Anhörung im Bundestag zur Neuberechnung ALG2

21. November 2010 Thema abonnieren
 Von 
Sunbee 1
Status:
Gelehrter
(10618 Beiträge, 2433x hilfreich)
Anhörung im Bundestag zur Neuberechnung ALG2

@ll

In Berlin, morgen 22.11. ab 11h bis ca 15h.
Man muss sich per Mail, Telefon o. Fax anmelden und ein Ausweisdokument mitbringen.

http://www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/a11/anhoerungen/index.html

Zu den neuen, weiter nicht transparenten Berechnungen auch Richter Borchert (der maßgeblich dafür sorgte, dass die Regelsätze vor das Bundesverfassungsgericht kamen)

http://www.welt.de/wirtschaft/article11105879/Richter-haelt-Hartz-IV-Reform-fuer-verfassungswidrig.html

und für unsere Trolls: es geht nicht um die 5 Euro Erhöhung oder darum, dass diese aus anderen Gründen eine Verhohnepipelung ist, sondern um die Transparenz bei der Neuberechnung.

und weiter für unsere Trolls: eine Neuberechnung, das wissen sogar user im Sozialforum, heißt nicht per se eine Erhöhung

und zum Abschuß für unsere Trolls: Transparenz ist, wenn etwas durchsichtig und nicht wenn etwas unsinnig ist. :grins:

Sunbee



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"Meine Beiträge stellen lediglich eine persönliche Meinung dar und sind keine Rechtsberatung.
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24 Antworten
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#1
 Von 
AxelK
Status:
Philosoph
(13036 Beiträge, 4438x hilfreich)

@sunbee:

Richter Borchert vom Hessischen Landessozialgericht dürfte einer von ganz wenigen seiner Zunft sein, die den Mut aufbringen, auch gegen den Widerstand aus Politik und Justiz ihre Rechtsauffassung nicht nur klar zu formulieren, sondern auch in der täglichen Praxis umzusetzen. Es würde mich gar nicht wundern, wenn es wieder Herr Dr. Borchert sein wird, der auch die Neuregelungen zur Berechnung der Regelbedarfe (das ganze bekommt ja auch noch einen neuen Namen) dem Bundesverfassungsgericht vorlegen wird.

Es geht allerdings insgesamt bei weitem nicht nur um die Regelbedarfe, deren Berechnung erneut nicht verfassungsgemäß ist und die Vorgaben des BVerfG in weiten Teilen unberücksichtigt lässt. Das Schulbedarfspaket ist nach wie vor in keinster Weise berechnet, sondern willkürlich festgelegt worden. Das gleiche gilt für die Leistungen zur Teilhabe.

Sanktionsregelungen werden spürbar verschärft, wobei die bisherige Rechtsprechung vollständig ad absurdum geführt wird.

Bei den Kosten der Unterkunft werden die Leistungsempfänger künftig der Willkür der kommunalen Leistungsträger ausgesetzt sein.

Insgesamt bleibt nur zu hoffen, dass der Bundesrat noch maßgebliche Änderungen am derzeitigen Gesetzeswerk herbeiführen wird. Dran glauben tue ich allerdings nicht.

Und dann wird wieder einmal alle Hoffnung auf den Schultern der Justiz liegen und es bleibt abzuwarten, wann sich das erste Gericht findet, dass die entsprechenden Fragestellungen dem BVerfG vorlegt. Auf der einen Seite wünsche ich mir zwar, dass das möglichst schnell passiert, auf der anderen Seite ist allerdings die Qualität einer solchen Richtervorlage wesentlich entscheidender, als die Geschwindigkeit. Wird nämlich eine solche Vorlage ggf. aufgrund bloßer Formfehler nicht zur Entscheidung angenommen, gelten für künftige Vorlagebeschlüsse und/oder Verfassungsbeschwerden, die sich mit der gleichen Thematik auseinandersetzen noch höhere Hürden, als ohnehin schon.

