Tierarzt stellt falsche Diagnose

7. Mai 2012 Thema abonnieren
 Von 
mellia35
Status:
Beginner
(118 Beiträge, 79x hilfreich)
Tierarzt stellt falsche Diagnose

Hallo,

leider ist mein Hund krank und mein "Haustierarzt", der mit seinem Wissen am Ende war, hat mich deshalb in die Tierklinik geschickt.
In der Tierklinik wurde mein Hund von einem Tierarzt untersucht, ich legte ihm die bisherigen Befunde vom "Haustierarzt" vor alle zwischen einer und vier Wochen alt, jedoch wurden alle Untersuchungen von ihm erneut durchgeführt, mit dem gleichen Ergebnis meiner Befunde die ich mitgebracht hatte.
Entlassen wurde ich mit den Worten, dass ein Band am Knie meines Hundes nicht mehr so 100% in Ordnung ist und er daher nicht mehr so gut laufen und springen würde, ansonsten wären die Befunde alle ohne Befund, auch die Blutwerte wären super.

Vor zwei Wochen war ich nochmals in der Klinik, allerdings auf Empfehlung einer Bekannten, bei einer bestimmten Ärztin. Diese hat sich meinen Hund und die Befunde angesehen und mir erklärt, dass die Blutwerte bei weiten nicht in Ordnung sind.

Durch diesen, kann man es Behandlungsfehler nennen? wurde mein Hund nicht entsprechend behandelt und es ist inzwischen zu Folgeschäden gekommen, meine Frage gibt es eine Chance auf dem Rechtsweg ein Teil der Behandlungskosten von diesem Arzt erstattet zu bekommen?
Mir geht es nicht darum, dass alle Kosten übernommen werden, hätte er gleich die richtige Diagnose gestellt, hätte ich auch Kosten gehabt ... mir geht es einzig um die Mehrkosten die jetzt entstehen, da es dem Hund durch die unterlassene Behandlung sehr schlecht geht und es fraglich ist, ob er im jetzigen Zustand überhaupt wieder gesund wird.

Viele Grüße


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8 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
HeHe
Status:
Richter
(8406 Beiträge, 3770x hilfreich)


Da sehe ich keine Chance:

Wer soll bestätigen, dass die Blutwerte vor 2 Wochen (auch schon) schlecht waren? Vielleicht waren sie damals einfach unauffällig. Ein vorangegangene Untersuchung beim Haustierarzt hatte immerhin die gleichen Ergebnisse gebracht.



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#2
 Von 
mellia35
Status:
Beginner
(118 Beiträge, 79x hilfreich)

@ HeHe

die Blutabnahme hat ein Abnahmedatum, daher kann man den genauen Zeitpunkt sehr gut nachvollziehen.
Und unauffällig waren beide Blutergebnisse nicht, jedoch hat mich mein Haustierarzt weitergeleitet, eben weil er sich unsicher war.
Der Hund hat Leishmaniose, diese Diagnose war bekannt, jedoch hat er einen akuten Schub gehabt, das konnte man im besagten Blut erkennen.
In der Tierklinik gibt es Spezialisten hins. der Leishmaniose-Erkrankung, deshalb hatte ich einen Termin dort.



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1x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
HeHe
Status:
Richter
(8406 Beiträge, 3770x hilfreich)


Klar, die Blutabnahme ist datiert, aber es wird ja nicht unterstellt, dass die Werte gefälscht waren und der Haus-TA hat dann an die Klinik verwiesen.

Wird dem ersten behandelnden Arzt in der Klinik nun vorgeworfen, er hätte die Erkrankung bzw. den akuten Schub anhand der Blutwerte direkt erkennen müssen? Dann müsste im Idealfall die letzte behandelnde Ärztin dies bestätigen. Wird sie das tun oder wie hat sie sich dazu geäußert!? Ohne deren Bestätigung, dass ihr Kollege falsch behandelt und gehandelt hat, wird es sicher sehr sehr aufwändig, das Gegenteil zu beweisen.

