Vater nimmt Umgangsrecht kaum in Anspruch

15. Juli 2017 Thema abonnieren
 Von 
Andreja1234
Status:
Frischling
(2 Beiträge, 2x hilfreich)
Vater nimmt Umgangsrecht kaum in Anspruch

Hallo zusammen...
Mein Ex Mann hat nun erklärt, dass er unsere gemeinsame Tochter (6) 14 tägig nicht mehr abholen möchte und alles was nun meine Tochter betrifft ich alleine zu verantworten habe. Meine Frage hierzu - muss ich trotzdem"seine" Wochenenden frei halten , wenn er es sich anders überlegt oder kann ich diese Wochendend mit meiner Tochter verplanen? Sorgerecht teilen wir uns, das Aufenthaltsrecht habe ich allein, das 14 tägige besuchsrecht würde vor Gericht vereinbart ohne Beschluss. Was jetzt ca ein halbes Jahr gut funktioniert hat.
Danke für eure Hilfe.
Andreja

-- Editier von Andreja1234 am 15.07.2017 02:51

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19 Antworten
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#1
 Von 
fb367463-2
Status:
Schlichter
(7422 Beiträge, 3092x hilfreich)

Ich würde mir evtl., wenn es sich vermeiden lässt, keine "wichtigen Termine" wie Reisen o.ä. auf diese Wochenenden legen, zumindest erst mal nicht.

Wenn sich dann herausstellt, dass er die Wochenenden tatsächlich nicht mehr in Anspruch nehmen möchte, dann kann man weiterhin planen und dann würde nämlich das Argument "Du wolltest ja vorher auch die ganze Zeit nicht" eher ziehen. Wenn es ab jetzt allerdings ein großes Hin-und-Her, also manchmal ja, manchmal nein gibt, dann würde ich das wieder schriftlich vor dem Jugendamt oder gar vor Gericht niederlegen lassen.

Vielleicht klappt's ja.

Signatur:

"Valar Morghulis"

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#2
 Von 
Marcus2009
Status:
Lehrling
(1723 Beiträge, 1092x hilfreich)

Zitat (von Andreja1234):
Mein Ex Mann hat nun erklärt, dass er unsere gemeinsame Tochter (6) 14 tägig nicht mehr abholen möchte


Offensichtlich war die Sache mit dem Umgangsrecht ein halbes Jahr vorher beim Familiengericht verhandelt worden. Da steht zu vermuten, dass der Umgang aus welchen Gründen auch immer nicht funktioniert hat ! Das kann viel Ursachen haben über die ich jetzt mal nicht spekulieren möchte.

Immerhin hat sich der Kindesvater die Mühe gemacht, eine Umgangsregelung gerichtlich zu erwirken. Das beweist doch, dass er Interesse am Umgang mit seinem Kind hatte ... denn sonst hätte er sich den Zinnober ja ganz einfach sparen können.

Und nun ein halbes Jahr später gibt der Mann auf. Er will keinen Umgang mehr!

Da frage ich mich, wie ein so plötzlicher Sinneswandel vonstatten geht. Und hier will ich jetzt mal spekulieren: es gibt Frauen, die nach einer gerichtlichen Entscheidung auf Umgangsrecht des Vaters mit seinem Kind, dann ausgesprochen provokant reagieren und dem Kindesvater den Umgang nach Kräften verleiden.

Die Spielarten sind zahlreich:

"Du kommst schon wieder zwei Minuten zu spät"

"Wehe wenn das Kind verdreckt nach Hause kommt"

"Das KInd darf nur auf dem Rücksitz im Auto sitzen und muss angeschnallt sein"

"Keine Eiscrem"

Und das Ganze wird lautstark durch's Treppenhaus gebrüllt. Da ist dann so manchem liebevollen Kindesvater die Lust am Umgang gründlich vergangen.

Natürlich sind das jetzt nur Spekulationen. Ich bin sicher, bei dir verhält sich das alles ganz anders !

Von daher wäre ich jetzt schon gespannt darauf zu erfahren, warum denn in deinem Fall der Kindesvater so urplötzlich zum Unhold mutiert ist und offensichtlich entnervt auf den Umgang verzichtet.

