Mündliche Zusage beim Bewerbunbsgespraech

29. Oktober 2009 Thema abonnieren
 Von 
Ypsos
Status:
Frischling
(1 Beiträge, 0x hilfreich)
Mündliche Zusage beim Bewerbunbsgespraech

Hallo,

ich möchte nur etwas schildern was mir widerfahren ist und bin darüber micht nur verärgert, sondern vor allem frage ich mich, ob das heute kein seltenes Vorgehen ist? Oder ich das bislang nur nicht wahrgenommen habe, weil ich zur älteren Generation gehöre ( 48 Jahre)

Folgender Fall:
Ich bewarb mich auf eine Annonce in einer Tageszeitung auf ein Angebot in einer psychosomatisch/psychotherapeutischen Klinik als Krankenschwester. Zusätzlich zu dieser Ausbildung bin ich psychotherapeutische Heilpraktikerin und arbeite als Berufspendlerin in einem ambulanten sozialpsychiatrischen Dienst. Dort arbeite ich selbstständig und vor allem sehr eigenverantwortlich. Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß und mein Arbeitgeber schätzt mich sehr, dies hat er oft zum Ausdruck gebracht.
Das einzige Manko ist das dieser Arbeitsplatz über 200 km. entfernt liegt und ich Wochenendpendlerin bin. Verständlich das ich mich gern in einem näheren Umkreis orientieren möchte.

Unmittelbar nach meiner schriftlichen Bewerbung wurde ich zu einem sehr kurzfristigen mündlichen Vorstellungsgespräch (Anfang September) gebeten. Diesem schloss sich ein Gespräch mit der zuständigen Chefärztin an, die mir einige fachbezogene Fragen stellte und scheinbar ein sehr guten Eindruck hatte, denn sie betonte, dass sie sich freue, das ich bald bei Ihnen anfangen würde. Man bräuchte für diesen Bereich erfahrene Mitarbeiter, umso besser das ich eine Zusatzqualifikation hätte und durch meine jetzige Tätigkeit über wertvolle Erfahrung verfügen würde.
Danach zeigte man mir diverse Arbeitsräumlichkeiten, klärte mich über Arbeitszeiten auf und fragte nach, wann der nächstmögliche Arbeitsbeginn meinerseits sein könnte. Da ich die gesetzliche Kündigungsfrist einhalten musste, war man mit dem 1.11. 09 einverstanden.
Es war lediglich unklar, ob ich eine volle Stelle oder eine 3/4 Stelle antreten sollte, darüber wollte mich die Pflegedienstleitung die darauffolgende Woche telefonisch informieren.

Diese meldete sich dann nicht, auf meine Nachfrage erbat sie sich noch eine Woche Zeit. Nachdem es Ende September war, fragte ich wieder telefonisch nach, denn ich musste ja wissen zu welchem Zeitpunkt ich kündigen musste. Dort teilte mir die Pflegedienstleitung mit, das es wirklich "dumm gelaufen "sei, die Verwaltung hätte die Stelle nicht freigegeben, sie würde täglich auf ein OK warten. Ich wäre bei ihr an oberster Stelle, sie würde mich sofort benachrichtigen.

Vor 2 Tagen erhielt ich postalisch meine Bewerbungunterlagen zurück, lediglich ein Satz war in dem Anschreiben zu lesen. "Leider haben wir zur Zeit keinen geeigneten Arbeitsplatz für Sie in unserer Klinik zu besetzen"

Nun, das hier sich etwas in der Form anbahnte kam nicht überraschend, ich bin nur über die Art und Weise menschlich entäuscht. Eine Klinik die psychisch kranke Menschen behandelt und dann so unsensibel reagiert? Habe ich zu hohe Erwartungen, dass ich mir vorgestellt habe, das ich zumindest noch mal telefonisch eine Erklärung zur Situation erhalte und mir evtl. signalisiert wird, das ich bei der nächsten zu besetzenden Stelle dabei wäre?
Ich möchte da gar nicht mehr arbeiten, das ist für mich nicht authentisch. Was mich gedanklich bewegt ist, das alle Welt auf die Finanzmanager schimpft, doch das scheint nicht der einzige Bereich zu sein, der an einer sozialen Verwahrlosigkeit zu leiden hat.

