Treffen mit neuer Partnerin

19. November 2016 Thema abonnieren
 Von 
guest-12320.06.2018 11:11:39
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 0x hilfreich)
Treffen mit neuer Partnerin

Guten Tag,
mich bewegt folgendes:

Mein Mann hat mich und die Kinder vor 5 Wochen verlassen. Grund ist eine neue Freundin, zu der er auch sofort gezogen ist. Es kam für die Kids und mich völlig überraschend.

Meine Kinder (6 und 9) können die Trennung zurzeit noch schwer verarbeiten. Mein Mann nimmt die Kinder alle 2 WE*s und auch noch zwischendurch. Damit bin ich theoretisch auch mehr als einverstanden.

Jetzt möchte ich aber nicht, dass zum jetzigen Zeitpunkt bereits die Neue den Kindern vorstellt bzw. Zeit zusammen mit ihnen verbringt. Ich akzeptiere, dass er sich in der Wohnung von ihr mit den Kindern aufhält, wenn sie nicht dabei ist.

Kann ich das so durchsetzen? Ich leiste hier jeden Morgen und Abend Trauerarbeit mit den Kindern, da es für beide eine ganz schwere Zeit ist.

Freue mich auf Antworten.

VG
Eine Mama

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12 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
drkabo
Status:
Weiser
(16474 Beiträge, 9287x hilfreich)

Zitat:
Kann ich das so durchsetzen?

Nein.
Es sei denn, die neue Partnerin ist gewalttätig oder sonstwie gefährlich für die Kinder. Alleine wegen der Tatsache, dass sie die neue Partnerin des Papas ist kann man den Kontakt / ein "Vorgestellt-werden" nicht verhindern.

Signatur:

Für alle meine Beiträge gilt §675(2) BGB.

0x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
Rechtschreibung
Status:
Lehrling
(1107 Beiträge, 1207x hilfreich)

Sie erwähnen nur, was Sie wollen. Umgekehrt ist klar (oder zu befürchten) was der Vater will. Das Gegenteil! Der bloße Wille des einen oder anderen Elternteils kann nicht beachtlich sein, Sie können nicht willkürlich das Familienleben des Vaters einschränken. Er kann grundsätzlich mit seinen Kindern machen was er will, hingehen wo er will und treffen wen er will. Wenn Sie solche Vorgaben machen wollen, dann müssen Sie die Begründung für diesen Willen liefern, insbesondere eine Gefahr für und die Interessen der Kinder aufzeigen. Sonst kommt der Verdacht auf, dass Sie vorrangig an die eigenen Interrssen denken.

Ob man das durchsetzen kann, also im Zweifelsfall mit Gerichtsbeschluss? Grundsätzlich nicht, eben weil die bloße Laune eines Elternteils unbeachtlich ist. Wer ganz clever ist, der wird bemerken, dass umgekehrt der Vater möglicherweise lange brauchen würde, um den von ihm gewünschten Beschluss (Verpflichtung zur bedingungslosen Herausgabe der Kinder an jedem zweiten WE) zu erwirken, oder darauf sogar verzichten würde. Letzteres dann entweder in der Form, dass er sich an Ihre Vorgaben hält, oder durch völligen Verzicht auf Umgang mit den Kindern.
Das kann man meines Erachtens schneller, aussichtsreicher und verlässlichler erreichen, indem man nicht den Rechtsweg nutz und damit auch nicht droht. Der gleiche Wille (egal wie begründet der ist oder eben nicht) findet möglicherweise eher Gehör, wenn er als Bitte und nicht als Forderung gormuliert ist. Das hängt natürlich davon ab, wie gut Sie beide miteinander reden können bzw. die Wünsche des anderen respektieren. Allgemein würde ich aber dazu raten, denn Sie werden demnächst eine Scheidung anstehen haben und sich noch circa 14 Jahre lang mit dem Mann auf irgendwas in Bezug auf die Kinder einigen müssen. Reizt man beim ersten Konflikt die rechtlichen Grenzen aus, muss man befürchten, dass auch alle zukünftigen Probleme rein nach den familienrechtlichen Vorgaben gelöst werden. Meiner Meinung nach ist das keine schöne Vorstellung.

Die Umsetzung Ihres Wunsches in der Praxis stelle ich mir schwierig vor. Die Frau müsste dann jedes zweite Wochenende irgendwo, aber nicht in ihrer Wohnung verbringen. Praktisch gesehen könnte das bedeuten, dass eine zweite Wohnung angemietet werden muss. Ob das so schnell und zu welchem Preis das überhaupt möglich ist...?

