Zündspule / Radlager usw defekt, wie ist es mit Gewährleistung?

21. Dezember 2015 Thema abonnieren
 Von 
Autovollschrott
Status:
Frischling
(4 Beiträge, 3x hilfreich)
Zündspule / Radlager usw defekt, wie ist es mit Gewährleistung?

Moin.

Ich habe vor knapp 3 1/2 Monaten einen Astra H 1.6 Benziner BJ04 mit ca. 158.000km für 2500€ incl. neuem TÜV gekauft.
Aktuell stehen etwa 162000km aufm Tacho

Der Wagen kam mir schon lange zu laut vor und der Ölverbrauch ist/war auch definitiv viel zu hoch (ca. 2l/1000km), da mein lieber Händler es aber grundsätzlich Ewigkeiten brauch für einen Rückruf/Termin, habe ich einmal einen Bekannten (KfZ-Mechaniker) drunter gucken lassen.

Dieser nannte mir folgende (defekte) Dinge:

- 1x Radlager
- 1x Axialgelenk
- Flexrohr sehr schwammig
- Lenkung verzogen (was eigtl schon vor dem Kauf des Autos zus. mit dem TÜV gemacht werden sollte)
- Grüne Flüssigkeit unter dem Auto? (laut Bekanntem evtl. Hydraulik)
- Ventilkappen
- Bremsen quietschen / Kein Fett
- Ölfilm am Motor / unterm Auto

2-3 Tage später meinte mein liebes Gefährt dann rumzurucken, laut zu werden und mit mit dem Aufleuchten der Kontrollleuchte Abgasanlage/Motor mitzuteilen das da was nicht stimmt. Danke Auto. Wusste ich auch so. Also irgendwie noch 10km nach Hause im Schneckentempo.

Nun habe ich meinen Händler doch mal zu packen bekommen, das Auto letzte Woche Donnerstag Abends dort abgestellt mit der Bitte doch auch mal nachzusehen was da los ist bzw ihm die Liste meines Bekannte mal in die Hand gedrückt. Beim Starten des Motors war ein erster Kommentar: Zylinder defekt.

Jetzt hat er sich aber nach knapp einer Woche noch mal gemeldet und meinte es ist "nur" eine Zündspule.

Zu den anderen Sachen kam nur dass das Radlager hinhaut, also muss gemacht werden, die grüne Flüssigkeit wüsste er nicht, die Ölablassschraube sei evtl undicht (woher dann das Öl am Motor?), Flexrohr sei normal.

Darauf hin bat ich ihn mir doch eine genaue Auflistung incl. Preisen usw zukommen zu lassen und sagte das man sich dann nochmal unterhält was gemacht wird bzw Gewährleistung ...

Nach jetzt 4 Tagen hat er es auch mal geschafft:

Er möchte für die Spule & das Radlager 450 incl. Arbeiten
Für den Rest (Bremsen/lecken usw) pauschal 100€

"Freunschaftspreis(e)"

Nun die Frage: Kann ich auf die Gewährleistung pochen? Ich sehe es nicht ganz ein 550€ nach 3 Monaten in ein 2500€ zu stecken. Zumal man ein Radlager neu schon um die 50€ und ne Zündspule um die 80€ bekommt. Oder ist das so immense Arbeit die Sachen zu tauschen?

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12 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
lesen-denken-handeln
Status:
Richter
(8512 Beiträge, 4061x hilfreich)

Hallo

Zitat:
Nun die Frage: Kann ich auf die Gewährleistung pochen?
Natürlich kannst du das, nur bringen wird es dir kaum etwas!

Radlager und Zündspule sind ganz einfach Verschleissteile und fallen somit nicht unter die Gewährleisstung.

Zitat:
Zumal man ein Radlager neu schon um die 50€ und ne Zündspule um die 80€ bekommt.
Das es dann aber auch verschiedene Qualitäten gibt ist dir schon klar?

