Inkasso umgehen

1. Februar 2018 Thema abonnieren
 Von 
EllaElla
Status:
Frischling
(9 Beiträge, 0x hilfreich)
Inkasso umgehen

Hallo,

wir brauchen dringend einen Rat!
Die Situation ist folgende:
eine Kundin wohnt im Ausland und kauft seit 20 Jahren bei einem deutschen Shop T., wobei die Waren über einen deutschen Vermittler verschickt werden. D.h. bei T. hat K. die Adresse des Vermittlers als Lieferadresse angegeben, er sammelt ihre Bestellungen auf und verschickt sie dann irgendwann zusammen an ihre Adresse ins Ausland.
Im Juli hat K. eine Bestellung gemacht und sofort über PayPal bezahlt (die einzige Zahlungsart, die der K. passt). Die Bestellung wurde nicht komplett geliefert, was sie Ende August T. mitgeteilt hat. T. hat vorgeschlagen, die Ware nochmal zu bestellen, was K. wegen sprachlicher Probleme als Nachlieferung verstanden hat. Dem hat sie zugestimmt und die Ware wurde im September an den V. verschickt.
Ende des Jahres hat K. ein Baby gekriegt und war in der Klinik, sodass sie die Ware erst im Dezember erhalten hat.
Im Januar wollte sie eine weitere Bestellung bei T. machen und musste feststellen, dass ihr Account gesperrt ist.
Grund: eine ausstehende Zahlung für die nachgelieferte Ware in Höhe von 18 Euro + 19 Euro Mahnspesen.
Sie hat dann ihr Konto und ihr Postfach gecheckt und gesehen, dass sie im Sommer eine Erstattung für die fehlende Ware erhalten hat, sodass die nachgelieferte Ware zusätzlich bezahlt werden sollte. Im Postfach hatte sie zwei Mahnungen von T., beide im Oktober erhalten.
Sie hat T. angeschrieben und um ihre PayPal-Kontodaten gebeten, um die Schuld zu begleichen. Die Antwort war: Die Forderung wurde an ein Inkasso Unternehmen übergeben und K. müsse sich mit denen in Verbindung setzen.

Von der Inkasso Firma hat K. keine Forderung erhalten. Was kann sie jetzt tun?
Inkassokosten möchte sie nicht tragen, zumal die Firma ja auch nichts geleistet hat. Sie haben nicht mal versucht, K. zu erreichen.
Die Mahnspesen scheinen auch überhöht zu sein.
Kann K. jetzt einfach die Hauptschuld und angemessene Mahngebühren an T. überweisen und alle weiteren Forderungen ablehlen?

Vielen Dank im Voraus!

Post vom Inkassobüro?

Post vom Inkassobüro?

Ein erfahrener Anwalt im Inkassorecht gibt Ihnen eine vertrauliche kostenlose Einschätzung!
Ein erfahrener Anwalt im Inkassorecht gibt Ihnen eine vertrauliche kostenlose Einschätzung!
Kostenlose Einschätzung starten Kostenlose Einschätzung starten



11 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16167x hilfreich)

Zitat:
zumal die Firma ja auch nichts geleistet hat

Wie kommst du zu dieser Aussage? Sie hat unterm Strich einmal die Waren bekommen und soll unterm Strich auch einmal bezahlen. Dass sie einen Zwischen-Lieferanten dazwischen setzt, ist nicht das Problem des Anbieters. Überhaupt ist dieses ganze Konstrukt reichlich kurios.

Signatur:

Mitglied im AK Inkassowatch. Anfragen per PM. Meine Beiträge stellen keine Rechtsberatung dar. Siche

0x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
EllaElla
Status:
Frischling
(9 Beiträge, 0x hilfreich)

du

Zitat (von mepeisen):
Zitat:
zumal die Firma ja auch nichts geleistet hat

Wie kommst du zu dieser Aussage? Sie hat unterm Strich einmal die Waren bekommen und soll unterm Strich auch einmal bezahlen. Dass sie einen Zwischen-Lieferanten dazwischen setzt, ist nicht das Problem des Anbieters. Überhaupt ist dieses ganze Konstrukt reichlich kurios.


mit dem Vermittler hat das Problem überhaupt nicht zu tun.. du hast wahrscheinlich nicht ganz verstanden, worum es geht..
die Kundin hat die Ware bezahlt, aber nicht erhalten.. dann wurde die Ware nachgeliefert, aber das Geld für die Ware wurde zurück überwiesen, was die Kundin nicht mitgekriegt hat..
und was bitte schön muss die Inkasso Firma geleistet haben, wenn sie die Kundin nicht mal eine Email geschickt haben?

0x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16167x hilfreich)

Doch, ich habe das verstanden. Unterm Strich hat die Kundin derzeit die Ware zwar bekommen, aber niemals bezahlt.

Zitat:
und was bitte schön muss die Inkasso Firma geleistet haben, wenn sie die Kundin nicht mal eine Email geschickt haben?
Ich habe gedacht, das "nichts geleistet" bezog sich auf den Händler.

