Umgangsrecht...Inwieweit darf man sich querstellen

2. März 2018 Thema abonnieren
 Von 
PocketCoffee
Status:
Frischling
(10 Beiträge, 10x hilfreich)
Umgangsrecht...Inwieweit darf man sich querstellen

hallihallo,

ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Versuche aber mich so kurz wie möglich zu fassen.
Seit 3 Jahren bin ich von meinem mittlerweile Ex-Mann getrennt.  3 Kinder entstanden aus der Ehe. 10, 8 und 7 Jahre alt.
Bis vor 3 Monaten waren die Kinder regelmäßig alle 14 Tage bei ihm. Da fing es an, dass er immer mal wieder ein Wochenende ohne Begründung abgesagt hat.
Vor 5 Wochen dann (die Kinder waren grad bei ihm) händigte er mir einen Brief für die Kinder aus und sagte mir er kann die Kinder nicht mehr nehmen. Das Sorgerecht will er auch freiwillig abgeben. 
Er hätte Depressionen und Selbstmordgedanken und muss sich erstmal um sich selber kümmern.
Auf mein Angebot, die Kinder öfter oder seltener, dafür aber regelmäßig zu sehen, ging er nicht ein. Er müsse einen kompletten Schlussstrich ziehen...
Den Brief habe ich den Kindern nicht gegeben, da er sehr nach Abschiedsbrief klang.
Ich habe es ihnen so gut es geht erklärt und erzählt der Papa wäre krank und kann sich im Moment nicht um sie kümmern. Haben auch über Depressionen gesprochen und für die Kinder war dann die Sache abgehakt. Sie haben danach auch kein weiteres Mal mehr danach gefragt...
Der Antrag für das alleinige Sorgerecht ist mittlerweile eingereicht. Er bestätigte schriftlich, dass er das Sorgerecht freiwillig abgeben möchte.

Nun hat er sich heute nach 5 Wochen gemeldet und will die Kinder sehen um ihnen persönlich zu erklären, dass er krank ist.
Ich hab dagegen eigentlich nichts einzuwenden (obwohl ich denke er kommt damit 5 Wochen zu spät) und habe auch die Kinder gefragt was sie dazu sagen. Sie meinten Ja, der Papa kann ihnen das nochmal erklären.

Meine Sorge ist jetzt, ob es gut ist für die Kinder wenn er jetzt kommt um ihnen zu sagen, dass er danach doch nicht mehr kommt. Wo sie doch auch ihre Zeit brauchen um damit klar zu kommen.

Haben mein Lebensgefährte und ich das Recht bei dem Gespräch dabei zu sein?
Muss ich es in Zukunft dulden, dass er kommt wie er will...und sich dann wieder Wochen nicht meldet? Darf ich verhindern, dass er die Kinder alleine zu sich nimmt, da ich Sorge um die Kinder habe weil er im Moment total labil ist?
Ich würde nur gerne vorbereitet sein und es beschäftigt mich sehr ...

Vielen lieben Dank
PocketCoffee

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7 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
fb367463-2
Status:
Schlichter
(7422 Beiträge, 3093x hilfreich)

Zitat (von PocketCoffee):
Muss ich es in Zukunft dulden, dass er kommt wie er will.
Nein, auf keinen Fall. Es sollten feste Umgangszeiten ausgemacht werden, zu denen kommt er. Kann oder will er zu diesen Zeiten nicht, dann muss er eben wieder bis zum nächsten Slot warten. Alles andere würde die Kinder auch viel zu stark verunsichern.

Was dieses Gespräch angeht, da bin ich mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob sie darauf bestehen können dabei zu sein. Was ich allerdings tun würde an Ihrer Stelle, wäre das Jugendamt einzubeziehen, und mit dem Jugendamt besprechen, ob nicht jemand von dort als neutraler Dritter mit anwesend sein kann. Das erschiene mir in dieser Situation als das sinnvollste.

Ich finde es durchaus positiv, wenn die Kinder aus erster Hand erfahren, warum es im Moment nicht rund läuft. Depressionen sind sowieso ein Thema, das Leidbringenderweise überall und ständig totgeschwiegen wird, da ist es Ihrem Mann schon hoch anzurechnen, wenn er dazu steht und dies auch entsprechend kommunizieren kann. Rein zur Sicherheit, würde ich allerdings, wie gesagt, auf einen neutralen Dritten bauen. Sie persönlich sind zu sehr involviert, meiner Meinung nach, das würde nichts bringen und wäre höchstwahrscheinlich auch nicht im Sinne ihres Mannes.

Signatur:

"Valar Morghulis"

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#2
 Von 
edy
Status:
Junior-Partner
(5654 Beiträge, 2366x hilfreich)

Hallo,

also das Jugendamt einzuschalten sollte die letzte Option sein.