Noch mehr würde mich allerdings die Meinung des Kindesvaters interessieren ... :)


-- Editiert von Marcus2009 am 15.07.2017 13:44

5x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
Andreja1234
Status:
Frischling
(2 Beiträge, 2x hilfreich)

Hi Marcus
Also auf den hilfreich Button kann ich bei deinem Statement natürlich nicht drücken da es nur deine Meinung enthält ohne verwertbare Informationen.
Ich werde mich mal rechtfertigen und vielleicht bist du ja diesbezüglich ein gebranntes Kind.
Mein ex wollte das alleinige Sorgerecht vor Gericht erstreiten nachdem er mich hat sitzen hat lassen wegen ner anderen, mit Kind das ich 6 Jahre nahe zu alleine erzogen habe.
Als seine neue das Interesse verloren hatte wollte er zurück hab ich natürlich abgelehnt.
Da hat er versucht mich unter Druck zu setzen und mir mit dem alleinigen Sorgerecht gedroht unsere Tochter hätte er seiner Mutter aufs Auge gedrückt die nicht ein mal weder zu Geburtstagen noch zu Weihnachten für die kleine da war. Egal.....
Jetzt wo er das alleinige Sorgerecht nicht bekommen hat verhält er sich wie zuvor die ganzen Jahre über.
Ergo: er wollte mir nochmal richtig weh tun unsere Tochter war nur Mittel gegen mich.

Und jetzt bitte Beiträge mit denen ich was anfangen kann sei es durch eigene Erfahrungen oder Rechtssprechungen
Vielen Dank



2x Hilfreiche Antwort

#4
 Von 
altona01
Status:
Weiser
(17802 Beiträge, 8071x hilfreich)

Hallo Andreja1234,
lassen Sie vom Ex schriftlich geben, dass er auf das 14-tägige Besuchsrecht verzichtet. Dann wären Sie schonmal in der Frage auf der sicheren Seite.
Sollte er dauerhaft kein Interesse an der Ausübung des Sorgerechts zeigen, dann kann man ja später durchaus die Übertragung des alleinige Sorgerechts auf Sie anstreben, aber das sollte man später machen.

@marcus2009,
traurig, dass Sie aufgrund Ihrer persönlichen Erfahrungen hier einer Fragestellerin völlig unberechtigte Unterstellungen machen.

Andersrum wird da ein Schuh draus: Viele Väter wollen zumindest kurz nach der Trennung unbedingt möglichst oft das Besuchsrecht ausüben, weil sie so weiterhin Kontakt zur Mutter haben und sich so weiterhin fleißig in ihr Leben einmischen dürfen. Merken sie dann, dass die Mutter ihr Leben allein hinkriegt und sie nichts bei ihr erreichen, dann verlieren sie ganz schnell das Interesse am eigenen Kind.
Das begegnet mir erschreckend oft beruflich.


-- Editiert von altona01 am 15.07.2017 16:35

Signatur:

Nur wer sich bewegt, hört seine Ketten rasseln.

2x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
Marcus2009
Status:
Lehrling
(1723 Beiträge, 1092x hilfreich)

Zitat (von altona01):
traurig, dass Sie aufgrund Ihrer persönlichen Erfahrungen hier einer Fragestellerin völlig unberechtigte Unterstellungen machen.


Na, meine liebe Altona, auch wenn wir jetzt vielleicht nicht so ganz einer Meinung sind, können wir doch trotzdem beim "Du" bleiben, wie das hier im Forum üblich ist.

Also, das mit den "persönlichen Erfahrungen" lassen wir jetzt einfach mal weg. Ich bilde mir meine Meinung nämlich eher auf der Basis von wissenschaftlichen Untersuchungen zu diesem Thema.

Dass Väter versuchen über das Umgangsrecht wieder Kontakt zur Kindesmutter zu bekommen, mag ja vereinzelt vorkommen. Aber dass dies der Regelfall sein soll, das ist sicher sehr weit hergeholt.

