Betriebskostenabrechnung; Warmwasserpreis

11. Juli 2017 Thema abonnieren
 Von 
Malte Zarrentin
Status:
Frischling
(6 Beiträge, 0x hilfreich)
Betriebskostenabrechnung; Warmwasserpreis

Liebes Forum,

ich habe folgendes Problem. Ich habe meine Betriebskostenabrechnung für 2016 erhalten und soll zum ersten Mal etwas nachzahlen. Nachdem ich mir die Betriebskostenabrechnung angesehen und sie mit denen der Vorjahre verglichen habe, ist mir ins Auge gesprungen, dass die Kostensteigerung aus einem sprunghaften Anstieg der Warmwasserkosten im Bereich "Verbrauchskosten" (70% Verbrauch, 30% Grund) resultieren.
Inhaltlich habe ich davon keine Ahnung und auch in den Foren bislang nichts gefunden, daher hier meine laienhafte Darstellung:

Im Jahre 2013 betrug der "Preis je Einheit" ca 9,5 EUR, im Jahre 2015 waren es schon 23,9 EUR und in der aktuellen Abrechnung für 2016 sind es schon 50,1 EUR.

Auf meine Nachfrage bei der Verwaltung, wie sich diese Presissteigerung erklärt, teilte diese mit, dass "bei den Warmwasserkosten nicht der Kubikmeterpreis Wasser, sondern der Brennstoffanteil berechnet wird, welcher für die Erwärmung des Wassers benötigt wird."
Diese Aussage verstehe ich nicht.

Nach meinem (laienhaften) Verständnis ist mit "Preis je Einheit" der Preis gemeint, den der Eigentümer pro Kubikmeter Warmwasser bezahlen muss, also zu dem er das Warmasser "einkauft"."

Meine Frage daher:

Ist meine Annahme richtig, dass der "Preis je Einheit" auf den Kubikmeter Wasser bezieht? Und wie ist die Aussage der Verwaltung hinsichtlich des Brennstoffanteils zu verstehen? Nach meinem jetzigen Stand ist der Satz eher eine "Nebelkerze", als dass sie den Mieter inhaltlich weiter bringen soll.

Danke Euch und LG,
Malte

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13 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
guest-12321.01.2018 10:47:44
Status:
Student
(2202 Beiträge, 628x hilfreich)

Der Unterschied zu 2013 ist der Wärmezähler für Warmwasserbereiter.

ist mir ins Auge gesprungen, dass die Kostensteigerung aus einem sprunghaften Anstieg der Warmwasserkosten im Bereich "Verbrauchskosten" (70% Verbrauch, 30% Grund) resultieren.
Natürlich ist dir auch aufgefallen, dass die Heizkosten (also ohne Warmwasser) entsprechend gefallen sind.
Der reine Energieverbrauch als Gesamtsumme dürfte sich die letzten Jahre nicht wesentlich verändert haben

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#2
 Von 
Despi
Status:
Lehrling
(1102 Beiträge, 305x hilfreich)

Zitat:

Ist meine Annahme richtig, dass der "Preis je Einheit" auf den Kubikmeter Wasser bezieht?


Nein. Das Warmwasser wird nicht eingekauft, sondern kaltes Wasser wird bei dir im Haus erwärmt.
Der Preis setzt sich also u.a. aus dem Preis des kalten Wassers und des Brennstoffes zusammen, mit dem es erwärmt wird.

Wie wird bei euch das Wasser erhitzt?
Ist die Abrechnung weiter aufgeschlüsselt als nur "Warmwasser 50,1 x X"?

1x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
Malte Zarrentin
Status:
Frischling
(6 Beiträge, 0x hilfreich)

Danke erstmal für Deine Antwort!
Also, wir beziehen Fernwärme über Vattenfall.
Auf der ersten Seite der Abrecnung sind die einzelnen Abrechnungsposten wie Grundsteuer, Müllabfuhr etc.
Unter "Heiz-/Warm-/Kaltwasserkosten ist unter Gesamtkosten der Betrag 13.816,13 EUR aufgeführt. Unter dem Reiter "Anteilig" steht "gem. Anlage".
In der Anlage gibt es dann einen Posten "Warmwasserkosten".

