Probleme am Geldautomaten

12. Januar 2017 Thema abonnieren
 Von 
fb457474-53
Status:
Frischling
(2 Beiträge, 0x hilfreich)
Probleme am Geldautomaten

Guten Abend,

gerne würde ich Ihnen mein Anliegen mit der Hoffnung auf einen Rechtstipp mitteilen....

Meine Großmutter (80) ging zu ihrer Bank, um dort Geld von einem Geldautomaten zu holen. Wie gewohnt betätigte den Automaten und forderte 620 Euro zur Auszahlung an.
Alles lief wie gewohnt, der Automat warf ihre Karte heraus, nur kein Geld. Sie wartete ca 2min, doch nichts passierte. Sie entfernte sich von dem, außerhalb der Bank befindlichem Geldautomaten und betrat die Bank um sich an einen Bankberater zu wenden.

Als sie den Vorfall dem Berater schilderte, unterstellte er ihr, ein "krummes Ding" abzuziehen oder sie habe vergessen, dass sie das Geld eigesteckt hat. Daraufhin rief sie die Polizei. Diese forderte nun die Kamerabilder des Automaten von der Bank an. Auf diesen Bildern ist klar zu erkennen, dass der Automat, nachdem sie die Bank betreten hat, das Geld ausgeworfen hat und ein junger Mann dies an sich nahm und verschwand.

Der Vorfall ereignete sich im September 2016. Seit dem heutigem Tag wird mit einem richterlichen Beschluss mittels der Fotos von der Kamera am Bankautomaten nach dem jungen Mann gefahndet.

Soweit so gut, allerdings hat sich die Bank seit September in keinster Weise kooperativ gezeigt und lässt die ältere Dame alleine mit dem finanziellen Verlust.

Nun zu meiner Frage:
Sind die Banken nicht für eine einwandfreie Funktion und einen reibungslosen Ablauf der Automaten verantwortlich. Wirft der Automat erst nach ca 2-5min das geforderte Bargeld aus, ist dies keine einwandfreie Funktion und somit liegt, nach meiner Sicht, ein technischer Defekt vor. Denn wie hätte sich meine Großmutter verhalten sollen? Hätte sie etwa am Geldautomaten "übernachten" sollen?

Muss die Bank für diesen Sachverhalt aufkommen? Es wird ja öffentlich nach dem jungen Mann gefahndet....dies bekräftigt doch, dass hier kein Fehlverhalten meiner Großmutter vorliegt, oder nicht?

Am morgigen Tag werde ich es nochmals im Guten mit der Bank versuchen. Falls dies keinen Erfolg bringt, ist es hier mit Aussicht auf Erfolg versehen, sich einen Rechtsbeistand zu nehmen oder ist es aussichtslos?

Vielen Dank vorab für Ihre Mühen

MfG N.Breuers

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28 Antworten
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#1
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(120365 Beiträge, 39881x hilfreich)

Es liest sich so, als sei die Alte Dame Opfer eines Betrügers geworden.
Da wäre der Betrüger zum Schadenersatz verpflichtet, nicht die Bank.


Was sagt denn die Ermittlungsakte der Polizei? War es ein Betrüger der den Automaten manipuliert hat?



Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

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#2
 Von 
fb457474-53
Status:
Frischling
(2 Beiträge, 0x hilfreich)

Guten Abend Harry van Sell,

erstmal vielen Dank für die schnelle Reaktion. Ist echt nett von Ihnen!!!

Nein, es war kein Betrüger am Werk.... Hier der Fahndungsaufruf der Polizei, da ich persönlich nichts zu dem Inhalt der Ermittlungsakte sagen kann.

http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/11530/3533549

Vielen Dank

0x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
hiphappy
Status:
Junior-Partner
(5549 Beiträge, 2499x hilfreich)

Zitat (von fb457474-53):
Nein, es war kein Betrüger am Werk


Stimmt, war ein Dieb.

Und der muss das Geld auch zurück geben.

Und solange der Bank ein technischer Defekt nicht nachgewiesen ist, braucht sie keinesfalls den Schaden zu ersetzen.
Von einem technischen Defekt lese ich aber nichts.

