Täglich grüßt die Bassmusik aus der unteren Wohnung

27. Juli 2017 Thema abonnieren
 Von 
guest-12320.06.2018 13:32:29
Status:
Frischling
(6 Beiträge, 0x hilfreich)
Täglich grüßt die Bassmusik aus der unteren Wohnung

Moin,

schon mal Entschuldigung für den langen Text.

Mitte Februar bin ich in meine erste eigene Wohnung im 2. Stock eines Neubaus gezogen. Ich habe nur an einer Seite Nachbarn und wen unter mir. Ab Ende Februar bis Anfang Mai waren die Nachbarn neben mir unglaublich laut, vor allem Getrampel und Musik, und habe Schritte eingeleitet. Auch, kurz vor deren Auszug, wo nochmal ordentlich Party war, habe ich mitbekommen, wie eine Dame von unten (schätze ich) mit Polizei drohte.

Nun bekam ich direkt im Anschluss neue Nachbarn und gegen Baulärm hab ich nichts, auch wenn der Herr auch über die Ruhezeiten hinaus mal laut war, aber es passierte wieder: Laute Bassmusik. Ich habe mich lange nicht getraut, dort zu klingeln, bzw. es einmal getan, niemand machte auf. Mitte Juni habe ich mich dann nochmal getraut und die kleine Familie machte auf. Man sagte mir, sie hätten "nur" Schreibabys (nur 2-3 Mal weinen gehört), keine Anlage, und dachten, die Musik kommt von mir.

Also bin ich später, als wieder laute Musik zu hören war, runter gegangen. Dazu anzumerken, im Erdgeschoss und 1. Stock sind Wohngruppen der Behindertenwerkstätten. Ich bin runtergegangen, hab geklingelt und mir machte jemand, der sich als Zimmernachbar des Lärmenden vorstellte, auf. Er wäre auch genervt, die Betreuerin sei grad einkaufen, und es wurde schon oft gesagt, er sollte leiser machen. Zwei Tage wars ruhig, dann gings wieder los und ich stapfte an einem Sonntag runter. Wieder machte der selbe Mann auf, der/die Betreuer/in sei unten in der anderen Wohngruppe, könnte ja runter gehen und da nochmal klingeln. Ich traute mich nicht, weils mir schon Mut gekostet hat, dort zu klingeln.

Von da an hatte ich mich 2x bei der Wohnungsgesellschaft (Vermieter) beschwert, die meinten, sie kümmern sich drum. Wieder wars immer nur kurz leise, wobei beim zweiten Anruf der Mitarbeiter sagte, er ruft mal beim Chef der Wohngruppen an, was er, fand ich später raus, nicht tat. Es war weiterhin laut über die Tage hinweg, vor allem auch tagsüber (zur Mittagszeit und sonntags), da die Bewohner Urlaub hatten. Einmal begegnete ich einem Betreuer im Treppenhaus, dem ich die Situation erklärte. Seine Antwort war nicht gerate aufbauend: "Wenns wieder laut ist, kommen sie runter, melden das und wir erteilen ihm eine Standpauke" (so in etwa und hat mich dabei angelächelt...) Außerdem hat er mir erzählt, dass unter mir und meinen Nachbarn 3 Männer wohnen, wovon 2 eher ruhig sein sollen, und genau der unter mir (Anfang Mai eingezogen!) der Verursacher.

Ich hab mich dann, extra Handynummer (Betriebsurlaub) an den Chef selbst gewandt. Dieser sagte mir, dass später eine Besprechung ist, er das ansprechen wird und fragte nach meinem Namen. Tagelang keine Besserung, sodass ich Mitte letzte Woche wieder anrief. Der Chef war ganz genervt, meinte, er kam grad aus der Wohngruppe.
Das Lustige an der Sache war, dass er nur Ausflüchte und Widersprüche parat hatte:
1. Unter mir wohnt ein junger Mann, der aus einer Jugendeinrichtung kommt und junge Leute gern mal Musik hören, nachdem ich auch Gröhlen da unten erwähnt habe.
2. Letzte Woche! dem gesagt wurde, er soll Kopfhörer nutzen und die Betreuer drauf achten werden. Witzig, die ganze Zeit wars noch laut. 1 1/2 Tag nach meinem Anruf ging die Musik wieder los. Vor allem sei IMMER ein Betreuer bzw. eine Betreuerin da.
3. Ich ihm von dem genervten Zimmernachbarn erzählte, da meckerte er rum, der Verursacher hat keinen Zimmernachbarn.
4. 1-2 Tage nach meinem ersten Anruf bei ihm hörte ich einen lauten Streit und Türen knallen gegen 22 Uhr. Das sagte ich ihm und er war ganz außer sich, was ich mir erlaube, die da unten zu verdächtigen.