Ich würde also (ganz abseits der fraglichen Rechtslage) versuchen, das einvernehmlich zu lösen. Notfalls würde ich überdenken, wie wichtig mir dieser Wunsch selber ist, wie umsetzbar der ist und in wessen Interesse der eigentlich steht. Gegebenenfalls würde ich dazu externe Hilfe annehmen, die dabei unterstützt, die Situation einvernehmlich zu klären oder die (bei einer Trennung sowieso unumgänglichen) Auswirkungen auf die Kinder zu minimieren.

2x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
fb367463-2
Status:
Schlichter
(7422 Beiträge, 3090x hilfreich)

Ich glaube, abseits von aller "Rechtlichkeit", dass die Kinder die ganze Situation am allerbesten verkraften zu können, wenn jeder versucht so entspannt wie möglich mit der Situation umzugehen.

Lassen sie ihre Kinder die neue Partnerin ihres Ex-Mannes ruhig kennen lernen und auch zu ihr eine gute Beziehung aufbauen. Das ist insgesamt und letzten Endes am besten für alle.

Im besten Fall finden Sie sogar in der neuen Partnerin ihres Ex-Mannes jemanden, der mal einspringen kann, wenn eines der Kinder krank ist und Sie beispielsweise dringend auf Arbeit gebraucht werden.

Viel Erfolg!

Signatur:

"Valar Morghulis"

0x Hilfreiche Antwort

#4
 Von 
Yogi1
Status:
Student
(2030 Beiträge, 934x hilfreich)

Was wollen denn die Kinder?
Gut, sie sind natürlich noch sehr jung. Aber die Trennung ist so frisch, da kann ich mir auch bei einem 6-jährigen Kind vorstellen, dass es "reif" genug ist zu sagen: die Neue, wegen der Papa uns verlassen hat, will ich nicht kennenlernen. Ich schätze mal, sowas braucht Zeit. Und da find ich den Wunsch der Mutter - sofern es auch der Wunsch der Kinder ist -, dass die Neue ihnen noch nicht vorgestellt wird, mehr als angebracht.
Ich würde, auch wenn sie noch sehr jung sind, die Kinder fragen, was sie möchten. Und wenn die die Neue erstmal noch nicht kennenlernen wollen, würde ich als Vater das akzeptieren. Und das vielleicht ganz klein aufbauen, beim ersten Treffen vielleicht nur mal kurz Eis essen gehen und nicht direkt ein ganzes WE als "Familie" zusammen in einer Wohnung.

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#5
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38387 Beiträge, 13987x hilfreich)

Was ist denn "Trauerarbeit?" Sitzt man jeden Abend zusammen, weint und zündet Kerzen an? Oder wie? Bei aller Verletztheit, die hätte ich auch, sollte man den Kindern das Ganze als Vorgang im Leben rüber bringen, wie er eben vorkommt. Es gibt genug Fälle in der Klasse/im Hort. Es ist heute was normales. Du kannst Hilfe in Anspruch nehmen. Es gibt Beratungsstellen, von pro familia, caritas, diakonie, frauen helfen frauen u.s.w. Lass Dir helfen und übertrage Deine Trauer und Wut (hätte ich auch) nicht auf die Kids.

So, und nun erkär mir mal, wie Du die Neue für ganze Wochenenden aus ihrer eigenen Wohnung verbannen willst. Das wird nix.

wirdwerden

0x Hilfreiche Antwort

#6
 Von 
fb367463-2
Status:
Schlichter
(7422 Beiträge, 3090x hilfreich)

Yogi1, ich glaube kaum, dass es Sinn macht, die Kinder nach Ihren Wünschen zu fragen. Kinder haben sehr feine Antennen und wissen meist auch sehr genau was der Fragesteller gerne hören möchte.

Natürlich wollen die Kinder ihrer Mutter nicht "an den Karren fahren" und werden ihr gegenüber vermutlich sagen, dass sie die Neue des Vaters nicht kennenlernen wollen. Aber Kinder sind auch neugierig und vor allem offen für neue Kontakte, daher ist das die beste Basis für ein gedeihliches Auskommen aller Parteien miteinander.

Sie haben hier eine fast einzigartige Gelegenheit, sich allesamt erwachsen zu verhalten und den Trennungskrieg nicht auf dem Rücken der Kinder auszutragen.