0x Hilfreiche Antwort

#4
 Von 
guest-12328.06.2022 18:42:04
Status:
Praktikant
(770 Beiträge, 247x hilfreich)

Zitat (von fb457474-53):

Alles lief wie gewohnt, der Automat warf ihre Karte heraus, nur kein Geld. Sie wartete ca 2min, doch nichts passierte. Sie entfernte sich von dem, außerhalb der Bank befindlichem Geldautomaten und betrat die Bank um sich an einen Bankberater zu wenden.


Diese 2 Min, lassen die sich durch die Kameraaufnahmen nachvollziehen oder sind es "gefühlte" 2 Min? Wie lange dauert es "gewöhnlich" bis der Automat das Geld ausspuckt? Sind da Zeitstempel auf den Bildern?

Zitat (von fb457474-53):

Auf diesen Bildern ist klar zu erkennen, dass der Automat, nachdem sie die Bank betreten hat, das Geld ausgeworfen hat und ein junger Mann dies an sich nahm und verschwand.


Wieviel Zeit liegt dazwischen?

Zitat (von fb457474-53):


Sind die Banken nicht für eine einwandfreie Funktion und einen reibungslosen Ablauf der Automaten verantwortlich. Wirft der Automat erst nach ca 2-5min das geforderte Bargeld aus, ist dies keine einwandfreie Funktion und somit liegt, nach meiner Sicht, ein technischer Defekt vor. Denn wie hätte sich meine Großmutter verhalten sollen? Hätte sie etwa am Geldautomaten "übernachten" sollen?


Ich denke, das ist die zentrale Frage: was ist einwandfreie Funktion und ein reibungsloser Ablauf? Es muß kein technischer Defekt sein.

Ich kenne nun den technischen Aufbau und die Sicherheitsfunktionen eines Geldautomaten nicht. Manchmal "rödelt" es längere Zeit im Automaten, bevor Geld ausgezahlt wird - woran liegt das? Müssen da Geldscheine von einem Fach in ein Ausgabefach "nachgeladen" werden? Aus naheliegenden Gründen wird man aber aus öffentlichen Quellen nichts über den technischen Aufbau und die Sicherheitsfunktionen eines Geldautomaten erfahren können. Zudem dürfte die auch ein "Geschäftsgeheimnis" der Bank sein. Es gibt verschiedene "Generationen" von Geldautomaten. Die wurden im Laufe der Zeit immer wieder geändert, um Manipulationen zu verhindern. Da gab es mal den "Trick" mit einem Aufsatz, der auf den Ausgabeschacht aufgebracht wurde und somit das Geld "abfischte" oder den Magnetstreifen auslas. Soll heute nicht mehr möglich sein.

Mir ist es mal passiert, daß ,nachdem ich das Geld längere Zeit nicht entnommen hatte, dieses wieder eingezogen wurde. Ist dies eine übliche Funktion eines Geldautomaten, und wie lange es bis das Geld wieder reingezogen wird?

Muß ich damit rechnen, daß der Auszahlvorgang länger dauert, und vor allem: gibt es da ein Display, auf welchem steht: "Bitte warten" solange der Auszahlvorgang andauert? War der Auszahlvorgang abgeschlossen für den Automaten, und eine Meldung "Bitte warten" war erloschen, das Geld aber noch nicht im Ausgabefach zur Verfügung gestellt weil es irgendwie "klemmte"?

Nein, die Großmutter muß sicherlich nicht übernachten am Automaten. Aber die Frage wäre doch, konnte sie davon ausgehen, daß der Automat endgültig kein Geld mehr ausspuckt und hätte sie irgendwelche "Vorsichtsmaßnahmen" treffen können oder müssen, bevor sie ins Bankgebäude ging.

Zitat (von fb457474-53):

Muss die Bank für diesen Sachverhalt aufkommen? Es wird ja öffentlich nach dem jungen Mann gefahndet....dies bekräftigt doch, dass hier kein Fehlverhalten meiner Großmutter vorliegt, oder nicht?


Der junge Mann ist einfach nur ein mieser Typ. Gelegenheit macht Diebe - das war schon immer so. Bleibt zu hoffen, daß die Bilder helfen, ihn dingfest zu machen.

Ob der Großmutter ein Fehlverhalten vorzuwerfen ist? Ich überlege, was ich gemacht hätte? Ich hätte wahrscheinlich am Automaten gewartet und mit dem Handy die Rufnummer angerufen, die eigentlich an jedem Geldautomaten klebt. Obwohl da, glaube ich, nur draufsteht "Bei Einbehalt der Karte bitte ...47110815... anrufen.

