Namensänderung weil Nachname lächerlich

21. März 2011 Thema abonnieren
 Von 
Sandy1703
Status:
Beginner
(69 Beiträge, 28x hilfreich)
Namensänderung weil Nachname lächerlich

Hallo zusammen,

Ich weiß leider nicht ob mein Thema hier richtig ist, aber wenn nicht, dann bitte verschieben.... :-)

ich denke schon seid vielen Jahren nach meinen Familiennamen zu ändern, da er wirklich lächerlich ist. Ich habe mittlerweile eine Tochter mit 6 Jahren, die genauso wie ich unter ihrem Nachnamen leidet.

Heute z.B. brachte ich Sie in den Kindergarten und es kam ein kleiner Junge aus den Gruppenraum in die Gadarobe gerannt und schrie ganz laut: Die "Wurst" ist da!!! Ja, so heißen wir, unser Familienname ist "Wurst"!!! Meine Tochter war natürlich sehr traurig darüber, fing an zu weinen und wollte gar nicht mehr im Kindergarten bleiben. Dieses Verhalten der Kinder im Kindergarten, sind erst seid ca. 1 1/2 Jahren so extrem geworden. Nun kommt meine Kleine dieses Jahr in die Schule und ich muss vorher irgendwas unternehmen, damit dies aufhört.

Ich habe als Kind auch extrem unter meinem Nachnamen gelitten. Ich wurde gehänselt mit Bratwurst, Wiener- Wurst und Salami. Heute nennt man mich oft noch Wurschti!

Gut, aber ich kann damit umgehen, mittlerweile zumindest. Jedoch meine Tochter nicht und weil sie leidet, leide ich mit.

Nun frage ich mich, wie ich eine Namensänderung am besten angehe. Ich bin mir eigentlich sicher, dass aufgrund unseres Familiennamens ein wichtiger Grund vorhanden ist.

Ich bin allein erziehend, war nicht verheiratet und ich trage die elterliche Sorge alleine. Meine Tochter hat den Nachnamen von mir erhalten und meine Mutter durch Heirat mit meinem Vater.

Was muss ich beachten? Wie gehe ich vor? Wie könnte ich meinen Namen verändern? Was kostet eine Namensänderung?

Für Antworten bin ich sehr dankbar....

Viele Grüße.....

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20 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
nero070
Status:
Bachelor
(3590 Beiträge, 1263x hilfreich)

Hallo Picollina,

ich denke nicht, dass einen Antrag auf öffentlich-rechtliche Namensänderung entsprochen werden würde, wenn der Nachname "Wurst" als schwerwiegender Grund vorgetragen wird. Das ist kein schwerwiegender Grund.

Wenn ich in einem online-telefonbuch nach dem Namen suche, bekomme ich in Berlin 15 Einträge, in Hambung 10, hier sogar ein Dr. dabei. München 9 Einträge.

Ich denke, mit dem Namen kann man leben. Klarheit würde ein Anruf beim örtlichen Standesamt verschaffen. Dort wäre der Antrag zu stellen.

LG nero

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#2
 Von 
Sandy1703
Status:
Beginner
(69 Beiträge, 28x hilfreich)

Vielen Dank für Deine Antwort.

Nun es mag sein, dass es aus wirtschaftlicher Sicht kein schwerwiegender Grund ist. Ich will auch nicht mit einem besseren Namen mehr Geld verdienen.

Vielmehr geht es um die persönlichen Verletzungen die ich, besser gesagt, mittlerweile meine Tochter Tag für Tag zu hören bekommen. Respektlos behandelt zu werden, gemobbt und beleidigt zu werden sollte wohl schwerwiegend genug sein, als sich mit einem "netteren" Namen besser "verkaufen" zu können....


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#3
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38380 Beiträge, 13985x hilfreich)

Für eine Namensänderung ist nicht das Standesamt zuständig, sondern die höhere Verwaltungsbehörde. Ergibt sich aus dem Namensänderungsgesetz.

