9/10 Regelung zum Beitritt in die Krankenkasse der Rentner

1. Mai 2018 Thema abonnieren
 Von 
elsh1911
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 2x hilfreich)
9/10 Regelung zum Beitritt in die Krankenkasse der Rentner

Ich würde gerne wissen, ob die Zeit von Sozialhilfebezug von 2000 bis Ende 2004, also vor der Einführung von Hartz IV, auch zur Vorversicherungszeit in einer gesetzlichen Krankenkasse gerechnet wird. Im Internet finde ich dazu nichts. Vielleicht kann hier jemand die Frage beantworten.

Damals war es noch so, daß man sich beim Sozialamt einen Berechtigungsschein holen mußte, wenn man zum Arzt mußte, es gab noch keine Versicherungskarte. Aber zählt das in diesem Sinne dennoch als krankenversichert ????

Vielen Dank im Voraus.

-- Editiert von elsh1911 am 01.05.2018 13:31

-- Editiert von Moderator am 03.05.2018 16:38

-- Thema wurde verschoben am 03.05.2018 16:38

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9 Antworten
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#1
 Von 
muemmel
Status:
Unbeschreiblich
(32828 Beiträge, 17249x hilfreich)

Aber zählt das in diesem Sinne dennoch als krankenversichert ???? Nein - man war doch quasi Privatpatient und gehörte keiner KK an.

Signatur:

Bei nur einer Ratte im Zimmer handelt es sich nicht um einen Reisemangel ( Amtsgericht Köln).

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#2
 Von 
elsh1911
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 2x hilfreich)

Nein, ein Privatpatient war man nicht, denn dann hätte man ja selbst zahlen müssen. Dieser Berechtigungsschein vom Sozialamt war sozusagen die Garantie für den Arzt, daß die Behandlungskosten übernommen werden.

Vielleicht sollte ich die Frage anders formulieren, hatte das Sozialamt für jeden " Kunden " eine Versicherung bei einer gesetzlichen Krankenkasse abgeschlossen und nur bei Bedarf einen Berechtigungsschein ausgestellt.

Ich erinnere mich, daß ich früher , als ich pflichtversichert war, von meiner Kasse ein Krankenscheinheft hatte.

Das kennen wahrscheinlich nur die Älteren noch, ( bin Jahrgang 1954 ), es gab ja damals keine Versicherungskarten.

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#3
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38363 Beiträge, 13981x hilfreich)

Nein, die Sozialhilfeempfänger waren nirgendwo krankenversichert. Krankenversicherung war der Sozialhilfeträger. Aus diesem Grund hat dann der Träger auch die Berechtigungsscheine ausgestellt. Die Ärzte rechneten direkt mit dem Träger ab, die Patienten waren quasi Privatversicherte. Deshalb auch bei Ärzten durchaus beliebt. Die seinerzeitigen Beitrittsregelungen für die gesetzliche Krankenkasse schlossen einen Abschluß des Versicherungsträgers direkt mit der GKV aus. Alle Bemühungen, über die Ärztekammer die Ärzte zu bewegen, mit dem Träger wenigstens nur auf GKV Tarifen abzuschliessen, scheiterten.

Außerdem, Du schreibst es doch selbst. Versicherte bekamen dieses Krankenscheinheft. Wären die Sozialhilfeempfänger bei der GKV versichert gewesen, dann hätten sie ja so ein Heft bekommen. Bekamen sie aber nicht, sie bekamen eben den Berechtigungsschein, also ihren Krankenschein von ihrer Krankenkasse, nämlich dem Sozialhilfeträger.

wirdwerden

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#4
 Von 
elsh1911
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 2x hilfreich)

ja, da hast Du wohl recht. Die Arztrechnungen wurden vom Sozialamt bezahlt. Vielen Dank für die Antwort.

