Kindergartenwechsel erzwingen?

29. Mai 2018 Thema abonnieren
 Von 
Anonymer vater
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 0x hilfreich)
Kindergartenwechsel erzwingen?

Guten Tag,

Ich bin neu hier und wollte einfach mal Meinungen hören.

Ich bin 30 Jahre alt männlich und voll Berufstätig.

Umgänge mit meinem Sohn (3Jahre) wurden auf alle 2 Wochen am Wochenende geregelt.
Sorgerecht teilen wir uns.

Ich habe seit dem Januar diesen Jahres das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht zu gesprochen bekommen allerdings einstweilen.

Gründe dafür wären,dass meine ex mit ihrem Leben nicht so ganz klar kommt. (Wohnung verloren, mal hier mal da gewohnt wo und wer gerade Zeit hat) alte Wohnung wurde beim Jugendamt als vermüllt und verwahrlost gemeldet vom Vermieter. Dazu kommt das ihre Freundin bei der sie 4 Monate gelebt hat sie der Misshandlung gegenüber meines Kindes beschuldigt.

Staatsanwaltschaft ermittelt in 3 Fällen gegen sie.

Wir waren bereits beim OLG weil sie der ersten Instanz eine Beschwerde eingelegt hatte, allerdings wurde diese abgelehnt.

Meine Frage ist jetzt:
Von mir Zuhause bis zum Kindergarten zu ihm sind es ca . 25 km die ich jedentag fahre nur der Hinweg. Wieder zu meiner Arbeit und nach Feierabend wieder hin und zurück. Ca.100km am Tag

Ich hatte bereits einen Kindergartenplatz im März hier in meiner Stadt allerdings wurde mir vom Jugendamt gesagt ich darf ohne die Zustimmung der Mutter diesen nicht für mein Sohn nutzen.

Mittlerweile sind es gut 30 Grad draussen und finde es nicht mehr zu mutbar, dass ich mein Sohn diesen Strapazen Jedentag aussetze.
Dazu kommt noch das er gern lange schläft und dadurch das wir so lange fahren müssen ich jedentag Theater habe. Und natürlich aus finanzieller Sicht was da im Monat an Spritt verballert wird wo ich ja keine Schichtarbeit mehr machen kann fehlt mir auch einiges.

Das Jugendamt ist der Meinung es wäre aus Pädagogischer Sicht nicht gut das mein Kind den Kita Platz wechselt. Der Kindergarten versucht mir das selbe einzureden.
Aber ich sehe doch das es ihn belastet diese langen Autofahrten und im Stau stehen bei 30 Grad er noch auf Toilette muss und sich einnisst. Das Jugendamt sagt mir dazu ich soll ihm eine Windel anziehen und die Klimaanlage einschalten und gut ist. Das kann doch nicht wahr sein. Ich dachte immer das Jugendamt wäre für mein Kind da ,aber es vertritt einzig und allein die Interessen der Mutter.

Ich werde vermutlich jetzt ein Antrag beim Familiengericht stellen für einen Kita Wechsel trotz Verweigerung der Mutter.

Ich sehe da keine grossen Chancen drin, da die Gerichte auf die Wörter vom Jugendamt hören werden aber ich versuche es.

Ich wollte einmal eure Meinungen dazu hören.

Lieben Dank



-- Editiert von Anonymer vater am 29.05.2018 17:43

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9 Antworten
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#1
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38387 Beiträge, 13987x hilfreich)

Das würde ich auch machen. Ein KITA-Wechsel ist etwas, was jedem Kind passieren kann. Etwa, der Vater wird beruflich versetzt, die Eltern ziehen um u.s.w. Ist mir völlig schleierhaft, wieso das nicht möglich sein sollte. Noch ein Gedanke dazu: das Kind soll ja auch Freunde finden für die Zeit außerhalb der KITA. Und auch das geht idealerweise nur mit der KITA "um die Ecke." Hinzu kommt ja noch, selbst wenn das Kind zur Mutter irgendwann mal ziehen sollte, man weiss ja nicht, wo sie dann lebt. Und noch etwas: bei der Betreuung um die Ecke findet man ja auch mal ganz schnell ein Elternteil eines Kindes aus derselben Betreuungseinrichtung, die Dein Kind mal kurz mit zu sich nimmt, wo Du es dann abholen kannst, ganz ohne ewiges hin- und hergekutsche.

