Muss ich Maklerprovision für Hotel bezahlen???

Question

Im Sommer letzten Jahres wurde mir zur Kapitalanlage von einem Makler ein Hotel angeboten mit dem Hinweis Käuferprovision 3,57 %. Das Hotel sollte saniert werden und langfristig mit einem neuem Betreiber veräußert werden. Der Mietvertrag mit dem Betreiber existierte zu diesem Zeitpunkt nicht.
Ich hatte telefonisch Interesse bekundet und um einen Besichtigungstermin gebeten, allerdings war ich leider zu spät. Es gab bereits einen Kaufinteressenten für das Hotel. Der Kaufvertrag wurde mit dem Interessenten geschlossen und die Angelegenheit hatte sich für mich erübrigt.
Letzte Woche bekam ich allerdings zufällig mit, dass der neue Eigentümer der das Hotel 2015 käuflich erworben hat die Immobilie selber saniert hat und inklusive dem Betreiber die Immobilie bereits wieder veräußern will. Da mir der neue Eigentümer bekannt ist möchte ich selbstverständlich ohne dem Makler die Immobilie eventuell käuflich erwerben.
Meine Frage ist jetzt: Angenommen ich würde die Immobilie kaufen, müsste ich eventuell eine Provision an den Makler entrichten, da er mir die Immobilie nachgewiesen hat? Es ist korrekt, dass ich erstmalig durch den Makler 2015 auf die Immobilie aufmerksam wurde, jedoch handelt es sich jetzt um einen anderen Verkäufer und die Immobilie war 2015 noch nicht saniert bzw. vermietet.

TomRohwer · Answer

Könnte spannend werden...    "Der Kaufvertrag muss mit der im Maklervertrag vorgesehenen Person abgeschlossen worden sein. In aller Regel ist dies der Auftraggeber und Vertragspartner des Maklers. Ausreichend ist es aber, wenn eine andere Person den Kaufvertrag abschließt und hierdurch das "wirtschaftliche Ziel" des Maklerauftrags erreicht wird.    Entscheidend ist, dass der Auftraggeber und der letztendliche Vertragspartner des Kaufvertrages einen gemeinsamen Nutzen aus dem Kaufvertrag ziehen. Dies ist vor allem der Fall, wenn der Kaufvertrag von einer Person abgeschlossen wird, die zum Auftraggeber des Maklers in enger Beziehung steht. Beispiele:    &#187; Anstelle des Auftraggebers schließt der Ehepartner den Kaufvertrag ab. &lpar;OLG Koblenz, Urteil vom 18.09.2003, Az. 5 U 306/03&rpar;    &#187; Anstelle des Auftraggebers wird der nichteheliche Lebensgefährte Vertragspartei des Kaufvertrages. &lpar;Bundesgerichtshof, Urteil vom 10.10.1990, Az. IV ZR 280/89&rpar;  &lpar;...&rpar;  Der Abschluss des Kaufvertrags muss durch den Makler verursacht worden sein. Ob dies der Fall ist, ist vom konkreten Auftrag des Maklers abhängig. Das Gesetz unterscheidet zwischen dem Nachweis einer Gelegenheit und der Vermittlung des Vertrages.    &#187; In den meisten Verträgen wird der Makler mit der Verschaffung einer Gelegenheit und mit der Vermittlung beauftragt. Dann reicht es aus, dass eine der beiden Voraussetzungen erfüllt sind."    http://kanzlei-franz.com/ratgeber-kaufrecht/makler-provision-immobilienkauf/    Man kann vermutlich mit brauchbaren Argumenten die Position vertreten, daß die "Gelegenheit" zum Kauf durch den ursprünglichen Maklervertrag entstanden ist. Und mit ebenso brauchbaren Argumenten, daß die Tatsache, daß die Immobilie erneut zum Verkauf steht, auf anderem Weg bekannt wurde, also der Makler damit nix zu schaffen hat.    Aber mal ganz davon abgesehen...    Es geht um den Erwerb eines - renovierten - Hotels. Mal aus dem Bauch heraus schätze ich insofern: 1,5 Millionen Euro? Drunter wird es kaum gehen. Eher mehr.    Da fragt man einen auf Immobilienrecht spezialisierten Rechtsanwalt. Denn man möchte ja wohl einigermaßen belastbare Informationen haben, ob hier Erwerbsnebenkosten in einer Größenordnung von gut 50.000 Euro zusätzlich anfallen könnten oder eher nicht.    Die findet man nicht in einem WWW-Forum.

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