Zitat:
Oder ist das so immense Arbeit die Sachen zu tauschen?
Zündspule eher nicht, beim Radlager sieht das schon anders aus. Da muss das ganze Federbein ausgebaut werden, dann das lager erstmal entnommen werdenund das neue muss eingepresst/eingezogen werden. Nach dem EInbau ist dann auch noch eine Achsvermessung notwendig!

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#2
 Von 
-Laie-
Status:
Weiser
(17017 Beiträge, 5897x hilfreich)

Zitat (von lesen-denken-handeln):
Radlager und Zündspule sind ganz einfach Verschleissteile und fallen somit nicht unter die Gewährleisstung.

Selbstverständlich fallen auch Verschleissteile unter die Gewährleistung.
Allerdings dürfte es bei 168.000km normal sein, dass die Lebensdauer erreicht ist und somit liegt kein gewährleistungsrechtlicher Sachmangel vor. Alles was du beschrieben hast halte ich bei einem Wagen Bj.04 mit 168.000km für normalen Verschleiss der nicht zu Ansprüchen führt. Die 550€ halte ich ebenfalls für ein sehr gutes Angebot. Radlager können extrem viel Arbeit verursachen.

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#3
 Von 
spatenklopper
Status:
Gelehrter
(10701 Beiträge, 4212x hilfreich)

Zitat (von micbu):
Die 550€ halte ich ebenfalls für ein sehr gutes Angebot. Radlager können extrem viel Arbeit verursachen.


Wenn beide Seiten gewechselt werden sollen, würde ich sagen es ist mit Zündspule nur 150 - 200 € zu teuer

Radlager original ~ 120 €, (Neuteil)
Erstausrüsterqualität ~ 90 €, (Neuteil)
Einbau pro Seite ca. 30 - 45 Minuten.

Zitat:
Da muss das ganze Federbein ausgebaut werden,


Sorry, aber das ist Käse.

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#4
 Von 
Autovollschrott
Status:
Frischling
(4 Beiträge, 3x hilfreich)

Radlager muss nur auf einer Seite gemacht werden.

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#5
 Von 
-Laie-
Status:
Weiser
(17017 Beiträge, 5897x hilfreich)

@Spatenklopper,
Für das alles findest du 550€ zu teuer???
- 1x Radlager - wechseln
- 1x Axialgelenk - einstellen oder wechseln
- Flexrohr sehr schwammig - wechseln
- Lenkung verzogen - einstellen
- Grüne Flüssigkeit unter dem Auto? - Lecksuche + abdichten
- Ventilkappen - ?????? sind damit die Ventilkappen an den Reifen gemeint? Das ist Pillepalle.
- Bremsen quietschen / Kein Fett - ausbauen, fetten, wiedereinbauen
- Ölfilm am Motor / unterm Auto - säubern, Lecksuche, abdichten

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#6
 Von 
spatenklopper
Status:
Gelehrter
(10701 Beiträge, 4212x hilfreich)

@ micbu

Falsch gelesen.....bin davon ausgegangen, dass es sich nur um das Radlager und die Zündspule dreht.

450€ für ein Radlager und die Zündspule sind allerdings fast schon Wucher,
den Rest für 100€ hingegen eine sehr sportliche Herausforderung. ;)


-- Editiert von spatenklopper am 22.12.2015 09:25

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#7
 Von 
Autovollschrott
Status:
Frischling
(4 Beiträge, 3x hilfreich)

Also ich finde es definitiv zu teuer, ja es gibt Qualitätsunterschiede bei den Dingern, aber ich glaube kaum das er das Beste nehmen würde.

Wie sähe es nach aktueller Lage aus, vom Kauf zurückzutreten?

Ich muss ihm ja eigtl die Möglichkeit geben nachzubessern, aber das ist mir schlicht und einfach zu teuer.