Ich verstehe die Haltung des JA nicht.

wirdwerden

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#2
 Von 
Anonymer vater
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 0x hilfreich)

Vielen Dank für die schnelle Antwort

Das Jugendamt so haben die es mir erklärt sehen einen Kindergartenwechsel als Nachteil für meinen Sohn da er in der Vergangenheit oft umziehen musste so keinen festen halt hat. Das einzige was er kontinuierlich gemacht hat war der Kindergarten.

Die meinen zu mir es wäre sein letzter halt und man dürfe ihm diesen nicht nehmen.

Aber ich Frage mich ob ich nicht zähle? Durch mich hat er wieder halt im Leben oder zähle ich nicht?
Ich meine er ist 3 Jahre alt wieso wird das so aufgeputscht als wäre ich ein Verbrecher. Denn ich habe ja bereits meinen Sohn aus dem Lebensmittelpunkt seiner Mutter "entrissen" jetzt auch noch der Kita Platz. Verstehe das nicht er wird doch auch genauso mit anderen neuen Kindern spielen wie bisher Kinder sind in dem Punkt ohne Vorurteile. Sie spielen einfach miteinander und gut ist. Ob hier oder dort sehe nicht was daran so schlimm sein soll. Vorallem Veränderungen im Leben werden ihn ständig begleiten.

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#3
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38387 Beiträge, 13987x hilfreich)

Ich sehe es ja ähnlich wie Du. Das Kind wohnt ja jetzt kontinuierlich bei Dir, hat also einen festen Halt und Beständigkeit. Ich würde den Gang zum Gericht wagen.

wirdwerden

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#4
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38387 Beiträge, 13987x hilfreich)

Noch etwas in Ergänzung. Das Jugendamt kann zwar was empfehlen, mehr aber auch nicht. Entscheiden kann es insoweit gar nichts, das kann nur das Gericht (in Deinem Fall). Nur interessehalber: was stellt sich das JA denn so hinsichtlich der PKW-Kosten vor? Denn das zu stemmen, das ist ja nicht so ganz wenig. Und wie schnell ist man in einem Notfall beim Kind? Und durch das ständige rumkutschieren geht Euch beiden doch ganz viel Zeit verloren, die Ihr zusammen relaxed verbringen könntet.

Wie bereits geschrieben, ich verstehe das JA nicht.

wirdwerden

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#5
 Von 
Anonymer vater
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 0x hilfreich)

Ich habe den Fehler mal gemacht und habe das mal angesprochen das ich es finanziell einfach nicht mehr schaffe,dass es eine extreme finanzielle Belastung sei. Ich habe erst Ende April Kindergeld erhalten und auf mein Unterhaltsvorschuss warte ich bis heute. Dadurch, dassich nicht mehr in der Schicht arbeiten kann fehlen mir nun 500 Euro netto monatlich sowas kann man nicht ohne weiteres wegstecken. Ich hab da bisschen Druck gemacht was ich hätte nicht machen dürfen denn mir wurde gleich unmissverständlich gesagt wenn es so ist das sie es finanziell nicht schaffen für ihr Kind zu Sorgen, das es überprüft werden müsste ob sie überhaupt in der Lage sind finanziell für ihr Kind zu sorgen. Eine unglaubliche Frechheit wie ich finde. Was ist daran nicht zu verstehen das es nur Nachteile gibt wenn mein Kind dort weiterhin zur Kita geht? Finanziell wohl auch Körperlich. Bin mal gespannt es lief alles bisher über meine ex also musste ich bislang noch keine Kindergartengebühr bezahlen allerdings wurde mir der Beitrag für das Mittagessen schon erhöht.
Von 0.50Euro auf 2.90 Euro.

