Diebstahl und Mobbing unter Kollegen - Chef ignoriert es

18. November 2016 Thema abonnieren
 Von 
NeoNexon
Status:
Frischling
(28 Beiträge, 4x hilfreich)
Diebstahl und Mobbing unter Kollegen - Chef ignoriert es

Hallo.
Ich brauche in folgendem Fall ein paar Ideen, wie weiter vor gegangen werden kann.

Person A arbeitet in einem mittelständischen Unternehmen mit ca. 60 Mitarbeitern. Es gibt keinen Betriebsrat.
Unter den Kollegen wird Gemobbt bis zur Geschmacklosigkeit (Ein Mitarbeiter wurden schon Rasierklingen an den Arbeitsplatz gelegt, mit dem Hinweis "längs, nicht quer"). Spinte werden regelmäßig durchwühlt, Werkzeug und Eigentum der Mitarbeiter geklaut oder andere Sachen mutwillig zerstört (Kaffeetassen z.B.)
Das Problem, der Chef ignoriert das alles völlig. Er bezahlt gut, Weihnachts- und Urlaubsgeld, nur unbefristete Verträge, so dass es niemand wagt sich ernsthaft zu beschweren. Denn niemand weiß so genau, wer nun eigentlich die Hauptübeltäter sind. Es läuft alles im Verborgenen ab. Niemand weiß auch, wer alles Mittäter oder Mitwisser ist.
Niemand geht inzwischen mehr zum Chef, weil dieser nix tut. Er duldet sogar geschäftsschädigendes Verhalten, oder demonstratives Zocken am Smartphone über Stunden. In all den Jahren, die Person A dort nun schon arbeitet hat der Chef noch nie jemandem gekündigt. Das einzige, was dieser tut ist laut werden und cholerisch herum brüllen, damit die Mitarbeiter noch weniger Lust zu irgendetwas haben. Einige Mitarbeiter zocken daher schon mit Kopfhörern, damit sie das Geschrei nicht mehr hören brauchen, denn eine Abmahnung brauch niemand zu befürchten.
Person A kann die Zustände da aber bald nicht mehr ertragen, besonders seit sich die Diebstähle und Zerstörung von Eigentum in den letzten Monaten häufen. Will aber auch den oben genannten Gründen (Bezahlung, unbefrister Vertrag) nicht kündigen. Es gäbe zwar genug Branchengleiche Firmen in der Umgebung, die aber alle nur befristete Stellen anbieten, was Person A wegen Familie nicht machen kann und will.

Aber was kann Person A tun, um sich gegen diese Zustände zu wehren?

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7 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(119374 Beiträge, 39715x hilfreich)

Zitat (von NeoNexon):
Aber was kann Person A tun, um sich gegen diese Zustände zu wehren?

A) kein eigenes Eigentum mehr am Arbeitsplatz liegen lassen
B) Schrank mit Schloss sichern
C) Diebstahl und Beschädigung des eigenen Eigentums bei der Polizei anzeigen
D) Werkzeug sichern



Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

3x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
-Laie-
Status:
Weiser
(16909 Beiträge, 5884x hilfreich)

Zitat (von NeoNexon):
Aber was kann Person A tun, um sich gegen diese Zustände zu wehren?
Bei der Polizei Anzeige wegen Diebstahl und Sachbeschädigung stellen. Wenn die Polizei ein paarmal im Haus war, dann wird der Chef sich schon rühren.

Zitat (von NeoNexon):
Er duldet sogar geschäftsschädigendes Verhalten, oder demonstratives Zocken am Smartphone über Stunden.
Ja und? Das darf er, er ist Chef. Ihr habt also viele Freiheiten und beschwert euch darüber???

Gegen Mobbing muss er aber etwas unternehmen.
Das Problem: Ihr könnt niemanden benennen.
- Hey Chef, ich werde gemobbt!
- Von wem?
- Keine Ahnung.
Natürlich muss der Chef hier Maßnahmen ergreifen um solch ein Verhalten zu unterbinden, aber das ist schwierig.

2x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
blaubär+
Status:
Weiser
(17354 Beiträge, 6462x hilfreich)

Du möchtest, dass die Zustände sich ändern, bist aber selber auch nicht bereit, Konsequenzen zu ziehen. Anscheinend steht am Ende, wenn du deine Nachteile und Vorteile gegeneinander aufrechnest, immer noch ein hinreichend großes Plus. Nette Idee, dann Außenstehende zu fragen, was man tun könnte. Wenn übrigens du die Polizei ins Haus holen würdest, bin ich sicher, dass du als erste/r Konsequenzen zu spüren bekämest.
Du kennst wahrscheinlich die Redewendung "Wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse auf dem Tisch". Das scheint mir die Situation bei euch im Prinzip gut zu beschreiben. Da gibt es eine Anzahl offenbar deutlich unterfordert Arbeitnehmer und in dieser Situation kommen manche oft ziemlich blöde Ideen. Was im Einzelnen möglich wäre, um die Zustände zu ändern, setzt immer das Einverständnis und die Rückendeckung des Chefs voraus. Wenn du mit deiner Einschätzung und Ansicht in eurem Laden nicht vollkommen alleine stehst, solltest oder könntest du eine Allianz mit den anderen schmieden und versuchen, euren Chef zu einem Gespräch zu bringen und ihn tatsächlich mit der Ernsthaftigkeit der Situation zu konfrontieren.

