Privater Ratenkauf - Verkäufer (Bruder) will aus privaten Gründen Auto zurückholen

5. März 2018 Thema abonnieren
 Von 
Stixyr
Status:
Frischling
(2 Beiträge, 0x hilfreich)
Privater Ratenkauf - Verkäufer (Bruder) will aus privaten Gründen Auto zurückholen

Hallo zusammen,

ich benötige eure Hilfe bei einem etwas sehr "kuriosem" Fall in den viele private Gründe verwickelt sind, welche ich der Verständnis halber genau erläutern werde.

Angefangen hat das Ganze im Juni 2016. Meine Freundin und ich hatten eine neue Arbeitsstelle und ihr älterer Bruder wollte derzeit sein Auto verkaufen - wir waren immer daran interessiert. Also bot er uns als "Motivation" an, dass er uns dieses für 3800 € in Ratenzahlung verkaufen würde. Somit kam ein normaler, schriftlicher Vertrag zustande - wir haben beide Schlüssel erhalten, das Auto steht auf unserem Stellplatz und ist abgemeldet (bis wir beide unseren Führerschein fertig haben). Den Fahrzeugschein wollte er nach der Abmeldung die noch aus stand zu uns bringen, den Fahrzeugbrief behält er bis wir die letzte Rate gezahlt haben - händigt Ihn uns aber natürlich zur Anmeldung aus bzw. begleitet uns zur Anmeldestelle. Den Fahrzeugschein haben wir bisher noch nicht - er hatte es vergessen, aber er ist ja ihr Bruder und derzeit haben wir den Führerschein ohnehin noch nicht.

In dem Vertrag stand geschrieben, dass wir ab September 2016 zum ersten jeden Monats 200 € überweisen sollen - sollten wir länger als 19 Monate brauchen erhöht sich der Gesamtpreis auf 4000 €, sind wir früher fertig sinkt der Preis auf 3750 € und wir können uns von den übrigen 50 € den ersten Tank leisten. Soweit so gut, wir hatten auch ab September monatlich 200 € überwiesen und alles verlief "ganz normal". Lediglich am Start (im September) gab es kurze "Startschwierigkeiten" -
wir hatten nicht sofort am 1. September überwiesen, also gab er uns die Frist bis 04.09. welche wir am 03.09. eingehalten hatten. Danach verlief alles reibungslos und am 29./30. wurde für den jeweiligen nächsten Monat überwiesen. Dementsprechend haben wir bis dato 1400 € abbezahlt.
Ab 15. März hatten wir dann auch vor das Auto endlich anzumelden und richtig nutzen zu können.

Nun meldete sich ihr Bruder bei uns - wir sollen ihm die Schlüssel geben; er wird das Auto abholen und es anderweitig verkaufen. Er würde die 4000 € sofort erhalten und das Auto würde nicht weiter "an Wert verlieren".
Aber laut ihm ginge es nicht nur ums Geld - wir hatten nämlich zwischenzeitlich unsere Arbeitsstelle verloren (auch wenn ich mittlerweile eine neue mit mehr Verdienst habe) und würden seiner Meinung nach nichts zustande kriegen. Er gab uns das Auto als ansporn und nun haben wir Ihn enttäuscht und die "Vertragsgrundlage" (unser neuer Job) wäre nicht mehr gegeben.

Außerdem würden wir laut ihm das Auto nicht selber zahlen - sondern ihre Mutter. Da meine Freundin keinen einfachen und schnellen Zugang zu ihrem noch derzeitigen Konto hat, gibt es einen Dauerauftrag von dem das Geld auf das Konto ihrer Mutter überwiesen wird - und dann überweisen wir die 200 € monatlich von diesem Konto. Den gesamten Vorgang haben wir natürlich auch "schwarz auf weiß" auf Kontoauszügen etc.

Also möchte er also den Vertrag "auflösen" und uns das Auto wieder wegnehmen - und das rein aus privaten Gründe "weil wir ihm nicht mehr passen". Obwohl wir bisher immer vertragsgerecht gehandelt und überwiesen haben. Wir wollten die Rate ab April sogar erhöhen, da ich nun mehr verdienen werde und die Ratenzahlung von da an auch von meinem Konto laufen lassen.

Nun gab es gestern noch eine schriftliche Auseinandersetzung da wir uns natürlich (zum Teil auch hier im Forum) informiert und durchgelesen haben; wir haben ihm erläutert, dass er rechtlich gesehen nichts tun kann und darf. Würde er also einfach kommen und das Auto mitnehmen wäre das nicht ohne weiteres Möglich, etc. Daraufhin antwortete er uns, dass er am längeren Hebel sitze und uns niemals die Papiere aushändigen wird.


Wie genau sollten wir vorgehen, wer hat welche Rechte, kann er uns das Auto einfach so wegnehmen oder sind wir im Recht? Und was haben wir für Möglichkeiten, vor allem wenn er uns die Papiere nicht aushändigen will?

Danke, dass ihr bis hier hin gelesen habt. Wir sind über jede Antwort und Stellungnahme froh.