Insofern heißt das leider für mich, " Adios Krankenkasse der Rentner" . Somit habe ich meine Zeiten bei der GKV nicht erfüllt und muß mich dann als freiwilliges Mitglied versichern. Echt super bei rund 600 Euro eigener Rente .Die Rente meines Mannes, der privat versichert ist, wird dann auch noch zur Hälfte auf meinen Versicherungsbeitrag angerechnet. Leider hat man das zu Zeiten, als die Weichen noch anders hätten gestellt werden können, nicht gewußt. Und genau das ist die Unverschämtheit , plötzlich werden irgendwelche Gesetze kreiert und die Leute können sehen, wie sie im Alter klar kommen. Mein Mann hat 45 Jahre gearbeitet und kann seine , eigentlich recht gute Rente, in die Gesundheitsvorsorge stecken. Bei den heutigen Kosten ( MIete, Strom, Tel. Autovers. usw .) bleibt da nicht viel übrig. So haben wir uns unseren Lebensabend nicht vorgestellt, aber da sind wir wohl nicht die Einzigen. Danke nochmal und alles Gute für Dich und alle Forums-Mitglieder.

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#5
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38363 Beiträge, 13981x hilfreich)

Nu komm mal runter. Man konnte sich auch seinerzeit schon informieren. Ich bin noch ein paar Kährchen älter als Du, war alleinerziehend mit zwei Kindern. Ich habe auf Deibel komm raus immer die GKV bezahlt, auch zu Zeiten, als ich es mir nicht leisten konnte, eben im Hinblick auf das Alter, wurde von meinen Geschlechtsgenossinnen ausgelacht wegen meiner Dämlichkeit. Und, der Eintritt von Rentnern in die GKV war früher viel schwieriger als heute.

Wäre Dein Mann in der GKV geblieben, hätte evtl. eine Zusatzversicherung abgeschlossen, dann wärst Du jetzt familienversichert. Auch das ist so ein Blödsinn. Wenn man jung ist, dann ist die PKV preiswerter, aber im Alter oder mit Familie sieht es völlig anders aus.

Man kann einfach nicht erwarten, dass die Allgemeinheit für jede Lebensfehlplanung einspringt.

wirdwerden

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#6
 Von 
elsh1911
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 2x hilfreich)

Guten Morgen,

das kann ich jetzt aber auch nicht so stehen lassen. Was heißt denn Lebensfehlplanung???? Leider kann man nicht alles im Leben vorher sehen.
Bei mir war es so, daß ich im Jahr 2000 mit meiner damals 10 jährigen Tochter,aus Palästina geflohen bin, mein damaliger Ehemann war gebürtiger Araber und hätte mir das Kind freiwillig nicht überlassen. Dadurch bin ich nach meiner Rückkehr nach Deutschland zunächst beim Sozialamt gelandet. Ich war zu der Zeit 45 Jahre alt . Ich hatte Bankkauffrau gelernt aber nach 16 Jahren Hausfrau, mein Mann war niedergelassener Arzt in Deutschland gewesen und ich mußte nicht arbeiten, war mit ihm privat versichert. Deutschland hat aber nicht auf mich gewartet, bei der Bank keine Chance mehr, also mußte ich schlecht bezahlte Arbeit annehmen, war aber dann wieder in der GKV versichert. Daß alles so kam , habe ich mir bestimmt nicht ausgesucht.

Zu meinem jetzigen Ehemann: er war 36 Jahre zuvor verheiratet, und wäre er mit seiner Ex zusammen geblieben, wäre auch die private Krankenversicherung in der Rente kein Problem gewesen. Hinzu kommt natürlich, daß er bei der Scheidung rund 1000 Euro Rente an seine Frau abgeben mußte. Auch das konnte er vor zig Jahren noch nicht wissen, das es einmal so kommt.

Versteh mich bitte nicht falsch, ich bewundere auch Dich für Deine Leistung. Das nennt man aber Kismet und nicht falsche Planung. Sind wir doch mal ehrlich: Du sagst auf der einen Seite, der Staat bzw. die Steuerzahler können nicht für alles gerade stehen. Aber dann ist es doch so, diejenigen, die bei ihrer Geburt , ihren Händen schon ewige Ruhe versprochen haben, bekommen immerhin die Grundsicherung, inkl Miete, GEZ Befreiung , ect.

Da kann man sich schon die Frage stellen, ob es sinnvoll war, Jahrzehnte fleißig zu sein, während Andere sich einen schlanken Fuß gemacht haben. Denn man könnte sagen, wären wir beide zu Hause geblieben, hätten wir in etwa dasselbe Geld.

Siehst Du das anders ??