-- Editiert von blaubär+ am 19.11.2016 11:23

2x Hilfreiche Antwort

#4
 Von 
NeoNexon
Status:
Frischling
(28 Beiträge, 4x hilfreich)

Ich hole meinen Thread noch einmal hervor.

Zum ersten: Es geht nicht um mich. Ich frage hier wirklich für eine andere Person. Daher kann ich die Zustände auch nur aus der Sicht der genannten Person A schreiben. Aber ich kenne den Chef und einige der Mitarbeiter privat.

Ich kann Person A auch nur raten sich etwas anderes zu suchen. Das steht im Moment wegen der finanziellen Gesamtsituation einfach nicht zur Debatte. Vielleicht geht es in 2-3 Jahren, aber im Moment hängt einfach zu viel von einem sicheren, gut bezahlten Job ab.

Nachdem jetzt diese Woche das Fahrrad, mit dem Person A zur Arbeit fährt, während der Arbeitzeit von jemandem mit ner Flex mittig durchtrennt wurde, wird Person A jetzt wirklich zur Polizei gehen müssen.

Der Chef weiß davon, hatte als Kommentar aber nur ein "Dann park doch nicht auf dem Gelände" übrig.
Person A hat aber auch total Angst davor den Chef nach einem Arbeitszeugnis zu fragen, weil die daraus resultierenden cholerischen Anfälle Person A wirklich zu schaffen machen. Da hat einfach nicht jeder das dicke Fell für sich so dermaßen vom Chef anbrüllen zu lassen, der dann in seinem Wutanfall auch noch anfängt Büromaterial durchs Zimmer zu werfen.

Das ist nach wie vor nicht einfach.

Ach und wegen dem Zocken: Das Problem ist, dass der Chef dann seine Wut darüber nimmt, zu den Mitarbeitern geht, die wirklich arbeiten und diese dann anschreit, warum sie die Arbeit (die der Zocker) nicht auch mit erledigen.

Inzwischen ist dort jeder auf jeden sauer. Da wird sich nie und nimmer eine Allianz finden.

2x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
blaubär+
Status:
Weiser
(17354 Beiträge, 6462x hilfreich)

//// Person A hat aber auch total Angst ...

Geholfen werden kann nur dem, der Hilfe will. Und umgekehrt: Wenn die Angst so groß ist, nützt auch keine Hilfe, kein Rat, nix.
Dann kann man nur feststellen, dass A sich in seinem Elend offenbar immer noch nicht mies genug fühlt, um was zu tun.

Und ich versteh nicht, wozu du den alten Schmäh wieder auf den Tisch bringst.

2x Hilfreiche Antwort

#6
 Von 
fb367463-2
Status:
Schlichter
(7422 Beiträge, 3087x hilfreich)

Man könnte, wenn man Eier hat, darüber nachdenken einen Betriebsrat zu gründen. Verdi unterstützt dabei sehr gut. Werden Sie Mitglied in der Gewerkschaft und bitten Sie Verdi um Hilfe. Das kostet nicht die Welt und ist Gold wert, vor allem weil sie dort auch arbeitsrechtlich im Falle der Fälle beraten werden. Nicht in der Gewerkschaft Mitglied zu sein ist besonders bei solchen Zuständen das Dümmste was man tun kann.

Ansonsten gilt das, was die Vorschreiber bereits gesagt haben. Wer sich nicht wehren will, dem geht es offensichtlich noch nicht schlecht genug. Wenn er, so wie Sie sagen, die Zustände noch zwei bis drei Jahre hinnehmen will oder muss, dann ist das eben so. An den Zuständen wird aber niemand etwas ändern, es sei denn, er ändert selbst etwas.

Signatur:

"Valar Morghulis"

2x Hilfreiche Antwort

#7
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(119374 Beiträge, 39715x hilfreich)

Zitat (von NeoNexon):
Vielleicht geht es in 2-3 Jahren

Solange wird man da wohl nicht durchhalten.
In 8-14 Monaten dürfte man sich wohl in längerfristige medizinische Behandlung geben müssen...


Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

2x Hilfreiche Antwort

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