Hygienemängel Schule

13. Dezember 2017 Thema abonnieren
 Von 
MeliMüller
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)
Hygienemängel Schule

Hallo, bitte entschuldigt schon mal den langen Text.

Ich bin /war bei einer Firma beschäftigt, die Hilfs- und Reinigungskräfte in Schulen einsetzt.
Dort wurde ich nun an eine andere Schule versetzt, an der gravierende hygienische Mängel herrschen, die sowohl meine als auch die Gesundheit der Schüler gefährden (dreckige, gammelde Arbeitsmaterialien, fehlende und verdreckte Klobürsten, offensichtlich lange vernachlässigte Ecken,...)
Bereits am ersten Tag sprach ich meinen Chef gegenüber Entsetzen darüber aus, fand vor seinen Augen schimmelige Lappen. Am zweiten Tag äußerte ich bei einem Telefonat dass es nicht machbar ist, in der kurzen Zeit die vorgegeben ist sauber zu putzen, mehr als Wischiwaschi ist da nicht drin, dazu müsse ich ja auch noch die lange vernachlässigte Dinge aufholen. Er sagte er wisse davon und erhoffte sich ich würde das in den Griff bekommen.
Auch Schüler bemängeln den Zustand schon seit geraumer Zeit.
Der Hausmeister der Schule (Auftraggeber) wurde mir vorgestellt als Anspechpartner wenn ich etwas brauche, er spielt sich auch als Weisungsbefugt auf und ist Verantwortlicher für die Sauberkeit der Schule.
Am dritten Tag sprach mich dieser an "was alles sauber gemacht werden soll und wie das bisher gemacht wurde,..." ich antwortete diesem ebenfalls, dass in der Zeit eine wirklich ordentliche Reinigung nicht machbar sei. Als er meinte, die Andere Frau hätte das auch gemacht, zeigte ich ihm die extrem verdreckten Sachen die wohl offensichtlich nicht geschafft wurden. Er fühlte sich auf den Schlips getreten und schob das auf die Kinder und das alte Gebäude (welche definitiv beide nicht für diese Mängel verantwortlich sind) und beteuerte dass dies "sauber gemacht" sei.
Ich rief daraufhin meinen Chef an und schilderte dies. Dieser ist nun sauer dass ich die Mängel einem Schulmitarbeiter genannt habe, ich hätte ihn zuerst anrufen sollen da Sie's nun ein schlechtes Bild auf die Firma wirft.
Allerdings habe ich ihn bereits darauf angesprochen und die Mängel bestehen schon mehrere Monate im Wissen der Firma, das sagte er beim Telefonat zu mir. Und wenn mir der Hausmeister als Verantwortlicher vorgestellt wird darf ich den doch wohl anspechen!

Ich bin heute ins Rathaus gegangen und habe dies dem Schulvorsitzenden gemeldet.
Ich habe ein Gewissen den Schülern gegenüber und hätte mich mitschuldig gefühlt, hätte ich dies der Firma zuliebe weiter verschwiegen, wie es wohl alle Anderen vor mir taten.
Als Außenstehende hätte ich sowas auch sofort gemeldet da es um die Gesundheit von Kindern geht.

Kann mir der Arbeitgeber nun was da ich einen hygienischen Mißstand gemeldet habe? Beweisfotos sind vorhanden, Schüler berichten schon von über einem halben Jahr anhaltenden Mängeln. Nur das Telefonat in dem der Chef sagte, davon zu wissen kann ich nicht beweisen...

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11 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
fb367463-2
Status:
Schlichter
(7422 Beiträge, 3091x hilfreich)

Das ist schlecht. Die Erfahrung zeigt, daß es sogenannten Whistleblowern letzten Endes nicht gut ergeht...

Wie lange arbeiten Sie schon in der Firma, insgesamt? Ihr Arbeitgeber wird vermutlich auf geschäftsschädigendes Verhalten zielen, immerhin könnte sein Vertrag mit der Schule auf dem Spiel stehen. Ich kann jetzt natürlich nicht über die möglicherweise vorhandene "Beweislage" urteilen, aber ob da jetzt dreckige Lappen und olle Klobürsten für eine konkrete Gefahr von Gesundheitsschädigungen ausreichen ... Ich weiß nicht.