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#4
 Von 
mellia35
Status:
Beginner
(118 Beiträge, 79x hilfreich)

Ja genau so ist es, die jetzt behandelnde Ärztin hat genau das gesagt und mir auch genau erklärt an welchen Blutwerten man den akuten Schub erkennt und damals hätte erkennen müssen. Man muss bestimmte Eiweiße der Eiweißelektrophorese gegeneinander rechnen, der Wert der dabei rauskommt muss kleiner als 4 sein, der Wert war damals schon 5,3 und ist inzwischen ohne Behandlung weiter gestiegen.
Außerdem hat der erste Arzt die Lymphknoten, die vergrößert waren, punktiert. Das Ergebnis der Punktion hieß, keine Leishmanien nachweisbar, damit war für ihn eine Verschlechterung ausgeschlossen. Inzwischen weiß ich auch von der jetzigen Ärztin, dass bei einer Punktion nicht zwangsläufig Leishmanien zu finden sind, dass es Glück gewesen wäre wenn er welche gefunden hätte, dass aber der fehlende nachweis den akuten Schub in keinem Fall ausschließt. Diese Untersuchung ist sozusagen sinnlos :-(

Ich habe natürlich inzwischen das Gespräch mit dem Arzt gesucht, aber das ist zwecklos, ich glaube ich habe nie einen arroganteren Menschen kennengelernt ... schließlich ist er Stararzt bei "Menschen, Tiere und Doktoren" bei Vox.

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#5
 Von 
HeHe
Status:
Richter
(8406 Beiträge, 3770x hilfreich)

.............und die Ärztin ist sicher nicht bereit, den Kollegen vorzuführen, also leider aussichtslos.

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1x Hilfreiche Antwort

#6
 Von 
mellia35
Status:
Beginner
(118 Beiträge, 79x hilfreich)

ich verstehe nicht wieso die Ärztin ihren Kollegen zwangsläufig vorführen muss??
Die Werte sind doch da und die Ärztin ist doch nicht die einzige, die das auswerten kann.
Mal ein anderes Beispiel, wenn jemand zuviel getrunken hat, beginnt er bei 2,0 Promolle zu torkeln, bei 2,5 Promille kann schon Lebensgefahr bestehen, bei 3,0 Promille kann man sich nicht mehr aufrecht halten und bei 4,0 Promille hat man eine tödliche Dosis.
Jetzt wird jemand bewusstlos mit 3,3 Promille in die Klinik eingeliefert, es wird Blut abgenommen und der Arzt "übersieht" den Promillespiegel, der Patient erleidet einen Schaden, weil nicht behandelt wurde ...

Da gibt es doch mit Sicherhet auch eine Konsequenz für den Arzt der aus welchem Grund auch immer, das wesentliche übersehen hat. Und um das Blutergebnis auszuwerten braucht es nicht diesen einen Arzt der letztlich die richtige Diagnose gestellt hat.
Jeder der das Hintergrundwissen hat, wird den Fehler erkennen.



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#7
 Von 
Ilsa1939
Status:
Bachelor
(3728 Beiträge, 1170x hilfreich)

Die Erstellung einer Diagnose anhand von Befunden ist keine exakte Wissenschaft, bei der es immer nur ein richtiges Ergebnis gibt, dass obendrein auch sofort feststellbar wäre.

Befunde können diffus bleiben, so dass eine Diagnose mit Unsicherheiten behaftet ist. Sie selbst führen ja bereits aus, dass nach dem Blutbild angeblich eine Erkrankung vorgelegen haben soll, nach den Befunden der Punktion jedoch nicht. Allein deshalb dürfte ein Diagnosefehler schon nicht vorliegen.

Überdies kann aus Blutwerten ja nicht auf eine konkrete Krankheit geschlossen werden sondern Blutwerte hätten hier im Rahmen der Befundlage allenfalls ein Indikator dafür sein können, dass „etwas nicht stimmt".

Ihr Promille-Beispiel ist natürlich zutreffend, gilt aber eben nur für den Fall, eines eindeutigen Befundes. So dürfte es im Fall des erkrankten Hundes aber nicht sein.


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#8
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(119463 Beiträge, 39731x hilfreich)

quote:
In der Tierklinik gibt es Spezialisten hins. der Leishmaniose-Erkrankung

Vermutlich sind Spezialisten deshalb Spezialisten, weil sie über Fähigkeiten, Wissen und Erkenntnisse verfügen über die normale Fachkundige nicht verfügen.


Man müsste also konkret darlegen, das der normale Fachkundige die Ergebnisse quasi als 'Standarderkenntnis' hätte parat haben müssen.





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"Die Beiträge stellen ausschließlich meine persönliche Meinung/Interpretation dar !

"

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