Forderung nach internationalem Klon-Verbot

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Forderung nach internationalem Klon-Verbot

Zunehmend werden Forderungen nach einem internationalen Klonverbot laut.
So haben Deutschland und Frankreich vergangenen Dienstag bei den Vereinten Nationen in New York eine gemeinsame Initiative gegen das reproduktive Klonen von Menschen eingereicht.

Bundesaußenminister Joschka Fischer und der französische Außenminister Hubert Vedrine hatten sich bereits im Juni auf ein solches Vorgehen geeinigt.
Ziel der Initiative ist nach einer Mitteilung des Auswärtigen Amtes, "das reproduktive Klonen von Menschen international wirksam zu verhindern und eine weltweit gültige ethische Schranke gegenüber entsprechenden Forschungsbestrebungen zu errichten".

Letzte Woche hatten der italienische Gynäkologe Severino Antinori und sein amerikanischer Partner Panos Zavos angekündigt, schon in diesem Jahr mit dem Klonen eines Menschen zu beginnen.

Beim Klonen werden durch die künstlichen Herstellung eines Embryos die Erbinformation eines anderen Embryos, Fötus, Menschen oder Verstorbenen vollständig kopiert. Beim reproduktiven Klonen sollen zwei absolut identische Menschen entstehen. Das so genannte therapeutische Klonen hat dagegen nicht die Erzeugung eines ganzen Menschen zum Ziel. Den durch das Klonen erschaffenen Embryonen werden vielmehr Stammzellen entnommen, aus denen menschliche Gewebe und Organe zu Therapiezwecken gezüchtet werden. Diese sollen dann nämlich der Heilung schwerer Krankheiten oder Verletzungen dienen.

Auch Bundespräsident Johannes Rau hat sich für ein weltweites Verbot des Klonens ausgesprochen: Eine Konzentration der Medizin auf die Bekämpfung von Krankheiten sei weitaus sinnvoller als die Suche nach dem "neuen Menschen". Wirtschaftliche Aspekte müssten hinter ethischen zurücktreten.

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Seiten in diesem Artikel:
Seite  1:  Forderung nach internationalem Klon-Verbot
Seite  2:  Antinori und Zavos gegen den Rest der Welt
Seite  3:  Hintergrund: Embryonenschutzgesetz
Seite  4:  Hintergrund: Recht auf internationalen Gewässern
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