Unterhalt = finanzieller Ruin

30. Juni 2011 Thema abonnieren
 Von 
moviestar96
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 4x hilfreich)
Unterhalt = finanzieller Ruin

Wiederaufnahme des Threads zum Unterhalt=finanzieller Ruin

Hier sind meine monatlichen Fixkosten:
Miete inkl. NK u. Strom 500 Euro mtl.
BASE/DSL 50 Euro mtl.
GEZ 17 Euro mtl.
Gebrauchtwagenrate 88 Euro mtl.
Zahnersatzabzahlung 45 Euro mtl.
(billigste Lösung bei 10 J. Bonus)
Computer-Abzahlungsrate 41 Euro mtl.
Kindes-Unterhalt 336 Euro mtl.
Tankfüllung (1x) 70 Euro mtl.
Autovers./Steuern/ADAC 35 Euro
(auf Monat umgerechnet)
Restkredit f. Umzug nach Scheidung/Scheidungskosten 50 Euro mtl.
Unfallvers. 15 Euro
(auf Monat umgerechnet)
Fixkosten von insgesamt monatlich 1248 Euro
stehen einem Nettogehalt von ca. 1680 gegenüber.
Ich lebe allein, mir blieben ca. 430 Euro jeden Monat zum leben. Das ist nicht viel für Lebensmittel, Kleidung, Hygieneartikel, Friseurbesuch, gem. Wochenende mit dem Kind (14 J. Mädchen) sowie auch Geburtstagsgeschenke, Weihnachtsgeschenke und ggf. Reparaturen oder kaputtgegangene Haushaltsgeräte oder auch gemeinsame Aktivitäten mit Kollegen (Abteilungsbowling). Kein Mensch kann 5x pro Woche nur Nudeln aus dem Aldi essen oder wochenlang Billiggouda aufs Brot. Auch ich kaufe nur bei Aldi, Penny, Lidl und Netto, weil mir real oder Marktkauf zu teuer sind (siehe anderen Forumseintrag zu Unterhalt und fin. Ruin). Bislang ging alles gut, mal besser, mal schlechter, aber jetzt habe ich Krebs und werde durch die Therapie lange krank sein und Krankengeld bekommen, was max. 90% vom Nettogehalt sein wird. Dann bleiben zum Leben nur noch knapp 300 Euro. Wie kriegt man das hin ohne zu vereinsamen? Ich muss schon gegen die Krankheit kämpfen, da kann ich mich nicht auch noch mit den finanziellen Einbußen rumschlagen, denn wenn schon nicht der Vater meines Kindes auf volle Unterhaltszahlung bestehen würde, weil er die Härte sieht, seine Frau wird umgehend zum Anwalt rennen und darauf bestehen, dass der Unterhalt in voller Höhe weiter gezahlt wird oder den Kindsvater dahingehend erpressen, dass sie ihn verlässt, wenn er zulässt, dass ich den Unterhalt reduziere. Welchem Teenie kann man ein Wochenende bei der Mama zumuten, wo von Freitag bis Sonntagabend nur in der Bude gehockt wird und höchstens ein Spaziergang um den Pudding drin ist? Da haben die doch erst gar keine Lust mehr überhaupt die Mama zu besuchen. Das Kind lebt beim Vater, weil der schon Rentner bei der Trennung war, ich aber noch einige Jahre arbeiten muss und nicht den ganzen Tag zu Hause sein konnte, weil es dann mit meiner eigenen Rente übel aussehen würde. Außerdem meinte damals die Anwältin, dass ich meinem Kind keinen Gefallen tue, wenn ich es in dem Alter aus der gewohnten Umgebung herausreiße. Das Kind hat sich prächtig entwickelt, auch schulisch. Bis es 10 war, hat der Vater sich sehr gut gekümmert. In den letzten Jahren (er ist jetzt 72) war ihm vieles das Kind betreffend gleichgültig. Er hatte immer Angst seiner Frau zu widersprechen, weil sie vermutlich mit Trennung gedroht hat und er Angst vor dem Alleinsein hat. Sie ist übrigens gerade mal halb so alt wie er.

