Legal Tech

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Einführung in ein Feld vielversprechender Innovationen

Neue Rechtsprodukte im Internet sind bekannt unter dem Schlagwort Legal Tech. Worum geht es dabei eigentlich?

Was ist Legal Tech?

Legal Tech ist ein Schachtelwort aus legal und technology und meint Software und Online-Dienste, die juristische Arbeitsprozesse bzw. Abläufe unterstützen oder durchführen. Das was Building Information Modeling (BIM) für den Planer ist, ist Legal Tech für den Anwalt.

Andreas Neumann
Partner
seit 2017
Rechtsanwalt
An der alten Ziegelei 5
48157 Münster
Tel: 0251-9320 5430
Tel: 0176-614 836 81
Web: http://immoanwalt.nrw
E-Mail:
Baurecht, Immobilienrecht, Wohnungseigentumsrecht, Maklerrecht, Werkvertragsrecht

Eine instruktive Einführung ins Thema enthält der deutsche Wikipedia-Artikel zum Legal Tech. Eine Liste deutscher Startups auf dem Feld des Legal Tech habe ich in meinem Legal-Tech-Lotsen zusammengestellt, ferner auch ein Legal-Tech-Glossar mit den wichtigsten Schlüsselwörtern. Über 20 Legal Tech Startups haben sich kürzlich zur Fachgruppe Legal Tech zusammengeschlossen.

Daneben gibt es noch PropTech, das Schachtelwort aus property und technology, womit Software und Online-Dienste gemeint sind, die immobiliarwirtschaftliche Arbeitsprozesse bzw. Abläufe unterstützen oder durchführen. Oder auch MedTech und FinTech, weitere dieser Tech-Schachtelwörter bezüglich der Medizin bzw. der Finanzwirtschaft. 

Welche Bereiche umfasst Legal Tech?

Man kann zwischen den Anwaltsportalen wie 123recht.de bzw. frag-einen-anwalt.de und automatisierender Software wie Vertragsgeneratoren (z.B. Smartlaw) oder Vertragsanalytik (z.B. Leverton) unterscheiden. Bei den Portalen oder Plattformen wird eine etwaige juristische Dienstleistung nach wie vor vom Anwalt direkt angeboten und durchgeführt. Die Anwaltsportale sind insofern Vermittler und vergleichbar mit Social Media.

Hingegen handelt es sich bei Vertragsgeneratoren und vertragsanalytischer Software um eine Automatisierung in Richtung der Artificial Intelligence (AI) bzw. Künstlichen Intelligenz (KI). Darunter versteht man die Nachahmung intelligenten Verhaltens durch Computerprogramme. Die sogenannten Smart Contracts stellen die hohe Schule dieser Richtung dar. Es handelt sich um Computerprotokolle, die Verträge abbilden, überprüfen und die Verhandlung und Abwicklung unterstützen oder ganz automatisch bei Vorliegen bestimmter Trigger-Events generieren. Kennzeichen sind Benutzerschnittstellen und digitale Rechteverwaltung.

Die Anwaltsportale verbessern letztlich nur die Kommunikation zwischen Anwalt und Mandant, entfernen das Sand im Getriebe und senken ganz deutlich die Schwelle zum Recht. Vertragssoftware hingegen automatisiert Vorgänge, die vorher von Menschen erledigt werden mussten. Möglicherweise kommen bald auch juristische Chatbots zum Einsatz, textbasierte Dialogsysteme, auch über die gesprochene Sprache, mit denen einfachere Hilfstätigkeiten übernommen werden können.

Ein drittes Gebiet sind die Legal Analytics, die Auswertung von Datenmengen aus dem Rechtsbereich mithilfe von Algorithmen, die in letzter Konsequenz auch Legal Prediction ermöglicht, die Anwendung von Predictive Analytics im Rechtsbereich (z.B. Lex Machina von Lexis Nexis). Predictive Analytics sind eine Prognosemethode auf der Basis von Daten und Algorithmen, zusammenfassend auf die Kurzformel gebracht „Big Data + Algorithmen“ (Michael Feindt).

Es handelt sich im Ganzen um ein höchst dynamisches Feld, auf dem noch zahlreiche Innovationen zu erwarten sind.

Rechtsanwalt (DE) Dr. Andreas Neumann
48157 Münster, An der alten Ziegelei 5
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