Unrechtmäßige (?) Stornierung eines Lastschrifteinzugs von Paypal

9. Januar 2018 Thema abonnieren
 Von 
DerKleineNick123
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)
Unrechtmäßige (?) Stornierung eines Lastschrifteinzugs von Paypal

Hallo Gemeinde, folgendes Szenario:
Ich habe bei einem Forum, auf dem Gold für Computerspiele gehandelt wird (sprich immaterielle Güter), Gold für ein Internet-Spiel im Wert von 332$ von einer Privatperson erworben. Die Person schlug vor das ich per PayPal bezahle da ich dort einen Käuferschutz hätte, verlangte jedoch das ich das Geld mit der Option "an Freunde und Familie senden" schicke. Ja jetzt im Nachhinein weiß ich auch, dass bei dieser Option kein Käuferschutz existiert, jedoch war mir dies davor nicht bewusst, gerade weil die Person wegen des Käuferschutzes auf PayPal verwies.
Lange rede kurzer Sinn, das Spiel-Gold habe ich nicht bekommen und auf Antworten reagiert der Verkäufer auch nicht mehr. Es hat sich herrausgestellt, dass es sich um einen Betrüger handelt der auch andere Forum Mitglieder um ihr Geld erleichtert hat ohne eine Gegenleistung zu erbringen.
Infolge dessen habe ich bei PayPal angerufen und die Situation geschildert, jedoch war der Mitarbeiter wohl mit dem falschen Fuß aufgestanden. Sehr unfreundlich und unkooperativ. Man könne nichts machen, das Geld sei weg und es sei meine eigene Schuld. Also habe ich die Sache selber in die Hand genommen und bin zur Bank gegangen und habe die Lastschrift über 332$ von PayPal einfach storniert.
Ich kann anhand von Chat-Verläufen und Mithilfe der anderen betrogenen ForumMitglieder beweisen, dass ich keine Gegenleistung für meine Zahlung bekommen habe und somit auch betrogen wurde.

Nun meine Fragen:
1. Was habe ich von PayPal zu erwarten?
2. Falls PayPal mir Mahnungen schickt ist es rechtens diesen zu widersprechen?
3. Der Betrüger kommt vermutlich aus England (auf jedenfall nicht Deutschland), macht es Sinn zur Polizei zu gehen und Anzeige zu erstatten, bzw. ist das überhaupt möglich?


Vielen Dank im Vorraus

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9 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(119970 Beiträge, 39810x hilfreich)

Zitat (von DerKleineNick123):
das ich das Geld mit der Option "an Freunde und Familie senden" schicke.

Und damit selbst zum Betrüger geworden...



Zitat (von DerKleineNick123):
Was habe ich von PayPal zu erwarten?

Kontosperre logischerweise (zeimlich sicher)
Strafanzeige wegen Betruges (nicht so wahrscheinlich)
Jede Menge nerviger Inkasso und Anwaltsbriefe (extrem sicher)
Eine Klage vor Gericht (durchaus wahrscheinlich)



Zitat (von DerKleineNick123):
Falls PayPal mir Mahnungen schickt ist es rechtens diesen zu widersprechen?

Klar.
Die Frage ist halt, wie sinnvoll es ist.
Denn die Rücklastschrift könnte durchaus unberechtigt sein.



Zitat (von DerKleineNick123):
Der Betrüger kommt vermutlich aus England (auf jedenfall nicht Deutschland), macht es Sinn zur Polizei zu gehen und Anzeige zu erstatten, bzw. ist das überhaupt möglich?

Eigentlich ist es egal, woher der Betrüger kommt, anzeigen kann man es immer.
Allerdings ist die Staatsgrenze eine nicht geringe Hürde, die eh schon überlasteten Ermittler werden sich da nicht lange dran aufhalten und das Verfahren einstellen.

Und wie gesagt, man hat sich selbst ein Bein gestellt, als man mit der Wahl der Zahlungsart Paypal betrogen hat. Ob man das den Ermittlern wirklich erzählen sollte?



Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

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#2
 Von 
DerKleineNick123
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)

Aha, das hilft mir jetzt nicht sonderlich weiter. Briefe hin oder her, wie wahrscheinlich ist es das PayPal die Sache vor Gericht bringt? Und an welcher Stelle soll ich bitte betrogen haben? Als ich wie abgesprochen für die Ware bezahlt habe oder als ich sie nicht bekommen habe und mein Geld weg war?

0x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(119970 Beiträge, 39810x hilfreich)

Zitat (von DerKleineNick123):
wie wahrscheinlich ist es das PayPal die Sache vor Gericht bringt?


Paypal gilt zwar als klagefaul, ist bei "sicheren" Sachverhalten aber durchaus bereit vor Gericht zu ziehen.
Das hier könnte so eine sein.

Man muss halt überlgen wie weit man gehen will.



Zitat (von DerKleineNick123):
Und an welcher Stelle soll ich bitte betrogen haben?

An der ersten Stelle an der man durch die falsche Zahlungsart Paypal um die zustehenden Transaktionsgebühren betrogen hat. Hätte man korrekt gehandelt, hätte man sogar Käuferschutz gehabt...



Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

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#4
 Von 
DerKleineNick123
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)

Also ich habe Beweise das ich betrogen wurde und für mein Geld keine Gegenleistung bekommen habe. Kann ich damit nichts anfangen? Ich meine wieso holt PayPal (wenn sie überhaupt aktiv werden) das Geld nicht vom Betrüger wieder?
Ich habe außerdem nicht mutwillig die falsche Zahloption genutzt sondern wurde von dem Verkäufer böswillig getäuscht.

-- Editiert von DerKleineNick123 am 09.01.2018 23:12

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#5
 Von 
lesen-denken-handeln
Status:
Richter
(8512 Beiträge, 4061x hilfreich)

Hallo,

Zitat:
Also ich habe Beweise das ich betrogen wurde und für mein Geld keine Gegenleistung bekommen habe
Das könnten auch nur Behauptungen deinerseits sein.

Zitat:
Kann ich damit nichts anfangen?
Doch kannst du und zwar den ORDENTLICHEN und rechtlichen Weg gehen und deinen VK verklagen. Das ist zivielrecht und so gehört sich das dann, nicht einfach über PP denen Geld wegnehmen!

Zitat:
Ich meine wieso holt PayPal (wenn sie überhaupt aktiv werden) das Geld nicht vom Betrüger wieder?
Weil das deine AUfgabe ist, nicht die von PP. Wieso soll PP für diese Aktion Geld investieren, wenn das doch deine Aufgabe ist.

Zitat:
Ich habe außerdem nicht mutwillig die falsche Zahloption genutzt
Mitgemacht hast du es aber. Ganz plumb ausgedrückt, du hättest dich halt einfach vorher erkundigen müssen, ob das legal ist oder nicht, im zweifel dann lieber lassen...

0x Hilfreiche Antwort

#6
 Von 
!!Streetworker!!
Status:
Unbeschreiblich
(30226 Beiträge, 9521x hilfreich)

Zitat:
Aha, das hilft mir jetzt nicht sonderlich weiter.


Ja, das ist in juristischen Dingen manchmal so, dass die objektive Rechtslage einem nicht weiterhilft.

Zitat:
Also ich habe Beweise das ich betrogen wurde und für mein Geld keine Gegenleistung bekommen habe. Kann ich damit nichts anfangen?


Nein, denn Du bist nicht von PayPal betrogen worden. Die haben aber jetzt den Schaden. Das Geld an den Empfänger gezahlt und das Geld von Dir nicht bekommen. Wenn Du normal per Banküberweisung gezahlt hättest, könntest Du ja auch nicht in die Bank einbrechen und Dir das Geld dort wieder holen, weil Du vom Verkäufer betrogen wurdest.

Zitat:
Ich meine wieso holt PayPal (wenn sie überhaupt aktiv werden) das Geld nicht vom Betrüger wieder?


Weil Du PayPal angewiesen hast, das Geld an den Betrüger zu zahlen und die das nicht einfach so von sich aus gemacht haben. PayPal ist eine Bank/ein Zahlungsdienstleister und kein Rechtsanwalts-/Dedektivbüro, dass für betrogene Spielgold-Käufer tätig wird (und das auch noch umsonst)

Zitat:
Ich habe außerdem nicht mutwillig die falsche Zahloption genutzt sondern wurde von dem Verkäufer böswillig getäuscht.


Und inwieweit ist das die Schuld von PayPal?

0x Hilfreiche Antwort

#7
 Von 
DerKleineNick123
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)

Das sind keine Behauptungen da ich wie gesagt BEWEISE dafür habe ?
Wie Harry oben schon erwähnt hat wäre eine Anzeige ziemlich aussichtslos, da der Betrüger in England wohnt und wenn man denn die Herren in Blau mal braucht werden sie nicht sehr bemüht sein sich darum zu kümmern.
Kann ich den Verkäufer ohne Strafanzeige verklagen und wie wahrscheinlich wären hierbei wohl die Erfolgsaussichten?
Ich merke schon, wenn man betrogen wird ist man anscheinend selber Schuld.
Eventuell war ich auch nur etwas verwirrt bei meinen vergangenen Aussagen. Ich glaube ich war an dem Tag ne Freundin besuchen und jemand anders muss sich unerlaubt Zugriff auf mein PayPal Konto verschafft haben.
Ich werde jetzt einfach abwarten und es darauf ankommen lassen.
Falls jemand noch einen Rat oder Tipps für mich hat gerne schreiben, ansonsten Vielen Dank für eure Hilfe.

0x Hilfreiche Antwort

#8
 Von 
!!Streetworker!!
Status:
Unbeschreiblich
(30226 Beiträge, 9521x hilfreich)

Zitat:
Das sind keine Behauptungen da ich wie gesagt BEWEISE dafür habe ?


Dann geh zur Polizei und zeig den Verkäufer an.

Mit Deinem PayPal-Problem hat das aber 0,0 zu tun, bzw. daran ändert sich dadurch nichts.