Tatsächlich verlieren viele Väter nach einer Scheidung / Trennung innerhalb recht kurzer Zeit das Interesse an den eigenen Kindern. Selbst wenn es vorher eine enge Beziehung gab. Das hat verschiedene Ursachen:

Die Väter haben eine neue Beziehung (und nicht unbedingt viel Verantwortungsgefühl). Sie scheuen die Mühe, den Kontakt zum eigenen Kind aufrecht zu erhalten

In vielen Fällen ist es aber auch die nicht aufgearbeitete Trennung, die zu ständigen Streitereien führt. Wut und Zorn sind so groß, dass irgendwann die Gefühle für das eigene Kind davon überlagert werden. Der Wunsch mit allem abzuschließen führt dazu, sich auch vom eigenen Kind abzuwenden. Manchmal sogar in der Einsicht, dass man dem Kind nur schadet, wenn man den Kontakt trotz aller Konflikte aufrecht erhalten will. Es gibt tragische Fälle ...

Und dann gibt es die Fälle, wo Kinder instrumentalisiert werden. Wo die Kinder dazu eingesetzt werden, um dem anderen Partner eins auszuwischen. Das gilt für Mütter UND Väter gleichermaßen. Eine Spielart, die vor allem von Kindesmüttern betrieben wird, ist der Umgangsboykott. Meist unter fadenscheinigen Gründen.

Und schließlich sind noch die Fälle zu nennen, wo die Kindesmutter mit einen neuen Partner eine neue Familie bildet und ruck zuck ein Ersatzpapi installiert wird (den Papi brauchen wir jetzt doch gar nicht mehr) ... bis hin zur "Einbenamung" der Kinder in die Patch Work Familie.

Wo immer du deine "Erfahrungen" her hast ... die Verhältnisse sind weitaus komplexer als du es den Leuten hier weiß machen willst.

Wenn ich höre, dass ein Papi sich nicht mehr um seine Kinder kümmern will, dann frage ich nach ! Und wenn ich dann höre, dass der Papi ein garstiger Unhold ist, der die arme Kindesmutter nur demütigen möchte, dann habe ich drei Fragen:

1. Wenn der Mann so schrecklich ist, wieso gibt es dann ein Kind ?

2 Wenn der Mann sich früher für das Kind interessiert und engagiert hat, warum tut er das jetzt nicht mehr ?

3 Was haben sich Kindesvater und Kindesmutter GEGENSEITIG angetan, dass sie jetzt auf einmal mit Hauen und Stechen aufeinander losgehen ?

Und ich akzeptiere keine einfachen Antworten! Wenn mir jemand weiß machen will, dass er ein Unschuldslamm ist, während der andere ein abgrundtiefer Bösewicht ist, dann glaube ich das erst mal nicht. Im Zweifel sind nämlich beide Betonköpfe !

Alles klar, meine liebe Altona ? Ich hoffe, wir bleiben trotzdem Freunde ...

LG
Marcus

3x Hilfreiche Antwort

#6
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38463 Beiträge, 14009x hilfreich)

Nun ja, manche Partner/Innen mutieren ja zu Ungeheuern. Und das meine ich bitter ernst. Interessant ist, dass das völlig geschlechtsunabhängig geschieht, dass die Argumente, warum ein Kind das andere Elternteil nicht sehen sollte, warum der Kontakt abgeborochen wird, doch sehr ähnlich sind und nicht geschlechtsspezifisch. Fakt ist eines. Die Erziehungsfähigkeit der Eltern lässt nach (auch nachzulesen in der Fachliteratur). Die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen auf Dauer auch. Das ist unerfreulich, ist aber so.

Was hier außen vor bleibt, das ist das eigentliche Opfer, nämlich das Kind. Kinder haben ein feines Gespür für Entwicklungen und sie sind nachtragend (das ist nicht kritisch gemeint, sondern einfach ein Fakt). Sie vergessen nicht. Und sie leiden unter der Verantwortungslosigkeit eines Elternteils. "Bin ich denn ein böses Kind, dass der Papa mich nicht mehr lieb hat." Frage eines etwa 5-jährigen.

