Vater will mir Umgang verbieten

19. September 2014 Thema abonnieren
 Von 
Ratsuchender_2021
Status:
Schüler
(163 Beiträge, 23x hilfreich)
Vater will mir Umgang verbieten

Ich bin seit 2,5 Jahren mit meiner derzeitigen Freundin zusammen. Ich und ihr mittlerweile 5-jähriger Sohn verstehen uns sehr gut. Wir teilen sogar mein größtes Hobby, den Fussball miteinander. Er will immer zugucken kommen wenn ich spiele und hat selbst angefangen im Verein zu spielen. Normalerweise fahren immer ich und seine Mutti mit ihm zum Fussball...da aber gestern einer noch einkaufen musste, konnte nur einer mitfahren. Der Sohn wollte mit mir zum Training und Mutti sollte einkaufen gehen. Wir fuhren also zum Tranining und trafen etwas später dort seinen leiblichen Vater.

Der Sohn seiner neuen Freundin spielt ebenfalls dort Fussball...für uns ist das keine schöne Situation, aber da es nicht so viele Bambinimannschaften im Ort gibt, geht es nun mal nicht anders und wir arangieren uns damit. Nur der Vater ist in seinem Stolz gekränkt und versucht uns Vorschriften zu machen.

Während des Trainings spielte er wieder den netten fröhlichen Papa...als ich zuhause ankam, erfuhr ich von meiner Freundin, dass er sie die ganze Zeit mit Nachrichten bombadiert habe. Ein kurzer Zusammenschnitt:

Es ist eine Oberfrechheit, dass "Mein Name" mit "Name des Sohnes" alleine zum Fussball fährt....das dürfe nur er oder sie...ich habe das zukünftig zu unterlassen...er meint es sehr Ernst!!!!...er ist der Vater und nicht ich...

Ich habe ihm darauf geantwortet, dass wenn ich eine Erlaubnis von ihn benötige, um mit dem Sohn allein irgendwo hinzufahren, frage ich ihn danach...

Danach hat er gleich wieder mit dem Jugendamt gedroht...er wolle uns den Jungen wegnehmen lassen usw.

Nun meine Fragen:

Kann er mit seinem geteilten Sorgerecht überhaupt bestimmen, dass ich mit dem Jungen unterwegs bin?

Wie realistisch ist es, dass der Junge uns vom Jugendamt ohne trifftigen Grund weggenommen werden kann...wenn er das alleinige Sorgerecht beantragen würde?

Ich und meine Freundin + Sohn leben in einer 3-Zimmer Wohnung mit 76 qm, haben uns nie was zu schulden kommen lassen und haben gut bezahlte und sichere Jobs in der Stadtverwaltung. Nächstes Jahr wollen wir ein Haus bauen, da wir Nachwuchs erwarten. Ich und der Junge verstehen uns wie gesagt sehr gut.

Wenn er ihn uns nicht ganz wegnehmen kann, wolle er ihn zumindest im Wochenwechsel haben. Bisher hat er ihn alle 2 Wochen am Wochenende. Wir sehen ein, dass der Umgang mit seinem Vater wichtig für ihn ist...aber eine Woche hier, eine Woche dort, kann doch nicht gut für das Kind sein. Zu mal der Vater ebenfalls einen guten Job hat, aber aufgrund dessen auch erst immer spät zuhause ist. Die neue Freundin ist arbeitslos und zuhause, hat aber eben auch ein eigenes Kind.

Am Abendbrottisch hat uns der Junge auch schon mal erzählt, dass er öfters zum Papi gehen soll...da dieser ja schließlich auch so viel Geld an die Mama bezahlt und er sich nun nichts mehr leisten (Nettogehalt ca. 2500 Euro!!! - Unterhalt 273 Euro). Es ist doch schon eine Frechheit, dem Kind das so einzureden. Auch so versucht er ständig mich schlecht zu machen...ich bin nur ein Onkel...er brauch nicht auf mich zuöhren usw.

