Hautarzt verschreibt nicht ausreichende Menge an Arzneimittel, weigert sich mehr zu verordnen

11. Juli 2016 Thema abonnieren
 Von 
markom
Status:
Frischling
(19 Beiträge, 12x hilfreich)
Hautarzt verschreibt nicht ausreichende Menge an Arzneimittel, weigert sich mehr zu verordnen

Hallo zusammen,

ich bin wegen meiner Akne in hautärztlicher Behandlung, dieser hat mir im letzten Quartal daher Differin Gel (N1 30g) zur zweimal täglichen Anwendung verordnet. Bereits nach zwei Wochen habe ich bei der Kontrolle ein weiteres Rezept angefordert, da die Tube nurnoch halbvoll war, das war Ende Mai. Dieses habe ich auch sofort bekommen, obwohl es noch im selben Quartal war. Anfang Juni rief ich ihn nun an um ein weiteres Rezept zu erhalten, welches mir verweigert wurde. Nach einigen weiteren Anrufen und Rücksprache der Sprechstundenhilfe mit dem Arzt, richtete sie mir aus ich würde die Creme unsachgemäß anwenden und bekam Ende Juli einen Termin um die genaue Anwendung zu besprechen. Ein weiteres Rezept werde mir erst im neuen Quartal ausgestellt und ich würde auch nur ein Rezept pro Quartal erhalten, das sei normal. Ich habe daraufhin ein wenig recherchiert und in der Packungsgrößenverordnung und im Arzneimittelgesetz nachgelesen, die Links stehen unten. Laut PackungsV §1 Abs. 1 sind Packungsgrößen N1 nur zur Therapieeinstellung für eine Behandlungsdauer von 10 Tagen, mit bis zu 20% Abweichung, vorgesehen. Mein Arzt erwartet allerdings, dass ich mit der N1 30g Packung 3 Monate auskomme, bei zweimaliger Anwendung pro Tag. Herunter gerechnet entspricht dies 0,167g pro Anwendungseinheit für das gesamte Gesicht.
Als ich heute mit dem neuen Rezept zur Apotheke bin, habe ich dies bei der Verkäuferin angesprochen (leider weiß ich nicht ob sie Apothekerin oder nur PTA war). Diese meinte es läge im Ermessen des Arztes, aber auch sie fand, dass es "sportlich" sei mit dieser Menge für drei Monate auszukommen.
Da ich bald den Termin beim Arzt habe würde ich das gerne ansprechen, will aber entsprechend vorbereitet sein. Ich hoffe jemand von euch kennt sich zumindest ein wenig aus und kann mir sagen ob ich hierbei ansatzweise im recht liege. Die verschriebene Menge Differin reicht bei mir keineswegs für 3 Monate aus.

Gruß markom


PackungsV: https://www.gesetze-im-internet.de/packungsv/BJNR131800004.html
Arzneimittelgesetz §4: https://www.gesetze-im-internet.de/amg_1976/__4.html

-- Editier von markom am 11.07.2016 16:52

-- Editier von markom am 11.07.2016 16:52

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12 Antworten
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#2
 Von 
Yogi1
Status:
Student
(2030 Beiträge, 934x hilfreich)

Du kannst auch zu einem anderen Arzt gehen.

Alllerdings ist mir bei Deiner Schilderung aufgefallen, dass Du Ende Mai dort warst und problemlos ein neues Rezept bekamst. Und Anfang Juni direkt schon wieder ein Rezept wolltest.

Und Du hast geschrieben, dass nach zwei Wochen Anwendung Ende Mai die Tube nur noch halb voll war. Und Du daher ein neues Rezept wolltest und auch bekommen hast. Wie kann es dann sein, dass trotz noch halbvoller Tube - mit der Du nach eigener Aussage zwei Wochen auskommst - und neuem Rezept Du keine Woche später schon wieder ein Rezept brauchst?

