Insolvenzverschleppung Steuerhinterziehung

27. Februar 2006 Thema abonnieren
 Von 
dr69
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 1x hilfreich)
Insolvenzverschleppung Steuerhinterziehung

Hallo,

vielleicht kann mir jemand eine Auskunft geben?

Mein früherer Arbeitgeber Gastronomie) bei dem ich über 10 Jahre beschäftigt war, hat in der gesamten Zeit Steuern hinterzogen in dem er immer nur ca. 50% der Umsätze angegeben hat.
Früher wurden von seiner Buchhalterin (ehemalige Lebenspartnerin) die Abrechnungsstreifen zu Recht geschnitten, d.h. was zu viel war einfach weg geschnitten. Später dann wurde eine neue Kasse angeschafft, bei welcher man den Umsatz raus löschen konnte. In laufe der Zeit hat er immer öfters Ärger mit dem FA bekommen wegen ausbleibender Zahlung, Verzug usw.
Nachdem er mittlerweile so hoch verschuldet war und auch seitens Gewerbeamtes eine Gewerbeuntersagung bekommen hat, hat er kurzer Hand aus dem Lokal eine GmbH gegründet und seine neue Freundin als Geschäftsführerin bestellt. Diese war aber nur auf dem Papier der Boss. Geführt hat er das ganze immer selber. Nachdem diese GmbH auch den Bach runter ging und er Monatelang versuchte irgendwelches Geld aufzutreiben und verstärkt Ärger mit dem FA bekommen hat, hat er die gesamte GmbH nach England verkauft. Diese neue GmbH hat aber nie den Laden übernommen. Stattdessen ist seine Muter aufgetaucht und hat kurzer Hand eine neue GmbH gegründet.
Inzwischen wurden von mir Anzeigen beim FA wegen Steuerhinterziehung gemacht die ich mit eigenen Aufzeichnungen über korrekte Umsätze und teils mit Original Abrechnungsstreifen der Kasse belegen konnte und eine Anzeige wegen Insolvenzverschleppung und Betrugs wie der klassischen Firmenbestattung. Der verkauf der GmbH sollte den Sinn habe alle Unterlagen verschwinden zu lassen.
Das ganze zieht sich mittlerweile über ein Jahr hin. Auf meine Anfrage beim FA ob ich diese Anzeige umsonst gemacht habe, wurde dies verneint. Gleichzeitig wurde mir (FA Staatsanwaltschaft) gesagt, Zitat: Es dürfte schwer sein nach Außen zu vermitteln wieso so einer ungestrafft davon kommt.
Seine Vorstrafen sind länger wie die Bibel aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass er immer davon kommt.
Wie lange dauert so ein Ermittlungsverfahren, kann man so was beschleunigen und mit was ist zu rechnen bzw. was kommt in solchen Fällen raus?

Vielen Dank

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3 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Don Carlo123
Status:
Schüler
(446 Beiträge, 82x hilfreich)

Die Fragen kann man pauschal nicht beantworten. Wie lange ein Ermittlungsverfahren im Bereich der Wirtschaftskriminalität dauert, hängt u.a. davon ab, welche Beweismittel den Ermittlungsbehörden schon zur Verfügung stehen, welche noch beschafft werden können und welcher Tatumfang konkret dem bzw. den Beschuldigten zur Last gelegt wird.

Beschleunigen kann man selbst als Anzeigeerstatter die Angelegenheit nur unwesentlich. Dieses allein dadurch, dass man den Ermittlungsbehörden alle vorhandenen Informationen und Beweismittel zur Verfügung stellt.

Was der jeweilige Täter letztendlich zu erwarten hat, ist meist noch schwerer vorauszusagen wie das Wetter in 4 Monaten.

1x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
dr69
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 1x hilfreich)

Hallo Don Carlo,

danke für deine Antwort.
Sowas habe ich mir bereits gedacht.

Es ist in der Wirtschaftskriminalität sehr schwer jemanden dran zu kriegen. Meistens sind da noch Steuerberater, Anwälte und, und, und..... die sich dann irgend wie einigen.
Und wenn es mal klappt, dann sind die Strafen so hoch, dass man darüber nur noch lachen kann.

Es ist schon ärgerlich, dass solche Menschen teilweise komplette Existenzen zestören und drei Monate später machen die Gleichen dort weiter, wo diese aufgehört haben. Eben nur unter anderen Namen.

Da verliert man den Glauben an die Justiz.

MfG

1x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
cobold64
Status:
Lehrling
(1051 Beiträge, 832x hilfreich)

Die Justiz setzt nur um, was in den Gesetzen verankert ist und danach ist es in Deutschland leider möglich eine GmbH in den Sand zu setzen und gleich an der nächsten Ecke unter anderem Namen wieder weiter zu machen. Nicht nur in der Gastronomie. Sieh Dir mal das Baugewerbe an. Und da - vermute ich mal - geht es noch um ganz andere Summen, die die Geschädigten nie wieder sehen und die Subunternehmer und Bauherren in den Ruin treiben. Recht ist eben lange nicht das Gleiche wie Gerechtigkeit.

1x Hilfreiche Antwort

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