Zitat (von fb457474-53):

Falls dies keinen Erfolg bringt, ist es hier mit Aussicht auf Erfolg versehen, sich einen Rechtsbeistand zu nehmen oder ist es aussichtslos?


Wie die Erfolgsaussichten sind, wenn man einen Rechtsanwalt befragt, ist schwer zu beurteilen.

Ich würde mir jetzt mal den Geldautomaten "vorknöpfen". Also mal die verschiedenen Fallkonstellationen durchspielen: Geld abheben und nicht entnehmen, was passiert dann nach welcher Zeit? Wie lange dauert ein Auszahlvorgang "gewöhnlich", sind es mal 20 sec, 30 sec, oder sogar Minuten? 20 sec. können subjektiv lange dauern...gibt es Displayanzeigen, wenn ja, welche und wie lange wird hier welche Meldung angezeigt? Mit Stoppuhr / Videokamera (Handykamera) dokumentieren.

M.E. wäre zunächst wichtig, zu dokumentieren, wie ein "normaler" Auszahlvorgang abläuft und das dann mit dem geschilderten Fall vergleichen. Und mit diesen "Ermittlungsergebnissen" einen Anwalt befragen.

Kann die Bank ausschließen bzw. nachweisen, daß am Automaten nicht manipuliert wurde? Vielleicht hat der junge Mann ja nicht "zufällig" das Geld im Ausgabeschacht gefunden, sondern durch Manipulation diese Zeitverzögerung herbeigeführt? Ist der unverzüglich am Automaten aufgetaucht, nachdem die Großmutter weggegangen ist, wieviel Zeit liegt dazwischen?

http://www.pfiffige-senioren.de/geldautomatmanipulation.htm#un

Eine Bank wird immer behaupten, unsere Geldautomaten sind sicher. Der Kunde hat irgendwas falsch gemacht, niemals die Bank. Ist das so?

Ich würde nicht gleich die Flinte ins Korn schmeißen. Nur die pauschale Behauptung, die Großmutter hat sich nicht falsch verhalten, führt nicht zum Ziel.

Es muß begründet werden, warum sie sich nicht falsch verhalten und hat und die Bank zumindest ein wie auch immer geartetes Mitverschulden trifft.



-- Editiert von BudWiser am 13.01.2017 07:46

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#5
 Von 
guest-12313.09.2017 08:51:03
Status:
Student
(2271 Beiträge, 713x hilfreich)

Da erst seit gestern gefahndet wird, besteht ja noch Hoffnung. Da würde ich abwarten, von der Bank wird man noch nichts weiter erwarten können.

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#6
 Von 
vundaal76
Status:
Junior-Partner
(5049 Beiträge, 1961x hilfreich)

Wozu muss man eigentlich als 80-Jährige soviel Bargeld abheben? Sei's drum!

Letztendlich haben die Betrüger vor dem Schlitz (wo das Geld rauskommt) ein Klebeband angebracht. Die Oma hat das nicht gesehen und hat (eben bescheuert) zu schnell vom Geldautomaten entfernt. Der Betrüger hat das Klebeband mit dem Geld abgenommen. Der Betrüger ist längst über alle Berge.
Die Banken raten bei solchen Fällen den Geldautomaten nicht zu verlassen und umgehend die Polizei/Bank zu verständigen.

Zitat:
Sie entfernte sich von dem, außerhalb der Bank befindlichem Geldautomaten und betrat die Bank um sich an einen Bankberater zu wenden.


Hier werfe ich der Oma grobe Fahrlässigkeit vor.

Zitat:
Es wird ja öffentlich nach dem jungen Mann gefahndet....dies bekräftigt doch, dass hier kein Fehlverhalten meiner Großmutter vorliegt, oder nicht?


Doch, die Oma hat sich falsch verhalten.

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#7
 Von 
guest-12328.06.2022 18:42:04
Status:
Praktikant
(770 Beiträge, 247x hilfreich)

Zitat (von vundaal76):
Wozu muss man eigentlich als 80-Jährige soviel Bargeld abheben? Sei's drum!


Es ist nicht dein Verdienst, daß du jünger bist.

Warum hebt sie 620 EUR ab? Ganz einfach. Weil sie es auf dem Konto hatte.