Ich möchte vor allem meine Erfahrung mitteilen, damit andere Arbeitnehmer die Möglichkeit haben, bei ähnlichem Vorgehen konkreter nachzufragen und zu reagieren. Auf mündliche Aussagen werde ich mich nicht mehr vorbehaltlos freuen können, schade eigentlich, dass hier Vertrauen verspielt worden ist.

Über eine Rückantwort würde ich mich sehr freuen, vielen Dank!

Viele Grüße Ypsos

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4 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Nanu5
Status:
Frischling
(22 Beiträge, 7x hilfreich)

Hallo @Ypsos,

so selten oder ungewöhnlich ist diese Vorgehensweise leider nicht. Ich habe die selbe Erfahrung machen müssen. Allerdings ein klein wenig freundlicher formuliert. Meine Vermutung ist, dass es bei der Vergabe der Stelle Querelen gab, diese u.U. intern bzw. an einen näher stehenden vergeben wurde. So könnte es in der Klinik auch gewesen sein.

Und die Art und Weise der Absage, würde ich nicht persönlich nehmen und auch nicht der Leitung zum Vorwurf machen. Das sind vermutlich Verwaltungsmenschen, die von Psychologie wenig Ahnung haben!

Gruß




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0x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
Nanu5
Status:
Frischling
(22 Beiträge, 7x hilfreich)

Doppelposting, tschuldigung.




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-- Editiert am 29.10.2009 21:16

0x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
Rechtsanwältin Natascha Unruh
Status:
Schüler
(162 Beiträge, 54x hilfreich)

Sehr geehrte Ypsos,

quote:
Eine Klinik die psychisch kranke Menschen behandelt und dann so unsensibel reagiert? Habe ich zu hohe Erwartungen, dass ich mir vorgestellt habe, das ich zumindest noch mal telefonisch eine Erklärung zur Situation erhalte und mir evtl. signalisiert wird, das ich bei der nächsten zu besetzenden Stelle dabei wäre?
Ich möchte da gar nicht mehr arbeiten, das ist für mich nicht authentisch. Was mich gedanklich bewegt ist, das alle Welt auf die Finanzmanager schimpft, doch das scheint nicht der einzige Bereich zu sein, der an einer sozialen Verwahrlosigkeit zu leiden hat.


Sie haben natürlich völlig recht. Es ist vollkommen absurd zu erwarten, dass sich die verantwortlichen Handlungsträger dieser Klinik den Patienten gegenüber anders verhalten - vielleicht versuchen sie allenfalls (sich selbst?) vorzuspiegeln, dass sie dies tun ... Aber zu erwarten steht, dass mangelnde Verlässlichkeit, mangelndes Stehvermögen etc. ihr Verhalten prägt. Bedauerlicherweise sind falsche Vorbilder z.Zt. en gros zu haben.

Freundliche Grüße
N. Unruh

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#4
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(119438 Beiträge, 39725x hilfreich)

Da die Arbeitgeber keine Begründung abgeben müssen, wenn sie niemand einstellen, geben sie auch keine.

Die Gefahr verklagt zu werden wegen irgendeiner aus den Fingern gesaugten Diskriminierungsgeschichte ist einfach zu groß.
Also wird vorsichtshalber nichts gesagt außer 'wir haben nichts für sie'.
Das aknn man zwar auch nett formulieren, ist aber nicht jedermanns Sache so eine Formulierung.



Auch in einer Klinik die psychisch kranke Menschen behandelt, gibt es Verwaltungsmenschen (wie in jeder Firma). Die interessieren nur Zahlen unf Fakten, sonst nichts. Die haben auch normalerweise keinen Kontakt zu den Patienten, die Ärzte wissen schon warum.



quote:
Auf mündliche Aussagen werde ich mich nicht mehr vorbehaltlos freuen können,

Vor allem sollte man diese schriftlich fixieren soweit wie möglich.
Und keine voreiligen Aktionen nur wegen einer mündlichen Zusage!




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"Die Beiträge stellen ausschließlich meine persönliche Meinung dar !"

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