Im Prinzip können Sie jetzt eh nichts weiter tun als abwarten, was passiert. Wenn Ihnen eine Kündigung und haus flattert, dann haben Sie 3 Wochen Zeit, um eine Kündigungsschutzklage zu erheben.

Signatur:

"Valar Morghulis"

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#2
 Von 
MeliMüller
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)

Danke für die Info, traurig ist das schon wenn man für einen Arbeitgeber bei so einer *******erei Schweigen soll. Schweigt dann auch z.b. ein Restaurantmitarbeiter der Hygienische Mängel sieht? Der Schutz anderer Leute geht doch vor? Und wenn ich an meinem Arbeitsplatz würgen muss das geht auch nicht.
Naja, Moral und Gesetz sind eben zweierlei.
Bin erst seit 5 Wochen bei der Firma, in der ersten Schule war alles ok. Dann dort nicht, ich hab das also akut bei Arbeitsbeginn erkannt und nicht schon ewig zugeschaut und mach das jetzt um dem AG eins reinzuwürgen oder so...
Eine Kündigungsschutzklage werde ich bestimmt nicht einreichen. Das war mir eine Lehre, ich will da nicht arbeiten.
Allein schon wegen dem Umgang, ein einfaches "Ja da haben sie recht, da muss was getan werden" hätte gereicht, aber statt dessen wird man abgepampt und geleugnet. Die Bilder möchte ich zwecks Datenschutz nicht veröffentlichen, sie sind schon derbe.

Hätte ich das mal vorher gewusst, ich bereue so sehr das ich mir dachte so ein kleiner Job wäre ja was nettes

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#3
 Von 
drkabo
Status:
Weiser
(16510 Beiträge, 9299x hilfreich)

Zitat:
Bin erst seit 5 Wochen bei der Firma,

Also wohl noch in der Probezeit. Da würde ich mich jetzt auf eine Kündigung einrichten.

Signatur:

Für alle meine Beiträge gilt §675(2) BGB.

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#4
 Von 
cirius32832
Status:
Schlichter
(7210 Beiträge, 1514x hilfreich)

Zitat:
Ich rief daraufhin meinen Chef an und schilderte dies. Dieser ist nun sauer dass ich die Mängel einem Schulmitarbeiter genannt habe, ich hätte ihn zuerst anrufen sollen da Sie's nun ein schlechtes Bild auf die Firma wirft.


Sehe ich genauso. erst werden solche Sachen Firmenintern geklärt

Zitat:
Ich bin heute ins Rathaus gegangen und habe dies dem Schulvorsitzenden gemeldet.


Und dennoch machen Sie das ganze noch einmal. Ich als Chef würde Ihr Verhalten untragbar finden.

Zitat:
Der Hausmeister der Schule (Auftraggeber) wurde mir vorgestellt als Anspechpartner wenn ich etwas brauche, er spielt sich auch als Weisungsbefugt auf und ist Verantwortlicher für die Sauberkeit der Schule.


Hausmeister sind in der Regel weisungsbefugt. Vor allem, wenn Sie sogar die Aufträge zum Reinigen vergeben

Signatur:

https://www.antispam-ev.de

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#5
 Von 
MeliMüller
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)

Hallo, firmenintern wurde es bereits bemängelt ohne Ergebnis.
Da der Hausmeister weisungsbefugt ist und mich ansprechen darf, darf ich ja wohl auch ehrlich darauf antworten. Ich muss ja wohl nicht Lügen für den AG. Und das zu leugnen wäre eine Lüge gewesen. Eine Mitschuld an kranken Kindern möchte ich mir nicht anlasten.

Die Kündigung ist mir Klar, da setz ich keinen Fuß mehr rein.

Danke für die Info

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#6
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38437 Beiträge, 14002x hilfreich)

Du hast keine Garantenstellung gegenüber den Kindern inne. Aber Du hast durchaus eine gewisse Loyalitätsverpflichtung gegenüber dem Arbeitgeber und auch dessen Auftragsgeber. Du verkennst Deine Rolle völlig. Richtig wäre gewesen, eben das zu erledigen, was in der Arbeitszeit zu erledigen ist, darauf hinzuweisen, dass mehr nicht machbar ist. Wie dann dritte Personen darauf reagieren, das ist eine ganz andere Frage. Abgesehen davon, es gibt einen Elternrat, es gibt Lehrer und Rektor, es gibt das Schulamt, alles quasi Aufsichtsinstrumente, Verantwortliche. Und es gibt ein Stadtparlament. Abgeordnete des Vertrauens. Nur, der Weg, den Du eingeschlagen hast, der ist der falscheste, den es gibt.

