Kosten des Umgangs

19. Juni 2017 Thema abonnieren
 Von 
Bonitaface
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)
Kosten des Umgangs

Hallo,

Momentane Situation:
ich lebe seit 5 Jahren von meinem Ex Partner getrennt. Wir haben zwei Kinder (5 und 9 Jahre alt) und wohnen 10 km von einander entfernt. Bisher war es so, dass der Vater die Kinder alle 2 Wochen von Samstag bis Sonntag über Nacht holt. Die Große hat ein Handy bekommen, sodass sie regelmäßig telefonieren können. Ab und zu fährt der Vater kurz vorbei um Hallo zu sagen. Der Vater der Kinder hat eine neue Familie gegründet und bereits wieder eine 3 jährige Tochter, lebt von Hartz 4 und zahlt keinen Unterhalt. Für die kleine Tochter bekomme ich Unterhaltsvorschuss. Wenn ich nicht Vollzeit arbeiten würde wären wir ebenfalls vom Staat abhängig.

Zukunft:
Ich habe seit 4 Jahren einen neuen Partner. Wir führen eine Fernbeziehung mit ca. 200 km Distanz.
Wir planen jedoch nun unsere Patchwork Familie mit einem Kind zu erweitern (mein Partner hat noch keine eigenen Kinder).
Ich möchte aus diesem Anlass falls es mit einer Schwangerschaft klappt mit den Kindern 200 km weit weg zu meinem Partner ziehen. Es ist eigentlich alles perfekt. Mein Partner liebt meine Kinder und umgekehrt. Wir fahren gemeinsam in den Urlaub und unternehmen viel. Mein Ex Partner hat sich nach jahrelangen Streit und Treffen vor Gericht mit der bisherigen Umgangssituation etc. arrangiert und der Kontakt ist soweit ok.

Da ich das Aufenthaltsbestimmungsrecht habe mache ich mir um den Umzug selbst keine Gedanken, da es nur 200 km sind.
Aber ich habe Sorgen, dass ich z.B. für seine Fahrtkosten um die Kinder zu holen, aufkommen muss. Wir selbst werden uns in München (hohe Mieten etc.) mit meinem Elterngeld in dem ersten Jahr schon etwas einschränken müssen.
Ich kann meinem Ex gerne die Kinder 50 km zur Autobahn entgegenbringen oder hin und wieder (wenn die Kinder mal älter sind) ein Zugticket bezahlen, aber mehr ist nicht drin.

Wer hat hier denn bereits Erfahrungen und kann mich mental darauf vorbereiten?
Denn eigentlich hat der Unterhaltsberechtigte die Kosten zu tragen, es sei denn es wird ohne triftigen Grund eine enorme Distanz der Mutter geschaffen.
1. Die Distanz von 200 km finde ich nicht so dramatisch und
2. Der Grund für den Umzug ist nicht lapidar

LG

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7 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
ratlose mama
Status:
Lehrling
(1352 Beiträge, 510x hilfreich)

Was hindert deinen LG daran zu dir zu ziehen? Er hat dort keine Kinder und damit keine großartigen Verpflichtungen. Und je nach Ausbildung kann er nahezu überall Arbeit finden. Du müsstest ja nach der Elternzeit auch eine neue Stelle finden

Ja, deine Angst kann durchaus berechtigt sein. Es gab schon Gerichte, die dem BET, der eine nicht unerhebliche Entfernung geschaffen hat die Fahrtkosten ganz oder zum Teil auferlegt hat.

Seh´s einfach so. Du hast die Pflicht den Umgang zwischen euren Kindern und dem Vater zu fördern. Mit einem Wegzug über diese Entfernung erschwerst du den Kontakt unnötigerweise. Da soltle es selsbtverständlich sein ,die Folgen für den Vater (und letztendlich für die Kinder) abzumildern, in dem du die Kosten (teil)weise übernimmst oder die Kinder z.B: zu ihm bringst und er sie dir wiederbringt o.ä. Lösungen

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#2
 Von 
Bonitaface
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)

Mein Partner ist in München selbstständig und kann dort schlecht weg. Außerdem finden sowohl meine Kinder als auch ich die Stadt einfach toll.
Ich würde niemals den Umgang mit Absicht erschweren. Ich würde freiwillig meinem Ex entgegenkommen und hin und wieder mal ein Zugticket bezahlen. Ich würde es aber lediglich nicht einsehen alle Kosten tragen zu müssen! Während ich für mein Geld hart arbeite und er keinen Cent Unterhalt bezahlt, weil er nicht nur zahlungsunfähig sondern auch nicht zahlungswillig ist, muss ich ihm die Kinder noch bringen, weil er zu faul zum arbeiten ist? 200 km sind für einen Elternteil der seine Kinder liebt nicht viel!
Ich trage so schon sämtliche Kosten des Unterhalts, da ist es nicht zu viel verlangt mich in dieser Hinsicht zu verschonen.
Meine Kinder haben guten Kontakt zum Vater, aber wären ehrlich gesagt nicht traurig darüber wenn sie nicht mehr hinmüssten :-) Soviel zum Verhältnis zwischen den Kindern und ihrem Vater.
Wir werden auch mindestens einmal im Monat meine Familie in der Heimat besuchen. Da könnten die Kinder auch für ein paar Stunden zu ihrem Vater wenn es die Zeit zulässt. Ich bin was das betrifft sehr Kompromissbereit.
Ich würde es persönlich nur als sehr ungerecht empfinden wenn ich auch noch für den Umgang komplett zahlen müsste!
Ein Vater sollte nicht immer nur auf seine Rechte bestehen sondern auch mal seine Pflichten erfüllen.
Finanziell gesehen würde ich es gar nicht schaffen die Kosten komplett zu tragen.