Wenn allerdings die Richter des BVerfG noch ein wenig Ehrgefühl haben, werden sie m.E. die erstbeste Gelegenheit nutzen müssen, um sich erneut mit der Thematik zu beschäftigen und der Bundesregierung dann hoffentlich um einiges deutlicher klarmachen, dass es nicht hingenommen wird, Entscheidungen des höchsten deutschen Gerichts nicht nur zu ignorieren, sondern zu missbrauchen und mit Füssen zu treten.

Gruß,

Axel

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"Ausführliche Infos zu ALG 2 auf meiner Website: http://www.axelkrueger.info"

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#2
 Von 
Sunbee 1
Status:
Gelehrter
(10618 Beiträge, 2433x hilfreich)

@Axel

Interessant zu dem *Paket für Kinder* wird die Stellungnahme des Bundesrechnungshofes sein. Der stellt heraus, dass die Kosten der Verwaltung der angedachten Chiplösung nicht im Verhältnis stehen zu den Leistungen die erbracht werden sollen...
Steuergelder raushauen statt für Kinder für die Verwaltung. DAS müsste endlich einer großen Mehrheit publik gemacht werden. 10 Euro Bildungschip (was schon diskrimierend genug ist) und 10 Euro das verwalten selbigens....

Ich bin ebenfalls der Ansicht, dass Herr Borchert da einer der wenigen Mutigen sein wird.

Der um ca 64 Euro geminderte Regelbedarf für (erwachsene) Behinderte die bei den Eltern wohnen ist für mich ein glatter Verstoß gegen das GG. Nur weil jemand behindert ist, beteiligt er sich laut der Schwarz- Gelb Bande nicht am Haushaltskosten??? Wie wird das begründet?
Das wird einer der Punkte sein, zu dem ich weiter den Abgeordneten in Tempelhof belästige, bis er antwortet. Notfalls vor Ort.

Tja, auch mir gehen die Vorhaben betreff der KDU voller Angst durch den Kopf. Was da geplant zu sein scheint, wird Obdachlosigkeit forcieren und noch viel mehr Armut. Ich glaube sogar: Hunger.

Nach 60 Jahren Frieden und dadurch keine eklatanten Hungersnöte, könnte es so kommen, dass die Menschen aus dem Regelbedarf 80, 100, 150 und mehr Euro zuzahlen und dafür nicht essen.... Schuldenberge werden größer, die Tafeln jetzt schon überlastet, Kriminalität.... Manman, ich muß :kotz:

In der Tat, die Regierung tritt die Vorgabe mit Füßen und wetten, der Rest der Parteien, die jetzt noch opponieren, knickt ein!

Sunbee



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#3
 Von 
guest-12305.09.2012 14:45:22
Status:
Schüler
(432 Beiträge, 171x hilfreich)

Ich habe zu meiner Studienzeit von der Bundesagentur für Arbeit einen Zuschuss für meinen damals 2 jährigen Sohn erhalten.
Allerdings ohne Bedingungen (außer dass ich Studiere natürlich) und Sanktionsangst!

Wenn ich mir das alles aus der Sicht der Menschen, die tatsächlich absolut abhängig sind von dem Geld das jeden Monat von der Arge gezahlt wird, betrachte, so tut es mir für diese sehr leid.

Insbesondere das Sanktionswesen ist meiner Meinung nach absolut unmenschlich!

Über die Sache mit dem Elterngeld könnte ich mich jetzt auch aufregen.

Ich hoffe, dass wir bald erwachen-
ich selbst habe kein Problem damit mehr Steuern zu zahlen, wenn ich sicher sein kann, dass das Geld dort in ausreichender Menge ankommt, wo es benötigt wird.
Aber das wird wohl für immer (m)ein Traum bleiben!



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#4
 Von 
AxelK
Status:
Philosoph
(13036 Beiträge, 4438x hilfreich)

@Empathie:

quote:
ich selbst habe kein Problem damit mehr Steuern zu zahlen, wenn ich sicher sein kann, dass das Geld dort in ausreichender Menge ankommt, wo es benötigt wird.