Zitat:
Wie Harry oben schon erwähnt hat wäre eine Anzeige ziemlich aussichtslos, da der Betrüger in England wohnt und wenn man denn die Herren in Blau mal braucht werden sie nicht sehr bemüht sein sich darum zu kümmern.


Richtig, für rd. 300 USD werden keine großartigen staatsübergreifenden Ermittlungen angestellt. Wenn die Kräfte dafür genutzt würden, würden näml. viel zu viele Bürger kurz danach rumschreien, "dass zu viele Kinderschänder frei rumlaufen und man sich doch gefälligst erst mal um die kümmern sollte" Davon abgesehen: Selbst wenn da eine Person zu ermitteln ist, wird das entweder irgendein mittelloser Strohmann sein, oder jemand der aus anderen Gründen nicht greifbar ist. Dein Geld bekämst Du also auch dann nicht wieder, wenn man jemanden erwischen würde. Und selbst wenn es doch eine Chance gibt, wäre es Deine Aufgabe denjenigen (in England) zivilrechtlich auf das Geld zu verklagen usw. Damit hat weder die Polizei noch PayPal was zu tun.

Zitat:
Kann ich den Verkäufer ohne Strafanzeige verklagen


Wenn Du seinen echten Namen und seine echte Ladungsfähige Anschrift hast und noch Geld für eine Klage investieren willst (in England, wo Du also mit zieml. Sicherheit einen engl. Anwalt engagieren musst, da Du das selbst nicht kannst, vermute ich mal) kannst Du das tun, klar.

Zitat:
und wie wahrscheinlich wären hierbei wohl die Erfolgsaussichten?


Wie oben schon gesagt: Selbst wenn man eine Klage gewönne, müßte bei dem, dem man verklagt hat, erst mal was zu holen zu sein. Es wird auch in England sowas wie Pfändungsschutzgrenzen geben.


Zitat:
Ich merke schon, wenn man betrogen wird ist man anscheinend selber Schuld.


Zum Teil stimmt das sogar oft. Aber darum geht es bei Dir gar nicht. Du machst -in Deiner verständlichen Angepisstheit darüber,betrogen worden zu sein- einfach die falschen Leute dafür verantwortlich. PayPal kann nichts dafür, dass Du betrogen wurdest. Warum sollen die den Schaden tragen? Wenn Dir irgendjemand eine Briefbombe schickt und Du verletzt wirst, wer ist dann Schuld? Der Postbote? Oder der Absender?

Oder nimm ein anderes Beispiel: Ein Freund von Dir kauft irgendwas und bittet Dich die Überweisung vorzunehmen, nachdem er Dir das Geld in bar gegeben hat, da sein Konto überzogen ist, oder was weiß ich. Du machst das. Er bekommt seine Ware aber nicht, wurde betrogen. Hättest Du jetzt irgendwelches Verständnis dafür, dass er sein Geld von Dir wiederhaben will? Oder würdest Du nicht eher sagen: "Hey Kollege, ich war nur der Überweiser und habe getan worum Du mich gebeten hast. Mit Deinen Geschäften habe ich nichts zu tun" !?


Zitat:
und jemand anders muss sich unerlaubt Zugriff auf mein PayPal Konto verschafft haben.


Jetzt willst Du also noch einen weiteren Betrug begehen/versuchen und den weiteren Straftatbestand der "Vortäuschung einer Straftat" begehen? Na viel Vergnügen. Mach wie Du denkst, aber glaub einem "alten Mann" der beruflich seit 25 Jahren im Strafrecht unterwegs ist: Du machst alles nur noch schlimmer. Bis jetzt hast Du nur etwas Geld verloren.


Zitat:
Falls jemand noch einen Rat oder Tipps für mich hat gerne schreiben,


Ja, hab ich: Auch wenn es nicht das ist, was Du hören möchtest. Hak die Sache ab und verbuch es unter Lebenserfahrung. Und überleg Dir, ob Du je wieder PayPal nutzen willst. Wenn ja, solltest Du Dein Konto dort ausgleichen. Denn selbst wenn die Dich nicht verklagen etc pp. wirst Du es erst wieder nutzen können, wenn es ausgeglichen ist. Im Moment kostet Dich das 300 und ein paar Zerquetschte USD plus 10,00 oder 15,00 EUR für die Rücklastschrift. Wenn erst Anwalts- oder Inkassobriefe von PP dazu kommen, bist Du schnell bei 600 oder 700 USD, die Du zahlen musst, damit das Konto wieder funktioniert.

1x Hilfreiche Antwort

#9
 Von 
DerKleineNick123
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)

Hm ja ich denke du hast Recht. In diesem Fall stehen meine Chancen nicht sonderlich gut und ich werde wohl oder übel das Geld + Kosten der Rücklastschrift zahlen.
PayPal wieder nutzen? Ich denke nicht, außer vielleicht mal die Glücksspielkeule oder tatsächlich fremden Zugriff auf mein Konto, denn ja - ich bin angepisst!

-closed

0x Hilfreiche Antwort

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