Bank rückt Darlehensvertrag nicht raus

2. Mai 2013 Thema abonnieren
 Von 
kl_diva
Status:
Beginner
(78 Beiträge, 19x hilfreich)
Bank rückt Darlehensvertrag nicht raus

Hallo,
folgendes Problem:

Mein Mann hat ein neues Firmenauto gekauft, die Finanzierung im Januar angekurbelt und seitdem wird er hingehalten. Mittlerweile ist das Auto bezahlt, allerdings wurde ihm der Betrag vom Girokonto abgebucht, was nun heisst, dass es schlichtweg unmöglich ist, eingehende Rechnungen zu bezahlen.
Die Bank hält ihn jetzt ständig hin, versichert, dass keine Zinsen anfallen und es demnächst in die Wege geleitet wird.
Was tun?
Der Dispo wurde auch um ein paar tausend Euro erweitert, jedoch bei weitem nicht genug.
Bei nachfragen ist der Berater ständig im Kundengespräch oder nicht anwesend, andere Kollegen versuchen dann zu vermitteln.
Kann man hier per Anwalt etwas erreichen?
Was tun?

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11 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(120355 Beiträge, 39879x hilfreich)

Das die Reihenfolge komplett falsch war, ist euch ja wohl inzwischen klar geworden.


Offenbar gibt es keinen Darlehensvertrag außer dem Dispo.
Uns sowie sich das liest wird es auch keinen anderen geben.

Denn am Dispo verdient die Bank natürlich mehr.
Und zu einem Vertragsabschluss mit günstigeren Zinsen zwingen kann man sie nicht.





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"Die Beiträge stellen ausschließlich meine persönliche Meinung/Interpretation dar !

"

3x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
kl_diva
Status:
Beginner
(78 Beiträge, 19x hilfreich)

Hallo,
das ist jetzt nicht ganz richtig.
Die Bank wurde bevor das Auto gekauft wurde um einen Darlehensvertrag gebeten (mein Mann kennt den Bänker persönlich).

Im April ist das Auto geliefert worden, der Vertrag immer noch nicht fertig - der Bänker meinte, er bucht das erst mal vom Girokonto ab, der Vertrag folgt, mein Mann muss keine Dispozinsen zahlen.

Nur: er kann jetzt auch keine Rechnungen mehr zahlen, da der Dispo erreicht ist.

Kann ich hier mit einem Anwalt drohen? Die Bank hatte jetzt 4 Monate Zeit, diesen Vertrag zu erstellen.
Lieferanten schreiben mittlerweile schon Mahnungen, da sie auf ihr Geld warten.

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3x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
radfahrer999
Status:
Unparteiischer
(9031 Beiträge, 4877x hilfreich)

quote:
von kl_diva am 03.05.2013 08:36

Im April ist das Auto geliefert worden, der Vertrag immer noch nicht fertig - der Bänker meinte, er bucht das erst mal vom Girokonto ab, der Vertrag folgt, mein Mann muss keine Dispozinsen zahlen.

Das Problem ist anscheinend, dass Geld ausgegeben wurde, über dessen Herkunft noch nicht gesichert ist. Hier setzt der logische Menschneverstand aus.

quote:
von kl_diva am 03.05.2013 08:36

Kann ich hier mit einem Anwalt drohen?

Und der soll genau was machen? Er kann die Bank nicht zum Kreditverrag zwingen. Wenn dein Mann keinen Kredit bekommt, sitzt ihr in der Patsche, da ihr Geld ausgegeben habt, dass ihr nicht besitzt. Da ist in erster Linie der Bank keinen Vorwurf zu machen. Das Gemauschel, weil man da einen kennt macht die Sache nicht besser

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"Meine Lieblingsbonbons heißen Bato-ontschiki"

3x Hilfreiche Antwort

#4
 Von 
Tinnitus
Status:
Lehrling
(1417 Beiträge, 649x hilfreich)

Da würde ich mir schnellstens einen besseren Darlehnsgeber suchen. Jede Drohung könnte nach hinten losgehen. So lange die Bank den Betrag nicht über ein Unterkonto separat verbucht würde ich denen keinen Millimeter trauen. Auf die Art wurden schon einige Firmen kaputtgemacht.

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"Die Qualität einer Antwort verhält sich proporttional zu einer Fragestellung."

3x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16169x hilfreich)

Kann man irgendetwas davon nachweisen oder lief das alles komplett mündlich ab?