Zitat (von vundaal76):

Letztendlich haben die Betrüger vor dem Schlitz (wo das Geld rauskommt) ein Klebeband angebracht. Die Oma hat das nicht gesehen und hat (eben bescheuert) zu schnell vom Geldautomaten entfernt.


Kennst dich ja scheinbar gut aus.




-- Editiert von BudWiser am 13.01.2017 10:18

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#8
 Von 
-Laie-
Status:
Weiser
(17027 Beiträge, 5900x hilfreich)

Zitat (von hiphappy):
Und solange der Bank ein technischer Defekt nicht nachgewiesen ist, braucht sie keinesfalls den Schaden zu ersetzen.
Von einem technischen Defekt lese ich aber nichts.
Ich lese schon etwas davon. Wenn es per Video nachvollziehbar ist, dass die Oma 2 Minuten gewartet hat und nichts passiert ist, dann ist das für mich ein Fehlverhalten des Automaten und die Bank muss dafür haften.


Zitat (von vundaal76):
Wozu muss man eigentlich als 80-Jährige soviel Bargeld abheben?
Seit wann ist es denn altersabhängig was jemand abheben möchte/darf?


Zitat (von vundaal76):
Hier werfe ich der Oma grobe Fahrlässigkeit vor.
Bitte begründe dies. Soll die Oma vor dem Automaten übernachten?


Zitat (von vundaal76):
Doch, die Oma hat sich falsch verhalten.
Sehe ich anders


Zitat (von vundaal76):
Letztendlich haben die Betrüger vor dem Schlitz (wo das Geld rauskommt) ein Klebeband angebracht. Die Oma hat das nicht gesehen und hat (eben bescheuert) zu schnell vom Geldautomaten entfernt. Der Betrüger hat das Klebeband mit dem Geld abgenommen.
Nach 30 Sekunden wird ausgeworfenes Geld wieder eingezogen. Diese geschilderte Methode sollte also nicht erfolgversprechend sein. Bei einer Blockade wird das Geld direkt wieder eingezogen. Ich glaube das also, in der geschilderten Form, nicht.

-- Editiert von micbu am 13.01.2017 10:22

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#9
 Von 
drkabo
Status:
Weiser
(16556 Beiträge, 9319x hilfreich)

Zitat:
Nach 30 Sekunden wird ausgeworfenes Geld wieder eingezogen. Diese geschilderte Methode sollte also nicht erfolgversprechend sein. Bei einer Blockade wird das Geld direkt wieder eingezogen. Ich glaube das also, in der geschilderten Form, nicht.

Doch, doch.
Die Masche ist alt, funktioniert aber immer noch:
https://www.youtube.com/watch?v=Bfuv7BJbxcw

Nachtrag:
Offizielle Bezeichnung ist wohl "cash-trapping".
http://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/betrug-an-geldautomaten/cash-trapping.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Cash_Trapping

-- Editiert von drkabo am 13.01.2017 10:38

Signatur:

Für alle meine Beiträge gilt §675(2) BGB.

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#10
 Von 
-Laie-
Status:
Weiser
(17027 Beiträge, 5900x hilfreich)

Ja, das ist bekannt, aber das funktioniert anders als hier dargestellt.

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#11
 Von 
vundaal76
Status:
Junior-Partner
(5049 Beiträge, 1961x hilfreich)

Zitat:
Kennst dich ja scheinbar gut aus.


Cash strapping ist eine alte Masche.

Zitat:

Auf diesen Bildern ist klar zu erkennen, dass der Automat, nachdem sie die Bank betreten hat, das Geld ausgeworfen hat und ein junger Mann dies an sich nahm und verschwand.


Was soll das Anderes sein als Cash Strapping?

Zitat:
Bei einer Blockade wird das Geld direkt wieder eingezogen.


Wenn das Geld auf einem Klebestreifen festklebt, dann kann der Automat es nicht wieder einziehen.
Der Automat geht i.d.R. in einen Fehlermodus über.

Der Täter bringen diese Cash-Trapping Instrumente genau am liebsten an wenig frequentierten Geldautomaten an. Besonders aktiv sind die Täter Anfang Dezember und früh Morgen - kurz nachdem die Rente ausgezahlt wurde. Die Rentner holen dann nämlich große Bargeldbeträge ab (Geschenke für Enkel etc.). Ihre Oma passte genau ins Beuteschema.
Nachdem die Oma nämlich entrüstet den Geldautomaten verlassen hat, schlägt der Täter zu.

