Diebstahl? Neutrale Pfandbecher von öffentlicher Bank genommen

3. Dezember 2017 Thema abonnieren
 Von 
spiesserschreck
Status:
Frischling
(35 Beiträge, 0x hilfreich)
Diebstahl? Neutrale Pfandbecher von öffentlicher Bank genommen

Mir ist heute mal wieder was passiert und ich würde gerne von Euch wissen ob ich das richtig sehe.
Erstmal vorweg, ich bin Pfandsammler und da wird man oft supermies behandelt und dabei gucken auch immer alle zu ohne daß man erwarten kann daß einer aufmuckt. Oft packt man die Tassen auf den Tresen, die räumen sie weg und ignorieren Dich. Wenn Du dann sagst, Du bekommst noch 12 Euro für die 12 Gläser dann sagen sie einfach : Verpiss Dich. Wenn Du dann sagst daß Du dann die Gläser wieder haben willst, die Du stundenlang aus ekligen Mülleimern gefischt hast, dann drohen sie Dir. Standen auch schon Polizisten daneben und die interessiert das nicht, nicht mal wenn Du sie darum bittest was dazu zu sagen.
Heute Nacht war ich auf einer Kirmes unterwegs und habe Tassen und Gläser aus Büschen, Blumenbeeten, Mülleimern und von der Strasse gesammelt. In der Fussgängerzone war links eine Glühweinbude, in der Mitte der breite Laufweg und auf der anderen Seite eine Bank. Auf der Bank standen 3 Gläser neben leergemampften Pommesschalen und Pappbechern. Da standen auch ca. 3 Leute und ich habe die gefragt ob die Gläser Ihnen gehören. Die sagten: Nimm mit, für den grosse Bierkrug bekommst Du bei E... 2 €. Also nahm ich die Gläser und wollte sie in meinen Einkaufstrolley stecken und bemerkte dabei, daß das keine gute Idee ist, weil unten Biertulpen waren und der Bierkrug und die bisherigen Tassen obendrauf wurden langsam zu schwer. Also packte ich alle Tassen raus auf die Bank um den fetten Bierkrug ganz nach unten zu tun und danach die Tassen und darauf dann die Biertulpen. Jedenfalls standen dann da so ein dutzend Tassen auf der Bank als einer aus der Glühweinbude raus saust und mir befiehlt die Tassen nicht anzufassen weil das alles seine wären. Ich sagte ihm, daß das meine sind weil ich die an ganz anderen Orten der Stadt eingesammelt habe, vornehmlich aus den großen Beton-Blumenkästen auf der anderen Seite der Innenstadt. Der Typ beleidigt mich und droht mir aber ich habe meine Tassen verteidigt weil von 25 Glühweinbuden mindestens 15 diese Tassen haben und die nie und nimmer alle seine sind. Daneben steht ein anderer Typ der mit einem Polizeiausweis rumfuchtelt und mir dann einen Schwung der Tassen wegnimmt, so ca. 8-9 Stück. Ich sage ihm, daß er das nicht darf, schliesslich kann der Glühweinheini nicht beweisen dass das seine Tassen sind und selbst wenn die 2 auf der Bank seine gewesen wären, so darf er höchstens die 2 nehmen. Ich will seinen Namen wissen aber er sagt er zeigt die Karte nur einmal. Da konnte ich die aber nicht lesen. Die wollen mir den ganzen Trolley abnehmen. Nebenbei will mir der Glühweinheini in die Fresse schlagen etc. Der Polizist steht daneben aber das scheint ok so, der darf mich offenbar beleidigen und bedrohen. Jedenfalls gebe ich den Trolley nicht raus und die rufen dann die Polizei. Die lassen sich aber Zeit und ich will gehen, schliesslich weiß ich nicht was die noch von mir wollen, haben ja bereits 4x mehr Tassen eingesackt als auf der Bank standen.
Der Glühweinheini packt mich ein paar Mal und befiehlt mit da zu bleiben. Ich will aber gehen. Da kommt der namenlose Polizist und schnauzt mich an zu warten bis die Kollegen kommen. Die kommen dann irgendwann und wollen mir auch erst den Trolley ausräumen aber ich bestehe darauf, daß das meine sind bis der Glühweinheini beweist daß es seine sind. Der sagt immer nur ich soll in sein Lager sehen, da stehen genau diese Becher. Aber genau diese Becher stehen bei 15 anderen Glühweinbuden im Umkreis von 1 km. Nur weil ich zuhause einen Schrank voll Geld habe ist das Geld auf der Parkbank ja nicht automatisch meins nur weil es genau so aussieht. Andere Leute haben auch Geldscheine zuhause die so aussehen. Jedenfalls nimmt man meine Personalien auf und will mich wegen Diebstahl anzeigen weil der Typ nur zu sagen bräuchte dass er der Eigentümer ist, dann hätte ich die rauszugeben. Aber das gilt doch nicht für alles was er sieht nur weil er Bock drauf hat. Schliesslich haben die 3 Typen mir sogar gesagt, daß ich die Gläser mitnehmen darf.
Ich sehe es so, daß er mir beweisen müsste, daß das seine Tassen sind. Nur weil die 10 m von seiner Bude auf einer Bank stehen, sind das nicht automatisch seine, die ganze Stadt liegt voll von den Tassen, auf jeder Bank stehen welche. Schliesslich sind ja die Pommesschalen und Pappbecher auch nicht von ihm und die standen dabei.
Ich habe gerade Sozialstunden kassiert weil ich jemanden, der mir übel mitgespielt hat, angeblich ********* genannt habe. Die stellen mich ständig vor Gericht für irgend so ne ******* die im Leben nicht verhandelt würde wenn ich die anzeige. Habe schon ganz andere Sachen angezeigt, wurde alles eingestellt.
Muß ich da jetzt was befürchten oder liege ich da richtig, daß der beweisen muß daß diese Tassen seine sind während hunderte davon überall rumliegen und die aber 15 Buden gehören?