Ob gelegentliche Hänseleien ausreichen, das vermögen wir hier nicht abzuschätzen. Vielleicht mal mit der Behörde Kontakt aufnehmen. Das ist eben eine Ermessensentscheidung. Nur, einfach wirds mit Sicherheit nicht. Vielleicht kann man die Entscheidung erleichtern, indem man nur eine schlichte kleine Änderung vorschlägt, beispielsweise aus dem Namen das "r" rauszunehmen, so dass man dann einfach "Wust" hieße?

wirdwerden

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#4
 Von 
nero070
Status:
Bachelor
(3590 Beiträge, 1263x hilfreich)

Hallo,

quote:
Für eine Namensänderung ist nicht das Standesamt zuständig, sondern die höhere Verwaltungsbehörde. Ergibt sich aus dem Namensänderungsgesetz.


Manchmal gibst Du echt lustige Antworten.

Was ist denn heute "die" höhere Verwaltungsbehörde?

Der Wortlaut aus dem NamÄndG ist noch aus der Zeit des Deutschen Reiches. Hier ist z.B. auch die Rede vom Reichsminister des Inneren.

Anträge auf öffentlich-rechtliche Namensänderung werden in der Regel beim Standesamt gestellt. Da kann man auch nicht handeln. Die öffentlich-rechtliche Namensänderung hat absoluten Ausnahmecharakter.

Lg nero

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#5
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38380 Beiträge, 13985x hilfreich)

Das Standesamt ist für die Einbenennung zuständig. Nicht aber für das, was hier angestrebt ist. Und da steht im einschlägigen Gesetz nun mal "höhere Verwaltungsbehörde." Höhere Verwaltungsbehörde ist bei uns der Regierungspräsident, in einem Land weiter der Landrat. Muss man sich halt schlau machen.

wirdwerden

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#6
 Von 
guest-12321.03.2011 17:54:26
Status:
Frischling
(18 Beiträge, 3x hilfreich)

--- editiert vom Admin

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#7
 Von 
dem User forever known as Mortinghale
Status:
Student
(2350 Beiträge, 451x hilfreich)

quote:
Anlaß zu frivolen oder unangemessenen Wortspielen geben können

Was wäre eigentlich ein "angemessenes Wortspiel" ?



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#8
 Von 
Sandy1703
Status:
Beginner
(69 Beiträge, 28x hilfreich)

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

Ich habe heute morgen bereits eine E-Mail an das Standesamt gesendet um mich informieren zu lassen. Leider habe ich bis jetzt keine Antwort erhalten, aber vielleicht morgen.

Ich möchte auch nicht aus meinem Familiennamen einen "Mayer", "Schmidt" oder "Müller" machen. Ich habe auch schon daran gedacht das "r" wegzulassen.

Und um gelegentliche "Hänseleien" geht es wirklich nicht. Meine Tochter wird TÄGLICH im Kindergarten gehänselt und ausgelacht! Es geht schon soweit, dass meine Tochter sich in Belanglosen Situationen ausgelacht fühlt und zum weinen anfängt, bloß weil sie etwas "lustiges" angestellt hat und man darüber dann lacht (nicht über sie) sondern über die Sache. Nur mal ein kleines Beispiel von vielen....

Und ich selbst kann ein Liedlein singen, denn ich weiß selbst was es bedeutet den Nachnamen zu haben. Heute, als erwachsene Person habe ich weniger Probleme, aber immer noch. Und sowas brennt sich in die Seele eines jeden Menschen. Dies will ich meiner Tochter jedenfalls nicht antun.

lg

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-- Editiert am 21.03.2011 16:11

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#9
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38380 Beiträge, 13985x hilfreich)

Schau Dir mal das Gesetz an, was ich genannt habe. Das wird helfen.

wirdwerden

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0x Hilfreiche Antwort

#10
 Von 
guest-12321.03.2011 17:54:26
Status:
Frischling
(18 Beiträge, 3x hilfreich)

--- editiert vom Admin

0x Hilfreiche Antwort

#11
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38380 Beiträge, 13985x hilfreich)

Bei uns ist es nach wie vor der Regierungspräsident.

wirdwerden

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#12
 Von 
nero070
Status:
Bachelor
(3590 Beiträge, 1263x hilfreich)

Wo bist Du denn beheimatet?

