Arbeit und psychische Erkrankung

5. November 2017 Thema abonnieren
 Von 
susimanta
Status:
Frischling
(19 Beiträge, 4x hilfreich)
Arbeit und psychische Erkrankung

Hallo,

mein Mann leidet an einer emotionalen Persönlichkeitsstörung - impulsiver Typ.

Er hatte ein Vorstellungsgespräch, in dem er gefragt wurde, ob seine angegebene Schwerbehinderung bei der Arbeit hinderlich sei. Das ist sie nicht. Hat er so gesagt, stimmt ja auch.

Allerdings gab es immer wieder Mal Probleme an der Arbeit wegen seiner Persönlichkeitsstörung. Es gab zwar nie eine personenbedingte Kündigung oder eine Abmahnung, aber er hat es sich irgendwann immer mal so schwer an der Arbeir gemacht, sprich, keine Freunde, offen und ehrlich seine Meinung gesagt, ohne aber zu beleidigen.

Er ist jetzt Ü40 und es wird natürlich nicht leichter, einen Job zu finden.

Er hat dir Zusage zu diesem Job bekommen. Es ist Job im öffentlichen Dienst in einer relativ großen Bundesbehörde.

Lange Rede, kurzer Sinn: könnte es förderlich oder zumindest nicht kontraproduktiv sein, wenn er von dieser psychischen Erkrankung seinem Arbeitgeber jetzt zu Beginn der Probezeit zu berichten? Es gab nämlich schon in der ersten Woche ein Problem mit einem Kollegen, mit der er ein wenig aneinander gerasselt ist, der mit ihn angefangen hat. Und wie mein Mann erzählt hat, gibt es jetzt keinen Schuldigen, wobei mein Mann schon sehr rechthaberisch und herrisch sein kann. Er wird aber sehr oft auch von Dingen getriggert, die in ihm was auslösen, dass er sich danach schlecht oder gar nicht halten kann. Oftmals ist es Ungleichheit und Ungerechtigkeit, was in diesem Fall wohl eine Rolle gespielt hat.

Er nimmt Medikamente dagegen, geht regelmäßig zum Psychiater und macht eine Verhaltenstherapie einmal in der Woche.

Jeder, der jemanden kennt, der eine solche Persönlichkeitsstörung hat, weiß, wie schwer es auf der einen Seite ist, mit solchen Menschen dauerhaft klarzukommen und andererseits, wie schwer es diese Menschen selbst haben.

Was meint ihr?

Wir sind schon auf seinen Job angewiesen und haben jetzt Angst, dass er in der Probezeit seinen Job verliert. Evtl. könnte er proaktiv vorgehen, was aber natürlich auch nach hinten losgehen könnte.

Was würdet ihr machen oder empfehlen? Vielleicht gibts bei euch ähnliche Fälle?

LG

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3 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
altona01
Status:
Weiser
(17802 Beiträge, 8072x hilfreich)

Ganz klare Antwort:
NEIN, es kann nicht förderlich und nur kontraproduktiv sein, wenn er von seiner Erkrankung zu Beginn der Probezeit berichtet. :sweat:

Wenn er so rechthaberisch ist und da nicht reinpasst, dann wird er gekündigt. Wenn die seine Art ertragen wollen, dann ist das so. Lass das mal den Arbeitgeber in der Probezeit entscheiden.


-- Editiert von altona01 am 05.11.2017 20:23

Signatur:

Nur wer sich bewegt, hört seine Ketten rasseln.

1x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
blaubär+
Status:
Weiser
(17470 Beiträge, 6501x hilfreich)

Es ist ein Ritt auf Messers Schneide. In einem Umfeld, in dem Menschen mit Behinderung arbeiten und Verständnis da ist, kann es hilfreich sein, wenn jemand zu verstehen gibt, dass er solche Probleme hat - in einem üblcihen sach- und leistungsorientierten Betrieb wird solche Offenheit in die Hosen gehen, denke ich.
i

0x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38488 Beiträge, 14014x hilfreich)

Natürlich geht sie in die Hosen. Was denn sonst? Der Arbeitgeber hat nicht nur diesen Menschen unter sich, sondern auch alle Kollegen. Und er hat eine Fürsorgepflicht gegenüber den Kollegen. Niemand muss sich (nicht mal wegen einer Behinderung) von Kollegen anpinkeln lassen. Hinzu kommt ja noch, dass er ausrücklich erklärt hat, seine Behinderung habe keinen Einfluss auf die Arbeit. Und zur Arbeit gehört eben auch das Verhältnis zu Kollegen.

wirdwerden

1x Hilfreiche Antwort

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