Zitat:
Wenn es per Video nachvollziehbar ist, dass die Oma 2 Minuten gewartet hat und nichts passiert ist, dann ist das für mich ein Fehlverhalten des Automaten und die Bank muss dafür haften.


Der Geldautomat geht in den Fehlermodus über. Der Geldautomat macht nichts. Die Oma hätte 2 Minuten, 5 Minuten, 10 Minuten warten können. Das hätte keinen Unterschied gemacht. Die richtige Reaktion wäre der Zuruf der Polizei, Bank, Bekannten, Zeugen gewesen, die den Geldautomat sofort überprüfen bzw. den Geldautomaten nicht aus dem Blick verlieren. Der Täter steht etwa 100 Meter entfernt und wird nicht zuschlagen, solange der Geldautomat mit Menschen (und der alten Oma) umzingelt ist.

-- Editiert von vundaal76 am 13.01.2017 11:41

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#12
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16169x hilfreich)

Mal mehrere Dinge als Sachinfo:
1. Die Nummer mit dem Klebeband ist in der Tat eine bereits seit längerer Zeit bekannte Nummer. Da kamen auch schon Fernsehberichte.
2. Ja, die Bank ist dafür verantwortlich, dass A) der Automat funktioniert, B) Bereits länger bekannte Manipulationen verhindert werden (und auch diese lässt sich verhindern), C) Automaten regelmäßig auf Manipulation überprüft werden, insbesondere die an der eigenen Filial-Hauswand.
3. Das Cash-Trapping funktioniert im Regelfall nur genau einmal, da der Automat die Probleme bemerkt, dann in die Wartungsmodi geht UND es funktioniert in der Regel nur für ein oder zwei Scheine.
4. Die Haftungsfrage ist derzeit noch umstritten, aber bestimmt nicht mehr lange. Legt man mal andere Arten von Manipulationen an Geldautomaten zugrunde, dann würde ich davon ausgehen, dass auch hier die Haftung der Bank gegenüber dem Bankkunden gegeben ist. Beispiel: https://www.anwalt.de/rechtstipps/laut-bgh-haftet-bei-manipulierten-geldautomaten-die-bank_029382.html
5. Dass man sich falsch verhält, wenn man direkt in die Filiale geht und auf das Problem am Automaten hinweist, ist zwar blöd, weil man damit dem Betrüger den Zugriff ermöglicht, aber grob fahrlässig?
Genauso kann ich argumentieren, dass ein Automat, der in den Wartungsmodus geht, weil er Probleme beim Rück-Einzug des Geldes hat, und wo es den Bankmitarbeitern in der Filiale 5 Meter daneben egal ist, ebenfalls ein grob fahrlässiges Verhalten der Bank ist.

Insgesamt würde ich hier über einen Anwalt das ganze einklagen. Alleine schon deswegen weil beim Cash-Trapping dem normalen Kenntnisstand nach, wie das funktioniert, niemals das ganze Geld an den Betrüger gegangen sein kann. Und alleine schon das wieder erfolgreich zurück eingezogene Geld muss von der Bank auf jeden Fall gut geschrieben werden, die darf das ja nun nicht einfach behalten.

Sollte es kein Cash-Trapping gewesen sein, hat der Automat eine Fehlfunktion gehabt. Eine so lange Wartezeit entspricht nicht den üblichen Funktionsweisen der Geräte. Dann kann die Bank keine Ausrede haben, dann muss sie das Geld ersetzen und sich selbst um den Zufalls-Gelegenheits-Dieb kümmern.

Zitat:
Manchmal "rödelt" es längere Zeit im Automaten, bevor Geld ausgezahlt wird - woran liegt das?

Die Lösung ist einfach: Es gibt eine mehrfache Prüfung, dass auch ja die richtigen Geldscheine ausgezahlt werden. Gerade bei nicht ganz neuen Scheinen werden manchmal zwei statt einem aus dem Fach eingezogen. Dann sagt die Fehlerprüfung "Ne, so nicht, weg damit, versuch es nochmal". Die Fehlerprüfung ist zugleich sehr sensibel und auch extrem zuverlässig. Führt aber dazu, dass der Automat manchmal mehrere Anläufe braucht.
Sollte der Automat zwei Minuten gebraucht haben, die Summe korrekt zusammenzustellen, hat er nicht richtig funktioniert. Mehr will ich dazu mal nicht sagen, ich weiß nicht, wie viele Internas der Hersteller ich verraten darf ab diesem Punkt.