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#13
 Von 
beijing
Status:
Praktikant
(960 Beiträge, 240x hilfreich)

Hallo!

Also meines Erachtens ist es nur eine Frage des Selbstbewußtseins, wie man mit seinem Namen lebt.

Ich habe bei meiner Heirat den Namen meines Mannes angenommen. Es ist auch ein sehr lustiger und nicht gewöhnlicher Name. Mein Mann wurde als Kind auch ausgelacht. Jedoch sind die Erfahrungen die ich und unsere Kinder mit dem Namen machen besser.
Ich denke, das hat viel damit zu tun, dass wir den Leuten gleich den Wind aus den Segeln nehmen. Bevor sie sich darüber lustig machen können, sehen sie schon, dass wir selbst amüsiert sind.

Denk doch einfach mal drüber nach, wie Du evtl. persönlich lernen kannst anders mit Deinem Namen umzugehen.

LG beijing

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"Beachten Sie auch die Rückseite dieses Postings!"

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#15
 Von 
Sandy1703
Status:
Beginner
(69 Beiträge, 28x hilfreich)

quote:
Also meines Erachtens ist es nur eine Frage des Selbstbewußtseins, wie man mit seinem Namen lebt.

Ich habe bei meiner Heirat den Namen meines Mannes angenommen. Es ist auch ein sehr lustiger und nicht gewöhnlicher Name. Mein Mann wurde als Kind auch ausgelacht. Jedoch sind die Erfahrungen die ich und unsere Kinder mit dem Namen machen besser.
Ich denke, das hat viel damit zu tun, dass wir den Leuten gleich den Wind aus den Segeln nehmen. Bevor sie sich darüber lustig machen können, sehen sie schon, dass wir selbst amüsiert sind.

Denk doch einfach mal drüber nach, wie Du evtl. persönlich lernen kannst anders mit Deinem Namen umzugehen.

LG beijing




Hallo,

bestimmt ist es eine Frage des Selbstbewusstseins. Aber ganz ehrlich, wie soll man denn Selbstbewusstsein aufbauen, wenn man schon im Kindergartenalter mit Beleidigungen konfrontiert wird, die einfach unter die Gürtellinie gehen?
Meine Tochter, die unter 25 Kindern ihren Tag verbringt. Wenn ein Kind sich einen Scherz über den Nachnamen meiner Tochter erlaubt, alle anderen Kinder zu lachen beginnen, meine Tochter dann traurig und wütend wird, sich die Kinder dann auch noch darin bestärkt fühlen und alle weiter auf meine Tochter verbal eintreten?

So ging es mir als Kind genauso und mir wurde auch immer gesagt, ich solle mich nicht darüber aufregen und zu meinem Namen stehen. Weh, hat es trotzdem getan!

Selbst heute darf ich mir noch Sprüche anhören wie z.B.: Du solltest einen Mann heiraten der "Brot" heißt, dann könnt ihr euch Wurstbrot nennen. Und ganz ehrlich: Ich würde jetzt auch zum lachen beginnen wenn ich nicht selbst davon betroffen wäre! Mein Nachname ist einfach lächerlich und führt zu derartigen Kränkungen.

lg

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" "

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#16
 Von 
beijing
Status:
Praktikant
(960 Beiträge, 240x hilfreich)

Dann ist es eigentlich Aufgabe der Kindergärtner und der Eltern mit den Kinder gemeinsam darüber zu reden.

Wie gesagt, ich weiß wovon ich rede.

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"Beachten Sie auch die Rückseite dieses Postings!"

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#17
 Von 
Kleine Hexe
Status:
Praktikant
(669 Beiträge, 190x hilfreich)

Hallo Piccolina,

ihr müsst euch ein dickeres Fell zulegen und vor allem mußt du dein Kind stärken und mit den Erzieherinnen reden.
Und wenn du lernst über deinen eigenen Nachnamen zu lachen, dann kommt auch dein Kind damit zurecht.

