Hilflos, Schwanger, Schulden

5. Oktober 2016 Thema abonnieren
 Von 
LonelyQueen
Status:
Frischling
(7 Beiträge, 5x hilfreich)
Hilflos, Schwanger, Schulden

Guten Morgen,
durch Zufall bin ich in diesem Forum gelandet und hoffe mir kann jemand Tips geben. Ich bin total ratlos.
Aber erstmal kurze Eckdaten zu mir:
31 Jahre
Öffentlicher Dienst
4 Monat schwanger (ungeplant)
verheiratet
Steuerklasse 3 (Nettolohn 2.000 €)
Schulden ca. 44.000 € (mtl. Rate 700 €)

Die Schulden sind entstanden durch meinen vorherigen Ehemann. Ich war zu jung um zu begreifen, was ich da damals alles mit unterschrieben habe. Naja bei dem Ex ist nichts zu holen, also gingen Sie an mich. Ich hab brav immer bezahlt bzw. mir bei der Bank einen Kredit geholt und die Teufelsspirale begann. Konto überzogen.....wieder Kredit bei der Bank.
Dadurch das mein jetziger Mann in seinem letzten Beruf viel weniger verdient hat als ich, wechselte ich in die Steuerklasse 3. Bedingt durch das höhere Einkommen, gestattete mir die Bank einen solch hohen Kredit.
Naja.....jetzt bin ich schwanger (obwohl es immer hieß ich bin steril) und ich fühle mich, als ob ich am Rande einer rießen Ohnmacht stehe. Ich sehe nur noch schwarz. Ich freue mich unwahrscheinlich auf dieses Kind, aber ich weiß nicht wie wir das stemmen sollen. Wenn ich in Elternzeit gehe bekomme ich nur noch 1.300 €, wie soll ich meine Raten bezahlen? Leider habe ich niemanden in meinem Umfeld der auf das Kind aufpassen könnte. D. h. ich muss zwangsläufig zu Hause bleiben. Und mein Mann hat einen neuen besseren Job gefunden, d. h. der kann auch nicht zu Hause bleiben.
Bei der Schuldenberatung war ich schon, bevor ich schwanger war. Die rieten mir dazu, eine günstigere Wohnung anzumieten. Gesagt getan. Auch die Tipps die mir ans Herz gelegt wurden, wie Haushaltsbuch führen, überflüssige Versicherungen kündigen etc. habe ich umgesetzt, dennoch bleibt die Angst vor der Zukunft und wie wir das finanziell stemmen sollen. Ich arbeite im Öffentlichen Dienst, die Schulderberatung hat mir gesagt, dass das negative Konsequenzen hätte, wenn ich eine PI anstrebe. Ich strebe momentan gar nichts an, ich will einfach diese schwere Last besser auf meinen Schultern verteilen, so dass ich es auf Dauer aushalten kann. Weiß jemand rat? Ich kann nicht mehr.

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20 Antworten
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#1
 Von 
guest-12313.09.2017 08:51:03
Status:
Student
(2271 Beiträge, 713x hilfreich)

Zitat (von LonelyQueen):
Ich arbeite im Öffentlichen Dienst, die Schulderberatung hat mir gesagt, dass das negative Konsequenzen hätte, wenn ich eine PI anstrebe.


Man unterschreibt bei der Einstellung/Verbeamtung nach bestem Wissen und Gewissen, dass man in geordneten wirtschaftlichen Verhältnissen lebt. Wenn man sich strafbar macht, gibt's Probleme. Daher nochmal genauer vor dem Hintergrund der ausgeübten Tätigkeit und dem Status Angestellte/Beamtin informieren.

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#2
 Von 
Ex Inkassomitarbeiter
Status:
Student
(2426 Beiträge, 719x hilfreich)

Glückwunsch zur Schwangerschaft und alles Gute für euch und das Ungeborene. Das ist das Wichtigste!

Mal Butter bei die Fische. Realistisch betrachtet, wirst du überhaupt wieder voll arbeiten können wenn das Baby dann irgendwann 1-2 Jahre alt ist? Betreuung fürs Kind ist teuer und Vollzeit faktisch nicht zu händeln vorallem wenn die Familie nicht unterstützen kann. Ich weiß wovon ich spreche.

