Vermieter terrorisiert mich und will mich rausekeln, was kann ich tun?

11. Januar 2017 Thema abonnieren
 Von 
fb457397-37
Status:
Frischling
(1 Beiträge, 0x hilfreich)
Vermieter terrorisiert mich und will mich rausekeln, was kann ich tun?

Hallo, mein Vermieter hat sich einiges geleistet. Ich brauche dringend Hilfe, da meine Nerven schon blank liegen.

Vorweg, ich wohne seit 11 Monaten in einem ehemaligen Ferienhaus, welches er im letzten Jahr fest an mich vermietet hat. Ich habe keine Schulden bei ihm und bin auch sonst eine völlig unauffällige Mieterin. Ich nehme an, dass er mich rausekeln will, da er nach einem schrecklichen Baustellenjahr (von dem ich zu Mietbeginn nichts wusste) nun wieder ein Ferienhaus will.



1. -Ohne Vorwarnung ging mein Vermieter vor zwei Wochen zum Anwalt und hat mir eine Abmahnung geschickt, die ich nun mit einem dreistelligen Betrag bezahlen soll. Diese beinhaltete, dass ich mir unerlaubt vor 10 Monaten eine Katze angeschafft habe (von welcher er seit 10 Monaten weiss und diese laut eigenen Aussagen "süß" fand) und dass ich die 3 kleinen Pflanzen des Vermieters in meinem eigenen Garten (Einfamilienhaus in dem nur ich wohne, auch Garten nutze nur ich) im Beet umgesetzt habe (nichts weggeschmissen). Laut Mietvertrag darf ich den Garten nutzen, wenn ich ihn pflege.

-Der Vermieter belästigt mich mindestens ein mal die Woche seit Einzug (wie ein Irrer geklingelt, geklopft und meinen Namen gebrüllt, wenn ich nicht aufgemacht habe, teilweise eine Stunde am Stück). Einige male hat er mich mit meinem Freund angetroffen, der hier zu Besuch war. Nun steht in der Abmahnung, dass ich unerlaubt jemanden hier wohnen lassen würde und er ganz genau weiss, dass mein Freund hier eingezogen ist. Das stimmt natürlich vorne und hinten nicht und das habe ich ihm schon oft gesagt. Ich kann es auch beweisen. Mein Freund ist ganz woanders gemeldet.

-Für diesen Quatsch soll ich zahlen und der Anwalt droht mit weiteren Gerichtskosten, wenn ich nicht zahle. Auf einen langen Brief an diesen Anwalt indem ich ihm das fürchterliche Verhalten des Vermieters erkläre, ist er nicht eingegangen. Im Gegenteil, er hat nur mit weiteren Kosten gedroht wenn ich nicht zahle.

2. Der Vermieter hat mir bereits 2x die Heizung abgedreht, weil die Miete erst am 3. des Monats drauf war. Im Mietvertrag ist geregelt, dass die Miete bis zum 3. des Monats auf dem Konto des Vermieters sein muss. Das kann also nur reine Schikane sein. Er hat bereits schriftlich zugegeben, dass ihm die Überweisung zu spät war und deswegen liefert er mir kein Gas. Draussen lag Schnee und es waren Minusgrade. Beim ersten mal saß ich das ganze Wochenende ohne Heizung im Haus und musste mit dem Backofen heizen. Beim zweiten mal hat er die Heizung am gleichen Abend wieder angestellt und seine Frau hat sich schriftlich entschuldigt.

3. Der Vermieter sagte mir beim Einzug, dass hier 3 Wochen lang Baustelle sein wird, da Rohre verlegt werden. Die Baustelle geht jetzt bereits seit 12 Monaten also seit ich hier wohne. Teilweise haben wirklich die Wände gewackelt. Ich denke er wusste das auf jeden Fall vorher.

4. Der Vermieter wohnt zufällig in der gleichen Strasse wie meine Mutter. Wenn irgendetwas (absurdes) ist, dann steht er immer bei meiner Mutter auf der Matte. Ich bin 29 Jahre alt und habe ihm bereits mehrmals verboten meine Mutter zu belästigen, sowie interne Mietangelegenheiten mit ihr zu besprechen, bevor ich überhaupt davon weis. Zwecklos. Er hat sogar bereits bei meiner Mutter vor dem Haus vor allen Nachbarn rumgebrüllt, als sie nicht die Tür öffnete.

Das Problem ist, dass der Vermieter eine super Rechtsschutzversicherung hat und im Grunde kostenlos jederzeit zum Anwalt gehen kann.