Kurzfassung: Verkäufer (Bruder) möchte aus rein privaten/persönlichen Gründen den Kaufvertrag auflösen und das Auto wieder mitnehmen, obwohl wir immer vertragsgerecht gehandelt und überwiesen haben. Bisher gab es 7 von voraussichtlich 19 Monatsraten (1400 von 3800 €).

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3 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Jule28
Status:
Schüler
(244 Beiträge, 173x hilfreich)

Wirklich dumme Geschichte. Das damit Familiär einiges auf Dauer quer hängt- wenn auch nicht eure Schuld -ist da wohl nicht mehr zu ändern. Aber das wisst ihr sicher selber. Trotzdem kühlen Kopf bewahren ab jetzt.

bis hier hin:

Zitat:
Nun gab es gestern noch eine schriftliche Auseinandersetzung da wir uns natürlich (zum Teil auch hier im Forum) informiert und durchgelesen haben; wir haben ihm erläutert, dass er rechtlich gesehen nichts tun kann und darf. Würde er also einfach kommen und das Auto mitnehmen wäre das nicht ohne weiteres Möglich, etc. Daraufhin antwortete er uns, dass er am längeren Hebel sitze und uns niemals die Papiere aushändigen wir


hätte ich noch gesagt es gibt 2 Wege die Sache zu beenden. Aber nun ist das Kind eh in den Brunnen gefallen.
Prinzipiell steht ein Vertrag im Raum der erfüllt werden muß richtig.
Aber...in dem Falle fände ich es bedeutend klüger ihr gebt klein bei & sucht euch ein anderes Fahrzeug.
Lasst euch das Geld zurück geben und dafür händigt ihr Zug um Zug das Fahrzeug aus.
Ihr müsst halt entscheiden ob euch das ganze einen evtl. Rechtsstreit wert ist wenn der Bruder die Papiere nicht rausgibt.
Denn freiwillig wird sich hier nichts mehr bewegen.
Wenn ihr eh schon nicht über große finanzielle Mittel verfügt sind Zeit & Nerven da einfach zu schade dafür.
Autos gibt es wie Sand am Meer. Irgendwann wenn ihr dann fahren könnt und über ein FZG verfügt wird der Bruder vielleicht sein dümmliches Verhalten selber merken.

1x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
Stixyr
Status:
Frischling
(2 Beiträge, 0x hilfreich)

(Zuerst muss ich mich einmal korrigieren - natürlich begann das Ganze im Jahr 2017, bin immer noch ein Jahr hinterher)


Vielen Dank für die Antwort! Klar, familiär ist da jetzt einiges kaputt gegangen, was wirklich schade ist. Vor allem aus so einem banalen Grund.

Natürlich ist es aus rein objektiver Sicht eine einfache Lösung sich einfach ein neues Auto zu suchen - trotzdem sind wir bereit Zeit und Nerven aufzubringen um dieses "Problem" zu lösen.

Wer wäre denn rein rechtlich gesehen "im Recht"? Vielleicht könnten wir das ganze noch ohne offiziellen Rechtsstreit klären, wenn wir ein wenig "Überzeugungsarbeit" leisten könnten, indem wir ihm vorlegen, dass er im Grunde genommen gar keine andere Wahl hätte, als uns die Papiere wie vorgesehen auszuhändigen.

-- Editiert von Stixyr am 05.03.2018 18:30

0x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
Jule28
Status:
Schüler
(244 Beiträge, 173x hilfreich)

Zitat (von Stixyr):

Wer wäre denn rein rechtlich gesehen "im Recht"?

Wie gesagt der Vertrag steht & ihr seid bis jetzt mit eurer Rate der Vereinbarung nachgekommen.
Aus der Nummer käme der Bruder also nicht so einfach raus.


Nur würde ich genau das:

Zitat:
Vielleicht könnten wir das ganze noch ohne offiziellen Rechtsstreit klären, wenn wir ein wenig "Überzeugungsarbeit" leisten könnten, indem wir ihm vorlegen, dass er im Grunde genommen gar keine andere Wahl hätte, als uns die Papiere wie vorgesehen auszuhändigen.
in der Konstellation wie bei euch trotzdem absolut nicht machen. Nicht mal den Versuch würde ich unternehmen. Gerade weil es der Bruder ist. Ihr reibt euch sinnlos auf. Geht lieber mit "Größe" aus der Sache & zeigt ihm schlicht ohne große Diskussion das ihr nicht auf das Fahrzeug angewiesen seid. Der Bruder verhält sich saudämlich keine Frage (!) & das wo es normalerweise ja in der Familie Zusammenhalt geben sollte. Verhaltet ihr euch wenigstens klüger, ihr müßt ja vorläufig mit ihm keine Kirschen essen könnt den Kontakt erstmal für ne Weile abbrechen wenn das Ding durch ist.

Wichtig egal wie es jetzt weiter geht:
Sollte der Bruder noch über einen 2.Schlüssel verfügen ,sichert das Fahrzeug so das er es vorerst nicht einfach wegholen kann. (Garage, anderer Stellplatz ect.)

1x Hilfreiche Antwort

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