Sorgerecht und Jugendamt Fragen

17. Juni 2011 Thema abonnieren
 Von 
Shadow315
Status:
Beginner
(82 Beiträge, 41x hilfreich)
Sorgerecht und Jugendamt Fragen

Hallo Leute

Ich muss ein wenig ausholen, hatte die letzten Tage einige Debatten über Sorgerecht.

Vorab muss ich sagen, dass alles, was jetzt folgt,
nur Diskussionsthemen waren. Ich persönlich habe derzeit
super Kontakt zu meiner Ex-Frau, Ex-Schwiegermutter.

Folgende Situation:
Ich liebe seit 2008 getrennt von meiner Ex-Frau und meinen
vier Kindern - 400km entfernt ca. Meine Ex-Frau ist in der
Nähe ihrer Mutter hingezogen. Aufgrund der Tatsache, dass
sie eine zu kleine Wohnung nur hat mieten können, lebt
meine große Tochter (9 Jahre) bereits bei der Oma (Mutter der Ex). Meine kleinste Tochter (2 Jahre) wird in naher Zukunft wohl auch offiziell der Oma abgegeben.

Meine beiden Söhne (8 und 5 Jahre) leben noch bei meiner
Ex-Frau. Wir teilen uns das gemeinsame Sorgerecht.

Soweit die Fakten.
Nun zur Diskussion und meinen Fragen:

1.
Wenn ich das soweit richtig verstanden habe, hat meine Ex-Frau mit mir das Sorgerecht und das Aufenthaltsbestimmungsrecht. Somit kann sie die Töchter ihrer Mutter geben, ohne dabei aber das Sorgerecht zu verlieren. Richtig?

2.
Thema Sorgerechtübertragung:
Kann meine Frau ohne mein Einverständnis und einfach so ohne weiteres ihr Sorgerecht ihrer Mutter übertragen?
Ich war bisher der Meinung, dass es zumindest nicht ohne meine Einverständnis geht.

3.
Im Falle, dass das Jugendamt meiner Ex-Frau die Kinder wegnehmen könnte, würde sie ja gleichzeitig das Sorgerecht verlieren, oder? Somit wäre ich dann noch der
einzige Verbleib mit Sorgerecht und man würde sich an mich wenden und nicht, wie behauptet, erstmal an die Mutter der Ex, sehe ich das richtig?

4.
Thema Sorgerechtsstreit:
Kann die Mutter meiner Ex einfach so das Sorgerecht einklagen für alle Kinder?
Ich war bisher der Meinung, dass sie ohne triftigen Grund sowas nicht wirklich kann, und vor allem, dass ich da
als Vater mit Sorgerecht ebenfalls ein Wörtchen mitzureden hätte.

5.
Hätte meine Ex-Schwiegermutter generell irgendwelche
Chancen und/oder Rechte auf meine Kinder? Das beunruhigt
mich am allermeisten, denn leider gehen die dort alle von aus.

Ich selbst bin derzeit arbeitslos und das wird zusammen mit meiner kleinen Wohnung (die auch klein wäre, hätte ich Arbeit, bin ja Single) als Hauptargument genommen und
gesagt, ich hätte fast gar keine Rechte, ob ich der Vater mit Sorgerecht bin oder nicht.

Zudem sei noch gesagt, dass ich weder rauche, noch trinke, noch vorbestraft bin oder mir sonst bisher was hab zu Schulden kommen lassen. Verstehen würde ich die
Einwände seitens der Familie meiner Ex, wenn ich kein unbeschriebenes Blatt wäre.

Wie gesagt, sind nur alles Fragen, die aus einer Diskussion herausführten. Hier habe ich deutlich gemerkt,
dass Rechtswissen und Rechtsempfinden teilweise stark
auseinanderzugehen scheinen.

Ich hoffe auf hilfreiche Antworten und danke
hiermit schonmal im Voraus. =)



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12 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38470 Beiträge, 14009x hilfreich)

zu 1: richtig
zu 2: nein, das Sorgerecht müsste ihr vom Familiengericht aberkannt werden
zu 3: nein, siehe Antwort zu 2
zu 4: einklagen kann sie alles, die Frage ist, ob die Klage Erfolg hat
zu 5: generell nicht, speziell dann, wenn es dem Kindeswohl dient und es dringend geboten ist.

wirdwerden

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#2
 Von 
Shadow315
Status:
Beginner
(82 Beiträge, 41x hilfreich)

Danke erstmal.