Er kann bis zum Äussersten gehen und sich jeden Mist ausdenken.

Ich habe keinen Anwalt und Geld habe ich auch kaum.

Ich möchte hier so schnell wie möglich ausziehen ,da ich das Verhalten des Vermieters nicht mehr aushalte. Meine Nerven liegen blank! Ich fürchte aber stark um meine Kaution, die 3 Kaltmieten betrug. Ich glaube kaum dass dieser linke Kerl das Geld jemals rausrücken wird. Er meinte sogar einmal ich hätte Änderungen am Haus vorgenommen und die würde er nicht mehr tolerieren. Änderungen am Haus? Ich habe keine Ahnung wovon er spricht! Ich wohne hier seit 11 Monaten und habe garantiert keine Änderungen am Haus vorgenommen.

Ich traue mich mittlerweile nicht mehr an die Tür wenn es klingelt und habe den ganzen Tag die Gardinen zugezogen, weil ich Angst habe er könnte wieder mal durch die Fenster luken ob ich da bin um ihm aufzumachen. Er kündigt seinen Besuch auch nie an.

Ist es mir unter diesen Umständen möglich fristlos zu kündigen?

Muss ich renovieren?

Wie bekomme ich meine Kaution zurück, wenn er meint die stünde mir nicht zu und sich irgendeinen Mist ausdenkt und jahrelang vor Gericht zieht?

Sein eigener Anwalt sieht natürlich keinen Grund warum eine fristlose Kündigung nötig wäre. Ich habe kein Geld für einen Anwalt.

Was sind meine Rechte und was kann ich tun? Gespräche sind nicht möglich. Er brüllt nur herum und zuhören hat er wohl nie gelernt.

Danke für eure Hilfe!


-- Editier von fb457397-37 am 12.01.2017 00:05

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6 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(119576 Beiträge, 39744x hilfreich)

Zitat (von fb457397-37):
Ich habe keinen Anwalt

Das solltest Du schnellstens ändern.
Laie gegen Anwalt, das geht erfahrungsgemäß meist nicht gut aus für den laien.



Zitat (von fb457397-37):
und Geld habe ich auch kaum.

Es gibt auch Möglichkeiten über den Mieterschutzbund.
Und für Leute mit wenig Geld gibt es Beratungs- und Prozesskostenhilfe, die kann man beim Gericht beantragen.



Zitat (von fb457397-37):
Ist es mir unter diesen Umständen möglich fristlos zu kündigen?

Das lässt sich so aus der Ferne nicht beantworten. Ich tendiere aber eher zu "nein".

In Übrigen: selbst wenn Du jetzt bzw. morgen fristlos kündigen würdest:
Wo willst Du denn ab Ende der Woche/Anfangnächster Woche wohnen? Umzugsteam schon parat stehen?


Zitat (von fb457397-37):
Muss ich renovieren?

Keine Ahnung wie Deine Wohnung aussieht.
Hängt aber auch davon ab, was genau in Deinem Vertrag zu dem Thema steht.



Zitat (von fb457397-37):
Wie bekomme ich meine Kaution zurück, wenn er meint die stünde mir nicht zu und sich irgendeinen Mist ausdenkt und jahrelang vor Gericht zieht?

Warten was das Gericht entscheidet.



Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

0x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
guest-12313.09.2017 08:51:03
Status:
Student
(2271 Beiträge, 713x hilfreich)

zu 1. Nicht mehr selber an den Anwalt schreiben, sondern wie bereits empfohlen einem Mieterverein beitreten oder Beratungshilfeschein holen. Die Abmahnungen dürften haltlos sein.

zu 2. Schriftverkehr zur Heizung ist ja vorhanden. Hier würde ich im Gegenzug für jeden Tag 100% mindern. Wieder über den Mieterverein.

zu 3. auch prüfen lassen

zu 4. Das ist Mutters Problem. Polizei rufen, fertig.


Hier ist angebracht was neues zu suchen und zu kündigen. Bei der Wohnungsübergabe in jedem Fall einen Zeugen dabei haben und auf das Übergabeprotokoll achten. Um die Kaution kann man sich dann noch kümmern.

-- Editiert von Retels am 12.01.2017 06:54

0x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
cauchy
Status:
Unparteiischer
(9876 Beiträge, 4480x hilfreich)

Zitat (von fb457397-37):
Der Vermieter hat mir bereits 2x die Heizung abgedreht, weil die Miete erst am 3. des Monats drauf war. Im Mietvertrag ist geregelt, dass die Miete bis zum 3. des Monats auf dem Konto des Vermieters sein muss.