Empfehlung an die Mutter: Abpuffern, so gut es geht. Nichts erziwingen, Buch darüber führen, wann er das Kind wie sehen will. Und wenn das Kind nach langer Pause meint, es will nicht mehr, dann ist auch das zu respektieren. Es gibt auch so was wie Unwiederbringlichkeit.

wirdwerden

0x Hilfreiche Antwort

#7
 Von 
altona01
Status:
Weiser
(17802 Beiträge, 8071x hilfreich)

@Marcus2009.
Ich bin glücklicherweise nicht Ihre "liebe Altona" und lege auch Wert darauf! In diesem Forum bleibt die Ansprache jedem User selbst überlassen, "Sie" passt hier schon sehr gut.
Ich duze Menschen, wenn sie mir symphatisch sind.

Zitat:
Ich bilde mir meine Meinung nämlich eher auf der Basis von wissenschaftlichen Untersuchungen zu diesem Thema.

Das ist ja mal ne Grundlage :smoke:
Die Wirklichkeit ist eine andere. 22 Jahre Berufserfahrung in dem Bereich sprechen nur eine andere Sprache. Die Kollegen machen dieselbe Erfahrung im Jugendamt, in den Erziehungsberatungsstellen und in der Familienhilfe.

Wie Kinder auch mal ungeplant entstehen, das sollte auch Ihnen bekannt sein.




Signatur:

Nur wer sich bewegt, hört seine Ketten rasseln.

0x Hilfreiche Antwort

#8
 Von 
Marcus2009
Status:
Lehrling
(1723 Beiträge, 1092x hilfreich)

Zitat (von altona01):
Die Wirklichkeit ist eine andere. 22 Jahre Berufserfahrung in dem Bereich sprechen nur eine andere Sprache.


Da hast du jetzt natürlich vollkommen recht. Es sollte dann vielleicht zum Abrunden der Problematik noch hinzugefügt werden, dass machmal auch Betonschädel aus dem Jugendamt durchaus Teil des Problems sein können. Das haben vor allem manche Kindesväter zu spüren bekommen. Auch hier gibt es tragische Fälle. Wobei ich natürlich deine Expertise nicht in Abrede stellen möchte. Dein Beitrag klingt halt nur nicht gerade ganz so ausgewogen, wenn ich das bei aller Wertschätzung mal so lax anmerken darf.

LG
Marcus

0x Hilfreiche Antwort

#9
 Von 
altona01
Status:
Weiser
(17802 Beiträge, 8071x hilfreich)

Hallo Marcus2009,
tatsächlich sind inkompetente Kollegen auch oft Teil des Problems, stimmt. Es gibt ja kaum noch Sozialpädagogen, die so dumm sind, sich freiwillig derart in die Schusslinie zu begeben. Im Jugendamt will keiner arbeiten,daher die chronische Unterbesetzung und viele Fehlentscheidungen.

Mein Beitrag kann aufgrund meiner Erfahrung nicht ausgewogen klingen, wie ausgewogen finden Sie denn Ihre Beiträge hier? Dagegen finde ich meine schon fast neutral....

Bei Antworten in diesem Forum finde ich es schon wichtig, wenn sich Antworten auf die Informationen beziehen, die der oder die TE mitteilt und nichts zu unterstellen.

Da teilt sich ein Betroffener mit seinen intimsten familiären Problemen in einem Forum mit, was nun wirklich schwer genug ist, und wird dafür attackiert.
DAS geht so nicht und dafür stehe ich. :rock:






-- Editiert von altona01 am 15.07.2017 21:15

Signatur:

Nur wer sich bewegt, hört seine Ketten rasseln.

1x Hilfreiche Antwort

#10
 Von 
Marcus2009
Status:
Lehrling
(1723 Beiträge, 1092x hilfreich)

Zitat (von altona01):
DAS geht so nicht und dafür stehe ich. :rock:


Dir ist etwas Wichtiges entgangen. Hier geht es nicht um die Kindesmutter. Sondern hier geht es um ein sechsjähriges Mädel, dass seinen Vater vermutlich so schnell nicht mehr wiedersehen wird. Wie auch immer das im Einzelnen aussieht: hier geschieht einem kleinen Kind bitteres Unrecht. Und für mich sind dafür erst mal BEIDE Elternteile verantwortlich.