Wie realistisch ist die Durchsetzung von dieser 1-Woche hier, 1-Wocher dort Variante? Meine Freundin hat direkt wieder Angst bekommen, dass er uns den Jungen nun wegnehmen will, sollten wir nicht machen was er sagt.

Grüße



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12 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
amtsmeier
Status:
Schüler
(262 Beiträge, 167x hilfreich)

Keine Panik. Wenn die Kindesmutter während ihrer (Betreuungs)zeit mit dem Kind eine gemeinsame Erledigung an eine Bezugsperson delegiert, dann ist das allein ihre Sache und hat mit dem gemeinsamen Sorgerecht nichts zu tun.

Du bist auch kein Onkel, sondern einfach Basti.
Und zu dem Geld: ich würde es so vermitteln, dass dies eine Sache der Erwachsenen ist. Und ihr ihn alle lieb habt.
Kann es sein, dass der Vater ein 50/50-Modell anstrebt, um (vermeintlich) Geld zu sparen? Es zählt der Lebensmittelpunkt - und der ist bei der Mutter.

Dem ganzen Getue des Vaters kann man getrost entgegen sehen.

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#2
 Von 
Ratsuchender_2021
Status:
Schüler
(163 Beiträge, 23x hilfreich)

Das ist schon mal schön zu hören...meine bisherigen Erkundigungen haben deiner These ebenfalls entsprochem.

Das das 50/50 Modell aus diesem Grund angestrebt wird, kann ich natürlich nicht beweisen...aber da er es uns so erzählt hat, liegt zumindest der Verdacht nah.

Dieses Modell wird wie gesagt immer nur angesprochen, wenn wir nicht nach seiner Pfeife tanzen um der Kindesmutter Angst zu machen. Sie ist dann gleich eingeschüchtert. Sie ist ja schon das ganze Wochenende traurig, wenn sie das Kind alle 2 Wochen abgibt. Aber Sie akzeptiert es, da dem Vater der Umgang nun mal auch zu steht. Und obwohl wir eigentlich nichts vorm Jugendamt zu befürchten haben, gibt sie dann doch lieber nach. Aber diesmal ist es nicht nur eine Kleinigkeit...und sie geht auch mich etwas an.

Ich dürfe mich nicht in die Erziehungsangelegenheiten einmischen...hat er mir als Hinweis gegeben. Aber das ist der normale Umgang mit dem Jungen. Das lasse ich mir nicht nehmen.

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#3
 Von 
Capitano
Status:
Lehrling
(1185 Beiträge, 497x hilfreich)

Hallo Basti,

lass doch die Mutter den Vater mal (unverbindlich!) fragen, wer denn bei einem 50/50-Modell überhaupt auf das Kind in der Zeit aufpassen sollte, in der der Vater arbeitet.
Seine neue Partnerin wird er ja schlecht benennen können, denn damit widerspräche er sich ja selbst.

Davon abgesehen: wenn die beiden Jungs im selben Verein im selben Ort Fußball spielen, warum versucht ihr nicht, es ganz pragmatisch zu lösen, indem ihr dem Vater anbietet, den Sohn für die Trainings und Spiele (oder was auch immer) abzuholen.
Das wäre doch für alle Seiten die beste Lösung:
Der Papa kann Papa sein,
für Euch ist "keine schöne Situation" aus der Welt geschaffen,
einem möglicherweise aufkeimenden inneren Konflikt beim Kind an den Trainingstagen wäre vorbeugend entgegengewirkt.


Gruß,
capitano

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#4
 Von 
amtsmeier
Status:
Schüler
(262 Beiträge, 167x hilfreich)

Basti, sie gibt das Kind nicht "ab", sondern ermöglicht dem Kind seinen Umgang mit dem anderen Elternteil. Das Kind ist es nämlich, das umgangsberechtigt ist.
Und ihr habt Paarzeit - so würde ich ihr das verkaufen. :)
Sie hat überhaupt keine Veranlassung, über jedes Stöckchen zu springen, dass der Vater ihr hinhält.
Aus eigener Erfahrung: das macht es nicht besser oder leichter, zu oft nachzugeben "des lieben Friedens willen".