Weil es so gut passt, hier ein aktuelles BGH Urteil aus dem letzten Jahr: BGH, 05.10.2016 - VIII ZR 222/15 . Auf den Eingang der Miete auf dem Vermieterkonto kommt es nicht an. Es reicht, wenn der Mieter die Miete rechtzeitig anweisst und das eigene Konto gedeckt ist.

Zitat (von fb457397-37):
Ist es mir unter diesen Umständen möglich fristlos zu kündigen?

Eher nicht. Dafür müsste es schon nachweisbare Bedrohungen, Beleidigungen, Körperverletzung oder dergleichen geben.

Gibt es denn wirklich keine Chance, das Problem anders zu lösen? Anscheinend gibt es die Probleme mit dem Vermieter, die Frau des Vermieters hat sich im Gegensatz dazu entschuldigt. Vielleicht ist es ja möglich, jegliche weitere Kommunikation über die Frau abzuwickeln. Wenn der Vermieter dazu freiwillig nicht bereit ist, könntest du ihm schlicht Hausverbot für das von dir gemietete Grundstück erteilen. Dann darf er ohne Vorankündigung und guten Grund dein Grundstück nicht mehr betreten. Klingeln und durchs Fenster luken sollte sich damit erledigt haben, sofern er sich nicht strafbar machen will. Mal abgesehen davon, dass ein wiederholter Verstoss gegen ein Hausverbot wahrscheinlich wirklich eine fristlose Kündigung rechtfertigt.

Bezüglich der Anwaltsschreiben wurde dir ja schon der Beitritt zu einer Mietervereinigung angeraten. Bei jedem neuen Schreiben gehst du dann halt dahin und lässt das überprüfen. So kann man auch dort den Stress reduzieren. Denn momentan scheinst du hauptsächlich verunsichert zu sein. Mit guter Beratung sollte sich das hoffentlich geben.

Zitat (von fb457397-37):
Wie bekomme ich meine Kaution zurück, wenn er meint die stünde mir nicht zu und sich irgendeinen Mist ausdenkt und jahrelang vor Gericht zieht?

Sei realistisch. Bei der Kaution geht es um 3 Kaltmieten. Natürlich ist das Geld, aber das Risiko ist begrenzt. Und es macht keinen Sinn, sich deswegen jetzt komplett verrückt zu machen. Selbst wenn du die Kaution irgendwann verlierst, wird das Leben weitergehen. Da gibt es wichtigere und schönere Dinge, über die man sich Gedanken machen sollte.

0x Hilfreiche Antwort

#4
 Von 
Sir Berry
Status:
Unparteiischer
(9326 Beiträge, 2998x hilfreich)

Was hilft Dir eine fristlose Kündigung, wenn Du noch keine Ersatzwohnung hast? Ich seh dafür auch noch keinen Grund.

Berry

0x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
Anjuli123
Status:
Bachelor
(3594 Beiträge, 1464x hilfreich)

Mieterverein würde ich jetzt eher nicht empfehlen. Da hast du hohe Anfangskosten und laufende Kosten (Beitrittsgebühr, Mitgliedsbeitrag etc.), die zu den Kosten, die dir der Anwalt vom Mieterverein berechnet (z.b. Kosten pro Brief) noch dazukommen. Besser wäre meines Erachtens ein Mietrechtsanwalt. Wenn kein Geld da ist versuche einen Beratungsschein zu erhalten.

0x Hilfreiche Antwort

#6
 Von 
cauchy
Status:
Unparteiischer
(9876 Beiträge, 4480x hilfreich)

Zitat (von Anjuli123):
Mieterverein würde ich jetzt eher nicht empfehlen. Da hast du hohe Anfangskosten und laufende Kosten (Beitrittsgebühr, Mitgliedsbeitrag etc.), die zu den Kosten, die dir der Anwalt vom Mieterverein berechnet (z.b. Kosten pro Brief) noch dazukommen.

Da müsste man sich bei der Mietervereinigung erkundigen. Ich war bis vor einigen Jahren in einem Mieterverein ohne Beitrittsgebühr und ohne Gebühr pro Beratung. Mitgliedsbeitrag lag glaube ich bei 60 Euro im Jahr und war damit sehr überschaubar. Aber da können sich die Vereinigungen natürlich deutlich unterscheiden.

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