Für ernstgemeinte und wirklich hilfreiche Ideen zur Zukunft bin ich dankbar. Auto abschaffen ist indiskutabel, da jeder Einkauf mit dem Bus erledigt werden müsste, ebenso fast jeder Arztbesuch und Behördengänge ebenfalls. Andere gesundheitliche Einschränkungen (kaputte Kniegelenke, Rückenprobleme) schließen Radfahren aus. Mofa-Roller (Winter 2010/11 mit 4 Monaten Schnee)ist auch nicht sinnvoll.

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14 Antworten
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#2
 Von 
justice005
Status:
Unparteiischer
(9557 Beiträge, 2352x hilfreich)

Es mag hart klingen, aber es ist nunmal so. Von allen Ausgaben, die man hat, steht der Kindesunterhalt an erster Stelle !

Alle anderen Kosten sind nachrangig.

Du hast derzeit ein Einkommen von 1680,- Euro. Zieht man die berufsbedingten Aufwendungen und die Unfallversicherung ab, bleiben noch 1580,- Euro übrig. Davon kann man den Kindesunterhalt bestreiten und ist noch weit (!) vom Selbstbehalt entfernt.

Um das Kind angemessen zu vorsorgen, sind auch Einschränkungen in der persönlichen Lebensführung zuzumuten, denn dieses steht an erster Stelle. So sieht es jedenfalls die Rechtsprechung.

Man kann nunmal nicht sagen "Sorry Kind, ich kann Dir keinen vollen Unterhalt zahlen, weil ich erst noch meinen Computer und mein Auto bezahlen muss." Umgekehrt ist es richtig, wenn man sagt "Ich kann mir keinen neuen Computer leisten, weil ich ein Kind zu versorgen habe".

Bitte versteh mich nicht falsch, ich verstehe Deine finanziellen Sorgen durchaus, aber man muss akzeptieren, dass der Kindesunterhalt an erster Stelle steht.





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"justice"

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#3
 Von 
Kernell
Status:
Praktikant
(712 Beiträge, 114x hilfreich)

quote:
Kein Mensch kann 5x pro Woche nur Nudeln aus dem Aldi essen oder wochenlang Billiggouda aufs Brot.


Etwas überspitzt ausgedrückt möchtest Du also lieber dass Dein Kind hungert damit Du Dir Deinen Edel-Gouda auf's Brot legen kannst?

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" "

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#4
 Von 
Max.Power
Status:
Beginner
(89 Beiträge, 60x hilfreich)

quote:
Es mag hart klingen, aber es ist nunmal so. Von allen Ausgaben, die man hat, steht der Kindesunterhalt an erster Stelle !

Nicht wenn man nachweisen kann, dass durch Zahlung des Regelunterhalts der eigene Unterhalt gefährdet ist. Als Mann bleibt einem in einer solchen Situation in Deutschland leider nichts anderes übrig als sich so arm wie möglich zu rechnen und soviel schwarz zu arbeiten wie es nur möglich ist, um gut leben zu können.

Natürlich ist das asozial, aber das sind die deutschen Unterhaltsbestimmungen auch.

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"Im Land der Denker und Dichter sind die Amtsstuben Orte verbaler Exzesse."

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#5
 Von 
Snoop Pooper Scoop
Status:
Student
(2858 Beiträge, 1121x hilfreich)

quote:
Nicht wenn man nachweisen kann, dass durch Zahlung des Regelunterhalts der eigene Unterhalt gefährdet ist.


