Vater auf Abstand bringen?

22. Juni 2013 Thema abonnieren
 Von 
NoYouNoMe
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 0x hilfreich)
Vater auf Abstand bringen?

Hallo,

mein Vater nervt mich damit, dass ich angeblich Depressionen hätte und mir helfen lassen soll, obwohl mit mir alles in Ordnung ist.

Gestern kam es dann wieder dazu, dass er sich total aufgeregt hat, dass ich mir nicht helfen lasse und sagte, dass ich der Grund für seine Probleme sind und er nur wegen mir, weil er mit mir und meinem Verhalten nicht klarkommt, selbst zu einem Psychologen ging, um sich Rat zu suchen, weil er selbst hilf- und ratlos ist. Er behauptet, ich sei egoistisch und würde mich nur für mich interessieren, tun was ich will und mich dabei nicht dafür interessieren würde, wie es den Menschen um mir herum geht mit meinem Verhalten.

So sagte er im Laufe dieses "Gesprächs", dass er meine Probleme als Depression zusammenfasst, worauf ich aus dem Zimmer ins Bad ging, weil ich mir das nicht anhören wollte, denn ich habe keine Depressionen, aber das will er natürlich nicht verstehen. Für ihn bin ich krank und brauche Hilfe. Ein "Ich will nicht" akzeptiert er dabei nicht. Als ich dann im Bad war und er mir hinterher kam, weil ich zu schwach war die Tür zuzuhalten, sagte ich, er soll mich lassen aber auch das hat ihn nicht interessiert und immer weiter hat er mir Vorwürfe und ein schlechtes Gewissen gemacht.

Ich habe angefangen die Pille zu nehmen, ohne dass er etwas davon wusste, kam dann an und sagte, dass ich ihn für dumm halte und ihm ja nichts erzähle, auch nicht dass ich die Pille nehme. Dabei frage ich mich woher er das überhaupt weiß, denn ich habe sie immer versteckt gehabt.. Dann sagte ich, wieso er mich denn so dumm anmacht dafür, obwhol meine Schwester es genauso macht. Darauf hat er nur mit dem Kopf geschüttelt, nein gesagt und mit den Vorwürfen gemacht.

Um alles zusammenzufassen kann man sagen, er nervt mich, macht Vorwürfe und hört mir nicht zu.

Mein Freund hat auch keine Lust mehr darauf und möchte, dass ich etwas dagegen tu, weil er es nicht immer ausbaden möchte, nur weil es mir wegen meinem Dad schlecht geht. Ich soll und will ihn auf Abstand bringen, ihn dazu bringen dass er mich endlich in Ruhe mit allem lässt, weil das an unseren Nerven und der Beziehung ziemlich zerrt.

Ich habe überlegt ihm einfach zu schreiben, dass er mich in Ruhe lassen soll, weil ich sonst von zu Haus weggehe.. Haltet ihr das für eine gute Idee? Kann er damit zum Jugendamt gehen und mich in eine Klinik einweisen lassen? Kann er das überhaupt, weil ich aus seiner Sicht an Depressionen leide? Was schlagt ihr vor, kann ich tun damit ich meine Ruhe hab, die ich will und brauche?

Ich will einfach wissen, was meine Möglichkeiten sind, damit ich meine Ruhe hab, damit er aufhört mich psychisch fertig zu machen. Vielleicht auch über Beratungsstellen bzw Jugendamt etc?

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6 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
little-beagle
Status:
Student
(2181 Beiträge, 1248x hilfreich)

wie alt bist Du denn? Was sagt Deine Mutter zu der ganzen Geschichte?

Gibt es objektive Gründe (Probleme in der Schule, Selbstverletzungen, Essstörungen, ...), die Deinen Vater zu der Annahme verleiten könnten, dass Du psychische Probleme hast?

Wenn Dein Vater in psychologischer Behandlung ist: was hältst Du davon, mit ihm zu einer solchen Sitzung zu gehen und dem Psychater als Mediator zu nutzen. Vielleicht hilft das auch Deinem Vater, wenn er eine für ihn kompetente Meinung hört, die ihm bestätigt, dass DU keine Probleme hast.

Eine Drohung, von zuhause wegzulaufen, halte ich für keine gute Idee - das Weglaufen natürlich auch nicht. Wenn die Situation so schwierig ist, wende Dich ans Jugendamt.

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#2
 Von 
NoYouNoMe
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 0x hilfreich)

Ich bin 15 und meine Mutter starb vor fast 2 Jahren..