Nun, das Inkasso hat etwas geleistet. Es hat Mahnbriefe gesendet. Klingt jetzt albern, aber das ist tatsächlich so. Den Inkassokosten kommt man mit diesem Argument nicht bei.

Signatur:

Mitglied im AK Inkassowatch. Anfragen per PM. Meine Beiträge stellen keine Rechtsberatung dar. Siche

0x Hilfreiche Antwort

#4
 Von 
EllaElla
Status:
Frischling
(9 Beiträge, 0x hilfreich)

Zitat (von mepeisen):


Nun, das Inkasso hat etwas geleistet. Es hat Mahnbriefe gesendet. Klingt jetzt albern, aber das ist tatsächlich so. Den Inkassokosten kommt man mit diesem Argument nicht bei.


Das Inkasso hat gar nichts gesendet, die Mahnungen waren vom Händler.

Leute, ist denn die Frage so schwer?
Die Käuferin bezahlt die Ware, kriegt sie nicht, bittet um Nachlieferung und kann sich einfach nicht vorstellen, dass der Hăndler ihr das Geld zurücküberweist und nun wartet bis sie ihm denselben Betrag nochmal überweist. Ist das nicht komisch? Dadurch entstehen nur unnötige Kosten.
Aber gut, das ist passiert.
Ende des Jahres hatte sie eine Geburt und hat das ganze Problem nicht mitbekommen.
Nun ist sie Schuldnerin und hat eine Inkasso Firma am Hals.
Sie will keine unnötigen Kosten wegen des so komisch handelnden Händlers tragen.
Aber sie möchte ihre Schuld begleichen.
Ich persönlich würde 18 Euro für die Ware überweisen und 5 Euro Mahnspesen, 2.50 pro Mahnung. Und alle weiteren Forderungen würde ich ablehnen.
Wäre das rechtlich gesehen i.O.?

-- Editiert von EllaElla am 02.02.2018 10:06

0x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16167x hilfreich)

Zitat:
Leute, ist denn die Frage so schwer?

Nein. Aber du übersiehst zwei gravierende Dinge:
1. Das Kommunikationsproblem zwischen Käuferin und "Zwischenlieferant" ist nicht das Problem des Händlers. Das ist alleine das Problem der Kundin.
2. Das Zeitproblem bis die Käuferin den Artikel erhält, ist alleine das Problem der Kundin.
Der Händler hat seine Schuldigkeit getan, wenn er das an der Adresse abliefert, wo die Käuferin das Paket hin haben will. Alles, was danach kommt, ist und bleibt in der Verantwortung der Kundin.
Der Krankenhausaufenthalt usw., alles Probleme der Kundin.

Zitat:
Nun ist sie Schuldnerin und hat eine Inkasso Firma am Hals.

Wieso denn? Das Inkasso hat doch bisher gar keine n Brief geschickt? Du widersprichst dir.

Zitat:
Ich persönlich würde 18 Euro für die Ware überweisen und 5 Euro Mahnspesen, 2.50 pro Mahnung. Und alle weiteren Forderungen würde ich ablehnen.
Wäre das rechtlich gesehen i.O.?

Solange sich das Inkasso nicht meldet, ist das sowieso in Ordnung. Warum auch nicht. Und wenn es sich meldet, schreibt man, dass man längst überwiesen hat. Fertig.

Ich tue mir deswegen etwas schwer mit der Antwort, weil dieses Konstrukt eigenartig ist. Mir will kaum ein vernünftiger Grund einfallen, wieso man sich jemals auf solche merkwürdigen "Zwischenlieferanten" einlassen sollte und wieso man sich nicht direkt beliefern lässt.

Signatur:

Mitglied im AK Inkassowatch. Anfragen per PM. Meine Beiträge stellen keine Rechtsberatung dar. Siche

1x Hilfreiche Antwort

#6
 Von 
EllaElla
Status:
Frischling
(9 Beiträge, 0x hilfreich)

mepeisen,

vielen Dank für deine Hilfe!

Zitat:
1. Das Kommunikationsproblem zwischen Käuferin und "Zwischenlieferant" ist nicht das Problem des Händlers. Das ist alleine das Problem der Kundin.


Es gab kein Kommunikationsproblem mit dem Vermittler. Nur mit dem Händler als die Käuferin nicht verstanden hat, dass es sich um eine neue Bestellung und nicht um eine Nachlieferung handelt.

Zitat:
2. Das Zeitproblem bis die Käuferin den Artikel erhält, ist alleine das Problem der Kundin.


Das ist auch kein Problem.

Zitat:
Wieso denn? Das Inkasso hat doch bisher gar keine n Brief geschickt? Du widersprichst dir.


Weil der Händler sie zum Inkasso schickt und über die Zahlung nicht mehr reden will.

Zitat:
Solange sich das Inkasso nicht meldet, ist das sowieso in Ordnung. Warum auch nicht. Und wenn es sich meldet, schreibt man, dass man längst überwiesen hat. Fertig.