Solange man sich noch eine DSL-Flat für 50 EUR/Monat leisten kann, wird das wohl kaum gelingen.

quote:
Als Mann bleibt einem in einer solchen Situation in Deutschland leider nichts anderes übrig


Du hast vermutlich überlesen, daß der TE die Mutter ist. Wobei ich die Situation nicht so ganz verstehe, wieso das Kind beim 72-jährigen Vater und dessen Frau (!) lebt, die Kindsmutter hingegen Unterhalt für das Kind zahlt. Das ist ja nun genau die umgekehrte Situation von deinem Klischeebild des armen Zahlvaters, Max.Power, oder?

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#6
 Von 
Max.Power
Status:
Beginner
(89 Beiträge, 60x hilfreich)

Wieso Klischee? Ist nunmal Tatsache in Deutschland.

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"Im Land der Denker und Dichter sind die Amtsstuben Orte verbaler Exzesse."

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#7
 Von 
Anny
Status:
Junior-Partner
(5527 Beiträge, 457x hilfreich)

moviestar96 hallo,
du hast nicht reagiert auf die Antworten. Ist dein Fall etwa gelöst?

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"Die Welt ist mir ein kaltes Haus ohne die gleichmäßige Wärme jenes Ofens,den man Liebe nennt.LGAnny"

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#8
 Von 
moviestar96
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 4x hilfreich)

In der Zwischenzeit habe ich erfahren, dass die Anschlussheilbehandlung bei Berufstätigen von der Rentenversicherungsanstalt getragen wird, und die haben nichts dagegen, wenn man für diese Zeit Urlaub nimmt (wenn man noch welchen hat). Und da ich im Frühjahr bereits eine langwierige Lungenentzündung (beidseitig, mit Wasser in der Lunge und 4 Wochen KH-Aufenthalt) hatte und anschließend auch noch fast zwei Wochen zu Hause war, hatte ich noch gar keine Gelegenheit meinen Urlaub zu nehmen. Wenn ich den jetzt für die Kur nehme, ist das Schlimmste abgewendet. Übrigens habe ich auch eine PN an jemanden hier geschrieben, der meinte, die Situation richtig einschätzen zu können. Darauf bekam ich KEINE Antwort mehr. Es ist immer gut reden, wenn man selbst nicht betroffen ist. Das sieht ganz anders aus, wenn man selbst mit allem klar kommen muss. Und ich möchte keineswegs, dass mein Kind hungert, damit ich mir Edel-Gouda aufs Brot legen kann, nur, wenn man Krebs hat, muss man sich VERNÜNFTIG ernähren, und das kostet nun mal mehr, weil hochwertige Nahrungsmittel nun mal teurer sind. Und jetzt kommt mir nicht damit, dass bei ALDI ausschließlich hochwertige Nahrungsmittel verkauft werden. Ich weiß, dass die Qualitätsanforderungen dort sehr hoch sind, aber das Angebot ist halt auch sehr begrenzt, insbesondere bei Gemüse. Sowas wie Hirse gibts bei ALDI z. B. mal gar nicht. Und das ist nur EIN Beispiel von vielen.



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#9
 Von 
moviestar96
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 4x hilfreich)

"Nun, auch beim Vater wird es wohl ein Alltagsleben geben.
Warum nicht auch bei dir?
Es müssen ja nicht für jedes Wchenende kostspielige Aktivitäten geplant sein."

Sorry, sowas Hirnrissiges kann nur jemand schreiben, der entweder keine Kinder hat oder seine Kinder eben täglich um sich hat. Wenn MEIN Kind bei MIR ist, dann ist das etwas BESONDERES, ein Fest, DAUERSONNTAG für 48 Stunden, und dann macht man natürlich auch etwas Besonderes und sitzt nicht nur herum und schaut fern. Dann nämlich muss ich mir anhören: Fernsehen kann ich zu Hause auch. Dann kann ich auch bei Papa bleiben. Ich fördere mein Kind, biete ihm Möglichkeiten an, die es zu Hause nicht angeboten bekommt, weil da eben die Kinder nebenher laufen und nicht Lebensmittelpunkt des ungleichen Elternpaares sind. Dazu gehören nun mal auch Besuche im Zoo oder Museum oder auch mal im Spaßbad oder Ausflüge an Orte, die sogar bei Teenies Neugier hervorrufen und an denen ein 72-jähriger Papa aus Altersgründen kein Interesse mehr hat und eine 36-jährige Stiefmutter aus Gründen mangelnder Intelligenz. Das mag überheblich klingen, aber wer nicht möchte, dass seine Kinder auf Dauer Hartz-IV-Empfänger werden, der muss schon mal was in die Förderung dieser Kinder investieren. Ist halt so.

