwas passieren könnte? Ich weiß ja von gar nix! U-Haft wird der nicht sein, wegen sowas, oder? Ich hab weng Schiss ... und außerdem tut mir seit gestern Abend der Hals weh im Sinne von Drehen nur beschränkt, an einer Stelle verdammt druckempfindlich und ich krieg den Mund nimmer ganz auf ... schätze wegen des Kampfs mit zugehaltenem Mund ... soll ich noch zum Arzt? Es ist alles so irrsinnig, hätte nie gedacht, dass mir mal sowas passiert ... hab auch außer der Polizei noch niemandem was erzählt ... und jetzt hier halt. Ach ja, und wenn ihr dem sein Anwalt wärt, würdet ihr dem zu nem Geständnis raten? (Haben auch meinen BH, Oberteil beschlagnahmt zwecks DNA und so'n Abstrich von der Haut gemacht). Und ham ihn ja in der Nacht noch gefasst. Alles so irr.
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Nächtlicher Übergriff - Folgen
Notfall oder generelle Fragen?
Notfall oder generelle Fragen?
Ihr Problem ist ja jetzt weniger ein rechtliches als ein psychologisches Problem - insofern schlage ich vor, Sie wenden sich an eine Opferschutzorganisation - der "Weiße Ring" ist da die bekannteste Einrichtung.
Zu Ihren Fragen: U-Haft kann hier schon verhängt werden, insbesondere falls der Täter einschlägige Vorauffälligkeiten hat - sie ist aber nicht zwingend, insofern kann Ihnen das auch keiner vorhersagen. Und bis zu einem Prozeß vergehen mit Sicherheit mehrere Monate. Weiteres, wie etwa eine Nebenklage, sollten Sie dann aber wirklich mit einer entsprechenden Organisation besprechen.
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Hallo, danke erst mal für Ihre Antwort.
Ich konkretisiere vielleicht meine rechtlichen Fragen noch mal, weil ich wirklich keine Ahnung von sowas habe, das vorhin war echt nicht gut formuliert von mir:
- anhand meiner geschilderten Geschichte, hat die genug Gehalt/Indizien, dass es überhaupt zu einer Strafverfolgung kommt? Weil
- wenn der einfach sagt: ok, ich hab sie doch getroffen (weil das KANN er einfach nicht mehr bestreiten, das kam ja noch in der selben Nacht durch das Handy raus), aber das war nicht unfreiwillig, dann steht doch Aussage gegen Aussage, wenn ich eine gute Schauspielerin wäre. Die Nachbarn haben mich schließlich nur schreien gehört und nicht gesehen, aufgeschlagene Knie und aufgebissene Lippen kann man sich auch woanders holen etc etc und es heißt doch immer, so lang irgendein Zweifel besteht, hat man als Opfer doch eh keine Chance.
- und würde es meine Chancen verbessern, wenn ich mit den Blessuren, die sich jetzt doch noch eingestellt haben, zum Arzt ginge? Also wenn ich mir die durch nen alltäglichen Grund zugezogen hätte, würde ich wegen sowas nie gehen, deshalb die Frage, ob das überhaupt Sinn hat. Zumal ich nicht will, dass mein Umfeld was davon erfährt.
- und in wie weit werde ich über den Fortgang des Vorgangs unterrichtet? Erst, falls die Staatsanwaltschaft Anklage erhebt oder was weiß ich, und das kann das also sein, dass ich mehrere Monate nix mehr hör und nicht weiß, wo der sich rumtreibt?
- A Propos niemand was erfährt, mein Onkel ist Hauptkommissar, allerdings in einer anderen Stadt, in einem anderen Regierungsbezirk, wie wahrscheinlich is das, dass der da 'drüber stolpern' kann?
So, hoffe, Sie können mir noch einmal helfen!
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Natürlich steht da Aussage gegen Aussage - das ist bei Sexualdelikten meistens der Fall. Das heißt aber nicht, daß er deswegen freigesprochen wird. Im Übrigen ist der Fall jetzt ohnehin losgetreten - falls Sie etwa auf die Idee kommen, daß Sie die Anzeige zurückziehen möchten - das geht gar nicht. Und "wo der sich rumtreibt", weiß die Staatsanwaltschaft schließlich auch nur, wenn der Mensch sich in U-Haft befindet.
Über den weiteren Ausgang werden Sie insofern unterrichtet, als daß Sie irgendwann zum Prozeß geladen werden. Generell haben Sie das Recht, den AUSGANG des Verfahrens zu erfahren - über jeden Verfahrensschritt muß man Sie nicht informieren. By the way hatte ich ja oben schon mal die Möglichkeit einer Nebenklage erwähnt - der Anwalt, den Sie dafür nehmen könnten (und sollten), hätte Akteneinsicht und so wären Sie besser informiert. Auch im Prozeß selber, wo der Verteidiger des Angeklagten recht unangenehm werden kann, ist ein Nebenklageanwalt Gold wert. Zu den Details:https://de.wikipedia.org/wiki/Nebenklage
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Ok .... dann werde ich das mit der Nebenklage wohl mal in Angriff nehmen, wenn es sein kann, dass es zu einem Prozess kommt. Ist das bei der Sachlage denn eine Option oder nicht?
Und mit dem "wo der sich rumtreibt" meinte ich, ob er in U-Haft ist, oder nicht. Schließlich weiß der genau, wo ich wohne.
Danke schon mal für die Hilfestellung so weit!
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-- Editiert go348837-93 am 20.08.2012 15:52
Und vor allem: ab zum Arzt, die weiteren Beschwerden dokumentieren lassen! Weil ein ärztliches Attest ist sicher besser als eine Aussage "ich konnte meinen Kopf nur unter Schmerzen drehen".
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Es kann nicht nur sein, daß es zum Prozeß kommt, es ist sogar ziemlich sicher. Deswegen haben Sie ihn doch schließlich angezeigt, und es spricht nichts dagegen, daß hier Anklage erhoben wird. Die Abwesenheit irgendwelcher "neutraler Zeugen" spricht nicht dagegen - die meisten Sexualdelikte werden nicht in aller Öffentlichkeit, sondern halt in dunklen Ecken begangen, insofern ist das schlicht typisch für den Sachverhalt.
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quote:
wenn der einfach sagt: ok, ich hab sie doch getroffen [...], aber das war nicht unfreiwillig, dann steht doch Aussage gegen Aussage
Naja, du schreibst ja:
quote:
Ich hab mitgekriegt, dass er gesagt hat, er wäre den ganzen Abend zu Haus gewesen und kenne mich nicht
Dann wird er vermutlich noch größere Probleme haben als ohnehin schon, wenn er dann auf einmal zu "ach ne, war gelogen, wir kennen uns doch, aber angegriffen habe ich sie nicht" umschwenken will. Das glaubt dem kein Mensch.
quote:
dann steht doch Aussage gegen Aussage
Was ist denn wohl glaubwürdiger? Deine Version der Geschichte oder sein "ich kenne die nicht... nein, ich kenne die doch und wir haben rumgemacht und dann fällt ihr auf einmal ein, daß sie das nicht wollte und sie hat sich dann selbst verletzt, damit es glaubwürdig aussieht, weil sie ja soviel davon hat, einen Wildfremden grundlos falsch zu beschuldigen"?
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