In Erziehungsangelegenheiten hast du tatsächlich rein formal nichts zu suchen - sobald es allerdings euer Familienleben betrifft (der Junge z.B. sich dir gegenüber unmöglich benehmen würde), hast du natürlich die Möglichkeit zu sagen: Stopp!! Bis hierher und nicht weiter!!

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#5
 Von 
Paragrafenreiter
Status:
Praktikant
(771 Beiträge, 478x hilfreich)

Und ist er alleine mit dem Sohn seiner Freundin beim Fußball? oder ist die Mutter immer mit dabei?
ist das selbe in grün

lass dich nicht einschüchtern. freundlich nicken und 10 Meter weiter stellen.

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-- Editiert Paragrafenreiter am 19.09.2014 12:35

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#6
 Von 
Ratsuchender_2021
Status:
Schüler
(163 Beiträge, 23x hilfreich)

@capitano
Er selbst darf mit seinem Stiefsohn allein zum Fussball fahren. Ich aber darf es nicht. Begründung ist, dass sich der leiblich Vater nicht um den Jungen kümmert. Aber der Sachverhalt ist der gleiche.

Training ist immer Dienstag und Donnerstag.
Da der Dienstag der einzige Tag ist, an dem wir länger arbeiten müssen, waren wir auch einverstanden das er ihn abholt und mit ihm zum Fussball geht. Er besteht auch wieder darauf...aber Traningsbeginn ist um 16:30 Uhr...er möchte den Jungen dann gegen 17:00 Uhr bei uns abholen. Eher kommt er nicht von der Arbeit...also kommt er jedesmal zu Spät zum Training und verpasst die Hälfte.

Donnerstag haben wir dann zeitig Feierabend und können mit ihm allein gehen (pünktlich!)...aber dann nur zu Zweit...ich alleine darf es ja nicht. Warum sollen wir sagen, dass er ihn abholen darf...nur damit er wieder zu spät kommt...wenn wir auch da sind.

Und ich sehe auch nicht ein, dass wir uns gar nicht an seinem Hobby beteiligen dürfen. Ich spiele fast jeden Nachmittag Fussball mit ihm. Sein Vater hat das nie interessiert...er lernt ihm lieber wie man mit 5 Jahren ein Iphone bedient.

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#7
 Von 
Capitano
Status:
Lehrling
(1185 Beiträge, 497x hilfreich)

Hallo Basti,

wenn du ich auf die Diskussion einlassen willst, was er mit seinem Stiefsohn macht, dann verbeißt du dich.
Was hast du mit seinem Stiefsohn zu tun?
Die Beziehung zu dem Sohn Deiner Partnerin bietet bereits Konfliktpotential, und da willst du noch thematisieren, was der Ex-Mann Deiner Partnerin mit dessen Stiefsohn tut?

Basti,
warte, bis du selbst Vater bist, deine Partnerin dich verlassen hast, du Unterhalt für dein Kind bezahlst
und dann den neuen Partner deiner Ex fröhlich mit Deinem Kind Spaß haben siehst.
DANN wirst du eine andere Sichtweise haben!

Gruß,
capitano


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#8
 Von 
Methadir
Status:
Praktikant
(794 Beiträge, 406x hilfreich)

@Capitono

Ist natürlich richtig. Die Frage abseits der rechtlichen Gesichtspunkte ist allerdings, auf was man eher Rücksicht nehmen sollte. Die Befindlichkeit des Vaters, der als Erwachsener die Situation selbst herbeigeführt hat, oder die das Sohnes, dem mit diesen Aktionen eine neue funktionierende Familie verweigert wird.

Wenn man will, dass der Sohn sich für den leiblichen Vater als Alternative entscheidet, dann muss er auch eine sein. Das ist er aber offensichtlich nicht, denn er kann die Aufgabe, pünktlich zu Training zu fahren, anscheinend gar nicht erfüllen. Damit verwirkt er auch die Legitimität beleidigt zu sein und muss halt, zu Gunsten des Sohnes, damit leben.
Ich habe auch erhebliche Zweifel, dass ein Familiengericht anders denkt. Die werden einem engagierten Stiefvater nicht in die Suppe spucken, weil dem leibliche Vater die gute Beziehung nicht passt.