-- Editiert von mepeisen am 13.01.2017 11:48

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#13
 Von 
guest-12313.09.2017 08:51:03
Status:
Student
(2271 Beiträge, 713x hilfreich)

Zitat (von vundaal76):
Besonders aktiv sind die Täter Anfang Dezember und früh Morgen


Sind die sonst auch so blöd, sich so schön fotografieren zu lassen?

0x Hilfreiche Antwort

#14
 Von 
-Laie-
Status:
Weiser
(17027 Beiträge, 5900x hilfreich)

Zitat (von vundaal76):
Was soll das Anderes sein als Cash Strapping?
Ganz einfach, ein Fehlverhalten des Geldautomaten. Lies doch einfach was der Fragesteller geschrieben hat:
Zitat (von fb457474-53):
Auf diesen Bildern ist klar zu erkennen, dass der Automat, nachdem sie die Bank betreten hat, das Geld ausgeworfen hat
Nix Cash Trapping, der Automat hat das Geld ausgeworfen und jemand der vorbeikam hat es eingesteckt.

0x Hilfreiche Antwort

#15
 Von 
vundaal76
Status:
Junior-Partner
(5049 Beiträge, 1961x hilfreich)

Zitat:
Ganz einfach, ein Fehlverhalten des Geldautomaten. Lies doch einfach was der Fragesteller geschrieben hat:

Das habe ich mir durchgelesen.
Woraus lesen Sie, dass es kein Cash-Strapping war?

Zitat:
Alles lief wie gewohnt, der Automat warf ihre Karte heraus, nur kein Geld. Sie wartete ca 2min, doch nichts passierte.


Fehlverhalten vom Automaten?

0x Hilfreiche Antwort

#16
 Von 
-Laie-
Status:
Weiser
(17027 Beiträge, 5900x hilfreich)

Zitat (von vundaal76):
Woraus lesen Sie, dass es kein Cash-Strapping war?
Einfach noch einmal meinen Post 14 lesen, dort ist die relevante Stelle der Aussage des TE bereits verlinkt.

0x Hilfreiche Antwort

#17
 Von 
arnonym117
Status:
Praktikant
(728 Beiträge, 227x hilfreich)

Zitat (von mepeisen):
Eine so lange Wartezeit entspricht nicht den üblichen Funktionsweisen der Geräte. Dann kann die Bank keine Ausrede haben, dann muss sie das Geld ersetzen und sich selbst um den Zufalls-Gelegenheits-Dieb kümmern.

Zitat:
Manchmal "rödelt" es längere Zeit im Automaten, bevor Geld ausgezahlt wird - woran liegt das?

Die Lösung ist einfach: Es gibt eine mehrfache Prüfung, dass auch ja die richtigen Geldscheine ausgezahlt werden.


Hier könnte zu diesem beschriebenen Verhalten des Geldautomaten noch ein weiterer Umstand hinzukommen, der für die längere Wartezeit verantwortlich war:

Die Großmutter hat ja einen größeren "unrunden" Geldbetrag von 620€ abgehoben. Von den Automaten bei uns in der Gegend kenne ich das so, dass dieser ein paar Beträge vorschlägt und eine Auswahl für eine individuelle Auszahlung hat. Gibt man dort den Wunschbetrag ein, schlägt einem der Automat verschiedene Stückelungen vor. Hat die Großmutter, weil sie nicht mit großen Scheinen rumlaufen will, die kleinste Stückelung gewählt, hat der Automat ein ganzes Bündel an Geldscheinen zu sortieren und auszugeben. Das kann dann schon mal entsprechend dauern (deshalb, und weil die kleinen Scheine immer so schnell aus waren, gibt es bei den meisten Banken hier ab einem gewissen Betrag nur noch große Scheine).

BudWiser hat diesbezüglich meiner Meinung nach schon die richtigen Fragen gestellt, aber auch die Großmutter nicht pauschal als Alleinverantwortliche hingestellt:

Zitat (von BudWiser):
Zitat (von fb457474-53):

Alles lief wie gewohnt, der Automat warf ihre Karte heraus, nur kein Geld. Sie wartete ca 2min, doch nichts passierte. Sie entfernte sich von dem, außerhalb der Bank befindlichem Geldautomaten und betrat die Bank um sich an einen Bankberater zu wenden.