Ums nochmal auf den Punkt zu bringen: Als hier oben Party gemacht wurde, da kam wer von unten hoch und beschwerte sich. Wo da unten seit fast 3 Monaten Party immer gemacht wird wird nichts unternommen. Dazu die Auflistung und ich bin nervlich echt am Ende. Es gibt genug Einrichtungen, wo der "junge Mann" wohnen kann und das deren Problem dann ist. Plus ist dies hier ein Projekt, ob Behinderte und "Normale" zusammen in einem Haus wohnen können. Auch wundert mich, warum keiner der auch genervten da unten mal mehr unternimmt. Meine Nachbarn neben mir ists egal, ob Musik läuft oder nicht. :(

Mein Vater ist der einzige aus meiner Familie, der mich unterstützt. Er sagte, ich sollte nun wieder Lärmprotokoll führen und er würde sonst den Chef und den Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft mal anrufen und denen was geigen. Ich hab leider nicht so dieses Durchsetzungsvermögen und so. Wäre das ratsam? Was kann ich noch tun, ohne gleich Polizei, Rechtsanwalt und so? Ich bin leider arbeitslos (bald Reha), Mietminderung eher ungern und müsste ich mich mit dem Jobcenter auseinandersetzen, und umziehen ist nicht drin.
Ich fühl mich hier auch, bis auf den da unten, wohl. Mich stört der Verkehr draußen nicht, auch nicht der Baulärm oder Alltagsgeräusche. Nur die unnötige Bassmusik von da unten. Die Hausordnung besagt, nur Zimmerlautstärke außerhalb der Ruhezeiten. Auch hab ich Angst, wie auf mich die da unten, wenn man sich mal sieht, dann reagieren.

Ärgert der Nachbar?

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11 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Autoknacker
Status:
Beginner
(68 Beiträge, 23x hilfreich)

Lärmprotokoll und dann Miete kürzen.

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#2
 Von 
Sir Berry
Status:
Unparteiischer
(9326 Beiträge, 2999x hilfreich)

Viel Text, wenig verwertbarer Inhalt.

Bassfrequenzen werden von vielen Personen als deutlich störender wahrgenommen, als Hoch- oder Mitteltonfrequenzen.
Ich gehöre leider auch dazu.

Damit ist aber nicht gesagt, dass die Musik auch die zulässigen Geräuschgrenzen überschreitet. Deshalb sollte wie es auch der Vorschreiber und Ihr Vater anregt, zunächst mal ein Lärmprotokoll mit verlässlicher Geräuschmessung über einen längeren Zeitraum angelegt werden.

Es ist nicht auszuschließen, dass Sie von dem Ergebnis selbst überrascht sein werden, weil alles noch im akzeptablen Bereich ist.

Liegen die Werte jedoch oberhalb des Zulässigen, wenden Sie und nicht ihr Herr Vater sich an den Vermieter. Der Vater sollte sich raushalten, er hat mit der Sache nichts zu tun.

Berry

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#3
 Von 
guest-12320.06.2018 13:32:29
Status:
Frischling
(6 Beiträge, 0x hilfreich)

Lärmprotokoll bin ich bei, aber Miete mindern wäre Stress mit dem Jobcenter, schätz ich.

Ist nicht nur der Bass, der durch kommt, sondern auch die Musik selbst. Hier, wie beschrieben, heißt es in der Hausordnung: "Hausmusik und das Spielen von Tongeräten darf nicht zur Störung der Hausbewohner führen (Zimmerlautstärke)." Hab hier schon oben in einer Lautstärke mithören dürfen, wie ich es normal hier oben anmachen würde. Da waren z. B. Eye of the tiger, Lady Gaga, Verdammt ich lieb dich, ...
Auch frag ich mich, ob für die Bewohner unten andere Bedingungen herrschen oder sich die einfach alle quer stellen. Müssen sich doch alle an die Hausordnung, die unterschrieben wurde, halten, oder?

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#4
 Von 
drkabo
Status:
Weiser
(16522 Beiträge, 9303x hilfreich)

Zitat:
Auch frag ich mich, ob für die Bewohner unten andere Bedingungen herrschen

Vielleicht zum besseren Verständnis:
Die Wohngruppen werden einen langfristigen Mietvertrag haben (20 Jahre sind durchaus üblich) und dafür überproportional gut zahlen. Da das Haus neu ist, werden die Einnahmen aus dem langfristigen Vertrag gegenüber der finanzierenden Bank als Sicherheit für den Kredit dienen. Aus den Mietzahlungen der Wohngruppen werden quasi die Raten für den Hausbau bezahlt. Ohne die Wohngruppen (= 20 Jahre lang gesicherte, gute Mieteinnahmen) würde die Finanzierung zusammenbrechen.
Jetzt verstehen Sie vielleicht, warum die Vermietungsgesellschaft ungefähr gar kein Interesse hat, sich mit den Wohngruppen anzulegen.

