Aggressiver Nachbar schneidet seit 10 Jahren seine Hecke nicht

14. Oktober 2016 Thema abonnieren
 Von 
Mandragora123
Status:
Frischling
(1 Beiträge, 0x hilfreich)
Aggressiver Nachbar schneidet seit 10 Jahren seine Hecke nicht

Hallo zusammen! :-)

In folgendem Fall suche ich Rat und Hilfe, da die Situation für mich langsam unzumutbar wird.
Unser Nachbar schneidet seit ca. 10 Jahren seine Eiben-Hecke nicht, die dazu direkt auf seiner Grundstücksgrenze gepflanzt wurde. Die wuchsfreudige Eibe hat inzwischen eine Höhe von über 6 Metern erreicht und auch eine beträchtliche Breite, die weit über den kleinen Privatweg ragt, der zwischen unseren Grundstücken verläuft. Allen Bitten und Aufforderungen die Hecke zu schneiden begegnete dieser Herr nur mit zynischer Ignoranz oder gleich mit heftigen verbalen Ausfällen, folglich wollte und will sich keiner der Nachbarn mit diesem unangenehmen Herrn überhaupt anlegen.
Das Haus steht leer, da seine Mutter (die einstige Besitzerin des Hauses) inzwischen seit 2 Jahren in einem Heim weilt.
Somit verwahrlost zunehmend das ganze Grundstück mit der üppig wuchernden Vegetation.
Nun steht der Winter vor der Tür und somit auch ein weiteres Problem, der Schneedienst auf dem kleinen Privatweg.
Da die Hecke im oberen Bereich schon so weit über den Weg ragt, ist es für mich jedes Jahr eine Sysophos-Arbeit den Weg vom Schnee und Eis zu befreien, da aus dem Überwuchs der Hecke sofort wieder neuer Schnee fällt, sobald ich den Weg frei habe.
Da unser Haupteingang an diesen Weg grenzt (bei dem Nachbarn nur der hintere Ausgang des Gartens) gilt eigentlich die Regelung 2/3 + 1/3, was die Reinigung des Weges angeht. Alle weiteren anliegenden Nachbarn, die diesen Weg auch nutzen, halten sich selbstverständlich an diese Regelung, nur besagter Herr eben nicht.
Einzelne Äste habe ich schon selbst beseitigt, sonst könnte man den Weg kaum noch nutzen, da er nu 1,80 Meter breit ist.
In meiner Ratlosigkeit suchte ich inzwischen Hilfe bei einem Abgeordneten einer bekannten Partei, dessen Wahlbezirk es ist.
Seine Nachfrage beim städtischen Fachbereich Tiefbau und Verkehr hat nun ergeben, dass die Stadt da nicht eingreifen kann, da es sich um einen Privatweg handelt und somit um eine "privatrechtliche Angelegenheit", die von der Stadt nicht beeinflusst werden kann.
Da der Weg dennoch sehr beliebt ist, dazu nicht nur von allen Anwohnern genutzt wird, sondern auch gerne von Bewohnern eines nahen Altersheims, die mit ihren Rollators oft einen Spaziergang durch die schönen Gärten machen, zumal es eine verkehrsfreie Zone ist, hoffte ich schon darauf, dass da doch auch ein gewisses öffentliches Interesse bestehen würde.
Nun, dem ist offenbar nicht so und nun frage ich mich, wer haftet eigentlich für den Fall, dass ein Unfall passiert?
Bei anhaltendem, heftigen Schneefall ist die Situation einfach unzumutbar und für mich nur noch der purer Stress und viel unnütze Arbeit!
Was kann ich noch tun, um den Nachbar endlich dazu zu bewegen die Hecke zu schneiden?
Welche außergerichtlichen Möglichkeiten stehen mir noch offen?
Wie gesagt, es ist zu befürchten, dass besagter Herr mit (angekündigten) Racheakten antwortet, falls ich den juristischen Weg gehe und dann kann die Situation für mich noch viel unangenehmer werden, zumal mit ihm kein konstruktives Gespräch möglich ist.

Über sachkundigen Rat würde ich mich sehr freuen und verbleibe mit herzlichem Dank!