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#8
 Von 
-Laie-
Status:
Weiser
(17017 Beiträge, 5897x hilfreich)

Zitat (von dieollepetze):
Wie sähe es nach aktueller Lage aus, vom Kauf zurückzutreten?

Weswegen? Ich sehe keinerlei Grund der das rechtfertigen könnte und ich sahe auch keine Mängel die der Verkäufer auf seine Koste würde nachbessern müssen. Du kannst dich alsi entscheiden:
1) Mit den Mängeln weiterfahren
2) Diese auf deine Kosten reparieren zu lassen

1x Hilfreiche Antwort

#9
 Von 
Autovollschrott
Status:
Frischling
(4 Beiträge, 3x hilfreich)

Weil weiterfahren quasi unmöglich ist.
Weil zumindest ich, wenn ich ein Auto kaufe, sei es Neu- oder Gebrauchtwagen, davon ausgehe das der Karren länger läuft als 3 Monate.
Weil ich langsam das Problem sehe das Gewährleistung einfach Tageslaunen abhängig / Auslegungssache ist.
Von allen Personen um mich herrum höre ich nur: Das muss der auf Gewährleistung machen, hier lese ich das nicht.

Nichts gegen dich/euch, ich habe ja auch selber gefragt und bin dankbar für Meinungen, aber so langsam krieg ich die Kriese.

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#10
 Von 
-Laie-
Status:
Weiser
(17017 Beiträge, 5897x hilfreich)

Zitat (von dieollepetze):
Weil weiterfahren quasi unmöglich ist.
Das ist dein Problem

Zitat:
Weil zumindest ich, wenn ich ein Auto kaufe, sei es Neu- oder Gebrauchtwagen, davon ausgehe das der Karren länger läuft als 3 Monate.
Das ist auch immer noch der Fall

Zitat:
Von allen Personen um mich herrum höre ich nur: Das muss der auf Gewährleistung machen,
Dann frag diese Personen doch mal nach der Rechtsgrundlage dafür.

Eigentlich sollte es doch jedem klar sein, dass bei einem 11 Jahre altes Auto mit knapp 170.000km auf der Uhr viele Teile bereits verschlissen sind, die dann ausgetauscht werden müssen. Das ist genau der Zustand den man bei solch einem Wagen erwarten kann und genau solch einen Wagen hast du ja auch erhalten. Ich sehe jetzt nicht wirklich das Problem. Keiner der von dir genannten Mängel überrascht mich bei einem Wagen mit deiner Beschreibung. Das Problem ist halt, dass nicht jeder Mangel auch ein Sachmangel ist der zu entsprechenden Ansprüchen führt.



-- Editiert von micbu am 22.12.2015 12:09

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#11
 Von 
radfahrer999
Status:
Unparteiischer
(9031 Beiträge, 4877x hilfreich)

Zitat (von dieollepetze):
Weil zumindest ich, wenn ich ein Auto kaufe, sei es Neu- oder Gebrauchtwagen, davon ausgehe das der Karren länger läuft als 3 Monate.

Gewährleistung ist per se kein Recht auf "Funktionalität".

Signatur:

Wenn dir die Antwort nicht gefällt, solltest du die Frage nicht stellen... ;-)

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#12
 Von 
JogyB
Status:
Bachelor
(3155 Beiträge, 3146x hilfreich)

Zitat (von dieollepetze):
Das muss der auf Gewährleistung machen, hier lese ich das nicht.

Die anderen hier können Dir bestätigen, dass ich in aller Regel hier im Forum der Erste bin, der - salopp gesagt - "Gewährleistung" schreit. In Deinem Fall sehe aber selbst ich keine großen Chancen.

Zwar kannst Du zunächst mal alles geltend machen und dann ist der Händler in der Nachweispflicht, dass es sich nicht um einen Sachmangel, sondern um normalen Verschleiß handelt. Bei 11 Jahren und knapp 170.000 km sehe ich aber kein großes Problem, dass er dies schlüssig belegen kann.

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