Die Schule ist dieses Jahr wirklich schlecht gelaufen, jedenfalls schlechter als sonst und Selbstverletzung.. Vor einigen Monaten habe ich mich geschnitten, meine Schwester hat es ihm erzählt aber das habe ich wieder gelassen, weil mein Freund sonst mit einer Klinikeinweisung droht...

Und jeder der hört, dass ich mich leer fühle, mich hasse und einfach nur weg will, wird denken, dass ich psychisch krank bin. Ich habe einige E-Mails mit dem Psychiater meines Freundes gewechselt und er sagte, ich sei gesund, habe nur den Druck von draußen, also Freunden, die keine Freunde waren und dann eben mein Vater, der nicht akzeptiert, dass ich kein kleines Kind mehr bin. Und weil jeder das denken wird, wird man mich zu Therapie zwingen, weil ich selbst nicht will...

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#4
 Von 
NoYouNoMe
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 0x hilfreich)

Weil ich Angst habe, sie verändern meine Denkweise bezüglich meiner Familie, meinem Umfeld und meinem Freund. Angst, dass sie mich verändern um aus mir einen Menschen zu machen, der sich für andere interessiert und mit ihnen weg will. Ich will eigentlich, dass alles bleibt wie es ist, nur dass ich Abstand von meinem Vater bzw am besten von meiner ganzen Familie habe..

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#5
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(119657 Beiträge, 39759x hilfreich)

quote:
Die Schule ist dieses Jahr wirklich schlecht gelaufen, jedenfalls schlechter als sonst und Selbstverletzung

Nun, das sind halt schon Zeichen das man sich Sorgen um Dich macht.



quote:
Warum willst du dich nicht einweisen lassen?

Weil es gar nicht so leicht ist da wieder heraus zukommen und einem das noch Jahre lang "hinterherläuft"?


Denn Dir kann der Vater keinen Glauben schenken denn das erlaubt ihm seine laienhafte Sichtweise gar nicht; denn er geht davon aus das Du die Probleme gar nicht erkennen kannst. Denn das ist oft so bei Leuten mit Problemen.

Das Dumme: Leute tatsächlich die keine Probleme haben wird von Laien das gleiche unterstellt.

Einen Fachmann als Mediator zu nutzen halte ich daher für eine gute Idee.



Unterstützung findet man sicherlich beim Jugendamt.
Oder bei dem Psychiater des Freundes, er kennt die Situation ja schon etwas?





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"Die Beiträge stellen ausschließlich meine persönliche Meinung/Interpretation dar !

"

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#6
 Von 
Haselstrauch
Status:
Student
(2477 Beiträge, 388x hilfreich)

Hallo NoYouNoMe,

dass die Situation mit deinem Vater mindestens nervt bis wirklich enorm anstrengend ist, das kann ich nach deinen Schilderungen gut verstehen.

Gleichzeitig hab ich den Eindruck, dass es kein grundsätzliches Zerwürfnis mit deinem Vater zu geben scheint, also, wenn es diese Vorwürfe nicht gäbe, dann könnte es dir mit deinem Vater Zuhause gut gehen?

Ich glaube, der Verlust eines Elternteils ist eine tief prägende Erfahrung, selbst für ein erwachsenes Kind, wie viel mehr für ein gerade erst heranwachsendes Kind.

Auch für den zurückbleibenden Elternteil, auch in dem Sinne, mit einem Mal alle Verantwortung für die gemeinsamen Kinder, deren Wohlergehen und Zukunft alleine tragen zu müssen gerade im Zusammenhang mit dem Verlust ihres anderen Elternteils.

Dabei zugleich den eigenen Verlust verarbeiten.

Ich stelle mir das als eine für alle Beteiligten enorme Belastung und Herausforderung vor. Eine richtig schwierige Situation, auch nach ein, zwei Jahren zeitlicher Distanz noch.

Ich habe dazu keine eigenen Erfahrungen, aber selbst im Einfühlen in deine Schilderungen überträgt sich mir, wie schwer das sein muss.

Aus der Sicht eines Elternteils: ich würde Angst haben, dass es meinen Kindern schlecht gehen könnte, Angst, womöglich ein weiteres Familienmitglied, in diesem Fall ein Kind verlieren zu können.

Vielleicht tatsächlich dabei "überbesorgt" reagieren.

Da finde ich es gut, dass dein Vater sich zwischenzeitlich Hilfe geholt zu haben scheint, um besser mit den Gegebenheiten umgehen zu können.