Ich kenne Menschen die heißen Schaumlöffel, Hundsgeburt oder Dotterweich - auch nicht berauschend.
Dann gibts noch die Nachnamen die man fast nicht aussprechen kann und die der oder die Trägerin grundsätzlich buchstabieren muß.
Und Meier, Müller, Schmidt sind keine Nachnamen sondern Umschreibungen für Personengruppen.
Nimm einfach mal ein Telefonbuch zur Hand und lies mit deiner Tochter durch was es alles so gibt.
Verballhornen kann man fast jeden Namen.

Lies mal diesen Artikel dazu:
http://www.welt.de/print-welt/article688218/Manchem_Reichen_gaben_Mitmenschen_den_Namen_Wurst_als_Inbegriff_des_Luxus.html

Ausschnitt:
Die Bra(d)tfisch (450 Mal) und die Brad(t)hering sind meist im Norden zuhause, die Brathu(h)n und Bratvogel dagegen sind gesamtdeutsch. Pfannkuchen müssen schon damals sehr beliebt gewesen sein, denn mehr als tausend Leute heißen heute so. Dazu gehören auch die Eskuche(n). Etwa 25 tragen den Familiennamen Essegern

Grüße
Kleine Hexe

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#19
 Von 
Sandy1703
Status:
Beginner
(69 Beiträge, 28x hilfreich)

Nun, gegen die Erzieher im Kindergarten, kann ich eigentlich gar nichts schlechtes sagen. Sie dulden die Beleidigungen der Kinder nicht. Nur wie will man denn den Kindern den "Mund" verbieten?

Ich weiß aus eigener Erfahrung: Es geht nicht! Es ist schön und gut wenn man versucht seine Kinder zu stärken, nur schafft man es nicht immer. Vor allem nicht dann, wenn man einem Kind etwas schlechtes (der Nachname) als "Gut" verkaufen will!
Wenn Kinder negative Erfahrungen machen, sei es beim Zahnarzt oder beim Kinderarztbesuch die Spritze, sie werden sich immer weigern dort nochmals hinzugehen und Angst davor haben, egal ob man sagt: Kindchen, die Spritze ist wichtig! Oder Kindlein, wir müssen das Loch in Deinem Zahn füllen lassen!

Unseren Nachname verbindet meine Tochter mit Beleidigungen an ihrer eigenen Person und ganz sicher nicht weil ich unseren Familienname schlecht rede.
Nein, nein, ich versuche sie zu bestärken, zu sagen: Hör doch einfach weg, oder: reg Dich darüber nicht auf, sonst haben die Kinder noch mehr Ermutigung Dich zu beleidigen.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass diese "gut" gemeinten, tröstenden Worte rein gar nichts bringen. Denn man leidet trotzdem.

Ich werde definitiv versuchen unseren Nachnamen (ver-) ändern zu lassen. Ich selbst, als erwachsene Frau komme mit dem Namen einigermaßen klar, aber meine Tochter nicht und nur deshalb kommt für mich eine Namensänderung in Frage. Ich möchte nicht, dass sie dasselbe Leid erfährt wie ich und das bereits schon im Kindergarten! Bei mir fing es erst in der Schule an.

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#20
 Von 
guest-12317.05.2011 21:04:02
Status:
Schüler
(397 Beiträge, 119x hilfreich)

Die Namensänderung bringt aber nur Erfolg, wenn deine Tochter auch ihr Umfeld ändert. Wenn von der jetzigen Kindergartengruppe einige Kinder mit deiner Tochter zusammen eingeschult werden (oder Kinder aus dem KiGa in einer anderen Klasse sind), wird eine Namensänderung allein das Problem kaum lösen. Diese Kinder wissen wie deine Tochter vorher hieß und das ärgern könnte weitergehen. U. U. wird es durch die Namensänderung noch schlimmer (z.B. "war dir dein Name peinlich").


-- Editiert am 23.03.2011 12:41

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