Such Dir was anderes.

wirdwerden

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#7
 Von 
MeliMüller
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)

Genau das habe ich getan, darauf hingewiesen bei meinem AG. Den Hausmeister habe ich nicht informiert, ich habe ihm lediglich geantwortet dass es nicht geht da er das unmögliche verlangte. Du schreibst es gibt Schulvorsitzende usw... als Anlaufstellen. Genau diese habe ich genutzt um Hilfe zu finden. aber das sei der falsche Weg? Verstehe ich jetzt was falsch?

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#8
 Von 
fb367463-2
Status:
Schlichter
(7422 Beiträge, 3091x hilfreich)

Sie haben es ganz sicher gut gemeint, das kommt ja auch aus Ihren Beiträgen hervor. Nur der Weg, den Sie gegangen sind, war halt schlicht der falsche.

Die Antwort, die sie dem Hausmeister gaben, nämlich dass die Arbeit in der gesetzten Zeitspanne nicht zu erledigen sei, war die richtige. Ebenfalls die Meldung an Ihren Vorgesetzten bzw an den Chef, dass da was im Argen liegt und dass man gegebenenfalls mehr Zeit braucht, um das aufzufangen. Beides völlig in Ordnung!

Falsch war halt ganz einfach, vor allem natürlich in Bezug auf die Ansicht ihres Chefs und auch das Gedeihen der Firma und die mögliche Fortführung von Rahmenaufträgen - um nichts anderes geht es hier wahrscheinlich (solche Sachen können ganz fix zur Auflösung von Verträgen bzw zur Nichtverlängerung führen) - die Meldung an oberste Stellen, beispielsweise Stadtrat oder entsprechend. Das wäre nicht nötig gewesen und war einfach zu viel des Guten. Verliert die Firma, bei der Sie arbeiten, den Vertrag, dann hätten Sie auch keine weitere Arbeit mehr gehabt.

Die Zustände bestehen ja offensichtlich längere Zeit, so schildern Sie es ja auch. Aber höchstwahrscheinlich ist noch kein Schüler an dieser Schule aufgrund von Dreck gestorben. Wäre das geschehen, dann läge die Sachlage natürlich komplett anders. Aber da dieses höchst unwahrscheinlich ist, war es einfach nur übers Ziel hinausgeschossen, wenn auch in bester Absicht. Letztendlich ist halt auch ein Arbeitsplatz eine Frage der Politik.

Signatur:

"Valar Morghulis"

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#9
 Von 
altona01
Status:
Weiser
(17802 Beiträge, 8070x hilfreich)

Sie sind doch völlig unterfordert in einem Putzjob. Der ist einfach nicht für Menschen mit Ihrem Horizont bestimmt.

Angesichts der Position am unteren Ende der Skala als Putzkraft, es wird immer nach unten getreten, ist das kaum eine Position, aus der man Veränderungen auslösen kann.

Wenn die betroffenen Eltern nichts zu bemängeln haben, dann kann eine Reinigungskraft hier sicher auch wenig bis nichts ausrichten. :sweat:












Signatur:

Nur wer sich bewegt, hört seine Ketten rasseln.

1x Hilfreiche Antwort

#10
 Von 
MeliMüller
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)

Danke für die Antworten,
Ja mit dem Schulvorsitztenden zu reden mag schon drastisch gewesen zu sein. Chef und Hausmeister sind ja aber leider Resistent und wiesen mein Anliegen ab.

Dass dies kein Job für mich ist habe ich auch festgestellt, ich frage mich langsam ernsthaft wie ich auf so ne dumme Idee gekommen bin... wollte ja nur ein bisserl "Hobby-Geld" verdienen und dachte mir so ein Minijob sei ja ganz nett, egal was man da tun muss... das mach ich nie wieder, es war mir eine Lehre, obwohl ich eigentlich wirklich hart im Nehmen bin was Dreck angeht :-D

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#11
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(120077 Beiträge, 39828x hilfreich)

Arbeitsrechtlich: vieles falsch gemacht.
Um weiter guten Gewissens durch die Welt zu gehen: alles richtig gemacht.

Ich wäre sogar noch einen Schritt weiter gegangen ...



Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

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