Das Problem ist, obwohl ich mich tatsächlich gut verstehe mit meiner Ex und ihrer Mutter, ist diese (also ihre Mutter) derart von sich überzeugt und leider so.... wie soll ich das beschreiben, ohne, dass es sich beleidigend anhört...?

Also sie ist der Typ, der die feste Meinung vertritt, Erfahrung geht über alles. Und da sie 53 ist und ich lediglich 31 und auch sonst nichts gelernt habe, kann ich ja gar nicht mehr wissen oder gar Recht haben.

Zudem redet sie gerne und viel - natürlich auch auf Ämter und mit allen möglichen Leuten. Dass man ihr nicht vorm Kopf stoßt und dann natürlich sich auch auf Unterhaltungen teilweise einlässt, geht sie davon aus, dass sie alleine deswegen schon gute Karten hat.

Dass Sympathie noch nie über Gesetze und Regeln standen, kann ich dir dabei rauf und runterbeten, sie glaubt es nicht.

Daher ihre Ansicht, dass sobald meine Ex kein Sorgerecht mehr hat, sie mehr Chancen auf meine Kinder hätte als ich.

Ziemlich bizarr das ganze. Ist auch ehrlich nicht abwertend gemeint aber gut fühlt sich das auch nicht an, wenn man als Vater sowas gesagt bekommt. Ich denke mal, da kann mich der ein oder andere vielleicht auch ein bisschen verstehen. =(

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1x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38470 Beiträge, 14009x hilfreich)

Wieso sollten der Ex oder auch Dir das Sorgerecht entzogen werden?

wirdwerden

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1x Hilfreiche Antwort

#4
 Von 
Shadow315
Status:
Beginner
(82 Beiträge, 41x hilfreich)

Naja es ist so:
Meine Ex-Frau hatte schon immer ein paar Defizite, ging zur Sonderschule, hatte Bulemie und ist ein absolutes Mutterkind. Was die Mutter sagt, ist fast schon Gesetz.
Die Mutter selbst sieht sich gerne als Alphatier, das alles
schon irgendwie regelt.

Ich müsste jetzt ernsthaft weit ausholen, um die Situation richtig verständlich zu machen aber das würde zu weit gehen.
Ich hoffe, ich kann ausreichend erklären.

Jedenfalls hält die Mutter meiner Ex immer gerne die Kontrolle über alles in ihrer Umgebung, meine Kinder eingeschlossen. Obwohl das nur die Halbwahrheit ist, denn sie bevorzugt definitiv meine beiden Mädchen.

Meine Ex-Frau hat schon Probleme, mit den Kindern fertig zu werden. Damals war ich immer zur Stelle, nur geht das ja schlecht. Ergo sind die Kinder die Leidträger.

Die Mutter meiner Ex ist sich aufgrund dieser Dinge nun sicher, dass im Fall eines Sorgerechtsentzugs meiner Ex, sie die Kontrolle übernehmen kann. Dabei interessiert es sie nicht im geringsten, dass ich als Vater mit Sorgerecht auch noch da bin. Es geht ja nichtmal darum, dass ich mein Sorgerecht verliere, das ist ja das - in meinen Augen - dreiste.

Und mit solchen Argumenten kommen die dann, wenn man was-wäre-wenn Fälle diskutiert, die natürlich von der
Ex-Schwiegermutter geführt werden.

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1x Hilfreiche Antwort


#6
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38470 Beiträge, 14009x hilfreich)

@ Shadow: ich glaube, Du weisst gar nicht, was Sorgerecht wirklich bedeutet. Die Alltagsentscheidungen bei Kindern trifft grundsätzlich derjenige, bei dem die Kinder leben. Während der Zeit des Umganges das Umgangselternteil. Wirkliche Sorgerechtsentscheidungen fallen demzufolge nur sehr selten an. Etwa die Entscheidung über den Besuch eines Kindergartens/einer Kita, die Entscheidung über die weiterführende Schule (Grundschule ist ja gesetzlich festgelegt), die Entscheidung über die religiöse Erziehung, Unterschrift unter einen Ausbildungsvertrag, Entscheidung über medizinische Eingriffe, die gravierend sind, Kontoeröffnung (bei manchen Banken), Reisepass, ABR.