Danke für diese Aussage. Leider gibt es nur sehr wenige Menschen mit dieser Einstellung.

quote:
Aber das wird wohl für immer (m)ein Traum bleiben!


Nicht nur Deiner, aber wohl trotzdem ein ewiger Traum.

Was die Sanktionen betrifft, so sehe ich das ganze schon ein wenig differenzierter. Das Problem ist leider häufig, dass von den ARGEn Sanktionstatbestände regelrecht konstruiert werden, um Quoten zu erfüllen und Geld zu sparen. Das ist dann tatsächlich unmenschlich.

Berechtigte Sanktionen haben ihre Ursache jedoch in einem Fehlverhalten des Leistungsempfängers. Und wer staatliche Leistungen erhält, der hat nunmal auch gewisse Pflichten einzuhalten. Tut er das nicht, hat er die Konsequenzen letztendlich selber zu verantworten und zu tragen.

Was allerdings aus meiner Sicht absolut ungerecht und m.E. auch verfassungsrechtlich nicht haltbar ist, sind die deutlich verschärften Sanktionen für unter 25-jährige. Hierfür gibt es m.E. keinerlei Rechtfertigung.

Gruß,

Axel

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#5
 Von 
Sunbee 1
Status:
Gelehrter
(10618 Beiträge, 2433x hilfreich)

@all

Verfassungsmäßigkeit der neuen Hartz-IV-Sätze bleibt umstritten.

Artikel findet ihr hier:

http://www.bundestag.de/presse/hib/2010_11/2010_382/01.html

Es war Dr Borchert, der in der Tat klar e Worte fand und auch hinwies, sollte es so Gesetz werden, er ein entsprechendes Verfahren auf den Tisch kriegt, es wieder dem Bundesverfassungsgericht vorlegen wird.

Ein mutiger Mann.

Die Anhörung hat insgesamt aber auch deutliche Kritik zu Tage befördert, unter anderem auch Frau Dr Fuchsloch (Juristin) und Frau Dr Becker (statistisches Bundesamt, Tafel'einkäufe' flossen in die EVS) waren sehr klar in ihren Worten.

Insgesamt kritisierten fast alle Sachverständigen diesen Entwurf massiv. Nun wird beraten (bis 2. Dezember)

Meine bereits entstandene Meinung zum Wissen, respektive Unwissen des Herrn Alt hat sich wieder einmal bestätigt. Er hätte besser einen Sekretär o.ä. geschickt, der wenigstens das Nichtwissen besser verdeckt hätte. Insbesondere die Anfrage betreffs der Organisation und Kosten für Chipkarten Teilhabe beantwortet er in etwa: wir wissen ja nicht, was da auf uns zukommt, ob 95% der Bezieher oder 2% wie in Berlin Sportvereine & Co nutzen werden....
Er meinte: wir werden das hinkriegen...

WIE? So wie bei der Einführung???

Selbst mir als mathematisch unbegabte fällt dazu eine Durchschnittsberechnung oder Beispielrechnungen ein, die möglich gewesen wäre.

Vielleicht stellt die Mediathek des Bundestages diese Anhörung noch online.



@Empathie

Danke für die Aussage zu Steuergeldern

@Axel

Genau diese Aussage höre ich von immer mehr Menschen, wenn man ihnen nur das Beispiel Kinderregelsätze& Bildung& Elterngeldanrechnung etc erzählt. Mir ist gerade das, denen, die nix mit ALG2 zu tun haben, Informationen zu geben, damit diskutiert werden kann. Und ich erlebe nur helle Empörung :)
Die meisten wissen ja nunmal nicht, was da wirklich läuft und was geplant ist

Einer hat sogar unseren Senat & das BMAS angeschrieben und sehr deutlich gemacht, was er davon hält (ein Unternehmer, der viel für Berlin tut).