0x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
fb367463-2
Status:
Schlichter
(7422 Beiträge, 3093x hilfreich)

Dann fahren Sie halt mal weniger in Urlaub.... ist polemisch, aber trifft den Kern schon.

Sie schaffen ganz bewusst die Entfernung und sehen es dann nicht ein, die Kosten dafür zu übernehmen. Das mag verständlich sein, ein Familiengericht wird das allerdings voraussichtlich vollkommen anders sehen. Vom Vater ist nichts zu holen, da Hartz IV. Dem ist nun ganz und gar nicht zuzumuten, alle zwei Wochen 200 km pro Tour - möglicherweise sogar noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln - hin und her zu jetten.

Letztendlich erntet jeder, was er sät. Sie ernten durch die Schaffung der Entfernung halt die Fahrtkosten.

Signatur:

"Valar Morghulis"

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#4
 Von 
Bonitaface
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)

Wie nett :-)

Eigentlich habe ich nach Erfahrungen von Müttern oder Vätern in der gleichen Situation gefragt.
Ich möchte keinen Tipp was ich tun oder lassen soll. Ich habe mir mein Leben lang genug von meinem Ex diktieren lassen.
Ich ziehe auch zum Wohle meiner Kinder um, um Ihnen endlich ein geregeltes Familienleben bieten zu können.
Andere wandern aus oder ziehen ans andere Eck Deutschlands. Bei mir geht es lediglich um 200 km :-)

0x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38488 Beiträge, 14014x hilfreich)

200 km Entfernung sind bei einem Umgang 800 km, das ist Dir schon klar? Und wetten, dass die Kinder beim Vater was ganz anderes sagen? Kinder in dem Alter wollen artig sein, sie werden jedem Elternteil das erzählen, was sie glauben, dass es hören will. Im übrigen muss ich schon staunen. Seit wann ist geregeltes Familienleben von einem Stiefvater abhängig? Ich war alleinerziehend, wir hatten ein äußerst positives und geregeltes Familienleben. Trotz meiner Berufstätigkeit.

Die Faustregel ist, und dazu ringen sich auch immer mehr Familiengerichte durch, dass derjenige, der so eine Entfernung setzt, auch den Umgang zu organisieren hat und auch zu finanzieren, zumindest teilweise. Ob in dem Fall das Job-Center einspringt auf der Vaterseite mit einer teilweisen Finanzierung, das muss er klären. Wenn es zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kommt, wird das Gericht auch prüfen, ob es nicht sinnvoll ist, dass die Kinder zum Vater ziehen und Du den Umgang dann organisieren musst.

wirdwerden

0x Hilfreiche Antwort

#6
 Von 
Bonitaface
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)

Also wenn es so sein wird dann wird es so sein, aber ich habe hier lediglich nach Erfahrungen gefragt von anderen in der gleichen Situation und nicht nach Vorwürfen :-) Danke!

Übrigens: Ohne meine Kinder würde ich niemals umziehen und zum Vater werden die Kinder niemals kommen. Ich habe das Aufenthaltsbestimmungsrecht nicht umsonst gerichtlich zugesprochen bekommen aus diversen Gründen die ich hier nicht erläutern werde.

0x Hilfreiche Antwort

#7
 Von 
Bonitaface
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)

Ich bin Vollzeit berufstätig mit Nebenjob und verdiene ganz gut für mich und die Kinder. Damit bin ich auch nicht überfordert.
Bei uns ist alles gut strukturiert und organisiert.
Meinen Kindern, sowie sind die Wochenenden aber zu kurz und wir würden uns ein gemeinsames Leben mit meinem Partner wünschen nicht nur Wochenendbeziehungen.

Ich bin mir sicher, dass meine Große bei ihrem Vater ein paar Dinge anders erzählt. Das hat aber auch viel mit Angst zu tun. Diesen Hintergrund möchte ich ebenfalls nicht erläutern.

Wir waren oft vor Gericht, auch wenn mir das niemand glauben wird: Das lag aber niemals an mir, sondern an meinen sturen aufbrausenden EX!

Und jetzt schließe ich das Thema. Weil gelinde gesagt nicht auf meine Fragestellung eingegangen wird!

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