Rufmord bzw. Datenschutzverletzung der Person?

28. Oktober 2016 Thema abonnieren
 Von 
timmytim
Status:
Frischling
(4 Beiträge, 1x hilfreich)
Rufmord bzw. Datenschutzverletzung der Person?

Hallo liebe Gemeinde,

Und zwar besteht folgendes Problem. Ich hatte in meinen Anfang 20igern (von 2003-->2009) ein kleines Unternehmen (Druckerzeugnisse), welches halbwegs gut lief, auch ein zufriedener Kundenstamm sich aufgebaut hatte. Zum ende hin allerdings, lief das Ganze ziemlich aus dem Ruder, aufgrund eines Bandscheibenvorfalls während des Geschäftsumzuges und der daraus resultierenden Schwierigkeiten.
Die Kunden bestellten zu ~95% über die dafür bereitgestellte Internetplattform und überwiesen in den meisten Fällen das Geld direkt voraus, da auch viele Empfehlungen im Netz kursierten bzw. sich bereits ein Vertrauensverhältnis aufgebaut hatte.
Die Bestellplattform schloss ich zu spät, so dass schon einige Kunden bestellten und bezahlten. Zu guter Letzt pfändete mir das Finanzamt das Konto leer, weil ich die Umsatzsteuervorauszahlung verpatzte und der Fiskus seine Schätzungen durchboxte.
Ich konnte weder produzieren noch den Kunden das Geld zeitgerecht zurück überweisen, so dass es schließlich zu Anzeigen wegen Betrug verdachtes und schlechten Bewertungen im Internet hagelte.
Es war eine Höllen Zeit für mich und schließlich musste ich das Unternehmen schließen, mit entsprechenden Konsequenzen, da ich als Einzelgesellschaftler zur vollen Haft gezogen wurde.

Nun ja, das meiste wurde seit langem bereinigt und die geschädigten Kunden haben ende 2009 entweder Ihr Produkt oder den bezahlten Betrag erstattet bekommen. Die negativen Bewertungen sind allerdings geblieben.

Das Problem ist nun, wenn man nach meiner Person googelt, an 3. Stelle eine große Erfahrungsberichts und Preisvergleichsplattform erscheine, mit der Überschrift "Vorsicht Betrüger/Abzocke…" und in der User/Kundenrezession eben mein voller Name und die (alte) Anschrift steht.
Die Domain gehört mir seit 2009/10 schon gar nicht mehr und trotzdem sind dort neue negative Berichte von 2011/12, für die der neue Besitzer/Betreiber verantwortlich ist (da er die gleichen Produkte anbietet).

Diese Plattform habe ich bereits vor einigen Jahren angeschrieben, die Situation geschildert und mit der Bitte zumindest den Namen zu kürzen und die Anschrift zu entfernen. Diese weigerten sich allerdings mit der Begründung auf freie Meinungsäußerung.

Aufgefallen ist mir das Ganze, weil ich massive Probleme mit Bewerbungen/Jobsuche habe - was mich jetzt nicht wundert, da ein anständiger Personaler eben auch recherchiert und wenn dieser dann gleich so etwas vor den Latz geknallt bekommt, ohne die Hintergründe zu wissen….

Frage ist nun, wie die Rechtslage aussieht, und ob der Rechtsbeistand eines Anwalts sich lohnen würde?

Vielen Dank für euer Hilfe und Meinung

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1 Antwort
Sortierung:
#1
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16169x hilfreich)

Zitat:
Frage ist nun, wie die Rechtslage aussieht, und ob der Rechtsbeistand eines Anwalts sich lohnen würde?

Dass dir neuere Erfahrungsberichte zugeschrieben werden, für die du zeitlich nicht verantwortlich bist, brauchst du dir nicht gefallen zu lassen. Du kannst da durchaus via Anwalt die Plattform kostenpflichtig abmahnen lassen.

Die alten Bewertungen sind nicht so leicht zu beurteilen. Sachliche (!) und richtige (!) Beurteilungen musst du grundsätzlich erst einmal dulden. Behauptungen wie "Betrüger" und "Abzocker" muss sich niemand gefallen lassen (solange er nicht verurteilt wurde jedenfalls). Auch hier gilt ggf. das von oben.

Deinen Klarnamen samt Ex-Adresse in Zusammenhang mit den beiden Fällen von oben, da kannst du eine Löschung erzwingen.

Bei allem anderen wird es schwer. Mir würde da nur eine mögliche Verjährung einfallen. Also dass die Bewertungen so alt sind, dass es keinen Anspruch mehr gibt, sie weiterhin zu veröffentlichen. Ich weiß allerdings nicht, ob das entsprechend auch für solche Bewertungen gilt.

Da es nach deiner Schilderung sicher genug Fälle gibt, die man angreifen kann, würde ich zu einem versierten Anwalt gehen und diesem die Fälle abmahnen lassen. Man wird dann sehen, wie viel davon man wegbekommt bzw. so weit klargestellt bekommt. Soweit mal meine Meinung.

-- Editiert von mepeisen am 28.10.2016 11:46

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