Sunbee




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-- Editiert am 22.11.2010 19:16

-- Editiert am 22.11.2010 19:24

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#6
 Von 
Sunbee 1
Status:
Gelehrter
(10618 Beiträge, 2433x hilfreich)

@all

Et voila

Das Video der Anhörung

http://www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/a11/anhoerungen/index.html

Sunbee

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#7
 Von 
AxelK
Status:
Philosoph
(13036 Beiträge, 4438x hilfreich)

@sunbee:

Danke für den Link.

Gruß,

Axel

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#8
 Von 
Morgause
Status:
Lehrling
(1215 Beiträge, 381x hilfreich)

quote:<hr size=1 noshade>: ich selbst habe kein Problem damit mehr Steuern zu zahlen, wenn ich sicher sein kann, dass das Geld dort in ausreichender Menge ankommt, wo es benötigt wird.
--------------------------------------------------------------------------------
<hr size=1 noshade>


Ja, ich zahle auch viel lieber dafür, dass Menschen geholfen wird, als für irgendwelche reichen Abzocker. Ist doch klar.

Wenn die SPD den Schwachsinn weder im Bundesrat gekippt kriegt noch dagegen eine Normenkontrollklage in Karlsruhe einreicht, ist es wichtig, dass man schnellstmöglichst an einige gescheite Bezugsfälle kommt, sei es bei Sanktionen oder bei Kostenübernahme für Heizkosten oder sonstwo.

Bei (exzessiven) Sanktionen würde ich mich insbesondere auf GG Art. 1 ,2, 12 und 20 beziehen. Berufsfreiheit, Fähigkeiten und Neigungen kann man über die Prävention von Gesundheitsschädigung wieder reinargumentieren (entsprechende Atteste nicht vergessen!)

quote:<hr size=1 noshade>: wobei die bisherige Rechtsprechung vollständig ad absurdum geführt wird.
<hr size=1 noshade>

Ergo in Karlsruhe kassieren lassen.

Am schnellsten kommt man laut Angabe meines Anwalts an einen Bezugsfall, in dem man bei entsprechenden Problemen vor dem Sozialgericht und falls erforderlich, auch vor dem Landessozialgericht mit PKH (ggfs. per Eilantrag) klagt und die Richter motiviert, den Sachverhalt in Karlsruhe vorzulegen, da weitere Schlechterstellungen der Rechtssprechung des Bundesverfassungsgerichts zuwiderlaufen. So kann man schnellstmöglichst Abhilfe erhalten und auch Dritten damit helfen und Zumutungen kassiert kriegen.

Und ich würde mich in der Eilantragsbegründung / Geltendmachung ruhig auch direkt aufs GG beziehen.

Wenn man gegen die unsäglichen Geschichten für Leute unter 25 bald was tun könnte, würde mich das auch sehr freuen. Ebenso, wie wenn das kassiert wird, dass Kindergeld gestrichen wird, aber es kaum zusätzliche staatliche Hilfen für Familien mit Kindern gibt. Das würde de facto einer Schlechterstellung gleichkommen (Vertrauensschutz???). Private Hilfsorganisationen können nicht alles ausgleichen, was Schwarz-Gelb verbockt. Außerdem braucht es auch Rechtsansprüche an den Staat und daraus resultierende Rechtssicherheit. (Wie sieht es darüber hinaus mit EU-Vorgaben aus???)

Die Richterinnen und Richter in KA können erst helfen, sobald die ersten Klagen vorgelegt werden, was schon Erna Scheffler in einem anderen Zusammenhang klar herausgestellt hatte. Schon als Schwarz-Gelb gewählt wurde, dachte ich, au backe, zum Glück haben wir das GG und Karlsruhe, denn sonst hätten wir echt ein Riesenproblem. Die staatliche Schutzfähigkeit muss erhalten bleiben, und Leistungen, die durch die Menschenwürde klar geboten sind, dürfen nicht vorenthalten werden. Und wenn Schwarz-Gelb irgendwelche *******ereien versucht, ist Handlungsbedarf klar geboten. Wie schon mein Anwalt gesagt hat: "Wir müssen den Sozialstaat mit Zähnen und Klauen verteidigen."

