Cholerischer Chef

20. August 2012 Thema abonnieren
 Von 
Ruth1965
Status:
Beginner
(77 Beiträge, 10x hilfreich)
Cholerischer Chef

Ich habe im Mai eine neue Arbeitsstelle bekommmen in einem kleinen Familienbetrieb. Ich arbeite sozusagen im Haus der Familie. ich wurde als Vertriebsmitarbeiterin Innendienst eingestellt und erledige alle Arbeiten vom Angebot schreiben bis zur Rechnungsstellung. Mein Chef kontrolliert jeden Handgriff, jede Rechnung, flippt regelmäßig aus wenn man etwas falsch macht. Auch mit den Außendienstkollegen geht er so um. Er hat ein enormes Fachwissen und hätte das auch gerne umgehend bei neuen Mitarbeitern. Oft höre ich ihn beim Mittagessen über mich herziehen, ein Wort des Lobes bekomme ich nicht zu hören. Nun ist er gerade dabei Rechnungen zu kontrollieren welche ich geschrieben habe und meinte nur, na ja da lass ich mir das selbst zeigen und schreib das selber wenn du das immer noch nicht weisst. Und das ist noch das harmloseste. Ich halte wirklich viel aus, auch Kritik, aber man sollte sie entsprechend professionel anbringen und nicht wie ein HB-Männchen an die Decke gehen. Am Wochenende hat er nichts anderes zu tun, nach Fehlern zu suchen um mir diese am Montag dann wieder lautstark um die Ohren zu hauen. Ich kann aber auch nicht einfach kündigen, da erhalte ich ja direkt ne Sperre vom Arbeitsamt. Bin ziemlich fertig und weiss nicht, wie ich hier unbeschadet raus komme.

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5 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
guest-12311.06.2018 09:37:31
Status:
Bachelor
(3685 Beiträge, 1414x hilfreich)

Man kann ja auch erst sich etwas anderes suchen und dann kündigen.

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"Wenn ich Dir Recht gebe, liegen wir beide falsch."

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#2
 Von 
maestro1000
Status:
Lehrling
(1300 Beiträge, 730x hilfreich)

Hallo,
wie bear schon beschrieben hat ist die aussichtsreichste arbeitsrechtliche Maßnahme die beschleunigte Suche nach einem neuen Arbeitsvertragspartner.
Aus einem ungekündigten Arbeitsverhältnis heraus ist es dramatisch leichter und lukrativer sich woanders zu bewerben.

Die Kündigungsfrist dürfte auch noch relativ kurz sein (Probezeit ?)

In einem Kleinbetrieb und sowieso nach so kurzer Betriebszugehörigkeit besteht kein allgemeiner Kündigungsschutz.
Wenn der AG während der Probezeit normal fristgerecht und ohne schwere Verfehlungen des AN kündigt gibt es normalerweise auch keine ALG-Sperre.

Wenn ANs in dieser Situation praktisch nichts zu verlieren haben wird es noch leichter klärende Gespräche zu suchen.
Schlechter werden kann es wohl nicht, nur besser.

Du kannst die Risiken vor Ort besser einschätzen.

Habe aber auch schon gehört, dass manche Choleriker von treuen und aufopfernden Mitarbeitern aus ihrer Verlustangst gerettet werden wollen. Es muss Vertrauen hergestellt werden.
Vorstellbar wäre dies, überlege es Dir mal und spreche mit intelligenten Freunden oder Verwandten drüber, ob Du das so ein guter Weg ist und Du auch die Kraft und Souveränität und überzeugungskraft hast, das zu vermitteln.

Bitte den Chef um ein intensives persönliches Gespräch. Nicht zwischen Tür und Angel über die Inhalt sprechen, sondern fragen wann er für ein persönliches Gespräch Zeit hat. Wenn er es gut meint, wird er es relativ schnell angehen wollen.
Überlege dir einen guten Zeitpunkt dafür.

Auftakt wäre , dass Du eigentlich gerne hier arbeitest, aber gerne die ZUsammenarbeit optimieren möchtest, um die zahlreichen gewünschten Änderungswünsche unnötig zu machen.
Je nach SItuation kann man/frau auch sagen, dass man sich manchmal durch den Umfang verletzt fühlt.
Die Wahrscheinlichkeit dass es dann richtig kracht und/oder rausfliegt ist unter 20%. Beim Rest kommt man in verschiedenen Ausprägungsgraden konstruktiv weiter.

Frage nach Rat was man generell besser machen kann und warum es so oft am Detail liegen mag. Frage nach einer Leistungseinschätzung.
DIe meisten Choleriker kenne ihre Schwäche und versuchen sich dann zu beherrschen. Viele sind dann auch recht vernünftig.


PS:
ANs dürfen Arbeitgeber nicht um eine Kündigung bitten. Böse Chefs schreiben der AfA in die Papiere, dass der AN darum gebeten hat....dann kann es eine Sperre geben. Also lieber sagen, dass man/frau gerne bleiben und die persönliche Zusammenarbeit verletzten musste.




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#3
 Von 
altona01
Status:
Weiser
(17802 Beiträge, 8070x hilfreich)

@Ruth1965, Sie schreiben:
"Bin ziemlich fertig und weiss nicht, wie ich hier unbeschadet raus komme."
Spätestens, wenn Ihre Gesundheit unter dem Job leidet, dann stimmt die Rechnung nicht mehr.
Wenn Sie nachts noch durchschlafen können und dem Montag nicht mit Grauen entgegensehen, ist es noch gut. Wenn dem aber nicht mehr so ist, sollten Sie sich wichtiger nehmen als den Job.
Und wenn Ihnen die Kraft für die Auseinandersetzung fehlt, dann sollten Sie Ihren Hausarzt entscheiden lassen, ob Sie nicht erstmal eine Auszeit nehmen und in Ruhe entscheiden, wie Sie weiter vorgehen wollen.



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#5
 Von 
Ruth1965
Status:
Beginner
(77 Beiträge, 10x hilfreich)

Schon mal vielen Dank für die Antworten. Nun bei mir persönlich ist es so, daß es mir sehr schwer fällt einzuschlafen, durchzuschlafen, speziell an den Sonntagen. Ich bin antriebslos, komm nicht mehr aus dem Bett.
Meine Probezeit ist seit dem 31.07. zu Ende. Diese betrug nur 3 Monate. Ein und mehrere Gespräche habe ich schon gesucht, auch meine Vorgängerin. Es hat nichts gebracht, nur kurzfristig. Er bleibt bei seiner Meinung, alle anderen sind eh nur Deppen (wortwörtlich). Ich bin auch schon auf der Suche nach etwas anderem, nur mit 47 wird es nicht so einfach sein. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.

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