In so einem Fall schreibe ich keinen freundlichen "Heile Welt" Betrag. Sondern ich hinterfrage die Dinge. Und ich überlege mir sehr gut, was meine Beiträge bewirken könnten. Dafür stehe ICH. Und wenn das andere nicht verstehen dann ist das halt so.

Für dich ist die Welt doch vollkommen in Ordnung. Dass dieses Kind gerade seinen Vater verliert, das nimmst du gar nicht wahr. Von einer Mitarbeiterin des Jugendamts hätte ich derartige Ignoranz nicht erwartet. Statt eines völlig unreflektierten "Friede Freude Eierkuchen" Beitrags hättest du ja wenigstens ANREGEN können, dass die Kindesmutter mit dem Kindesvater noch einmal eine Verständigung versucht ! Aber die Interessen der Kinder bleiben eben meist auf der Strecke. Eine großartige Leistung nach mit 22 Jahren Berufserfahrung ! Tolles Einfühlungsvermögen. Einfach KLASSE !

Dies belegt ein ums andere Mal die Ansicht, dass Mitarbeiterinnen des Jugendamts häufig dazu neigen, einseitig und völlig unkritisch die Partei der Kindesmutter zu ergreifen. Die Leute haben den Kindesvater weder gesehen noch mit ihm gesprochen sie haben keine Ahnung von der Gemengelage aber sie glauben unbesehen jedes Wort der Kindesmutter. Es gibt Jugendämter, die geradezu berüchtigt sind, für diese Art der "Mütterfreundlichkeit".

Von den Socken gehauen hat mich allerding, dass du hier allen Ernstes die Meinung vertrittst, Kindesväter würden sich mehrheitlich nur um ihre Kinder kümmern, damit sie wieder Kontakt zur Kindesmutter bekommen. Diese These ist ebenso blödsinnig wie unhaltbar ! Hier offenbart sich ein eklatanter Mangel an Sachkenntnis. Begründet wird dieser Unfug mit 22 Jahren Berufserfahrung. Ich würde das eher als "selbsterfüllende Prophezeiung" einstufen. Empirie kann man bei dieser Gehaltsklasse ja auch nicht erwarten. Und für manche Menschen ist Bildung eben einfach die Summe ihrer Vorurteile. Aber nach 22 Dienstjahren ist dieses Maß an Unwissen schon erschreckend. Da kann man sich vorstellen, wie es einem Kindesvater ergeht, wenn er an solch eine begnadete Perle des Jugendamts gerät.

Nach deinen Beiträgen ist mir schon klar, dass wir beide eben nicht auf Augenhöhe diskutieren. Aber vielleicht kannst du wenigstens das kindische "gesiezte" einstellen. Erstes beeindruckt mich das nicht und zweitens kommst du dadurch ziemlich dogmatisch und schmallippig rüber. Eine Mitarbeiterin des Jugendamts mit 22 Jahren Berufserfahrung sollte im Umgang mit Menschen dann doch vielleicht ein bissl "wendiger" sein. Auch wenn die Menschen Meinungen vertreten, die dir nicht ganz so gut gefallen.

LG
Marcus

6x Hilfreiche Antwort

#11
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38463 Beiträge, 14009x hilfreich)

Na Ihr beiden Streithähne, nun habt Euch mal wieder lieb. Kommen wir doch mal zum Fall zurück. Fakt ist, dass es dem Vater obliegt, den Umgang auszufüllen und wahrzunehmen. Wenn er das nicht will, dann will er das nicht. Die Mutter kann ihn weder über die Ziellinie tragen, noch sonst etwas tun. Hier scheint es sich um eine wohlüberlegte Aktion zu handeln. Was soll die Mutter tun? Sie muss nicht mit ihm reden. Sie ist verpflichtet, dem Vater keine Umgangshindernisse in den Weg zu räumen, da sehe ich hier nichts. Es ist seine Entscheidung, das Kind nicht mehr zu sehen. Traurig für das Kind, hatte ich schon geschrieben.