LG

mandragora



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4 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Hardy DD
Status:
Schüler
(264 Beiträge, 418x hilfreich)

Bei mir in Sachsen gibt es ein Nachbarrechtsgesetz. Dort findet man die Regelung über den Mindestabstand und die max. Höhe betr. Bäume, Hecken und Sträucher. Da spielt es keine Rolle, ob das ein Privat- oder öffentlicher Weg ist. Sicher gibt es dieses Gesetz auch bei Dir?
Dort sind aber auch Fristen festgelegt, wo man die radikale Beseitigung, Begrenzungsschnitte jährlich machen darf (für die BRD 1.3.-30.9.). Es wird in Deinem Fall aber schwierig, wenn das erst nach 10 Jahren zum Problem wird.
1. Wenn frdl. Ansprechen des, wohl nicht in dem leeren Haus wohnenden Sohnes, nicht hilft, dann ist es besser ihn nachweislich schriftlich aufzufordern, das zu verändern,
2. Geh in Deine Kommune und suche dort den richtigen ASP. Evtl. gibt es Ortssatzungen und eben das o.g. Gesetz Deines BL.
3. Ansonsten musst Dir einen RA nehmen. Hier das Gesetz aus Niedersachsen: http://www.wardenburg.de/fileadmin/media/downloads/Tipps_fuer_Nachbarn_Nachbarschaftsrecht_in_Niedersachsen_.pdf
Hardy DD

-- Editiert von Hardy DD am 14.10.2016 17:28

-- Editiert von Hardy DD am 14.10.2016 17:31

Signatur:

1x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(120271 Beiträge, 39862x hilfreich)

Zitat (von Hardy DD):
1. Wenn frdl. Ansprechen des, wohl nicht in dem leeren Haus wohnenden Sohnes, nicht hilft, dann ist es besser ihn nachweislich schriftlich aufzufordern, das zu verändern,

Dumm nur, das er sich darum überhaupt nicht kümmern muss, falls er gar nicht der Eigentümer ist.
Das sollte man mal als erstes prüfen.



Zitat (von Mandragora123):
Bei anhaltendem, heftigen Schneefall ist die Situation einfach unzumutbar und für mich nur noch der purer Stress und viel unnütze Arbeit!

Das verstehe ich jetzt gerade nicht? Kannst Du das mal ausführen.



Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

0x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
justice005
Status:
Unparteiischer
(9557 Beiträge, 2353x hilfreich)

Wie schon gesagt wurde, muss zuerst mal geprüft werden, wer überhaupt der Eigentümer des Grundstücks ist. Wenn das geklärt ist, kann man den Eigentümer schriftlich und unter Fristsetzung per Einschreiben auffordern, die Hecke zu schneiden.

Wenn das nichts hilft, dann nach Ablauf der Frist einen Anwalt engagieren, der sodann den nächsten Brief schreibt. Die Anwaltskosten können dann als Schadensersatz beim Nachbarn geltend gemacht werden.

Notfalls kann irgendwann dann selbst die Hecke geschnitten werden lassen auf Kosten des Nachbarn. Man sollte aber dann tatsächlich einen Anwalt damit beauftragen, damit man keinen Fehler macht.

2x Hilfreiche Antwort

#4
 Von 
spatenklopper
Status:
Gelehrter
(10701 Beiträge, 4211x hilfreich)

Zitat (von justice005):
Wenn das nichts hilft, dann nach Ablauf der Frist einen Anwalt engagieren, der sodann den nächsten Brief schreibt. Die Anwaltskosten können dann als Schadensersatz beim Nachbarn geltend gemacht werden.

Notfalls kann irgendwann dann selbst die Hecke geschnitten werden lassen auf Kosten des Nachbarn. Man sollte aber dann tatsächlich einen Anwalt damit beauftragen, damit man keinen Fehler macht.


Sollte man wahrscheinlich besser bleiben lassen.
Ansprüche auf rückschneiden verjähren in der Regel nach 5 Jahren, so dass der Nachbar (falls er Eigentümer sein sollte) kaum in Regress genommen werden kann.
Schadenersatzansprüche können so schnell entstehen, allerdings Seitens des Heckenbesitzers.

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