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#10
 Von 
moviestar96
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 4x hilfreich)

"Man kann nunmal nicht sagen "Sorry Kind, ich kann Dir keinen vollen Unterhalt zahlen, weil ich erst noch meinen Computer und mein Auto bezahlen muss." Umgekehrt ist es richtig, wenn man sagt "Ich kann mir keinen neuen Computer leisten, weil ich ein Kind zu versorgen habe"."

Der Computer wurde bereits erforderlich lange bevor ich von der Krebserkrankung erfahren habe, und bislang konnten sowohl die Raten für den Computer als auch die fürs Auto gut bezahlt werden, TROTZ Unterhaltzahlung. Und wenn ich sehe, was der Vater und die Stiefmutter sich so alles leisten, lebe ich äußerst sparsam und bescheiden, denn ich kann es mir nicht leisten pro Woche dreimal im Nobel-Café Kaffeetrinken zu gehen oder mal eben so 60 km zum Kaffeetrinken zu fahren oder gar ein ganz neues Auto zu kaufen. Und an den Wochenenden, an denen alle Kinder bei ihren anderen Elternteilen sind, fährt man in die Niederlande oder sonst wohin. Man gönnt sich ja sonst nichts. Nää? Ich bin alles, aber ganz sicher keine sog. Rabenmutter.

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#11
 Von 
moviestar96
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 4x hilfreich)

Außerdem hat sich inzwischen ergeben, dass ich (gottseidank!) keine Chemo bekomme (bei der ich ganz sicher nicht hätte arbeiten können), sondern nur 32 Bestrahlungen, die ich nach Feierabend wahrnehmen kann, also ich gehe ganztags arbeiten und habe abends die Bestrahlung. Insofern ist alles glimpflicher verlaufen als zunächst befürchtet.

Und wenn ich sehe, wie oft dieser Thread angeklickt wurde und wie wenige nur kommentiert haben, dann weiß ich, dass viel mehr Leute Verständnis für meine Befürchtungen haben als es Leute gibt, die mich für unmöglich halten.

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#12
 Von 
geprellt95
Status:
Beginner
(84 Beiträge, 52x hilfreich)

Unter finanziellem Ruin verstehe ich etwas ganz anderes...
Das wird wohl der Grund sein, wenn dein Thread so oft angeklickt wurde und keine Meinung zu deinem Beitrag kam...

1x Hilfreiche Antwort

#13
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38365 Beiträge, 13981x hilfreich)

Movie jammert auf hohem Niveau. Ich selbst bin ja, wie einige hier wissen, gesundheitlich "angezählt", ernähre mich folglich auch hochwertig. Mehrkosten die Woche? Hab mal geguckt, maximal 20 €. Und die kann ich dann auch noch steuerlich absetzen.

Also, was soll das Gejammere? Ich verstehe es nicht. Die TE kann zahlen, hat noch ausreichend Geld für sich übrig.

Sie sollte sich schämen!

wirdwerden

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1x Hilfreiche Antwort

#14
 Von 
DeinHase
Status:
Praktikant
(764 Beiträge, 165x hilfreich)

Oweia,

das ist wirklich jammern auf hohem Niveau.

Wieviele UH-Verpflichtete haben deutlich weniger zur Verfügung und jammern nicht ansatzweise?

Wenn einem Kind nur ein Bespaßungsprogramm als Werte vermittelt werden können, dann prost Mahlzeit.

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"Liebe Grüße"

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