Danke schön. Das ist das, was ich klären wollte.

Zitat:
Ich tue mir deswegen etwas schwer mit der Antwort, weil dieses Konstrukt eigenartig ist. Mir will kaum ein vernünftiger Grund einfallen, wieso man sich jemals auf solche merkwürdigen "Zwischenlieferanten" einlassen sollte und wieso man sich nicht direkt beliefern lässt.


Das ist ganz einfach. Der Händler liefert nicht ins Ausland, nur innerhalb Deutschlands. Deswegen wurde sie gezwungen, einen deutschen Vermittler zu beauftragen, der die Sendungen für sie empfängt, sammelt, um Versandkosten zu sparen, und an sie ins Ausland verschickt.
Sie kauft bei diesem Händler schon seit 20 Jahren und hatte noch nie Probleme.

-- Editiert von EllaElla am 02.02.2018 14:49

0x Hilfreiche Antwort

#7
 Von 
EllaElla
Status:
Frischling
(9 Beiträge, 0x hilfreich)

Noch eine Frage:
Und was ist mit der Höhe der Mahnspesen?
Man muss doch keine 19 Euro für zwei Mahn-Emails zahlen, oder?
Ist das i.O., wenn sie 5 Euro zahlt?

0x Hilfreiche Antwort

#8
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16167x hilfreich)

Zitat:
Nur mit dem Händler als die Käuferin nicht verstanden hat, dass es sich um eine neue Bestellung und nicht um eine Nachlieferung handelt.

Ich meine nicht die Nachbestellung. Ich meine die Kommunikationsprobleme mit dem Vermittler, dass die Waren und Rechnungen usw. nicht rechtzeitig an die Kundin übermittelt wurden.

Zitat:
Das ist auch kein Problem.

Wieso schreibst du dann "sodass sie die Ware erst im Dezember erhalten hat", wenn das gar kein Problem ist?

Zitat:
Weil der Händler sie zum Inkasso schickt und über die Zahlung nicht mehr reden will.

Na und? Inkassos sind keine Behörden. Einfach überweisen und gut ist. Solange sich das Inkasso nicht meldet...

Zitat:
Man muss doch keine 19 Euro für zwei Mahn-Emails zahlen, oder?

Mahn-EMails verursachen streng genommen keine Kosten. Warum? Weil Strom und Server-Abschreibung so extrem gering sind, dass es gar nicht wirklich in Geld messbar ist.

Signatur:

Mitglied im AK Inkassowatch. Anfragen per PM. Meine Beiträge stellen keine Rechtsberatung dar. Siche

1x Hilfreiche Antwort

#9
 Von 
EllaElla
Status:
Frischling
(9 Beiträge, 0x hilfreich)

mepeisen,

vielen Dank!

Die Dauer der Lieferungen war kein Problem, da die Kundin alle Bestellungen sofort mit PayPal bezahlt hat. Bis auf diese nachgelieferte Ware, welche sie wahrscheinlich per Rechnung bezahlen musste. Und das ist ein Problem, denn sie muss allein für die Überweisung ca. 20 Euro Gebühr zahlen.

Ich habe das alles erwähnt, damit man überhaupt nachvollziehen kann, warum das so lange dauerte bis sie das Problem erkannt hat.

0x Hilfreiche Antwort

#10
 Von 
EllaElla
Status:
Frischling
(9 Beiträge, 0x hilfreich)

Heute hat der Vermittler eine Forderung vom Inkasso erhalten:

Hauptforderung - 17,99 Euro
Gläubigerkosten - 19,-
1. Zahlungsaufforderung - 70,20
4,12% Zinsen von 17,99 - 0,29

Gesamt 107, 48 Euro

Was muss die Schuldnerin nun unternehmen?

0x Hilfreiche Antwort

#11
 Von 
fb367463-2
Status:
Schlichter
(7422 Beiträge, 3090x hilfreich)

Haben Sie denn nun überwiesen?

Signatur:

"Valar Morghulis"

0x Hilfreiche Antwort

Und jetzt?

Für jeden die richtige Beratung, immer gleich gut.
Schon 267.051 Beratungen
Anwalt online fragen
Ab 30
Rechtssichere Antwort in durchschnittlich 2 Stunden
107.980 Bewertungen
  • Keine Terminabsprache
  • Antwort vom Anwalt
  • Rückfragen möglich
  • Serviceorientierter Support
Anwalt vor Ort
Persönlichen Anwalt kontaktieren. In der Nähe oder bundesweit.
  • Kompetenz und serviceoriente Anwaltsuche
  • mit Empfehlung
  • Direkt beauftragen oder unverbindlich anfragen
Alle Preise inkl. MwSt. zzgl. 5€ Einstellgebühr pro Frage.

Jetzt Anwalt dazuholen.

Für 60€ beurteilt einer unserer Partneranwälte diese Sache.

  • Antwort vom Anwalt
  • Innerhalb 24 Stunden
  • Nicht zufrieden? Geld zurück!
  • Top Bewertungen
Ja, jetzt Anwalt dazuholen