Die Gesamtkosten betragen 5.439,06 EUR.
30% Grundkosten= 1.631,72 EUR : 607,280 qm Nutzfläche (Gesamteinheiten) = 2,686932 (Preis je Einheit) * 70,300 (Ihre Einheiten = 188,89 EUR.

70% Verbrauchskosten. Die Gesamtkosten betragen 3.807,34
EUR : 75,667 Kubikmeter = 50,317047 (Preis je Einheit) * 9,415 (Ihre Einheiten) = 473,74
EUR.

Danke und LG,

Malte

Zitat (von Despi):
Zitat:

Ist meine Annahme richtig, dass der "Preis je Einheit" auf den Kubikmeter Wasser bezieht?


Nein. Das Warmwasser wird nicht eingekauft, sondern kaltes Wasser wird bei dir im Haus erwärmt.
Der Preis setzt sich also u.a. aus dem Preis des kalten Wassers und des Brennstoffes zusammen, mit dem es erwärmt wird.

Wie wird bei euch das Wasser erhitzt?
Ist die Abrechnung weiter aufgeschlüsselt als nur "Warmwasser 50,1 x X"?

0x Hilfreiche Antwort

#4
 Von 
Malte Zarrentin
Status:
Frischling
(6 Beiträge, 0x hilfreich)

Jetzt, wo du es sagst, allerdings ist der Unterschied jetzt nicht so richtig gravierend.
Wenn ich deine Aussage richtig verstehe, hat dann die höhere Betriebskostenabrechnung ist dem Einbau des Warmwasserzählers zu tun ? Sorry, bin wirklich Laie

Zitat (von werner_r):
Der Unterschied zu 2013 ist der Wärmezähler für Warmwasserbereiter.

ist mir ins Auge gesprungen, dass die Kostensteigerung aus einem sprunghaften Anstieg der Warmwasserkosten im Bereich "Verbrauchskosten" (70% Verbrauch, 30% Grund) resultieren.
Natürlich ist dir auch aufgefallen, dass die Heizkosten (also ohne Warmwasser) entsprechend gefallen sind.
Der reine Energieverbrauch als Gesamtsumme dürfte sich die letzten Jahre nicht wesentlich verändert haben

0x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
Anitari
Status:
Bachelor
(3201 Beiträge, 1445x hilfreich)

Zitat (von Malte Zarrentin):
Nach meinem (laienhaften) Verständnis ist mit "Preis je Einheit" der Preis gemeint, den der Eigentümer pro Kubikmeter Warmwasser bezahlen muss, also zu dem er das Warmasser "einkauft"."


Der Eigentümer/Vermieter kauft das Warmwasser nicht ein. Er bereitet es mit der zentralen Heizungsanlage auf.

Zitat (von Malte Zarrentin):
Ist meine Annahme richtig, dass der "Preis je Einheit" auf den Kubikmeter Wasser bezieht?


Das sind die Aufbereitungskosten je m³, richtig.

Seit 2014 ist es ja Pflicht die Warmwasserkosten genau zu ermitteln. Dazu gehört ein separater Wärmemengenzähler. Es wird vermutlich so sein das die Warmwasseraufbereitung enorm viel Brennstoff benötigt. Dann müßten die Kosten für Wärme aber wesentlich geringer geworden sein.

Ohne die Abrechnung zu sehen ist aber alles nur Vermutung.

Wenn Du willst stell die Abrechnung als Bild(er) ein. Namen und Adressen unkenntlich machen.

via http://www.fotos-hochladen.net/ kannst Du die Bilder hochladen und verlinken.

Signatur:

„Sie hören von meinem Anwalt"
ist die erwachsene Version von „Das sage ich meiner Mama"

2x Hilfreiche Antwort

#6
 Von 
Malte Zarrentin
Status:
Frischling
(6 Beiträge, 0x hilfreich)

Sorry für den späten Reply. Danke schonmal!!
Die Fotos sind hier:

https://picload.org/view/dgrddlli/img_0119.jpg.html
https://picload.org/view/dgrddllw/img_0124.jpg.html
https://picload.org/view/dgrddlcr/img_0125.jpg.html
https://picload.org/view/dgrddlca/img_0126.jpg.html
https://picload.org/view/dgrddlcl/img_0722.jpg.html
https://picload.org/view/dgrddlci/img_0724.jpg.html

Die "roten" Seiten sind die Abrechnung aus 2015, die schwarzen aus 2016.