Mal schauen wie lange ich das noch kann. Im Endeffekt wird es so sein das falls ich mir das nicht mehr leisten kann, ihn nicht mehr zur Kita bringen kann dadurch müsste ich meine Arbeitsstelle kündigen.
Und nur weil es wohl pädagogisch an sinnvollsten sei ihn im 25km entfernten Kita zu belassen.



-- Editiert von Anonymer vater am 29.05.2018 20:31

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#6
 Von 
smogman
Status:
Student
(2781 Beiträge, 914x hilfreich)

Leider scheint die herrschende Meinung bei den Sozialarbeitern seit einigen Jahren in die Richtung zu gehen, dass ein Kita-Wechsel einen Abbruch darstellt und somit grds. schlecht für das Kind ist. Ich halte das auch für einen Witz. Es gibt wohl schlimmeres als neue Kinder - hier sogar wie bereits erwähnt aus der Umgebung - kennenzulernen. Von dem Blickwinkel spricht aber irgendwie immer keiner.

Folgt man außerdem der Rechtsprechung zum Rechtsansruch auf die Kita-Betreuung, so gelten 5 Kilometer innerstädtisch oder max. 30 Minuten Fahrtweg als zumutbare Entfernung. Das kann man schon mal als Richtwert heranziehen, auch wenn es in diesen Urteilen nicht um familiengerichtliche Entscheidungen geht.

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#7
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38387 Beiträge, 13987x hilfreich)

@ smogman: hier sind wir wirklich einer Meinung. Und, was der Blödsinn der Vermengung von finanziellen Angelegenheiten mit dem Kita Besuch soll, ich verstehe es nicht. Es geht ja nicht um die Grundversorgung des Kindes, die ist ja gewährleistet. Es geht um vermeidbare Zusatzkosten, es geht um Lebensqualität und um Machbarkeit. Das alles ist in dem Paket "Kindeswohl" drinne.

Lass Dich nicht ins Boxhorn jagen. Die Mutter bekommt im Augenblick das ABR nicht zurück, wie denn? Es gibt eine rechtskräftige Entscheidung. Und - die Mutter kann ja offensichtlich nicht für das Kind sorgen. Was will das JA mit dem Kind machen? Glaub es mir mal, kein Gericht in Deutschland wird wegen eines Wechsels einer Kita aus guten Gründen jemandem auch nur Teilbereiche des Sorgerechts entziehen.

Ich bin mir ganz selten so sicher wie in diesem Fall. Nicht lange fackeln, ab zum Gericht. Ganz schnell.

wirdwerden

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#8
 Von 
Robert1988
Status:
Frischling
(1 Beiträge, 0x hilfreich)

Hallo anonymer Vater, ich habe ziemlich genau das Selbe Problem wie du. Ich habe bei Gericht auch bereits beantragt mir in diesem Fall, also Wechsel der Kita fie alleinige Entscheidungsgewalt zu geben. Ich würde gerne von dir wissen ob es geklappt hat und wieviel Zeit verging bis zur Entscheidung des Gerichts? Ich Bin auch jeden Tag 80 km unterwegs nur um meine Tochter zur Kita zu bringen und wieder abzuholen. Es sind einfach horrende Kosten, Zeit die man verschwendet und es ist einfach nicht schön das sie nicht mit den Kindern die sie nachmittags sieht, auch in die Kita kann. Ich würde mich freuen wenn wir uns etwas austauschen könnten. LG Robert

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#9
 Von 
Anami
Status:
Unbeschreiblich
(31998 Beiträge, 5630x hilfreich)

@Robert
Das Kind des anonymen Vaters geht mittlerweile sicher in die Schule.
2018...

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