Signatur:

"Valar Morghulis"

1x Hilfreiche Antwort

#7
 Von 
guest-12325.03.2020 14:55:28
Status:
Gelehrter
(11821 Beiträge, 3204x hilfreich)

Zitat:
Sie haben hier eine fast einzigartige Gelegenheit, sich allesamt erwachsen zu verhalten und den Trennungskrieg nicht auf dem Rücken der Kinder auszutragen.


So ist es! Kinder sind robuster als man denkt. Oft neigen die Eltern dazu ihre Bedenken und Vorbehalte auf die Kinder zu projezieren ... um sich selbst zu schützen. Die Kinder werden immer nur eine Mutter haben, und einen Vater. Lassen SIe sie, das regelt alles das Leben. Gibt schlimmeres als die neue Partnerin des Vaters kennen zu lernen.

0x Hilfreiche Antwort

#8
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38387 Beiträge, 13987x hilfreich)

Es gibt auch gute kindgerechte Literatur. Die dürfte zumindest bei dem ältern Kind weiterhelfen.

wirdwerden

0x Hilfreiche Antwort

#9
 Von 
Maja-Ratlos
Status:
Frischling
(29 Beiträge, 18x hilfreich)

Hallo,

ich kann Dich sehr gut verstehen, mir ging es vor sehr vielen Jahren genauso. Die Kinder waren genau im gleichen Alter, die Trennung kam damals völlig überraschend von heute auf Morgen (kein Streit vorher) und er ist sofort mit seiner "Neuen" zusammengezogen.

Inzwischen sind meine Kinder erwachsen ich habe folgende Erfahrungen gemacht: (Mit ein paar Jahren Abstand sieht die Welt wieder ganz anders aus)

- Du solltest vor den Kindern NIEMALS schlecht über den EX oder seine Neue reden (so nach dem Motto: „Die ist schuld, dass Euer Vater ausgezogen ist" oder „Dein Vater ist böse, hat uns verlassen".)
- Sei froh, wenn die Kinder mit ihrem Vater weiterhin Kontakt haben. Und sei froh, wenn sie sich auch mit der „Neuen" gut verstehen. Auch wenn es Dir weh tut, für die Kinder ist es besser. Beiss die Zähne zusammen und lass es geschehen. Zeig Deinen Kindern nicht, wie weh Dir das tut. Sei stark! Die Kinder wollen, dass es Dir gut geht. Wenn sie sehen, dass Du leidest, leiden sie mit.
- Trennungen sind leider heutzutage fast normal. Versucht trotz allem friedlich und großzügig miteinander umzugehen. Ein Rosenkrieg bringt niemandem was. Eine Trennung liegt nie nur an dem Einen oder an dem Anderen. Erkläre das auch Deinen Kindern, dass es nun mal vorkommen kann, dass man sich nicht mehr lieb hat, genauso wie sie sich evtl. mit ihren Freunden streiten.

Mein Großer hat damals sehr unter der Trennung gelitten (war ein Papa-Kind). Er ging dann zu einer Kinderpsychologin, die mir auch gute Tipps geben konnte.
Ich wünsche Dir viel Kraft in dieser schweren Zeit. Aber Kopf hoch, die Zeiten werden auch wieder besser.

Liebe Grüße


-- Editiert von Maja-Ratlos am 21.11.2016 12:32

4x Hilfreiche Antwort

#10
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38387 Beiträge, 13987x hilfreich)

Das deckt sich in etwa mit meinen Erfahrungen. Meine Beiden fingen an zu leiden, als der Vater jedwedes Interesse an ihnen verloren hatte. Vorher war für sie alles in Ordnung. Und noch einen Vorteil haben die Kids heute. Alleinerziehend, getrennte Eltern, das ist nicht mehr der Ausnahmezustand, sondern eine selbstverständliche Lebensform. Beide Kids sind in dem Alter, in welchem sie sich schon mit Kumpels austauschen, die ähnliches erlebt haben. Das ist auch enorm hilfreich. Und es gibt auch gute Literatur. Vielleicht mal eine Beratung bei pro familia, der Diakonie u.s.w. in Anspruch nehmen.

wirdwerden

0x Hilfreiche Antwort

#11
 Von 
guest-12320.06.2018 11:11:39
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 0x hilfreich)

Vielen Dank für die vielen Antworten! Ich möchte nicht im Einzelnen darauf eingehen.

Herzlichen Dank!

0x Hilfreiche Antwort

#12
 Von 
guest-12320.06.2018 11:11:39
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 0x hilfreich)

Vielen Dank für die vielen Antworten! Ich möchte nicht im Einzelnen darauf eingehen.

Herzlichen Dank!

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