Ansonsten mach einen neuen Termin bei der Schuldnerberatung und leite die Inso ein. Du wirst das nie abzahlen können binnen 5-6 Jahren.

Ansonsten noch eine Anmerkung, ich weiß nicht wie das heute mit dem Elterngeld geregelt ist, aber meine Schwester hatte eine fette Steuernachzahlung.

Nochmal alles erdenklich Gute für euch.

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#3
 Von 
LonelyQueen
Status:
Frischling
(7 Beiträge, 5x hilfreich)

Ja das mit der fetten Steuernachzahlung bei Elterngeldbezug hab ich auch schon paar mal gehört. Soweit ich informiert bin, kommt diese Steuernachzahlung allerdings nur zu Stande wenn die Steuerklassen 3/5 gewählt wurden. Mein Mann und ich streben an zum Jahreswechsel in 4/4 zu wechseln. Aber ob das so richtig ist, weiß ich auch nicht.

Also verbeamtet bin ich nicht, habe auch nichts unterschrieben, dass ich in wirtschaftloich geordneten Verhältnissen leben muss. Bin Angestellte im ö. D. mit einem normalen Arbeitsvertag und habe eine leitende Funktion. Ich bin lediglich verpflichtet innerhalb meiner Tätigkeit nach besten wirtschaftlichen Gewissen zu handeln. Aber das hat ja eigentlich mit meinem Privatleben nichts zu tun, oder? Deshlab verstehe ich nicht so ganz, was die Schulderberatung gemeint hat, das es Konsequenzen hätte.

Und realistisch betrachtet, werde ich für eine längere Zeit nur Halbtags arbeiten können, da eine Ganztags Kinderbetreuung in unserer Gegend um die 350-400 €/Monat kostet. Ich sag ja...ich bin total überfordert und eigentlich möchte ich meine Probleme selbst in den Griff bekommen, aber mir wächst alles über den Kopf!

Danke für die Glückwünsche

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#4
 Von 
guest-12313.09.2017 08:51:03
Status:
Student
(2271 Beiträge, 713x hilfreich)

Zitat (von LonelyQueen):
Bei der Schuldenberatung war ich schon, bevor ich schwanger war.


Die Schuldnerberatung sollte angesichts der neuen persönlichen Situation nochmal beraten und ggf. das Verbraucherinsolvenzverfahren vorbereiten. Angesichts der bestehenden Schulden, des zukünftigen Einkommens und der Pfändungsfreibeträge kommt man die nächsten 6 Jahre voraussichtlich nicht besser weg als mit der Insolvenz.

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#5
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38461 Beiträge, 14007x hilfreich)

Der Mann verdient offensichtlich anständig, Steuerklasse IV , das bedeutet, in etwa so viel wie die Frau. Warum die Frau nicht weiterhin die Schulden regulieren kann, das erschliesst sich mir nicht so ganz. Eventuell mal mit dem Gläubiger verhandlen, ob es nicht möglich sei, die Raten zu strecken. Aber von 2700 € sollte man zu zweit mit Baby doch leben können, das Kindergeld kommt ja auch noch dazu.

wirdwerden

1x Hilfreiche Antwort

#6
 Von 
LonelyQueen
Status:
Frischling
(7 Beiträge, 5x hilfreich)

Mein Mann verdient leider nicht im geringsten soviel ich. Der Steuerklassenwechsel wird nur bedingt durch das bevorstehende Elterngeld angestrebt. Darüber hinaus muss mein Mann ebenfalls Altschulden tilgen, die aber Gott sei dank sehr überschaulich sind.

1x Hilfreiche Antwort

#7
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38461 Beiträge, 14007x hilfreich)

Also, weiter oben steht noch was von einem neuen besseren Job von Männe.

wirdwerden

1x Hilfreiche Antwort

#8
 Von 
LonelyQueen
Status:
Frischling
(7 Beiträge, 5x hilfreich)

Vollkommen richtig, er hat einen neuen besseren Job. Leider sind es netto "nur" 100€ mehr dafür etwas näher am Wohnort. Dennoch nur knapp über dem Mindestlohn.