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7 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Hobbyjurist203
Status:
Beginner
(97 Beiträge, 15x hilfreich)

Das ist schon eine relativ komische Sache, die Sie da beschreiben.

Einen Diebstahl sehe ich da erstmal nicht, da dieser zum einen eine Wegnahme erfordert und zum anderen eine Zueignungsabsicht. Beides sehe ich hier erstmal nicht.

Eine Unterschlagung könnte in Frage kommen, aber auch hier wäre ich skeptisch.

Ich verstehe Sie richtig? Sie wollten die Becher zurück bringen um dann dafür das Pfand zu erhalten? Allein dieser Sachverhalt müsste eigentlich ausreichend sein um eine dauerhafte Zueignungsabsicht Ihrerseits verneinen zu können, da sie ja das Pfand nur im Tausch erhalten hätten.

Sofern der Besitzer des Glühweinstandes auch Besitzer der Becher war, so kann er natürlich die Herausgabe der Becher verlangen, aber hier müsste er zunächst beweisen, dass alle Becher ihm gehören. Sofern er alle an sich genommen hat, könnten ja auch Becher anderer Buden dabei gewesen sein, was seinerseits ebenfalls nicht legal wäre.

Für mich grenzt das Verhalten der Personen in dem von Ihnen geschilderten Fall arg an Nötigung.

Meine erste Einschätzung ist, dass ich nur schwerlich einen Sachverhalt erkennen kann, der in Ihrem Fall eine strafrechtliche Sanktion auslösen könnte. Allerdings bin ich kein Jurist und andere, erfahrene Forumsmitglieder können Ihnen sicher einen besseren Überblick verschaffen.

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#2
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(120335 Beiträge, 39876x hilfreich)

Zitat (von Hobbyjurist203):
Sofern der Besitzer des Glühweinstandes auch Besitzer der Becher war,

Besitzer war der Schilderung nach der Ersteller der Textwand da oben.



Ansonsten alles ein Frage der Beweisbarkeit.
Da kommt es dann halt auf die Güte der Argumente an.



Ich würde mir ja einfach mal eine andere Taktik zulegen.
Immer nur klelne (glaubwürdige) Mengen (3-5 Becher) zurückgeben und regelmäßig andere Stände aufsuchen, so das man erst nach 1-2h dort wieder auftaucht.
Und vor allem nicht mit einem Sack voller Tassen herumlaufen.
Und am nächsten Tag andere Kleidung anziehen.



Zitat (von spiesserschreck):
Andere Leute haben auch Geldscheine zuhause die so aussehen.

Nö, die haben nämlich fortlaufende Seriennummern.



Zitat (von spiesserschreck):
Muß ich da jetzt was befürchten

Ja, muss man.
Denn offenbar leidet man unter einem massiven Glaubwürdigkeitsmangel in Verbindung mit eienr dauerhaften Pechsträne:
Zitat (von spiesserschreck):
Die stellen mich ständig vor Gericht für irgend so ne ******* die im Leben nicht verhandelt würde wenn ich die anzeige.




Zitat (von spiesserschreck):
Schliesslich haben die 3 Typen mir sogar gesagt, daß ich die Gläser mitnehmen darf.

Zum einen ist fraglich, ob diedazu befugt waren.
Zumanderen müsste man diese Abtretung im Falle des Falles nachweisen können.



Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

1x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
spiesserschreck
Status:
Frischling
(35 Beiträge, 0x hilfreich)

Hallo!
Ich habe die Pfandbecher an diesem Tag überhaupt nicht zurückgebracht, ich habe die nur eingesammelt. Der Typ mit der Glühweinbude hat auch gar keinen Pfand für seine Becher genommen, der hat nur gesehen, daß da welche neben mir auf der Bank standen und wollte die einkassieren.
Das mit der Pechsträne mag stimmen, allerdings habe ich mehr den Eindruck, daß die Gesellschaft sich negativ wandelt. Zu der Schere Arm-Reich scheint eben auch zu gehören, daß man sich an Leuten von "unten" abarbeitet. Ich bin bald 50 und so dämlichen Ärger wie seit einigen Jahren ist mir vor meinem 40. Lebensjahr nicht passiert. Ich glaube nicht, daß ich mich groß verändert habe, aber mein Umfeld ganz bestimmt. Habe vor Gericht immer ehrlich die Wahrheit gesagt, was man von den Behauptungen der Anderen nicht behaupten kann. Meine Erfahrung ist leider, daß der gewinnt, der am besten lügen kann. Erfahrung ist auch, daß die Gegeseite einfach alles vortragen kann was sie will, wovon aber nichts stimmen muß. Allein die Menge der Vorhaltungen und Behauptungen reichen immer um den Anderen in ein mieses Licht zu stellen, selbst wenn davon nichts bewiesen wird. Mit Bashing kommt man da richtig weit. Und miese Ratten haben auch miese Freunde die den Zeugen machen. Ich würde sowas nicht von meinen Freunden verlangen womit ich schon wieder das Nachsehen hab.

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#4
 Von 
little-beagle
Status:
Student
(2181 Beiträge, 1248x hilfreich)

Zitat (von spiesserschreck):
Ich habe die Pfandbecher an diesem Tag überhaupt nicht zurückgebracht, ich habe die nur eingesammelt. Der Typ mit der Glühweinbude hat auch gar keinen Pfand für seine Becher genommen, der hat nur gesehen, daß da welche neben mir auf der Bank standen und wollte die einkassieren.


Das verstehe ich nun wiederum nicht. Was ist der Sinn beim "Pfandsammeln", wenn man die Becher dann nicht zurückbringt? Grundsätzlich wäre die Taktik, die Becher zurückbringen zu wollen, sicher sinnvoller, weil dann eben keine Zueignungsabsicht vorhanden ist - wenn Du die Becher nach Hause nimmst, um sie dort zu behalten, schaut das anders aus.

Wenn der Glühweinstandbesitzer diese Becher OHNE Pfand herausgibt, Du diese dann einsackst, um sie entweder woanders gegen Pfand einzutauschen oder zuhause zu verwenden, ist der Vorwurf des Diebstahls nicht ganz von der Hand zu weisen - allerdings kenne ich aus genau dem Grund eigentlich keinen Glühweinhöker, der Becher ohne Pfand rausgibt.

1x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
fb367463-2
Status:
Schlichter
(7422 Beiträge, 3093x hilfreich)

Vielleicht bringen die Becher auf eBay mehr Geld ein ;)

Signatur:

"Valar Morghulis"

0x Hilfreiche Antwort

#6
 Von 
Hobbyjurist203
Status:
Beginner
(97 Beiträge, 15x hilfreich)

"Ich habe die Pfandbecher an diesem Tag überhaupt nicht zurückgebracht, ich habe die nur eingesammelt"
Dann geht die ganze Sache schon eher in einen strafrechtlich relevanten Bereich....

Der Typ mit der Glühweinbude hat auch gar keinen Pfand für seine Becher genommen, der hat nur gesehen, daß da welche neben mir auf der Bank standen und wollte die einkassieren.
Und hier wird dich jeder Polizist/Richter fragen, was du denn dann mit den Bechern wolltest? Du hast sie eingesammelt, ohne das du dafür Pfand hättest bekommen können?

Bei der Konstellation ist es für mich erstmal kein Wunder, dass hier zunächst ein Diebstahl in Betracht kommen könnte.

0x Hilfreiche Antwort

#7
 Von 
spiesserschreck
Status:
Frischling
(35 Beiträge, 0x hilfreich)

Ich habe die nicht am gleichen Tag zurückgegeben, weil ich die natürlich am Ende des Tages sammle wenn die Buden langsam das Licht ausschalten und die Tassen meterhoch überall rumliegen weil es den Besoffenen egal ist. Zurückbringen tue ich die dann am nächsten Tag. Wobei es immer noch Tassen sind die wie Müll weggeworfen werden oder irgendwo stehen gelassen. Ich verstehe den (juristischen)Unterschied nicht zwischen leergemampften Pommesschalen und Pfandbechern wenn die im gleichen Mülleimer liegen. Niemand hätte was dagegen, wenn ich den echten Müll nehme, aber wenn ich was dafür bekomme, dann wollen sie es nicht, dabei sucht niemand der Budenbetreiber seine Tassen aus dem Gebüsch. Wenn ich die nicht nehme (oder ein anderer Pfandsammler), dann werden sie morgens von der Stadtreinigung entsorgt. Das ist reine Missgunst. Hat der Typ ja auch zu mir gesagt: Ich gönne Dir das nicht. Der gönnt mir nicht den Pfand obwohl ich die Tassen aus dem Müll rette aber der, der den Pfand bezahlt hat, hat sie als Müll erachtet und weggeworfennweil ihm die 50cent/1 Euro schnurz sind.

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