Ich bin selbstständig und 61 Jahre alt. Mein Mann und ich betreiben einen Verlag-Service und haben 34! Jahre für einen der renommiersten deutschen Buchverlage gearbeitet. Dieser bekam eine neue Herstellungsleiterin und wir mussten nach München runterfahren und uns vorstellen. Ich weiß nicht, was diese Frau gegen uns hatte, denn arbeitstechnisch war alles in Ordnung. Weder war Grund zur Mängelrüge, noch zu irgendetwas anderem, lediglich hatten wir die Frage gestellt, ob wir 1 Buch pro Monat mehr zum umbrechen haben dürften (das hat ihr offenbar nicht geschmeckt). Das war alles!
Von heute auf morgen sind wir von diesem Verlag vor die Tür gesetzt worden, die Herstellungsleiterin drohte mit "Boxring" mit "vor ihre Leute stellen", wir wussten wirklich nicht wie uns geschah. Wir meinten alles richtig gemacht zu haben, ich weiß bis heute nicht was in diese Frau gefahren ist. Schlussendlich verhält es sich jetzt so, dass wir überlegen diese Frau zu verklagen, weil Sie uns unsere Existenzgrundlage genommen hat (seit sieben Monaten haben wir keinen einzigen Auftrag mehr zu verzeichnen!) Mein Mann sowie auch ich sind beide zusammengeklappt, heißt mein Mann hatte eine Herzattacke, ich war psyschisch so weit runter, dass ich mir Hilfe bei einem Psychotherapeuten geholt habe. Das Geschäft habe ich mittlerweile meinem Sohn überschrieben, damit ich aus der PKV herauskam, die ich nicht mehr bezahlen kann. Das alles ist für seelische Grausamkeit und wenn mir irgendjemand hier sagt, dass eine Chance besteht, dass durchzuziehen, dann würde ich das durchziehen, weil a) müssen wir mittlerweile an unsere Geldreserven ran die fürs Rentenalter gedacht waren und b) bin ich immer noch nicht darüber hinweg was ich dem Verlag überhaupt getan habe - nie gab es Grund zum Streit, und diese Frau ruiniert mir mein komplettes Leben wegen zwei Jahren, die mir noch zur Rente fehlten! Das ist etwas, was ich nicht absolut nicht verstehe. Entweder sie mochte uns nicht leiden oder ist irgendwo durch unter Druck gesetzt worden ich weiß es nicht. Ich will einfach nur noch Gerechtigkeit! Irgendwie! Denn zum Arbeitsamt gehe ich nicht, da ich nichts getan habe was eine solche Maßnahme überhaupt rechtfertigt. Vor allem keiner redet mit einem, das ist besonders fies nach so langer Zeit.
Gemunkelt wurde, dass die »ältere Fraktion« gehen musste, ja, gut, aber wenn doch nicht von heute auf Morgen.
Es wäre schön wenn Ihr Ratschläge für mich hättet.
Liebe Grüße
schönes Mädchen
-- Editiert von Moderator am 11.07.2017 15:14
-- Thema wurde verschoben am 11.07.2017 15:14
Seelische Grausamkeit
Fragen zu einem Vertrag oder Klauseln?
Fragen zu einem Vertrag oder Klauseln?
So bewegend und dramatisch eure Geschichte auch ist - mit Arbeitsrecht hat euer Problem nichts zu tun, da ihr ja 'selbständig' seid. Allenfalls wäre zu prüfen, ob es sich um Scheinselbständigkeit handeln könnte, wenn dieser Verlag der einzige ist, für den ihr gearbeitet habt. Aber das seit 34 Jahren?
Ansonsten: Ihr müsst doch einen Vertrag haben, der gewisse Dinge regelt. Und welcher Art ist dieser Vertrag?
'Seelische Grausamkeit' erscheint mir jedenfalls in keiner Hinsicht zu irgend etwas zu führen.
/// Denn zum Arbeitsamt gehe ich nicht, da ich nichts getan habe was eine solche Maßnahme überhaupt rechtfertigt.
Dort könntest du dich auch nur arbeitssuchend melden, denn Ansprüche auf Leistung werdet ihr kaum haben, weil keine Beiträge gezahlt und eben: weil nicht Arbeitnehmer nach aktuellem Wissensstand.
Schlussendlich verhält es sich jetzt so, dass wir überlegen diese Frau zu verklagen, weil Sie uns unsere Existenzgrundlage genommen hat (seit sieben Monaten haben wir keinen einzigen Auftrag mehr zu verzeichnen!) Und Sie haben einen Vertrag mit dem Verlag, welcher besagt, daß der Ihnen Aufträge geben muß? Oder worauf gedenken Sie sich zu berufen?
Das alles ist für seelische Grausamkeit Das mögen Sie ja so empfinden, aber ein Rechtsbegriff ist das nicht und war es auch früher lediglich im Scheidungsrecht - mit Ihrer Situation hat das folglich nichts zu tun.
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Ihr seid seit 34 Jahren selbständig und noch immer so blauäugig? Wie gesagt, mit Arbeitsrecht hat das nichts zu tun; und wenn Eure Existenz an diesem Kunden lag, warum habt ihr Euch nicht vertraglich abgesichert?
Einen Anspruch auf "Aufträge" gibt's nicht (wenn nicht anders vertraglich vereinbart) und selbstverständlich darf der Geschäftspartner nun mit einem anderen Dienstleister zusammenarbeiten. Was ist daran grausam? Euch steht doch auch frei, Euch um andere Verlage zu bemühen, was ihr hoffentlich in den letzten 34 Jahren auch gemacht habt?
Wenn es sich nicht um Aufträge (Abrufe) im Rahmen eines Rahmenvertrags handelt, seid ihr tatsächlich chancenlos. Es besteht keinerlei Verpflichtungen, irgendjemandem Aufträge zu übergeben. Insofern schließe ich mich den Ausführungen der Vorschreiber an.
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