PAYPAL - Käufer mit falscher Adresse

23. Juni 2010 Thema abonnieren
 Von 
kuros
Status:
Frischling
(2 Beiträge, 0x hilfreich)
PAYPAL - Käufer mit falscher Adresse

Hallo

Ich habe Ware als Privatverkäufer über eBay ins Ausland verkauft, der Käufer hat mit Paypal bezahlt und ich habe per versichertem Versand an die bei Paypal hinterlegte Adresse geschickt. Nun ist die Ware zurückgekommen, weil die Adresse falsch ist und nicht zugestellt werden konnte. Darauf hin hat der Käufer einen Paypal-Konflikt gestartet. Obwohl ich an die bei Paypal hinterlegte Adresse geliefert und auch einen Versandbeleg nachgewiesen habe, hat Paypal dem Käufer Recht gegeben und mein Konto mit dem Gesamtbetrag belastet.
Ich habe mich an alle Paypal-Regeln gehalten und auch an die Verkäuferschutzrichtlinie, trotzdem wurde gegen mich entschieden.
Der Käufer will jetzt die Ware nicht mehr und ich habe eine Menge Kosten.

Hat Paypal mit der Rückbuchung gegen deutsches (Vertrags-)Recht verstoßen?




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2 Antworten
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#1
 Von 
kuros
Status:
Frischling
(2 Beiträge, 0x hilfreich)


Kurzer Anhang:

Da ich die Ware verkauft habe, möchte ich dafür von Paypal mein Geld zurück (schließlich hat der Käufer ja schon einmal dafür bezahlt, und es handelt sich um einen rechtsgültigen Kaufvertrag). Selbstverständlich liefere ich die Ware auch gern wieder an den Käufer, sofern dieser alle bisher entstandenen Kosten, sowie die neu entstehenden Versandkosten übernimmt und natürlich eine gültige Adresse angibt.



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#2
 Von 
bogus1
Status:
Master
(4223 Beiträge, 1424x hilfreich)

Bei allem Ärger, ich würde es einfach dabei belassen. Zumindest hast du ja die Ware zurück, das ist bei PayPal-Verkäufen keinesfalls sicher.

Es kann durchaus sein, dass die Adresse richtig ist, immerhin hat der Käufer sie bei PayPal angegeben, es war gut, dass du nur und ausschließlich an dieses Adresse versendet hast, sonst wäre jetzt das Geld weg und die Ware noch obendrauf.

Ob diese Adresse wirklich falsch ist, weiß keiner von uns, wir wissen aber, dass Zusteller gerne mal etwas als nicht zustellbar deklarieren, nur weil der Kunde im 5. Stockwerk wohnt oder weil der Zusteller einfach geschlafen hat oder den Arbeitstag schon eine Stunde früher beendet hat.

Wäre die Sendung falsch ausgeliefert worden, hätte es sein können, dass du Geld und Ware los bist.

Lt. PayPal ist ein Versandbeleg ausreichend, vorausgesetzt die Adresse ist korrekt. Damit sind wir in Deutschland noch privilegiert.


§ 447 BGB
Gefahrübergang beim Versendungskauf

(1) Versendet der Verkäufer auf Verlangen des Käufers die verkaufte Sache nach einem anderen Ort als dem Erfüllungsort, so geht die Gefahr auf den Käufer über, sobald der Verkäufer die Sache dem Spediteur, dem Frachtführer oder der sonst zur Ausführung der Versendung bestimmten Person oder Anstalt ausgeliefert hat.

(2) Hat der Käufer eine besondere Anweisung über die Art der Versendung erteilt und weicht der Verkäufer ohne dringenden Grund von der Anweisung ab, so ist der Verkäufer dem Käufer für den daraus entstehenden Schaden verantwortlich.
***

Der private Verkäufer hat also alles erforderliche getan, wenn er die Sendung dem Versandunternehmen übergeben hat. Die Preisgefahr geht auf den Käufer über, geht die Sendung auf dem Transport verloren, ist es das Risiko des Käufers. Die Gefahr geht aber nur über, wenn der Verkäufer die Sendung richtig adressiert, angemessen verpackt und das Transportunternehmen sorgfältig ausgewählt hat, dann ist er aus dem Schneider.

PayPal.de macht keinen Unterschied, ob gewerblicher Verkäufer oder privater Verkäufer: Es muss nur die Einlieferung bewiesen werden.

Da es in anderen Ländern andere Vorschriften gibt, läuft es auch anders. Bei PayPal.com z. B. muss bei einem Artikel, der teurer ist als $ 250,00, nicht nur nachgewiesen werden, dass die Sendung eingeliefert wurde, sondern es muss auch der Nachweis erbracht werden, dass sie angekommen ist und zwar nicht irgendwie und irgendwo, sondern der Name des Empfängers auf der Empfangsbescheinigung muss nachgewiesen werden.

Kann der Verkäufer die Unterschrift nicht nachweisen, greift der Käuferschutz. Versendet also ein amerikanischer Verkäufer eine Sendung an einen Roberto Corleone = angemeldete PayPal Adresse in Italien und die Freundin, die mit ihm zusammen wohnt, nimmt die Sendung an und unterschreibt mit "Monica Berlusconi", hat der Verkäufer Pech gehabt, die Sendung hat nicht den "richtigen" Empfänger erreicht. Von der deutschen Mentalität der Zusteller, die Sendung einem Nachbarn auszuhändigen und den unterschreiben zu lassen, wollen wir gar nicht reden.

Deshalb ist die Begeisterung der Amerikaner, per PayPal-Zahlung etwas nach Europa zu senden, was teurer ist als $ 250,00 = 0.

Wenn du es ganz genau nimmst, hast du noch Glück gehabt, weiß nicht wie teuer der Artikel war. Jedenfalls hast du ihn wieder. Würde mein Glück kein 2. Mal versuchen.

Vielleicht solltest du einmal überdenken, ob PayPal die richtige Zahlungsmethode ist für einen Verkäufer.




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