Also haltet die Ohren steif, ein paar gescheite Bezugsfälle sind durchaus geeignet, Schwarz-Gelb mal beizubringen, was Sache ist -)

Alles Gute!
LG
Morgause




-- Editiert am 23.11.2010 23:56

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#9
 Von 
guest-12324.11.2010 09:24:03
Status:
Frischling
(31 Beiträge, 10x hilfreich)

--- editiert vom Admin

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#10
 Von 
altona01
Status:
Weiser
(17802 Beiträge, 8070x hilfreich)

Sorry, aber eingebrockt hat uns die aktuellen Probleme Herr Schröder ( SPD), räusper, ich will ja jedesmal lieber würgen :kotz: passt einfach,

mit aktiver Unterstützung der Grünen.

Das ist deren Werk:

Hartz4.

Grün und Rot.

Gelb und Schwarz haben nun auch definitiv den Mist dank der erfolgreichen Lobbyarbeit der FDP vergrößert:
Dass im Wahlprogramm der FDP die Abschaffung der Krankenkassen stand, dürfte bekannt sein. Jeder hat ja die Möglichkeit, sich privat zu versichern. Auch eine Putzfrau kann ja mit 55 Jahren noch einen hochbezahlten Managerjob antreten, warum nicht :devil: und dann kann sie sich eine solche Versicherung leisten.



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#11
 Von 
altona01
Status:
Weiser
(17802 Beiträge, 8070x hilfreich)

Hallo dawn1, Gute Frage:
konsumieren Sie Drogen?
Wovon leben Sie?
Welchen staatlichen Leistungen beziehen Sie?

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#12
 Von 
Morgause
Status:
Lehrling
(1215 Beiträge, 381x hilfreich)

Ich bin ja auch nicht mit allem einverstanden, was Rot-Grün gemacht hat. Schon da hätte tüchtig nachgebessert gehört. Aber Schwarz-Gelb regt mich einfach total auf, anders kann ich das nicht mehr sagen.

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#13
 Von 
guest-12324.11.2010 09:24:03
Status:
Frischling
(31 Beiträge, 10x hilfreich)

--- editiert vom Admin

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#14
 Von 
Gerd aus Berlin
Status:
Lehrling
(1480 Beiträge, 798x hilfreich)

hamburgerin01 schrieb:

quote:
Gelb und Schwarz haben nun auch definitiv den Mist dank der erfolgreichen Lobbyarbeit der FDP vergrößert:


Sitzt die FDP nicht im Parlament, und gar in der Regierung?

Warum treibt sie sich dann in der Lobby herum?

Warum betreibt sie "Lobbyarbeit"? Als inzüchtiger Versuch, sich selbst zu beeinflussen?
quote:
Lobbyismus ist eine aus dem Englischen übernommene Bezeichnung (Lobbying) für eine Form der Interessenvertretung in der Politik, mit der Interessengruppen (Lobbys) versuchen, die Exekutive und Legislative durch persönliche Kontakte – aber auch die öffentliche Meinung über die Massenmedien (Öffentlichkeitsarbeit) – zu beeinflussen. (ebd.)


Zwar stimmt es, dass manche Pflanzen und Tiere sich selbst befruchten können. Bei der FDP halte ich das aber für ausgeschlossen.

Gruß aus Berlin, Gerd

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"I got two reasons why I cry away each lonely night,
(Mein Lieblingslied ist zu lang!)"

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#15
 Von 
Gerd aus Berlin
Status:
Lehrling
(1480 Beiträge, 798x hilfreich)

Sunbee 1 schrieb:

quote:
Tja, auch mir gehen die Vorhaben betreff der KDU voller Angst durch den Kopf. Was da geplant zu sein scheint, wird Obdachlosigkeit forcieren und noch viel mehr Armut. Ich glaube sogar: Hunger.