Nur, Marcus, es gibt auch Elternteile, die sich eben gegenüber dem/der Ex nicht prostituieren. Ihm nicht hinterherlaufen wegen der letzten, aller- allerletzten Chance, das Kind zu sehen, was weiss ich. Dazu ist niemand verpflichtet. Und, das JA sei frauenfreundlich, da hab ich auch schon ganz andere Sachen erlebt. Das ist doch die Geschichte wie bei der Qualität der Anwälte. Gewinnt man mit Anwalt ein Verfahren, dann ist das der Staranwalt schlechthin, auch wenn das Verfahren eigentlic gar nicht zu verlieren war. Verliert man ein Verfahren, dann ist der vielleicht hervorragende Anwalt eben von ganz mieser Qualität. Die Mitarbeiter von Jugendämtern sind keine Feen, die Probleme wie hier wegzaubern können.

Der Vater hat seine Absicht klar formuliert, die Mutter muss nicht weiter mit ihm kommunizieren, ihm vor allen Dingen nicht hinterher rennen. Ich würde den Vater anschreiben (Einschreiben, wegen Nachweis des Zuganges), ihn bitten doch seine Umgangsplanung für den Zeitraum bis zum Jahresende mitzuteilen, damit Du und das Kind sich drauf einstellen können.

Und das wars dann.

wirdwerden

0x Hilfreiche Antwort

#12
 Von 
guest-12325.03.2020 14:55:28
Status:
Gelehrter
(11821 Beiträge, 3205x hilfreich)

Ich gehe mal davon aus, dass Anwälte involviert waren? Ich würde auf jeden Fall meinen Anwalt davon in Kenntnis setzen, dass der KV zur Zeit sein Umgangsrecht nicht wahrnehmen möchte und ihn/sie bitten, den gegnerischen Anwalt zu einem Statement aufzufordernd. Sobald Sie dieses haben, würde ich es zur Kenntnisnahme an das JA und an das Gericht (welches bezgl. des Umgangsrechts entschieden hat) weiterleiten. Und dann das Leben danach einrichten.

Für das Kind finde ich es schlimm, egal was Sie miteinander haben. Ich hoffe, dass der Vater irgendwann die Dinge mit Ihnen abschließt und sich wieder dem Kind zuwendet, denn es sollte klar sein, dass Kinder beide Elternteile benötigen, egal wie besch.euert wird das auch finden.

0x Hilfreiche Antwort

#13
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38463 Beiträge, 14009x hilfreich)

Kinder wollen dann auch irgendwann nicht mehr, meine ganz persönliche Erfahrung.

wirdwerden

0x Hilfreiche Antwort

#14
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38463 Beiträge, 14009x hilfreich)

@ AltesHaus: ich hab Deine Antwort erst jetzt gelesen. Das gerichtliche Verfahren ist abgeschlossen, ebenso das Mandat beim Anwalt. Wieso sollte jetzt irgendjemand benachrichtigt werden? Die Akte liegt im Keller, es sei denn, sie hat VKH bekommen, dann beim Rechtspfleger. Aber weder Richter noch Anwalt haben irgendwas mit der Sache zu tun. Beim Anwalt wäre ich sogar sehr vorsichtig, könnte nämlich sein, dass die Übersendung von neuen Unterlagen/Infos als neues Mandat mit allen Kostenfolgen ist.

wirdwerden

0x Hilfreiche Antwort

#15
 Von 
guest-12325.03.2020 14:55:28
Status:
Gelehrter
(11821 Beiträge, 3205x hilfreich)

Zitat (von wirdwerden):
@ AltesHaus: ich hab Deine Antwort ers t jetzt gelesen. Das gerichtliche Verfahren ist abgeschlossen, ebenso das Mandat beim Anwalt. Wieso sollte jetzt irgendjemand benachrichtigt werden?


Weil es das Umgangsrecht betrifft. Ich würde sagen, wenn eine Partei dies ändern will, dann sollte das zumindest festgehalten werden. Wenn Anwälte involviert waren, dann läuft es me sachlicher ab, als wenn die Betroffenen untereinander etwas ausmachen sollen, zumal im vorliegenden Fall die Kommunikation ja deutlich gestört ist.

Zitat:

Die Akte liegt im Keller, es sei denn, sie hat VKH bekommen, dann beim Rechtspfleger. Aber weder Richter noch Anwalt haben irgendwas mit der Sache zu tun.