Vielleicht hast Du auch nur komisch geschildert, dann tut es mir leid. Aber für mich liest sich Deine Schilderung so, als würdest Du vielleicht wirklich was verschwenderisch mit dem Zeug umgehen.

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#3
 Von 
Kampfradler
Status:
Schüler
(261 Beiträge, 109x hilfreich)

Viel verwunderlicher an der Schilderung:

- Ende Mai ist die erste Tube halbleer, neues Rezept erhalten
- Anfang Juni neues Rezept angefordert, Rezept wird verweigert
- Mitte Juli wird aber erst das zweite Rezept eingelöst?

Dann hat doch die halbe Tube noch für 1,5 Monate gelangt...

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#4
 Von 
Yogi1
Status:
Student
(2030 Beiträge, 934x hilfreich)

Zitat (von Kampfradler):
Viel verwunderlicher an der Schilderung:

- Ende Mai ist die erste Tube halbleer, neues Rezept erhalten
- Anfang Juni neues Rezept angefordert, Rezept wird verweigert
- Mitte Juli wird aber erst das zweite Rezept eingelöst?

Dann hat doch die halbe Tube noch für 1,5 Monate gelangt...


Da hast Du, glaub ich, was falsch verstanden. Das Rezept von Ende Mai wurde vermutlich zeitnah eingelöst. Und im Juli - neues Quartal, gab es ein neues, das auch sofort eingelöst wurde. Nur im Juni wurde ein neues Rezept verweigert.

Trotzdem find ich nach wie vor komisch, wie schnell hier ein neues Rezept verlangt wurde.

Und die Packungsangaben. Ich kenne mich da nur mit Psychiatrie aus. N 1 heißt da nicht, dass das nach 10 Tagen aufgebraucht ist. Der Arzt entscheidet da und kann auch nur ne viertel Tablette pro Tag verschreiben. Und verschreibt dann natürlich nicht gleich die Vorratspackung für drei Monate. Und auch nicht alle zwei Wochen was neues, wenn nach seiner Anordnung man damit eigentlich noch 1 Monat hätte auskommen müssen.

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#5
 Von 
Kampfradler
Status:
Schüler
(261 Beiträge, 109x hilfreich)

Aber der neue Termin ist ja erst Ende Juli. Ich bezweifle das der Arzt einen Termin für Ende Juli, in welchem er noch mal über die korrekte Anwendung reden will, ausmacht und dann doch wieder vorher ein Rezept raus gibt.

Eine Tube soll ja schließlich für 3 Monate halten und für Q2 wurden bereits 2 Rezepte ausgestellt.

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#6
 Von 
markom
Status:
Frischling
(19 Beiträge, 12x hilfreich)

Ich korrigiere es an dieser Stelle mal, da ich mit der Zeitangabe falsch lag.

Meinen ersten Termin hatte ich Anfang April, somit war die Kontrolle zwei Wochen später Ende April, und dabei habe ich vorrausschauend ein neues Rezept angefordert, beide Rezept habe ich jeweils am Tag der Ausstellung eingelöst. Mit zwei Tuben bin ich insgesamt bis Anfang Juni ausgekommen, also ca. 2 Monate. Damals war mir noch nicht bewusst, dass ich nur eine so begrenzte Menge pro Quartal zur Verfügung habe, daher war ich bestimmt etwas großzügiger. Wenn ich nun sehr sparsam wäre, würde ich mit 30g vielleicht 6 Wochen auskommen. Aber 3 Monate sind unmöglich.
Dass mir in Q2 zwei Rezepte ausgestellt wurden verstehe ich auch nicht, bei dem Gespräch werde ich darauf eingehen. Schließlich hätte doch schon, als ich nach zwei Wochen ein neues Rezept beim Arzt persönlich! anforderte, der unsachgemäße hohe Verbrauch auffallen sollen?
Obwohl mein Termin erst Ende Juli ist, habe ich heute mein neues Rezept ohne Probleme erhalten.