Wo ganz genau liegt nun der Zusammenhang? Der zwischen Armut und Obdachlosigkeit? Ist einer der Obdachlosen in deinem Bezirk obdachlos, weil er zu wenig Geld hat? Weil die KdU nicht voll übernommen wurde vom JobCenter? In meinem keiner!

Sunbee 1 schrieb:
quote:
Nach 60 Jahren Frieden und dadurch keine eklatanten Hungersnöte, könnte es so kommen,


Wo liegt da der Zusammenhang? Gab es im letzten Krieg eine Hungersnot? Oder war das nur so daher gesagt, weil es sich so toll anhört?

Will man politisch argumentieren, sollten die Zusammenhänge schon stimmen, die man behauptet. Am Stammtisch ist das nicht nötig, da macht es nichts, wenn der Apfel auch mal zum Ast hochfliegt.

Gruß aus Berlin, Gerd

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#16
 Von 
Sunbee 1
Status:
Gelehrter
(10618 Beiträge, 2433x hilfreich)

@Gerd

Der Zusammenhang zwischen Armut und Wohnungsverlust liegt auf der Hand. Deine Frage muss ich mit ja beantworten und nicht (nur) in meinem Bezirk.

Würde ich nicht gekämpft haben, würde ich dazu gehören.

Für mich fühlte sich keine Behörde zuständig, schwer krank, zwischen Operationen tingelnd zwischen SGBXII und SGB II Leistungsträger. Nur ein Glücksfall hat mein Problem gelöst.

Ich hätte zwar das Recht auf....gehabt, aber wie hätte ich es durchsetzen können auf den OP Tischen liegend?
Hätte ich nicht, nach Bezug von ALG1 auch um die KDU gekämpft, wäre ich ein Opfer der (noch) rechtswidrigen Praxis der Pauschalierung in Berlin geworden.

Käme diese, jetzt nach den klaren Urteilen des BSG, erneut auf den Tisch, (wobei Berliner JC und Sozialämter sich in Kostensenkungsaufforderungen bis gestern -als aktuellsten *Fall*- stumpf weiter auf die Pauschalierung berufen) müsste ich aus Einkommen, dass exakt die Höhe des Regelsatzes hat, zur KDU dazu zahlen. Das KANN ich nicht und wäre zwangsläufig irgendwann Wohnungslos.

Ich bin nur ein Beispiel, ich kenne *Fälle* in denen das längst passiert ist.

Stammtischbesuche kann ich mir finanziell, allerdings auch emotional, nicht leisten.

quote:
Gab es im letzten Krieg eine Hungersnot?


Natürlich gab es im letzten Krieg keine Hungersnot. ....Ironie off




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-- Editiert am 24.11.2010 08:30

-- Editiert am 24.11.2010 08:31

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#17
 Von 
guest-12324.11.2010 09:20:55
Status:
Frischling
(12 Beiträge, 4x hilfreich)

--- editiert vom Admin

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#18
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38391 Beiträge, 13990x hilfreich)

Bitte nicht Obdachlosigkeit als Beispiel anführen für Armut. Niemand wird seine Wohnung wegen ALG II verlieren. Obdachlosigkeit hat ganz andere Gründe: sich nicht kümmern (Drogen, Rausschmiss beim Partner u.s.w.), und eben auch, dass es Menschen gibt, die so leben wollen bzw. nicht anders leben können. Ich habe mal recht lange ehrenamtlich für die Kirche in einem Obdachlosenprogramm mitgearbeitet. Die Erkenntnis, dass man nicht jeden aus der Obdachlosigkeit holen kann, war für mich bitter. Aber das ist nun mal Fakt. Also ein völlig anderer Problemkreis.

wirdwerden

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#19
 Von 
dem User continually known as Mortinghale
Status:
Lehrling
(1902 Beiträge, 319x hilfreich)

@Empathie:

quote:
ich selbst habe kein Problem damit mehr Steuern zu zahlen, wenn ich sicher sein kann, dass das Geld dort in ausreichender Menge ankommt, wo es benötigt wird.