Ich würde hier nicht drohen, sondern einmal anfangen, schriftlich zu kommunizieren. Dort auch nicht so tun als sei das strittig, sondern
A) Die zu bezahlenden Rechnungen vorlegen (Kopie),
B) Frist zur Vorlage des von der Bank unterzeichneten Dispo-Vertrages (die mündlich versprochenen Konditionen wiederholen)
C) Schriftliche Bestätigung anmahnen, dass man keine Dispo-Zinsen zu zahlen hat, weil die Bank das vertrödelt hat.
Natürlich nicht wortwörtlich, sondern etwas höflich und zurückhaltend formulieren :-)

Das dann per Einschreiben hinschicken.

Natürlich kann das alles nach hinten losgehen, daher wie vorgeschlagen schon einmal eine andere Bank suchen, damit man im Falle der Eskalation wechseln kann.



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"Meine Beiträge stellen keine Rechtsberatung dar. Sicherheit gibts nur beim Anwalt."

-- Editiert mepeisen am 03.05.2013 16:28

3x Hilfreiche Antwort

#6
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38488 Beiträge, 14014x hilfreich)

Wieso hat die Bank das vertrödelt? Er hatte doch gar keinen Darlehensvertrag.

wirdwerden

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2x Hilfreiche Antwort

#7
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(120355 Beiträge, 39879x hilfreich)

mepeisen hat da einen guten Ansatz geliefert.

Aber erst neue Bank suchen, warten bis es entsprechende verbindliche vertragliche Vereinbarungen gibt und dann gegenüber der alten Bank Forderungen stellen.



quote:
Die Bank wurde bevor das Auto gekauft wurde um einen Darlehensvertrag gebeten (mein Mann kennt den Bänker persönlich).

Das haben wir ja etwas gemeinsam: ich habe den lieben Gott schon oft um einen Lottogewinn gebeten.

Übrigens mit dem selben Ergebnis.



Nur weil er mal eine Anfrage an die Bank zur Finanzierung getätigt hat, lässt sich daraus keine Verpflichtung zum Vertragsabschluss ableiten.
Insbesondere da hier jegliche Andeutung einer offiziellen Zusage fehlt.



Um es ganz deutlich zu sagen:
Das ein Geschäftsmann tatsächlich glaubt nur weil er jemanden um etwas gebeten hat er daraus juristische Ansprüche herleiten könne ... sorry jetzt fällt mir nichts mehr ein, was nicht gegen die Forenregeln verstoßen würde.

Ich empfehle einen dieser Existenzgründerkurse bei der IHK oder alle bedeutenderen geschäftlichen Tätigkeiten unter fachlicher/anwaltlicher Begleitung zu tätigen.





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2x Hilfreiche Antwort

#8
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16169x hilfreich)

quote:
Wieso hat die Bank das vertrödelt? Er hatte doch gar keinen Darlehensvertrag

Das ist Unfug und das weisst du. Natürlich hat er einen Darlehensvertrag. Jeder mündliche Vertrag ist (bis auf sehr wenige Ausnahmen, beispielsweise Immobilienkäufe) genauso wirksam wie jeder schriftliche. Jede mündliche Absichtserklärung, einen Vertrag zu schließen, ist genauso wirksam.

Das ausschließliche Problem gilt der Nachweisbarkeit des Vertrages und der Konditionen und genau deswegen meinen Ansatz.

Ansonsten verkneife ich mir mal jeden Kommentar. Aber Harry hat nicht so ganz Unrecht ;-)

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3x Hilfreiche Antwort

#9
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38488 Beiträge, 14014x hilfreich)

Jeder mündliche Vertrag ist wirksam, wenn nicht was anderes vereinbart ist. Und in den Bankbedingungen steht nun mal bei jeder Bank in Deutschland drinnen, dass Kreditverträge der Schriftform bedürfen. Soweit es nicht schon gesetzlich vorgeschrieben ist.

Dazu kommt, dass wir gar nicht wissen, ob der Kumpel von der Bank überhaupt Prokura hat oder Handelsbevollmächtigter ist.

Also, ein Vertrag zustande gekommen - wohl eher nicht. Antrag ja, aber keine korrespondierenden Willenserklärungen. Zumal der Antrag ja wohl kaum so konkret gewesen sein dürfte, dass man da von irgendwas Greifbarem ausgehen kann.

wirdwerden

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""

3x Hilfreiche Antwort

#10
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16169x hilfreich)

Jeder Bankmitarbeiter hat eine Erlaubnis, Kredite bis Betrag X (ggf. abhängig vom Rating) zu genehmigen. Dazu braucht er keine extra Prokura. Da gibt es dann verschiedenste Richtlinien (die meisten EU-weit), beispielsweise für das Rating Basel II.

Natürlich hast du Recht, wirdwerden. Aber dann schreib das bitte auch so, dass er keinen nachweisbaren/ wirksamen Vertrag hat. Deinen ersten Beitrag kann man falsch interpretieren und nicht zwangsläufig so, wie du es im ersten Beitrag geschrieben hast.

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3x Hilfreiche Antwort


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