Diese 2 Min, lassen die sich durch die Kameraaufnahmen nachvollziehen oder sind es "gefühlte" 2 Min? Wie lange dauert es "gewöhnlich" bis der Automat das Geld ausspuckt? Sind da Zeitstempel auf den Bildern?

Zitat (von fb457474-53):

Auf diesen Bildern ist klar zu erkennen, dass der Automat, nachdem sie die Bank betreten hat, das Geld ausgeworfen hat und ein junger Mann dies an sich nahm und verschwand.


Wieviel Zeit liegt dazwischen?

Zitat (von fb457474-53):


Sind die Banken nicht für eine einwandfreie Funktion und einen reibungslosen Ablauf der Automaten verantwortlich. Wirft der Automat erst nach ca 2-5min das geforderte Bargeld aus, ist dies keine einwandfreie Funktion und somit liegt, nach meiner Sicht, ein technischer Defekt vor. Denn wie hätte sich meine Großmutter verhalten sollen? Hätte sie etwa am Geldautomaten "übernachten" sollen?


Ich denke, das ist die zentrale Frage: was ist einwandfreie Funktion und ein reibungsloser Ablauf? Es muß kein technischer Defekt sein.

Muß ich damit rechnen, daß der Auszahlvorgang länger dauert, und vor allem: gibt es da ein Display, auf welchem steht: "Bitte warten" solange der Auszahlvorgang andauert?

Zitat (von fb457474-53):

Muss die Bank für diesen Sachverhalt aufkommen? Es wird ja öffentlich nach dem jungen Mann gefahndet....dies bekräftigt doch, dass hier kein Fehlverhalten meiner Großmutter vorliegt, oder nicht?


Der junge Mann ist einfach nur ein mieser Typ. Gelegenheit macht Diebe - das war schon immer so. Bleibt zu hoffen, daß die Bilder helfen, ihn dingfest zu machen.

Kann die Bank ausschließen bzw. nachweisen, daß am Automaten nicht manipuliert wurde? Vielleicht hat der junge Mann ja nicht "zufällig" das Geld im Ausgabeschacht gefunden, sondern durch Manipulation diese Zeitverzögerung herbeigeführt? Ist der unverzüglich am Automaten aufgetaucht, nachdem die Großmutter weggegangen ist, wieviel Zeit liegt dazwischen?

Ich würde nicht gleich die Flinte ins Korn schmeißen. Nur die pauschale Behauptung, die Großmutter hat sich nicht falsch verhalten, führt nicht zum Ziel.

Es muß begründet werden, warum sie sich nicht falsch verhalten und hat und die Bank zumindest ein wie auch immer geartetes Mitverschulden trifft.

0x Hilfreiche Antwort

#18
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16169x hilfreich)

Zitat:
Hier könnte zu diesem beschriebenen Verhalten des Geldautomaten noch ein weiterer Umstand hinzukommen, der für die längere Wartezeit verantwortlich war:

Die NCR-Automaten brechen auf jeden Fall bei einer entsprechenden Zeit ab. 2 Minuten ist zu lang.

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#19
 Von 
guest-12328.06.2022 18:42:04
Status:
Praktikant
(770 Beiträge, 247x hilfreich)

Wir werden ja alle mal älter. Wenn wir mit der heutigen Technik vertraut sind, heißt das nicht, daß wir mit 80 immer noch mit der dann aktuellen Technik klarkommen. Die Oma hätte vor 30 Jahren auch keiner aufs Kreuz gelegt.

Aber zurück zum eigentlichen Thema "Geldautomat". Hier scheint es ja den einen oder anderen zu geben, der über die Funktionsweise dieser Kisten informiert ist.

Was noch überhaupt nicht beachtet wurde: was war eigentlich mit der EC-Karte?

Wann kommt die raus? Vor oder nachdem das Geld ausgespuckt wird? Ist das Automatenabhängig? Man denkt da ja gar nicht drüber nach, weil das Geldabheben inzwischen Routine zur Routine geworden ist.