@TomRohwer
Zunächst war meine Vermutung auch das Budget der Krankenkasse, deshalb habe ich dort kurzerhand angerufen und nachgefragt. Ich bin ansonsten in keiner ärztlichen Behandlung, habe keinen Hausarzt und war seit einigen Jahren nicht wegen Beschwerden oder Krankheit beim Arzt, bis auf einen gebrochenen Zeh.
Die Krankenkasse versicherte mir, dass es nicht an ihnen läge. Zwei Mitarbeiterinnen äußerten die Vermutung, dass der Arzt ggf. nicht negativ auffallen wolle, bei der KV. Eine dieser Mitarbeiterinnen kommentierte, dass es ja schon fast an Behandlungsverweigerung grenzen würde, da der Arzt, wenn er der Ansicht ist dass ich dieses Medikamten benötige, nicht aus Budgetgründen eine Verschreibung verweigern dürfe.
Deine Alternative werde ich, wenn sich bei dem Gespräch nichts ergibt, umsetzen. Ein Arztwechsel bzw. eine zweite Meinung finde ich durchaus angebracht. Ich werde es mir nicht gleichzeitig von zwei verschiedenen Ärzten verschreiben lassen, ich hätte nur gerne einen Arzt der sich meinem Problem ernsthaft annimmt.

Momentan bin ich kurz davor auf einer Feinwaage die 0,167g abzuwiegen, meinem Arzt vorzusetzen und ihn bitten mir diese geringe Menge gleichmäßig im Gesicht zu verteilen! Vielleicht haben sich seine bisherigen Patienten einfach damit abgefunden oder TomRohwer's "bessere Alternative" angewandt, aber ich habe nicht vor das einfach so hinzunehmen.

PS: Es sei vielleicht noch anzumerken, dass die Kosten für eine 30g Tube ca. 25€ betragen.

-- Editiert von markom am 12.07.2016 01:41

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#7
 Von 
Yogi1
Status:
Student
(2030 Beiträge, 934x hilfreich)

Wie gesagt, Du kannst auch zu einem anderen Arzt.

Und ich persönlich kenne viele Arzthelferinnen, die viel reden - und vieles davon ist gar nicht im Sinn des Arztes. Eigentlich sollte der Arzt, wenn das Medikament bei dir anschlägt und eine längere Behandlung notwendig ist von sich aus dann dazu übergehen, direkt die größere Menge zu verschreiben. Aber das wird bei vielen Ärzten nicht gern gesehen, dass man anruft und "Nachschub" verlangt. Viele Helferinnen sind drauf "gedrillt" sowas dann abzuwehren und zu sagen: erst nach erneutem Besuch beim Arzt. Und Du hast ja sogar nochmal in diesem Quartal ein Rezept bekommen, ohne den Arzt nochmal gesehen zu haben. Daher würde ich ihm schon noch eine Chance geben im persönlichen Gespräch. Nur fürs Rezepte ausstellen, kriegt ein Arzt leider fast kein Geld. Der will da seine Pappenheimer schon sehen. Einfach anrufen und Nachschub verlangen, sehen die nicht so gern.

Außerdem muss der Arzt ja gerade am Anfang wirklich kontrollieren, ob es überhaupt anschlägt. Kenn mich jetzt nicht so aus mit Akne, aber von nem guten Arzt erwarte ich, dass er die ersten paar Wochen kontrolliert, obs wirklich hilft, und nicht einfach nur verschreibt und verschreibt.