Ich würde es trotzdem zu den Akten reichen, zumal es dort ja wohl erheblichen Ärger gegeben hat.
Zitat:

Beim Anwalt wäre ich sogar sehr vorsichtig, könnte nämlich sein, dass die Übersendung von neuen Unterlagen/Infos als neues Mandat mit allen Kostenfolgen ist.


OK die Kosten, dann liebe TE evtl je nach finanzieller Grundlage, holen Sie sich einen Beratungsschein beim AG.

___

Ich würde es so handhaben, um für alle Fälle vorbereitet zu sein.

0x Hilfreiche Antwort

#16
 Von 
Popey
Status:
Schüler
(153 Beiträge, 32x hilfreich)

Hallo,
Also erstmal geht hier ein großteil der Antworten an der Frage vorbei, mit sowas ist dieser Frau sicher nicht geholfen..........
ich seh das genauso, wie der großteil hier ( marcus ausgenommen )
Wenn der Kv kein Kontakt wünscht, noch 1 oder 2 mal seine offiziellen Besuchszeiten berücksichtigen und dann kann die Mutter das Kind an diesen seinen We´s mit einplanen.
Wenn er dann ankommt dann hat er eben Pech gehabt. Seine Aussage hat sie ja,trotzdem würde ich das vorsorglich wie auch schon erwähnt das Ja darüber informieren und seine Aussage dort abheften lassen.



-- Editiert von Popey am 16.07.2017 18:06

Signatur:

-Ein Vergleich ist keine Option-

0x Hilfreiche Antwort

#17
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38463 Beiträge, 14009x hilfreich)

Popey, wie eine Akte geführt wird, das obliegt allein der aktenführenden Stelle. Weder Jugendamt noch Gericht oder sonst jemanden interessiert bei weggelegten Verfahren, was da noch in der Familie vorgeht. Dein Rat ist sogar gefährtlich, wenn sich die Mutter drauf verlässt, dass sich die Unterlagen irgendwo befinden, wo sie dann nicht sind.

Die Mutter muss für sich eine saubere Dokumentation führen, die sie im Bedarfsfall jederzeit vorlegen kann. Das ist sinnvoll und zielführend.

wirdwerden

0x Hilfreiche Antwort

#18
 Von 
Marcus2009
Status:
Lehrling
(1723 Beiträge, 1092x hilfreich)

Na gut, dann ist ja wohl die Frage des TE eingehend erörtert. :)

Dann bleibt noch, abschließend die Einlassungen von "altona01" zu kommentieren. Weil es hier doch einiges anzumerken gibt, dass weit über diesen Thread hinaus Bedeutung hat.

Erstaunlich wie schnell "altona01" verstummt ist. Außer einem dummen Emoticon und einer recht merkwürdigen Bezugnahme auf langjährige "Berufserfahrung" hab ich nichts vorgefunden, was der Erwähnung wert gewesen wäre. Der kühle Wind der Sachargumente weht halt sehr oft so manches intellektuelle Leichtgewicht recht schnell von der Bühne.

Denn die einhellige wissenschaftliche Meinung ist, dass die meisten Kindesväter ein sehr hohes Interesse daran haben, den Kontakt zu ihren Kindern aufrecht zu erhalten. Wie es nun mal der Evolution entspricht. Auch wenn so manche Dame das nicht so recht glauben mag.

Ich möchte mal wissen, wie das aussieht, wenn ein Kindesvater bei "altona01" am Jugendamt vorstellig wird, weil die Kindesmutter ihm und dem gemeinsamen Kind den Umgang verwehrt. Nach Meinung von "altona" ist der Kindesvater ja nicht wirklich an dem Kind interessiert sondern ihm geht es nur darum, auf diesem Wege wieder an seine Ex heran zu kommen.

In diesem Thread ist "altona01" ja sehr schnell kleinlaut geworden, nachdem ich ihr geschrieben hatte, was Sache ist. Denn wir sind hier in einem freien Forum der Meinungsäußerung, wo man seine sachlichen Argumente ungestraft vortragen darf. Aber was meint ihr wohl, was passiert wäre, wenn der Kindesvater der hochverehrten "altona01" ihr ihre verquasten Ansichten in ihrer AMTSSTUBE um die Ohren gehauen hätte! Mit Hinweis auf offensichtliche Vorurteile und mangelndes Verständnis der Empirie. Denn bei den Statistik Vorlesungen des Grundstudiums hat "altona01" ja höchstwahrscheinlich gefehlt. Wenn der Kindesvater sich DAS getraut hätte, dann hätte er sein Kind höchstwahrscheinlich nie wieder gesehen.