LG

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#7
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38363 Beiträge, 13981x hilfreich)

Na ja, du hast im Ausland gelebt, warst dann offensichtlich auch nicht wieder gleich berufstätig in Deutschland. Dieses Lebensrisiko ist Deines. Du musst dafür einstehen, und sonst niemand. Und nicht jeder ALG II Empfänger macht sich "einen schlanken Fuß." Wirklich nicht. Die werden zu Arbeit herangezogen, und das ziemlich schnell, wenn denn die Voraussetzungen (bildungstechnisch) da sind. Dass die Frau Deines Mannes offensichtlich nicht gearbeitet hat, dass ist deren Lebensplanung gewesen. Sorry, da kann man im Nachhinein nicht jammern.

Gescheiterte Lebensplanungen hat man selbst zu vertreten. Das meine ich ganz wertfrei. Ach ja, ich vergaß: ich bin etliches älter als Du. Bekomme eine gute Rente, arbeite trotzdem noch trotz hohem GdB, weil es mir Freude macht. Das geht bei Dir gar nicht?

wirdwerden

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#8
 Von 
elsh1911
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 2x hilfreich)

ja, Du hast Recht, natürlich hat man das selbst zu vertreten. Ich meinte ja auch nur, daß man das, was im Leben kommt, nicht grundsätzlich vorhersehen kann.

Bezügl. des " schlanken Fußes " habe ich auch nicht die armen Hartz IV Empfänger gemeint, die unschuldiger Weise ihren Job verloren haben, Hartz IV beantragen müssen und von den Argen tyrannisiert werden, weil sie jede beschissene Arbeit annehmen müssen. Im Gegenteil die bedaure ich sehr. Ich meinte die, die einfach nur abhängen und es sich in unserem Sozialsystem bequem machen.

Nochmal zurück zur eigentlichen Sache. Wer hat sich diese Berechnung ausgedacht?? Wieso fällt die erste Lebenshälfte komplett unter den Tisch ? Vor meiner Heirat habe ich 17 Jahre gesetzlich versichert, gearbeitet und nicht nur ich, sondern Millionen anderer Menschen, auch.

Mein Mann hat sich nie beklagt über seine hohen Beiträge zur priv. Krankenversicherung. ( Er geht nächstes Jahr in Rente). Warum sollte er sich auch beklagen, er verdient sehr gut und NOCH zahlen wir das locker.

Ich will damit sagen, wer Geld hat, soll auch bezahlen.

Aber in der Rente ist nichts mehr mit " viel Kohle".

Der Staat hätte das anders regeln können, will er aber nicht, denn man zockt ja gerne die Rentner ab. Ich finde es einfach nicht richtig.

Und ja, natürlich kann und möchte ich trotz Rente noch arbeiten und dazu verdienen. Ich weiß aber nicht, wie lange ich das noch kann ( gesundheitlich), man wird älter und nicht jünger, lach.
Davon abgesehen, ich finde es gut, daß Menschen in Rente, die noch arbeiten wollen, das auch machen. Traurig ist es allerdings , wenn man arbeiten MUSS, weil es sonst nicht reicht.

Sicherlich kann man darüber diskutieren bis zum " St. Nimmerleins Tag ". Es wird seitens der Politik immer davon geredet, wie gut es uns doch geht. Das mag für viele stimmen. Wenn ich aber sehe, daß Rentner u.a. Flaschen sammeln gehen, habe ich nicht den Eindruck, das dieser Reichtum flächendeckend ist.

2x Hilfreiche Antwort

#9
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38363 Beiträge, 13981x hilfreich)

Die Ansprüche auf GKV-Abschlüsse sind in den letzten Jahren wirklich wahnsinnig erweitert worden. Das muss man einfach sehen. Viele Menschen, die heute die Möglichkeit haben, noch in die GKV einzutreten, die konnten noch vor 20 Jahren nur davon träumen, wirklich.

Klar, inzwischen müssen Rentner auch GKV-Beiträge zahlen. Bin ich ja auch von betroffen. Aber, derjenige, der eine zu geringe Rente hat, der muss ja nicht zahlen. Klar, früher mussten wir gar nicht zahlen, wenn wir denn vorher in der GKV waren, aber was solls? Wenn man denn wirklich bedürftig ist, dann bekommt man doch aufstockend Grundsicherung.

Wo liegt jetzt ganz konkret auf den Punkt gebracht die Benachteiligung von Rentnern?

wirdwerden

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