1x Hilfreiche Antwort

#9
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38461 Beiträge, 14007x hilfreich)

Er dürfte dann netto etwa 1000 € haben. Du nach Abzug der Schulden 700 plus Kindergeld (180), dann bleiben doch immer noch 1900 € netto (Achtung, eine ganz grobe Rechnung) übrig.

wirdwerden

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#10
 Von 
LonelyQueen
Status:
Frischling
(7 Beiträge, 5x hilfreich)

Abzüglich Miete, Strom, kreditrate vom Mann, Benzin um auf die Arbeit zu kommen. Glaub mir die selbe Rechnung hab ich schon 1.000 Fach gemacht und komm nicht klar.

Mein Mann meint, ich soll dringend die schulderberatubg erneut aufsuchen!

1x Hilfreiche Antwort

#11
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38461 Beiträge, 14007x hilfreich)

Das ist auf jeden Fall sinnvoll.

wirdwerden

1x Hilfreiche Antwort

#12
 Von 
Garfield73
Status:
Student
(2115 Beiträge, 736x hilfreich)

Den Weg zur Schuldnerberatung kann ich nur unterstützen.

Und noch ein kurzer Nachtrag: Elterngeld bedingt in den allermeisten Fällen eine Nachzahlung, da das Elterngeld in den sog. Progressionsvorbehalt einfließt.
D.h. es wird zwar nicht selbst besteuert, erhöht aber den Steuersatz des restlichen Einkommens.
Und die Steuerklassen sind nur für die Abführung der Lohnsteuer unter dem Jahr interessant, sind also praktisch Vorauszahlungen auf die endgültig zu zahlende Steuer.
Wenn künftig der Mann die III hat, dann wird während des Jahres weniger Lohnsteuer einbehalten als bei der IV. Dadurch wird dann die Nachzahlung höher, denn die Steuerklasse hat keinen Einfluss auf die Höhe der Steuer.

Also da auch schon mal ein wenig planen und was zur Seite legen ...

0x Hilfreiche Antwort

#13
 Von 
Rechtschreibung
Status:
Lehrling
(1107 Beiträge, 1207x hilfreich)

Zitat:
Leider habe ich niemanden in meinem Umfeld der auf das Kind aufpassen könnte. D. h. ich muss zwangsläufig zu Hause bleiben. Und mein Mann hat einen neuen besseren Job gefunden, d. h. der kann auch nicht zu Hause bleiben.
Ähm?

Weiter unten relativieren Sie, wie viel besser der neue Job ist. Meines Erachtens ist es aber nachrangig, wie viel besser der ist. Jedenfalls ist der neue Job des Mannes deutlich schlechter als Ihr Job. Warum der Mann also nicht zu Hause bleiben kann und Sie weiterhin in Vollzeit arbeiten, während Sie für sich selber die Elternzeit als unausweichlich halten, ist nicht vernünftig zu erklären.

2x Hilfreiche Antwort

#14
 Von 
LonelyQueen
Status:
Frischling
(7 Beiträge, 5x hilfreich)

Ich relativiere es so..... mein Mann befindet sich zu dem Zeitpunkt der Elternzeit noch anteilig in der Probezeit. Sofern er in elternzeit gehen würde, müsste er einen entsprechenden Antrag 7 Wochen vor Antritt stellen. Ein gefundenenes Fressen für eine Kündigung innerhalb der Probezeit. Da es in meiner Familie sehr viele Allergiker gibt, möchte ich meinem Kind es nicht verwehren dass es Muttermilch bekommt. Wie soll das funktionieren, wenn ich ganztags arbeite?
Ich bin wirklich offen für Vorschläge, und finde es super das mir soviel mit ihren Ideen zur Seite stehen.

1x Hilfreiche Antwort

#15
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38461 Beiträge, 14007x hilfreich)

Du, keine Ahnung, wie weit der Arbeitsplatz von zu Hause weg ist. Aber, vom Gesetz her sind Freistellungen für Stillzeiten vorgesehen. Ich hatte es mal vor vielen Jahren mit einer jungen Mutter in ähnlicher Situation so geregelt: die Stillzeiten wurden "quasi" zusammengelegt. Also, in der Früh gestillt, dann bis zum Mittag gearbeitet, Mittagspause und Stillzeit zusammen gelegt, die junge Mutter war also länger weg, dann eben noch bis zum offiziellen Dienstschluß gearbeitet. Hat prima geklappt. Und wenn bei dem Kind der kleine Hunger zwischendurch kam, dann wurde eben beigefüttert. Gibt also ganz viel Möglichkeiten, nur man muss sie kennen!