Danke schonmal! LG

0x Hilfreiche Antwort

#7
 Von 
guest-12313.09.2017 08:51:03
Status:
Student
(2271 Beiträge, 713x hilfreich)

Die Gesamtkosten der Heizungssnlage (ganzes Haus) lag in 2016 um 1.000€ über denen 2015. Das kann am erhöhten Verbrauch, höheren Preisen und/oder den Nebenkosten liegen.

Die Kosten der Heizungsanlage werden in Heizung und Warmwasser aufgeteilt.

In 2016 gab es einen Wechsel von Verdunstungsröhrchen auf digitale Geräte?

Der Warmwasserverbrauch lag im gesamten Haus 2015 bei 129m³, 2016 nur noch bei 75m³. Bei gleichzeitig höheren Kosten ist der "Preis" je Einheit natürlich höher.

0x Hilfreiche Antwort

#8
 Von 
0815Frager
Status:
Master
(4953 Beiträge, 2378x hilfreich)

2016 waren zudem die Monate ab Oktober einiges kälter als die Vergleichsjahre. Das dürfte einiges ausmachen.

0x Hilfreiche Antwort

#9
 Von 
hh
Status:
Unbeschreiblich
(47648 Beiträge, 16842x hilfreich)

Es ist tatsächlich so, dass die anteiligen Heizkosten für die Warmwassererwärmung umgelegt auf den Gesamtverbrauch im Haus zu Kosten in Höhe von 50,31€/m³ führen. Das ist ein extrem hoher Verbrauch. Schon die 23,9€/m³ aus 2015 sind eigentlich schon ziemlich hoch.

Eine offensichtlicher Fehler in der Abrechnung ist aber nicht erkennbar.

Auffällig ist jedoch, dass der Warmwasserverbrauch für die gesamte Liegenschaft von 2015 nach 2016 deutlich gesunken ist (129m³ in 2015, 75m³ in 2016), die Kosten für die Warmwassererwärmung jedoch gestiegen sind (4.429€ in 2015, 5.439€ in 2016)

Außerdem ist der Brennstoffverbrauch für die gesamte Liegenschaft von 2015 auf 2016 auch ungewöhnlich stark angestiegen (64.451kWh in 2015, 81.913kWh in 2016). Da das Jahr 2016 in meiner Erinnerung nicht besonders kalt war, gleichzeitig der Warmwasserverbrauch noch gesunken ist, ist ein derartiger Anstieg des Verbrauchs nicht ohne weiteres erklärbar.

Nach der Abrechnung ist außerdem davon auszugehen, dass die Heizkosten für die Warmwassererwärmung separat durch einen Wärmemengenzähler erfasst werden, so dass ein Verbrauch wohl tatsächlich in der Höhe angefallen ist. Jetzt könnte zwar der Wärmemengenzähler für das Warmwasser defekt sein, jedoch passt der Verbrauchsanstieg bei den Warmwasserkosten ganz gut zum Verbrauchsanstieg bei den Gesamtkosten. Dass beide Zähler defekt sind, ist dann doch sehr unwahrscheinlich.

Insgesamt deutet die Abrechnung darauf hin, dass in einem erheblichen Maße Wärme im Warmwasserkreislauf verloren geht, z.B. dadurch dass eine Warmwasserzirkulationsleitung nicht isoliert ist. Hat es in 2015 Reparaturen oder Arbeiten an den Warmwasserleitungen gegeben? Kann es sein, dass in dem Zusammenhang plötzlich Rohrleitungen in erheblichem Umfang nicht isoliert sind?

Alternativ kann es z.B. auch sein, dass mehrere Wohnungszähler defekt sind oder es Zapfstellen für Warmwasser gibt, die gar nicht über Zähler erfasst werden.

Warum gibt es für Kaltwasser unterschiedliche Werte? Gibt es noch einen gewerblichen Anteil in der Liegenschaft oder wird Wasser in erheblichem Umfang für Gartenbewässerung verwendet?

Wenn Du die Abrechnung 2014 auch noch einstellen könntest, dann kann man prüfen, welche gravierenden Änderungen sich von 2014 nach 2015 ergeben haben.

Insgesamt dürfte hier aber einiges an Detektivarbeit erforderlich sein um die Ursache für diese ungewöhnlich hohen Kosten zu ermitteln.