1x Hilfreiche Antwort

#9
 Von 
Capitano
Status:
Lehrling
(1185 Beiträge, 497x hilfreich)

Hallo Methadir,

quote:
des Vaters, der als Erwachsener die Situation selbst herbeigeführt hat,


Oh, du kennst die Familie persönlich??


quote:
dass der Sohn sich für den leiblichen Vater als Alternative entscheidet


Der leibliche Vater ist keine Alternative für das Kind!
Zum Kind gehören BEIDE Elternteile, da ist keiner von beiden eine Alternative, schon gar nicht in einer Konstellation, in der beide Elternteile bereit sind, sich um das Kind zu kümmern.

quote:
Ich habe auch erhebliche Zweifel, dass ein Familiengericht anders denkt. Die werden einem engagierten Stiefvater nicht in die Suppe spucken, weil dem leibliche Vater die gute Beziehung nicht passt.



Zweifel kannst du haben, sicher kannst du nicht sein.
Es gibt genügend Familienrichter, die genügend Realitätssinn haben, das Konfliktpotentional einer solchen
Situation zu erkennen - inklusive des aufkeimenden inneren Konflikts für das Kind.

Gruß,
capitano



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#10
 Von 
Methadir
Status:
Praktikant
(794 Beiträge, 406x hilfreich)

quote:
Oh, du kennst die Familie persönlich??


Nein, tue ich nicht. Vielleicht gehört er zu dem Prozent, wo ein Partner total unschuldig ist. ÜBLICHERWEISE gibt es bei sowas aber zwei Geschichten, z.B. emotionale Vernachlässigung vor dem Fremdgehen, oder die Person hätte sich wenigstens vorher mal überlegen sollen, ob es eine gute Idee ist, mit der anderen Person (schon/generell) Nachwuchs zu bekommen ...


quote:
Der leibliche Vater ist keine Alternative für das Kind!


Das Kind soll hier die Möglichkeit haben, mit einer von zwei Personen eine Unternehmung zu haben (übrigens anscheinend in der Zeit, die der Mutter zugesprochen wurde). Selbstverständlich sind das erstmal Alternativen.

quote:
Zum Kind gehören BEIDE Elternteile, da ist keiner von beiden eine Alternative,


Ich bin mir nicht sicher, ob Du weißt, was eine Alternative ist.

quote:
schon gar nicht in einer Konstellation, in der beide Elternteile bereit sind, sich um das Kind zu kümmern.

Offensichtlich ist der Vater in der umstrittenen Situation eben nicht bereit, sich um das Kind zu kümmern, sonst wäre er ja pünktlich zu 1630 da. Er will nur, dass Basti NICHT für das Kind da ist, weil er Eifersüchtig ist. Das mag zwar in gewissen Grenzen verständlich sein, allerdings ist im Rahmen des Kindswohls (nämlich dem Jungen, der dann auf der Treppe hockt und das halbe Training verpasst), IMHO keine Rücksicht zu nehmen.

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1x Hilfreiche Antwort

#11
 Von 
Capitano
Status:
Lehrling
(1185 Beiträge, 497x hilfreich)

@ Methadir,

also, das ist schon dreist, dass du hier - ohne genaue Hintergründe zu kennen - argumentierst, der Vater habe die Situation ja selbst herbeigeführt, schon allein dadurch, dass er mit seiner damaligen Partnerin das Kind bekommen hat.

Insofern gehe ich auf den Rest von dir gar nicht weiter ein.

Gruß,
capitano



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1x Hilfreiche Antwort

#12
 Von 
Methadir
Status:
Praktikant
(794 Beiträge, 406x hilfreich)

Da Du sowieso nicht liest, was ich schreibe, würde ich das auch nciht raten.

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