Tierheim verweigert Herausgabe unserer Katze

3. Dezember 2006 Thema abonnieren
 Von 
Lea99
Status:
Frischling
(7 Beiträge, 4x hilfreich)
Tierheim verweigert Herausgabe unserer Katze

Hallo an Alle!

Folgendes hat sich zugetragen und ich frage mich, ob Sie mir helfen können.

Unsere Katze "Tiny" ist ungefähr Mitte/Ende Oktober auf Wanderschaft gegangen und kam nicht wieder. Anfang November habe ich angefangen sämtliche Hebel in Bewegung zu setzen, um unser Mäuschen wiederzufinden. Selbstverständlich gehörte dazu auch ein persönliches Nachfragen beim örtlichen Braunschweiger Tierheim.

Dort gab man mir die Auskunft, dass eine dreifarbige, ca. 8 Monate alte Hauskatze nicht aufgenommen wurde und hat mich eine Vermisstenanzeige aufgeben lassen.

Weitere Aktionen meinerseits waren in den darauffolgenden Wochen Kontaktierung des Tasso e. V., die mir netterweise auch Suchplakate zur Verfügung gestellt haben. Weiterhin habe ich den Katzenschutz Braunschweig informiert, Internet-Inserate und Inserate in der regionalen Presse geschaltet.

Vorgestern führte all dies zum Erfolg und eine Frau aus der direkten Nachbarschaft meldete sich aufgrund des Inserates in der Regionalpresse bei mir und konnte mir folgendes mitteilen:

Meine Katze wurde zwei Straßen von uns entfernt von einem kleinen Mädchen geschnappt und mit einer Leine im Garten angebunden. Aufgrund des lauten Miauens ist die Nachbarin am 21. Oktober auf die Katze aufmerksam geworden und hat den Tierrettungsdienst angerufen. Dieser hat die Katze dann auch abgeholt und ins Braunschweiger Tierheim verbracht.

Sie können sich meine Entrüstung vorstellen, dass meine Katze (entgegen der Auskunft des Braunschweiger Tierheims von Anfang November) nun doch dort aufgenommen worden sein musste.

Selbstverständlich bin ich gleich am darauf folgenden Tag erneut ins Tierheim gefahren und habe darum gebeten, mir meine Katze auszuhändigen. Auch Fotos hatte ich dabei, die beweisen, dass es sich um meine Katze handelt.

Zuerst wurde mir erneut die Auskunft gegeben, dass eine dreifarbige Katze nicht bekannt sei. Erst nachdem ich berichtete, dass ich zwei Zeugen für die Einlieferung ins Tierheim Braunschweig habe, konnte man sich wieder "erinnern" und man sagte mir, dass meine Katze bereits weitervermittelt wurde, weil man nach zweiwöchigem Aufenthalt das Recht der Weitervermittlung hätte. Ich hatte vom Tasso e.V. aber schon vorher erfahren, dass ich sechs Monate lang weiterhin Eigentümerin meiner Katze bin, so dass ich darauf bestanden habe, sich mit dem Nachfolgebesitzer in Verbindung zu setzen, um mir Tiny wieder auszuhändigen.

Die Dame beim Tierheim sagte, dass das am Wochenende ja nun gar nicht möglich sei und außerdem müsste ich sämtliche Kosten, die entstanden sind, erstatten. Auch der Anruf der Dame beim Tierheimleiter bestätigte vermutlich diese Vorgehensweise, denn sie blieb "stur".

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Selbstverständlich bin ich grundsätzlich bereit, angefallene Kosten zu erstatten. Allerdings empfinde ich die Forderungen des Tierheims als erheblich unangemessen, denn sie enthielt neben den nachvollziehbaren Kosten für Impfung, Entwurmung, Kastration (die Katze ist noch sehr jung) und Chippung noch Kosten für Anschaffungen des neuen Halters wie Katzenklo, Kratzbaum etc.

Das kann doch nicht richtig sein! Vor allen Dingen unter der Bedingung, dass sich meine Katze eigentlich bereits seit Anfang November wieder in meinem Besitz befinden müsste.