Signatur:

Für alle meine Beiträge gilt §675(2) BGB.

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#5
 Von 
guest-12320.06.2018 13:32:29
Status:
Frischling
(6 Beiträge, 0x hilfreich)

Danke, gut zu wissen, aber dadurch hab ich auch keine Ruhe und NEIN!, ich kann nicht einfach wo anders hinziehen. Die anderen Bewohner fühlen sich da unten teilweise auch nicht wohl, aber ich wette, sie trauen sich nicht mehr, etwas zu sagen bzw. hat sich einer schon öfter über den bei den Betreuern beschwert. Der wird hier auch nicht mehr lang leben wollen, also warum nicht das Problem beseitigen anstatt es darauf hinauskommen zu lassen? Eine andere äußerte auch schon, sie will lieber zu ihrer Betreuerin ziehen, weil es ihr hier nicht gefällt. Die Hausordnung müsste ja auch für jeden gelten, ergo Konsequenzen aus diesem Verhalten muss es auch geben.

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#6
 Von 
muemmel
Status:
Unbeschreiblich
(32879 Beiträge, 17268x hilfreich)

Danke, gut zu wissen, aber dadurch hab ich auch keine Ruhe und NEIN!, ich kann nicht einfach wo anders hinziehen. Das ist zweifellos sehr unerfreulich, aber lösen Sie sich mal von der Vorstellung, es gäbe immer eine Möglichkeit, derlei abzustellen - dem ist nicht so. Wenn die Hausverwaltung nicht hilft, bleiben Ihnen noch Ordnungsamt und Polizei (bei akuter Ruhestörung natürlich nur) und wenn die auch nichts machen, dann müssen Sie damit leben, wenn umziehen keine Alternative ist.
Der wird hier auch nicht mehr lang leben wollen Zumindest das ist doch erfreulich, auch wenn er dann woanders andere Leute nervt...

Signatur:

Bei nur einer Ratte im Zimmer handelt es sich nicht um einen Reisemangel ( Amtsgericht Köln).

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#7
 Von 
guest-12320.06.2018 13:32:29
Status:
Frischling
(6 Beiträge, 0x hilfreich)

Ich wollte hier nicht als böse gelten im Haus, aber ich halte mich an die Hausordnung, andere nicht und stören mich. Da ists mein Recht, oder? Und der nächste Vorschlag, den ich bekam, war, wieder (hatte vorher ja auch solche Nachbarn neben mir) schriftlich eine Beschwerde einzureichen. Ich wollte auf friedliche Art das klären, aber da sich unten anscheinend keiner kümmert sind solche Schritte verständlich, oder?

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#8
 Von 
muemmel
Status:
Unbeschreiblich
(32879 Beiträge, 17268x hilfreich)

Da ists mein Recht, oder? Was jetzt? Daß andere sich an die Hausordnung halten? Bitte meine Antwort nochmal langsam und gründlich lesen...

Signatur:

Bei nur einer Ratte im Zimmer handelt es sich nicht um einen Reisemangel ( Amtsgericht Köln).

0x Hilfreiche Antwort

#9
 Von 
guest-12320.06.2018 13:32:29
Status:
Frischling
(6 Beiträge, 0x hilfreich)

Der Vermieter weiß noch nicht Bescheid, hatte nur im Stadtteilbüro von denen angerufen. Doch schriftliche Beschwerde einreichen? Hör grad wieder das Wummern vom Bass von unten und dreht noch mehr auf, sodass auch die Musik durch kommt. Es nervt einfach und macht mich krank. Und ja, in der Hausordnung steht "Ruhestörende Geräusche sind zu vermeiden, insbesondere hat jeder ruhestörende Lärm zwischen 13:00 und 15:00 Uhr und zwischen 22:00 und 07:00 Uhr zu unterbleiben. Hausmusik und das Spielen von Tongeräten darf nicht zur Störung der Hausbewohner führen (Zimmerlautstärke). Dies gilt ganz besonders
für die Zeit von 13:00 bis 15:00 Uhr und nach 22:00 Uhr."

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#10
 Von 
fb367463-2
Status:
Schlichter
(7422 Beiträge, 3092x hilfreich)

Tja, wie Sie eben zitierten: ab 22 Uhr und nicht ab 20:55 Uhr.....

Signatur:

"Valar Morghulis"

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#11
 Von 
guest-12320.06.2018 13:32:29
Status:
Frischling
(6 Beiträge, 0x hilfreich)

Tja, wie man lesen kann, in den Ruhezeiten keine Geräusche, die andere stören, machen. Also kein Staub saugen, usw. und den Rest der Zeit mit seiner Musik niemandem auf die Nerven gehen, was der da unten jedoch tut. Und falls keine hilfreiche Antwort mehr kommt darf gern gelöscht werden...

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