Du siehst, das ist ganz wenig. Warum sollte man es also Euch wegnehmen, das Sorgerecht? Glaubst Du wirklich, dass eine Pflegefamilie das Sorgerecht zugesprochen bekommt? In der Regel nicht. Ist ja auch kein Bedarf da. Und - über das Sorgerecht bzw. die Wegnahme entscheidet das Familiengericht. Weder das Jugendamt noch die Oma.

wirdwerden

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1x Hilfreiche Antwort

#7
 Von 
Shadow315
Status:
Beginner
(82 Beiträge, 41x hilfreich)

Mir ist schon bewusst, worum es beim Sorgerecht geht.
Daher musste bzw sollte ich ja auch vom Jugendamt sozusagen eine Allzweckbescheinigung unterschreiben für die kleinen Dinge im Alltag wie z.B. ärztliche Untersuchungen etc, damit ich nicht jedesmal benachrichtigt werden muss.

Nur es geht mir halt um diesen Eigenwillen der Schwiegermutter. Dieses vollkommene Selbstvertrauen, über alles und jeden Bescheid zu wissen. Argumente, teilweise sogar Beweise stören sie nicht dabei, auf ihr Recht zu beharren.

Sie ist der Meinung halt, dass sie sämtliche Rechte und Vollmachten über meine Tochter hat.
Beispiel dazu war mal die Frage, ob ich im Fall, dass meine Ex-Frau sterben sollte, die Kinder alle zu mir nehmen wollte, da ich ja der Vater mit Sorgerecht bin.
Bevor ich antworten konnte, meinte meine Ex-Schwiegermutter nur zu mir, dass sie definitiv für meine älteste Tochter kämpfen würde. Die würde sie nicht gehen lassen.

Sowas kotzt einen einfach nur an. Vor allem als Vater, dem die Kinder praktisch genommen wurden.

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1x Hilfreiche Antwort


#9
 Von 
Shadow315
Status:
Beginner
(82 Beiträge, 41x hilfreich)

Ja der Vollmacht habe ich ja zugestimmt, weil es ja wirklich blöd gewesen wäre, hätte man mich für jeden Schritt erstmal informieren und meine Einverständnis holen müssen.

Ja, das größte Problem mit meiner Schwiegermutter ist
halt ihre Art, das ist schon richtig. Nur musste ich
hier halt nochmal nachfragen und mich absichern, ob an
den Behauptungen von ihr tatsächlich doch was dran sein
könnte.

Und das mit dem Einheiraten:
Leute verändern sich, man selbst verändert sich.
Die Wahrnehmung, das Rechts- und Gerechtigkeitsempfinden,
einfach so vieles ändert sich mit den Jahren. Wer weiß
heute schon, was in 5 Jahren passiert?

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1x Hilfreiche Antwort

#10
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38470 Beiträge, 14009x hilfreich)

Einerseits schreibst Du, Du weisst, was das Sorgerecht bedeutet. Andererseits schreibst Du, Du hättest eine Vollmacht unterschrieben, die eben gerdade die Bereiche abdeckt, die ja gar nicht hätten abgedeckt werden müssen. Irgendwie nicht ganz logisch.

Und ich frage mich natürlich, warum Du die Kinder, um die sich Deine Frau nicht kümmern kann, nicht zu Dir nimmst. Ich frage mich auch, wie man mit einer ach so unfähigen Frau vier Kinder bekommen kann.

wirdwerden

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1x Hilfreiche Antwort

#11
 Von 
Shadow315
Status:
Beginner
(82 Beiträge, 41x hilfreich)

Naja damals beim Jugendamt sagte man mir, dass diese
Vollmacht mich in keinster Weise mein Sorgerecht
einschränkt sondern lediglich das ständige Nachfragen
von Dingen erspart, denen ich normalerweise eh
zugestimmt hätte.
Mir war nur nicht klar, ob und wie sich das mit dem
Sorgerecht verhält, wenn wie gesagt die Schwiegermutter
jetzt auf einmal auf die Idee kommen würde, sich diese
holen zu wollen.

Meine Frau kann sich schon kümmern um die Kinder, nur
war es bisher immer so, dass sie gerne Hilfe von anderen
Personen nimmst. Früher war ich diese Person. Ich empfand
es nicht als schlimm, zum einen, weil ich halt der Vater
war und zum anderen, weil ich meiner Frau nicht böse war,
weil ich sie geliebt hab.

Meine Kinder werden nicht misshandelt, so sollte es nicht
rüberkommen. Nur ist meine Ex-Frau halt leicht überfordert
und schimpft häufiger und öfter, als vielleicht eine
"normale" Mutter.



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