0x Hilfreiche Antwort

#10
 Von 
hh
Status:
Unbeschreiblich
(47648 Beiträge, 16842x hilfreich)

-doppelt-

-- Editiert von hh am 11.09.2017 13:37

0x Hilfreiche Antwort

#11
 Von 
Lolle
Status:
Bachelor
(3431 Beiträge, 1951x hilfreich)

Ich würde bei der "Detektivarbeit" einfach mal hier ansetzen:
Legionellenprüfung 31.10.16 268,94€

Fand die Prüfung erstmals in 2016 statt?
Dann wäre schonmal ein Teil der Mehrkosten erklärt.

Möglicherweise ist der Eigentümer auch den weiteren Empfehlungen gefolgt > Erhöhung der Temperatur des bereitsgestellten Warmwassers, infolge steigen die Bereitsstellungsverluste, Verluste durch die Umwälzung des WW in der Zirkulationsleitung.
Dient alles der Verringerung des Legionellenrisikos - lässt aber die Warmwasserbereitungskosten auch wieder deutlich steigen. Danksagungen nimmt die Politik sicher gern entgegen.

Signatur:

Es hilft nichts,das Recht auf seiner Seite zu haben.Man muss auch m.d. Justiz rechnen - D Hildebrand

0x Hilfreiche Antwort

#12
 Von 
hh
Status:
Unbeschreiblich
(47648 Beiträge, 16842x hilfreich)

Zitat:
Ich würde bei der "Detektivarbeit" einfach mal hier ansetzen:
Legionellenprüfung 31.10.16 268,94€


Das ist nur Kleingeld im Verhältnis zu dem, was wir suchen.

Zitat:
Möglicherweise ist der Eigentümer auch den weiteren Empfehlungen gefolgt > Erhöhung der Temperatur des bereitsgestellten Warmwassers, infolge steigen die Bereitsstellungsverluste, Verluste durch die Umwälzung des WW in der Zirkulationsleitung.


Erwärmungskosten von 50€/m³ sind einfach viel zu hoch, selbst wenn der Vermieter so etwas gemacht haben sollte. Als groben Anhaltspunkt, welche Kosten dabei auftreten könnten, kann man die Formel aus § 9 Abs. 2 HeizkostenV nehmen.

Geht man dann von einer Erwärmung auf 60°C bei einem Gesamtverbrauch von 75m³ aus, dann kommt man auf eine zugeführte Wärme von 9.375kWh. Tatsächlich wurden in 2016 für die Warmwassererwärung laut der Heizkostenabrechnung aber 38.776kWh aufgewendet, also etwa das 4-fache.

Eine derart gravierende Differenz lässt sich nicht durch falsche Einstellung oder überhöhte Wassertemperatur erklären. Da ist im System irgendetwas grundlegend fehlerhaft.

Denkbar ist dabei übrigens, dass es sich um einen Fehler handelt, der schon immer vorhanden war. Wenn dann im Jahr 2015 ein Wärmemengenzähler zur getrennten Erfassung der Wassererwärmungskosten eingebaut wurde und somit von Schätzung nach § 9 Abs. 2 HeizkostenV auf Messung des tatsächlichen Verbrauchs umgestellt wurde, dann wurde dieser Fehler erst ab 2015 aufgedeckt.

Daher auch die Frage nach Verlinkung der Abrechnung 2014.

1x Hilfreiche Antwort

#13
 Von 
Malte Zarrentin
Status:
Frischling
(6 Beiträge, 0x hilfreich)

Danke Euch schon mal für die Hilfe! Es ist tatsächlich so, dass ein Teil der Hauses gewerblich genutzt wurde. Er wird jetzt
in Wohnraum umgewandelt.
@HH: Dass für die Erwärmung des Wassers zuviel Energie aufgewendet wird, ist auch meine Vermutung, besonders, wenn man sich die Abrechnung für 2014 abschaut. Dort lag der Preis je Einheit noch bei ca. 17 EUR, 2013 noch bei 9 (!) EUR.
Inzwischen wurde ja ein Wärmemengenzähler eingebaut.

Die Abrechnung für 2014:
https://picload.org/view/dgrpaocl/img_1993.jpg.html
https://picload.org/view/dgrpaoci/img_1999.jpg.html

Was denkt ihr draüber?

0x Hilfreiche Antwort

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