Ich bin der Meinung der Vater sollte alleine mit den KIndern sprechen dürfen.

Weitere Hilfe würde ich mir bei der Caritas /Diakonie oder einer Familienberatungsstelle holen.

Und: den Lebensgefährten beim Gespräch dabeizuhaben ist für mich undenkbar.

edy

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#3
 Von 
3113
Status:
Praktikant
(558 Beiträge, 122x hilfreich)

Lass ihn mit seinen Kindern reden, allein.

Wenn sie sich lange Zeit nicht mehr sehen, ist es für die Kinder wichtig es vom Papa zu hören.

Signatur:

3113

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#4
 Von 
guest-12331.07.2019 19:33:42
Status:
Beginner
(77 Beiträge, 14x hilfreich)

soviel Glück hätte ich auch gerne gehabt - meine Ex hat die Kinder eingeschlossen um zu verhindern, dass diese mich besuchen. Das hat auch nicht nachgelassen, als das Jugendamt involviert war.

Wenn dir an deinen Kindern was liegt, dann sorge dafür, dass der Vater nicht vergisst, das es seine Kinder sind und das diese ihn noch brauchen. Ich glaube es gibt nichts wichtigeres im Leben. Leider soll es auch Väter geben, welche von ihren Kindern nichts mehr hören wollen.

Das Jugendamt kannst du dir sparen. Die kriegen nichts auf die Leiste.

Was das Gespräch der Kids mit dem Vater angeht, solange es keinen begründeten Verdacht gibt, dass Gefahr vom Elternteil für die Kinder ausgeht, gibt es auch keine Grundlage für eine Überwachung. Und auf der anderen Seite sind die Kinder alt genug, um mit solchen Situationen umzugehen.

Die rechtliche Umgangsregelung ist eine Kriegserklärung und wird nicht zu dem führen, was du möchtest. Es gibt nämlich keine rechtliche Grundlage, nach der ein Elternteil dazu gezwungen werden kann, den Umgang auszuüben. Bei den Kindern sieht das anders aus, bis zum Alter von 18(!) haben die Kinder den Umgang wahrzunehmen.

Ich drück euch beiden ganz fest die Daumen und dass ihr das durchsteht!

-- Editiert von VermisseMeineKids am 05.03.2018 07:48

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#5
 Von 
HeHe
Status:
Richter
(8410 Beiträge, 3772x hilfreich)

Den Lebensgefährten würde ich komplett außen vor lassen, aber folgendes im Vorfeld mit dem ExMann besprechen:

Er ist psych. krank, aber es besteht ja die Möglichkeit, dass er wieder in der Lage sein wird, als Vater für seine Kinder da zu sein.
Deshalb sollte er keinen endgültigen Abschied mit ihnen besprechen (das wäre wohl ein Schock für die Kinder), sondern erklären, dass er im Moment krank ist und Zeit braucht. Dann steht auch dem Umstand nichts im Wege, dass er sich eines Tages doch wieder melden kann- sobald er in der Lage ist - und wieder ein regelmäßiger Umgang stattfinden kann. Das wäre auch für die Kinder wichtig.

"Querstellen" ja oder nein darf nicht die Frage sein, denn der Umgang ist hauptsächlich ein Recht des Kindes.

-- Editiert von HeHe am 05.03.2018 12:11

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#6
 Von 
PocketCoffee
Status:
Frischling
(10 Beiträge, 10x hilfreich)

Vielen lieben Dank für eure Antworten.

Das Gespräch fand bereits statt. Habe erst mit den Kindern geredet und sie auch gefragt ob sie das überhaupt wollen. Immerhin haben sie da Mitspracherecht.

Ich hab den Papa mit den Kindern allein gelassen und ihnen Zeit gegeben. Die Kinder wussten aber, dass ich in der Nähe bin um dazu zu kommen wenn sie das Bedürfnis danach haben.
Nach dem Gespräch haben wir uns alle an den Tisch gesetzt und den Kindern erklärt, dass wenn es dem Papa irgendwann wieder besser geht, er sie erstmal stundenweise holt. Er will das ganze dann langsam angehen. Dabei werde ich ihn auch unterstützen. Trotzdem habe ich ihm gesagt, dass auch da für die Kinder eine Regelmäßigkeit stattfinden muss...

Ich hab mir viele Gedanken gemacht und war in diesem Moment einfach überfordert.
Nun kann ich nur abwarten was weiter passiert :/

Vielen Dank nochmal

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#7
 Von 
3113
Status:
Praktikant
(558 Beiträge, 122x hilfreich)

@PocketCoffee

Ich finde es gut wie Du den Ablauf beschreibst.

Alles Gute!

Signatur:

3113

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