Ehrlich gesagt wirkte das Anbringen des überzogenen Kostenaspektes eher wie ein weiterer Versuch, mir die Katze nicht auszuhändigen, weil dies erneut Arbeit verursachen würde. Mal ganz abgesehen davon, dass die (im besten Fall schlampige) Vorgehensweise des Tierheim Braunschweig mir ebenfalls erhebliche Kosten verursacht hat (Inserate, Fahrtkosten etc.).

Wie kann es denn sein, dass sich ein Tierheim das Recht herausnimmt, nach so kurzer Zeit und ohne jeglichen Versuch den Eigentümer zu ermitteln (im Gegenteil: der sich bemühende Eigentümer wird "wieder nach Hause geschickt" und es wird konsequent so getan als hätte man die Katze nie gesehen), das Tier in neue Hände zu geben?!

Dass es sich um keine Wildkatze bzw. kein herrenloses Tier handelt, hätte man selbst als Laie am Zustand der Katze sehen können. Dazu die Umstände wie die Katze ins Tierheim gekommen ist (die Nachbarin hat den Umstand genau erklärt), legen doch die begründete Vermutung nahe, dass es jemanden gibt, der dieses Tier vermisst.

Wie ist in solchen Fällen die Rechtslage? Welche Kosten darf mir das Tierheim in Rechnung stellen? Habe ich Anspruch auf Erstattung der mir entstandenen Kosten durch die Fehlauskunft des Tierheims? Wie schnell muss das Tierheim agieren, um mir meine Katze wieder zu übergeben? Ist die nach meiner Auffassung sehr kurze "Aufbewahrungsfrist" von zwei Wochen in Ordnung?

Mal ganz abgesehen davon, dass wir das, wenn unsere Katze das Alter von 9 Monaten erreicht hätte, auch getan hätten: Darf das Tierheim vor Ablauf der sechs Monate (Eigentumsübergang) überhaut ein Tier kastrieren und chippen lassen? Ist das nicht (furchtbarer Ausdruck für ein Lebewesen) Sachbeschädigung?

Vielen Dank im Voraus!!!

-- Editiert von Lea99 am 03.12.2006 14:28:42

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2 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Don Camillo
Status:
Schüler
(278 Beiträge, 52x hilfreich)

Hallo Lea99,

genau so etwas hatte ich mal in einem Beitrag hier berichtet. Es gibt TH's die einfach keine Kontrolle machen. Und selbst wenn sie deutlich erkennen, dass eine Katze gekennzeichnet ist, so machen sie sich nicht die Mühe, das zu überprüfen. Vielleicht aus dem Grund, dass viele Katzenbesitzer ihre Tiere zwar kennzeichnen lassen, diese aber nicht an eine Orga wie TASSO weitergeben. Und alles kostet Zeit und Geld - und viele TH's haben davon zu wenig.

Das darf natürlich keine Rechtfertigung sein - sondern ist eine nüchterne Schilderung der Situation. :(

Da sie mit Tasso in Kontakt standen, gehe ich davon aus, dass die Katze entweder ein Tätoo oder einen Chip hat.

Damit können Sie ihr Eigentum beweisen - ansonsten wird es schwieriger. Gut sind dann auch Fotos von dem Tier.

Mit dem Kind bzw. seinen Eltern, dass die Katze angebunden hat, würde ich mal ein ernstes Wort über Tierquälerei reden. Da scheint ein ziemliches Informationsdefizit vorzuliegen. Aber freundlich bleiben, nur so wird sich da was ändern.

-----------------
"Friede, Freude, Eierkuchen"

2x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
Lea99
Status:
Frischling
(7 Beiträge, 4x hilfreich)

Ich kann meinen obigen Eintrag zurücknehmen!!!

Habe meine Katze wiederbekommen und musste einen durchaus akzeptablen Betrag in Höhe von 116,40 Euro bezahlen!

Da kann ich doch 100%ig mitgehen!!! Es ist ja nicht so, dass ich dem Tierheim die entstandenen Kosten nicht erstatten wollte.

Danke an alle, die sich die Mühe gemacht haben, meinen langen Text zu lesen!!!

Gruß.. Bea

3x Hilfreiche Antwort

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