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#20
 Von 
drkabo
Status:
Weiser
(16556 Beiträge, 9319x hilfreich)

Bei allen mir bekannten Geldautomaten wird erst erst das Geld vom Automaten abgezählt, dann wird die Karte ausgespuckt und erst dann, wenn der Automat registriert hat, dass die Karte entnommen wurde (Kartenausgabeschacht leer), wird das Geld ausgegeben.

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Für alle meine Beiträge gilt §675(2) BGB.

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#21
 Von 
guest-12328.06.2022 18:42:04
Status:
Praktikant
(770 Beiträge, 247x hilfreich)

Zitat (von drkabo):
Bei allen mir bekannten Geldautomaten wird erst erst das Geld vom Automaten abgezählt, dann wird die Karte ausgespuckt und erst dann, wenn der Automat registriert hat, dass die Karte entnommen wurde (Kartenausgabeschacht leer), wird das Geld ausgegeben.


Ja, das ist bei den Geldautomaten der hiesigen Spaßkasse auch so.

Ich finde, noch ein weiteres starkes Indiz für Manipulation oder nicht ordnungsgemäß funktionierendem Automaten.

Jetzt müßte sich der TE sich mal wieder zu Worte melden, um mehr Details zum Abhebevorgang zu schildern.

0x Hilfreiche Antwort

#22
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16169x hilfreich)

Zitat:
Bei allen mir bekannten Geldautomaten wird erst erst das Geld vom Automaten abgezählt, dann wird die Karte ausgespuckt und erst dann, wenn der Automat registriert hat, dass die Karte entnommen wurde (Kartenausgabeschacht leer), wird das Geld ausgegeben.

Ja. Ist bei NCR auch durchaus so. Und da es sich um eine Sparkasse handeln sollte, ist es wohl auch ein NCR-Automat. Laut Google gibt es mit Filiale in der von der Polizei genannten Straße nur eine Sparkasse.
Das "Rüdeln" ist vorbei und erst danach kommt die Karte, wenige Sekunden Pause damit der Kunde die Karte verstaut und dann das Geld.

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#23
 Von 
-Laie-
Status:
Weiser
(17027 Beiträge, 5900x hilfreich)

So ist es bei allen Automaten die ich kenne.

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#24
 Von 
vundaal76
Status:
Junior-Partner
(5049 Beiträge, 1961x hilfreich)

Zitat:
So ist es bei allen Automaten die ich kenne.


Es immer wieder lustig, deutsche Touristen vor Geldautomaten in Asien zu erleben.
Da kommt nämlich regelmäßig zuerst das Geld raus. Die Ausgabe der Karte muss extra bestätigt werden. Das vergessen Viele.
Tja, Pech für diejenigen, die nur eine Karten haben. Nach 30 Sekunden wird der Vorgang nämlich abgebrochen und die Karte einbehalten.

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#25
 Von 
HoladieWaldfee
Status:
Frischling
(14 Beiträge, 1x hilfreich)

Das ist ja mal eine Geschichte.
Also wenn der Bankautomat manipuliert wurde trifft die Bank keine Schuld und so muss diese auch das Geld nicht zahlen sondern der junge Mann.
Fall der Bankautomat einbahnfrei funktioniert und nur sehr spät das Geld ausspuckt hat die Bank schuld.

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#26
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16169x hilfreich)

Zitat:
Also wenn der Bankautomat manipuliert wurde trifft die Bank keine Schuld und so muss diese auch das Geld nicht zahlen sondern der junge Mann.

Wie kommst du auf diese steile These?
In dieser Pauschalität stimmt das erst mal nicht.

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#27
 Von 
Tom998
Status:
Student
(2067 Beiträge, 1188x hilfreich)

Einfach ignorieren, alle Beiträge von HoladieWaldfee zeugen von "einbahnfreier" Ahnungslosigkeit.

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#28
 Von 
smoerf
Status:
Frischling
(33 Beiträge, 12x hilfreich)

Zitat (von mepeisen):

Ja. Ist bei NCR auch durchaus so. Und da es sich um eine Sparkasse handeln sollte, ist es wohl auch ein NCR-Automat.

Warum ist es bei einer Sparkasse wohl ein NCR-Automat? Unsere ortsansässige Sparkasse betreibt nur noch Wincor Nixdorf Geräte, aber seit neustem steht ein uralter NCR-Automat vor einer Spielhalle mitten in der Innenstadt ;-)

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