Was hindert Dich, das "auf dem kleinen Dienstweg" zu erledigen ?
Welche Steuern möchtest Du denn gerne mehr zahlen ?







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#20
 Von 
Gerd aus Berlin
Status:
Lehrling
(1480 Beiträge, 798x hilfreich)

wirdwerden schrieb:

quote:
Bitte nicht Obdachlosigkeit als Beispiel anführen für Armut. Niemand wird seine Wohnung wegen ALG II verlieren. Obdachlosigkeit hat ganz andere Gründe


So sieht es seit ca. 1956 (?) aus! Und seit es das Internet gibt, gibt es die Parole, Sozialhilfe und seit 2005 auch ALG II treibe die Menschen in die Obdachlosigkeit.

So hier von sunbee 1: "@Gerd Der Zusammenhang zwischen Armut und Wohnungsverlust liegt auf der Hand. Deine Frage muss ich mit ja beantworten und nicht (nur) in meinem Bezirk."

Dabei hält gerade Berlin Wohnungen vorrätig für Leute, die sich gerne mal aus der Obdachlosigkeit verabschieden möchten - leider mit recht geringer Nachfrage.

Dass man seine alte Bude verlieren kann, wenn man die Miete länger nicht bezahlt, ist aber so alt wie die Welt - nur dass es heute schwerer ist denn je, sie zu verlieren, wird dabei nie erwähnt, höchstens von der anderen Seite :-)).

Dass Berlin auf eigene Kappe eine längere Frist für unangemessene Mieten eingeführt hat 2005, und diese nun selbst bezahlen muss, wird auch nur selten erwähnt ...

Gruß aus Berlin, Gerd

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#21
 Von 
guest-12305.09.2012 14:45:22
Status:
Schüler
(432 Beiträge, 171x hilfreich)

quote:
Was hindert Dich, das "auf dem kleinen Dienstweg" zu erledigen ?


Was auch immer du meinst...

Ich versuche Hartz4 Empfängern (oder generell ärmeren Familien) mit Spenden der alten Sachen meines Sohnes wie z.B. Wickeltisch, Kinderwagen, Kleidung usw. zu helfen- da weiß ich wenigstens dass es an der richtigen Stelle ankommt (und das ist mir tatsächlich am wichtigsten!).

Komme selbst aus einer unteren Mittelschichtfamilie und weiß was es bedeutet wenn das Geld knapp ist.





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#22
 Von 
dem User continually known as Mortinghale
Status:
Lehrling
(1902 Beiträge, 319x hilfreich)

quote:
mit Spenden der alten Sachen meines Sohnes

Das hat irgendwie etwas von "entsorgen".
Dem "GernemehrSteuernzahlen" würde es eher entsprechen, wenn Du z.B. die Kinder einiger dieser Familien für den Winter komplett neu einkleiden würdest.



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#23
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38391 Beiträge, 13990x hilfreich)

Lieber Gerd, genau das wollte ich rüberbringen. Obdachlosigkeit ist ein eigenes (anderes) Problem. Auch bei uns hält die ARGE Wohnungen bereit, die entweder frei sind oder kurzfristig frei werden. Übergangsweise erfolgt, wenn es nicht anders geht, eine Unterbringung in Pensionen, Hotels auf Kosten der ARGE. Natürlich ist die Masse der Obdachlosen auch arm, keine Frage. Nur, die Armut ist nicht der Grund für die Obdachlosigkeit.

wirdwerden

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#24
 Von 
Sunbee 1
Status:
Gelehrter
(10618 Beiträge, 2433x hilfreich)

@ll

Hier zum ausdrucken vom Bundestags Ausschuss für Arbeit und Soziales zur Anhörung

http://doku.iab.de/externe/2010/k101122p02.pdf

Sunbee

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