Zitat (von altona01):
tatsächlich sind inkompetente Kollegen auch oft Teil des Problems, stimmt. Es gibt ja kaum noch Sozialpädagogen, die so dumm sind, sich freiwillig derart in die Schusslinie zu begeben. Im Jugendamt will keiner arbeiten,daher die chronische Unterbesetzung und viele Fehlentscheidungen.


Was tun wir unseren Kindern an, wenn wir ihr Wohlergehen in solche Hände legen !

Ich führe ein "Kabinett der Kuriositäten" ... und da nimmt "altona01" mit ihrer absonderlichen These von der Motivation der Kindesväter einen respektablen Platz ein.

Das alles wäre hier gar nicht der Rede wert, wenn es sich nur um den Fall "altona01" handeln würde. Aber es scheint ja so zu sein, als würde es sich hier um eine grundlegende Geisteshaltung zu handeln.

Zitat (von altona01):
Die Wirklichkeit ist eine andere. 22 Jahre Berufserfahrung in dem Bereich sprechen nur eine andere Sprache. Die Kollegen machen dieselbe Erfahrung im Jugendamt, in den Erziehungsberatungsstellen und in der Familienhilfe.


Wenn das wirklich so sein sollte, dass die Mitarbeiter des Jugendamtes und anderer Behörden mehrheitlich solch ein abstruses Weltbild vertreten, dann wäre dies ein Skandal und deshalb schon wert hier in diesem Forum angesprochen zu werden. Man kann nur hoffen, dass dem NICHT so ist und dass "altona01" hier wieder einmal ihren merkwürdigen Vorurteilen zum Opfer gefallen ist.

Meine Meinungen mögen für einige unbequem sein. Trotzdem wäre es nett, wenn ihr mit mir "vernünftig" diskutiert, ohne "gesiezte" oder anderes blöde Gehabe. Ich wahre ja schließlich auch die Form. :)


LG an alle
Marcus



-- Editiert von Marcus2009 am 17.07.2017 13:23

2x Hilfreiche Antwort

#19
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38463 Beiträge, 14009x hilfreich)

Durch Zufall kenne ich @ altona. Altona ist nicht, wie Markus meint, wegen seiner schlagenden Argumente verstummt. Es gibt manchmal private Gegebenheiten, die das Engagement hier einschränken, und sei es nur ein Urlaub. Ansonsten haben wir es hier mit Einzelfällen zu tun, nicht mit statistischen Wahrscheinlichkeiten. Und die wissenschaftlichen Untersuchungen, die mir bekannt sind, die werden ja schon deshalb angezweifelt, von andere Wissenschaftlern, weil ja kein Umgangselternteil offen zugeben wird, dass das Interesse am Kind nicht mehr da ist. Denn wer wird schon gerne als Rabenvater/Rabenmutter einsortiert.

Und jetzt nenn doch endlich mal die wissenschaftlichen Untersuchungen, auf die Du Dich stützt. Ich schmeiss mal ein paar Namen in den Ring. Pestalozzi (um mal einen Klassiker als Einstieg zu nennen), Nohl, Weniger, Blochmann, Froese, Klafki, Iben, Bohnsack, Furck, Kuhlemann, Zenker, Nienhaus, Westermann ....

Fakt ist doch, dass er hier nicht will, dass sie ihm nicht hinterherrennen muss und es vielleicht auch psychisch nicht kann. Er hat eine wohlüberlegte Entscheidung verkündet. Und hat sich den Teufel um Statistiken gekümmert, dass er nicht zur Mehrheit gehört, und er hat klare Verhältnisse geschaffen. Das war es dann. Sehr unschön, aber was soll man machen?

wirdwerden

-- Editiert von wirdwerden am 17.07.2017 15:24

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