-- Editiert von Yogi1 am 12.07.2016 01:54

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#8
 Von 
markom
Status:
Frischling
(19 Beiträge, 12x hilfreich)

Zunächst war es auch so, dass die Arzthelferin mir nur gesagt hat "im nächsten Quartal". Daraufhin habe ich mit der Krankenkasse telefoniert, erneut beim Arzt angerufen und nach einem medizinischen Grund gefragt, warum mir kein neues Rezept ausgestellt wird (wurde mir von der Krankenkasse so empfohlen). Das konnte die Helferin mir nicht sagen und meinte ich solle am nächsten Tag anrufen, sie leite es an den Arzt weiter.
Leider vermute ich, dass ich gar keinen neuen Termin bei ihm hätte, wenn ich nicht so ausgiebig ein neues Rezept angefordert hätte.
Während der Behandlung bekam ich viel positive Resonanz und meine Akne wurde deutlich besser. Dieser Erfolg ist nach 3-4 Wochen ohne die Creme leider wieder zunichte gemacht, das ärgert mich wohl am meisten und daher bin ich sehr erpicht darauf eine logische Erklärung meines Arztes zu erhalten.

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#9
 Von 
Yogi1
Status:
Student
(2030 Beiträge, 934x hilfreich)

Dann such Dir doch bitte einfach einen neuen Arzt. Das Recht hat man auch als Kassenpatient.
Oder hast Du vielleicht einen richtig, richtig guten Hausarzt? Die machen sowas manchmal auch. Mit so Cremes kenne ich mich nicht aus, aber ich kenne Hausärzte, die von Fachärzten verschriebene Medikamente dann einfach weiter verschreiben. Also man war einmal beim Herzspezialisten, der verschreibt Medikament X und anschließend verschreibt es der Hausarzt immer weiter. Vielleich geht auch das bei Dir?

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#10
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38380 Beiträge, 13984x hilfreich)

Auf das Hauptproblem ist doch noch gar nicht eingegangen. Viele der rezeptpflichtigen Medikamente haben auf dem Schwarzmarkt einen beachtlichen Preis, auch als Ersatzmittel für anderweitig Drogenabhängige. Das gilt auch für Salben, Augentropfen u.s.w. Deshalb schauen die Ärzte (zumindest die, die verantwortungsvoll handeln) auch genau, wie lange , so ein Medikament halten kann/muss. Bei meinen Augentropfen hat mir mein Arzt mal auf den Tropfen genau ausgerechnet, wann ich das nächste Fläschchen verschrieben bekomme. In dem Fall hier wäre zu überprüfen, ob die Creme richtig aufgetragen wird. Wie dick? Nur auf befallene Stellen? Das ist mit dem Arzt zu klären, und nicht mit der Sprechstundenhilfe.

wirdwerden

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#12
 Von 
markom
Status:
Frischling
(19 Beiträge, 12x hilfreich)

@Yogi1
Wie gesagt habe ich keinen Hausarzt, ich denke ich werde falls sich keine Lösung ergibt einfach einen neuen Hautarzt aufsuchen.

@wirdwerden
Die verschriebene Creme ist keineswegs für einen medikamentösen Missbrauch geeignet. Bei der erst Verschreibung wurde die Anwendung vom Arzt nur kurz erläutert "dünn auf das gesamte Gesicht", da sie auch eher eine vorbeugende Wirkung hat. Daher habe ich ja jetzt einen neuen Termin beim Arzt, dennoch bin ich skeptisch. Da es so scheint als wäre die Verschreibung von 30g für ein Quartal gängige Praxis, die bisher nicht hinterfragt wurde.
Zur Veranschaulichung, die Creme ist sehr wässrig und hat eine höhere Dichte als Wasser, somit sind es weniger als 0,167ml pro Anwendung. Ein Versuch diese Menge auf das Gesicht gleichmäßig aufzutragen ist aussichtslos.

@TomRohwer
Da gebe ich dir recht, die Mitarbeiterinnen mit denen ich gesprochen habe werden auch herzlich wenig Einfluss darauf nehmen können. Auch wenn der Arzt mit seinem Budget für alle auskommen muss, kann er mir doch nicht pauschal Nachschub verweigern um mein Budget für andere Patienten verwenden zu können? Wie gesagt bezweifle ich, dass ich für meine Krankenkasse bzw. den Arzt ein teurer Patient bin.

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