wirdwerden

1x Hilfreiche Antwort

#16
 Von 
LonelyQueen
Status:
Frischling
(7 Beiträge, 5x hilfreich)

Da müsste ich mich mal näher informieren wie das ist mit den Stillzeiten. Aber gerade neugeborene müssen alle 2-3 std angelegt werden, zumindest hab ich das in einem Buch gelesen.
Mmh prinzipiell wäre das machbar, ob es sich lohnt??? Bin einfach ca. 30 min. Unterwegs! Plus zusätzliche benzinkosten...::
Ohhh ich krieg noch die Krise

0x Hilfreiche Antwort

#17
 Von 
fb367463-2
Status:
Schlichter
(7422 Beiträge, 3092x hilfreich)

Sie können auch Milch abpumpen und diese tagsüber vom Vater geben lassen.

Sie haben ja eh 6 Wochen Mutterschutz und nicht wenige Kinder können nicht mal so lange gestillt werden, weil der Milchfluß versiegt.

Signatur:

"Valar Morghulis"

1x Hilfreiche Antwort

#18
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38461 Beiträge, 14007x hilfreich)

Nach 8 Wochen ist ein Baby kein Neugeborenes. Ich hab auch jeweils 8 Wochen nach der Geburt wieder angefangen zu arbeiten (bzw. noch den aufgesparten Urlaub genommen, und dann nach einem viertel Jahr wieder angefangen). In dem Alter sind Babies längst nicht mehr bei "alle zwei Stunden müssen sie was haben." Wenn das überhaupt jemals der Fall war. Oder glaubst Du ernsthaft, in einem Krankenhaus wird ein Neugeborenes alle zwei Stunden zur Mutter gebracht? Ich hab z.B. lange den Mix gemacht, der so aussah, dass in der Frühe und am Abend gestillt wurde, tagsüber hat die Kinderfrau beigefüttert. Also, man kann auch aus allem ein Gedöns machen. Noch vor gar nicht so vielen Jahren war Stillen sehr unchic, da war die Flaschennahrung das Non Plus Ultra. Im Augenblick sind wir wieder auf dem "nur Stillen ist gut" Trip. Wobei warnende Stimmen auch auf die Schadstoffe in der Muttermilch hinweisen.

Ich verstehe Deine Panik wirklich nicht. Sorry. Wir haben inzwischen unglaublich viele Teilzeitmodelle für Eltern mit Kleinkindern. Z.B. "Eltern plus." Gerade der öffentliche Dienst ist da ja sehr flexibel und geht auf die Bedürfnisse der Eltern ein. Wir haben Banken, bei denen man Kredite in so Situationen durchaus strecken kann, da wäre mal zu verhandeln. Wir haben Programme zur Kleinkindbetreuung, da berät das Jugendamt. Eine Mitarbeiterin von mir hat ihre Arbeitszeit z.B. so gelegt, dass sie Montag, Dienstag ganztags arbeitet, Mittwochs teilzeitig. All das geht.

Und abgesehen davon, ich sehe bei Euch nicht mal ansatzweise eine Notlage. Selbst wenn Du Elternzeit nimmst (wie lange auch immer). Er dürfte netto etwa 1100 € bekommen. Du 1300 € plus Kindergeld, 190 €. Stehen also etwa 2500 € Familieneinkommen zur Verfügung. Ganz ohne Zusatzverdienst in der Elternzeit. So, abzüglich 700 € und eventuell noch 100 € die der Mann auf seine Schulden zahlen muss, bleiben 1800 € zum Leben. Mit einer Inso stündest Du auch nicht besser da, finanziell. Ihr seid kein Notfall!

Und Hysterie hilft nicht weiter. Sauber rechnen schon.

wirdwerden

1x Hilfreiche Antwort

#19
 Von 
guest-12313.09.2017 08:51:03
Status:
Student
(2271 Beiträge, 713x hilfreich)

Zitat (von wirdwerden):
Mit einer Inso stündest Du auch nicht besser da, finanziell.


Da der Mann nicht für alte Schulden der Frau zuständig ist und bei ihr kaum was gepfändet werden könnte, wahrscheinlich schon. Aber:
Zitat (von wirdwerden):
Sauber rechnen

0x Hilfreiche Antwort


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