Ist er nun schon länger in therapeutischer Begleitung oder ist das noch relativ neu?

Es braucht nämlich meistens ein bisschen, bis sich eine deutlich entlastende Wirkung einer therapeutischen Begleitung spürbar zeigt.

Die Idee, dass du deinen Vater mal zu so einer Sitzung begleiten könntest und sein Therapeut ein moderiertes Gespräch mit euch begleitet, finde ich an sich ganz gut - einen Versuch wäre es vielleicht wert.

Könntest du dir das vorstellen und/oder hast du deinem Vater das schon mal vorgeschlagen?

Ob dein Vater bereit wäre, sich darauf einzulassen?


Mal ganz unter uns: wenn eine Freundin dir von sich erzählen würde, was du hier über dein Befinden in den letzten Monaten erzählt hast, könntest du dann verstehen, dass Menschen, denen sie wichtig ist, sich um sie sorgen?

Nun scheinst du dich hilflos zu fühlen im Umgang mit dem Verhalten deines Vaters.

Ich könnte mir vorstellen, ihm geht es ganz ähnlich, wenn er von außen auf das schaut, was ihm von dir zugänglich wird.

Zudem ist in der Pubertät die Verständigung zwischen Eltern und Kindern ohnehin schwierig.

Das ist eine wirklich schwierige Situation.

Ich kann dir nur ganz offen meine Sichtweise anbieten:

deine Abneigung gegen die Vorstellung, durch eine Klinik, einen Psychiater und/oder Medikamente zu "einem anderen Menschen" "verdreht" zu werden find ich absolut nachvollziehbar.

Wer würde das schon wollen?

Den Sinn einer Therapie sehe ich viel mehr darin, zu den eigenen Kräften und Ressourcen, zu "sich Selbst" (zurück) zu finden.

Könntest du dir vorsellen, dir eine Begleitung zu suchen, die dich darin unterstützen könnte?

Es muss ja nicht gleich eine therapeutische Begleitung sein, es gibt ja auch andere Beratungsstellen für Jugendliche. Vielleicht eine Möglichkeit, sich (dort) erst mal unverbindlich und rein informativ mit den Möglichkeiten einer therapeutischen oder alternativen Begleitung eventuell durch einen psychologischen Psychotherapeuten für Jugendliche auseinander zu setzen.

Und dann auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse eine eigene fundierte Entscheidung treffen zu können, ob sich das als möglicherweise hilfreiche Option erweisen könnte.

Vielleicht würde schon eine ernstgemeinte Offenheit und Bereitschaft, dich ernsthaft mit diesen Möglichkeiten zu befassen wesentlich zu einer Entspannung der Situation mit deinem Vater beitragen.

Dass er sehen könnte, dass du durchaus Willens und fähig bist, eigenverantwortlich für dich aktiv zu werden.

Dass du seine Sorge (und allem voran das scheint es mir zu sein, was sich aus deinen Schilderungen überträgt, eine überwältigende Sorge um dein Wohlergehen, die vielleicht tatsächlich schon "ungesunde" Formen angenommen hat) wahr und ernst nimmst.

Und vielleicht so zeigst, dass du gut für dich selbst sorgen kannst und sorgst.

Denn ich würde mir für euch wünschen, dass ihr trotz der schon allein durch die Zeit des Erwachsenwerdens bedingten Berg- und Talfahrten im Zusammensein "im Wesentlichen" einander nahe sein könnt ... selbst wenn es mit der Kommunikation manchmal extrem schwierig werden kann.

Es ist ganz normal, dass eine Heranwachsende in deinem Alter sich zunehmend "nach Außen" orientiert: das gehört einfach dazu.

In deinem Freund scheinst du ja jemanden zu haben, der sich auch um dein Wohlbefinden sorgt ... und der handeln würde, wenn er den Eindruck hätte, dass dein Befinden sich merklich verschlechtert.

Das kann eine wertvolle Unterstützung sein.

Ich nehme an, dass du das, was dich sehr bewegt, viel mit deinem Freund besprichst?

Vielleicht könntest du mit ihm ja auch die Ideen, die dir hier zugetragen werden, besprechen.

Um herausfinden zu können, was du dir als Möglichkeit für dich vorstellen kannst.

Und was du gerne versuchen würdest.

Alles Gute!

Grüße



-----------------
"Persönliche Meinung ... ohne Gewähr "



-- Editiert Haselstrauch am 23.06.2013 09:06

-- Editiert Haselstrauch am 23.06.2013 09:10

0x Hilfreiche Antwort

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