Nachbar beschwert sich über Lärmbelästigung

12. Februar 2016 Thema abonnieren
 Von 
frozenbrain
Status:
Beginner
(53 Beiträge, 16x hilfreich)
Nachbar beschwert sich über Lärmbelästigung

Hallo liebe Gemeinde, ich habe habe eine Frage und zwar :

Meine Frau, Sohn (3 Jahre) und ich bewohnen eine Mietwohnung. Unter uns hat ein Architekt sein Büro. Dieser beschwert sich aufgrund massiver Lärmbelästigung durch unseren Sohn. Zwei mal hast er den Kontakt zu uns gesucht mit der Bitte um Ruhe. Genau genommen stört es ihm, dass ein arbeiten angeblich nicht möglich sei, da das getrampel und laufen unerträglich sei.

Wir haben darauf hin geantwortet, dass wir das Problem verstehen können, aber unseren Sohn nicht das spielen verbieten möchten und auch nicht werden. Natürlich werden wir darauf achten, dass der Lärm im Rahmen bleibt. Unser Sohn ist übrigens von 08:00 - 14:00 in der Kita. Danach tobt er ganz normal im Rahmen seiner Entwicklung. Das bedeutet, ab 14:30-18:00. Natürlich nicht rund um die Uhr, da er sich auch intensiv mit sich beschäftigen kann. Die Wohnung ist ein Altbau, dies nur am Rande. Also kaum Lärmschutz.

Nun haben wir einen Brief vom Rechtsanwalt des Nachbarn erhalten, mit dem Hinweis darauf zu achten das Ruhezeiten einzuhalten sind.

Wir haben eine private Rechtsschutzversicherung. Angeblich würde diese in diesem Fall jedoch nicht greifen, da hierfür eine andere Versicherung gelten würde. Hat mir die nette Frau unserer Versicherung gesagt. Nannte sich in etwa, selbstgenutzer Wohnraum.???

Könnt ihr mir sagen ob das stimmt und in weit ich mich hierbei verhalten sollte?

Laut Internet gibt es diesbezüglich diverse Urteile :

Zitat:
Auch das Landgericht Bad Kreuznach sah das so und befand, dass „Kinder als solche keine Störung seien". Beeinträchtigungen müssten hingenommen werden. Dazu gehörten Babygeschrei, Kinder-Unarten, unbeabsichtigte Störungen aller Art, aber auch absichtliche kleinere Störungen wie Gepolter, Gestampfe, Gespringe und Gehopse (LG Bad Kreuznach 1 S 21/01 )


Zitat:
... in Mietwohnungen
Kleinkinder lassen sich nicht (noch nicht) auf lautlos einstellen. Die anderen Hausbewohner müssen Babyschreien ertragen. Selbst in Ruhezeiten - es sei denn, den Eltern ist im Einzelfall eine Schuld nachzuweisen. Auch das Spielen ist ein elementares Bedürfnis eines jeden Kindes. Die dabei entstehenden Geräusche "... sind grundsätzlich allen anderen Menschen zumutbar. Wer Kinderlärm als lästig empfindet, hat selbst eine falsche Einstellung zu Kindern...", erklärte immerhin ein höheres deutsches Gericht.
Oberverwaltungsgericht Münster


Zitat:
- ....."allerdings muss Lachen, Weinen und Schreien von Kleinkindern von jedem Hausbewohner als natürliches Verhalten der Kinder hingenommen werden" Amtsgericht Bergisch Gladbach, WM 83, 236  und Amtsgericht Aachen WM 75, 38, ebenso die Unruhe, die infolge des normalen Spiel- oder Bewegungstriebes der Kinder entsteht. Amtsgericht Kiel WM 86, 240


Zitat:
Duldungspflicht des Mieters im Mehrfamilienhaus hinsichtlich Kinderlärms
Der Mieter im Mehrfamilienhaus hat die Geräusche, die naturgemäß dem Bewegungs- und Spieldrang auch der kleinen Kinder des Wohnungsnachbarn entsprechen, hinzunehmen.
AG Starnberg, AZ.: 1 C 1021/91 vom 03.06.1992


Sind diese noch geltend?

Vielen für eure Zeit mir zu helfen.

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60 Antworten
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#1
 Von 
-Laie-
Status:
Weiser
(16928 Beiträge, 5885x hilfreich)

Keine Angst, das ist nur das übliche Geschreibsel von einem Anwalt der seinen Klienten vertritt. Lass deinen Sohn einfach spielen.
Ja, das ganze von dir zitierte gilt immer noch. Einfach nicht beachten und vor allem, auch nicht darauf antworten.

-- Editiert von micbu am 12.02.2016 15:36

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#2
 Von 
frozenbrain
Status:
Beginner
(53 Beiträge, 16x hilfreich)

Danke. Hatte schon überlegt das persönliche Gespräch zu führen. Aber wenn der gleich so kommt..

-- Editiert von frozenbrain am 12.02.2016 15:37

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#3
 Von 
cauchy
Status:
Unparteiischer
(9889 Beiträge, 4482x hilfreich)

Zitat (von frozenbrain):
Wir haben eine private Rechtsschutzversicherung. Angeblich würde diese in diesem Fall jedoch nicht greifen, da hierfür eine andere Versicherung gelten würde. Hat mir die nette Frau unserer Versicherung gesagt. Nannte sich in etwa, selbstgenutzer Wohnraum.???

Die Konditionen deiner Rechtsschutzversicherung kennen wir natürlich nicht. Aber bist du sicher, dass dich die Dame von deiner Versicherung richtig verstanden hat? Sofern der Nachbar nicht dein Vermieter ist, so geht es hier ja nicht um Mietrecht bzw. um Schäden, die du in deiner selbstgenutzen Wohnung angerichtet hast. Es geht um angebliche Ansprüche des Nachbarn auf Unterlassung. Das sind unterschiedliche Dinge und es könnte sein, dass das die Dame der Versicherung durcheinander gebracht hat.

Unabhängig davon sehe ich eigentlich keinen Grund, die Rechtsschutzversicherung in Anspruch zu nehmen. Kinder dürfen spielen. Zudem geht es dem Nachbarn ja offenbar um Lärm während seiner Arbeitszeit. Mittagsruhe gibt es offiziell zumindest an den Werktagen meines Wissens nach nicht und Nachtruhe scheint ja nicht das Thema zu sein. Ist im Anwaltsschreiben denn genannt, um welche "Ruhezeiten" es gehen soll?

Ganz unrechtlich noch ein Hinweis: Der Nachbar hört offenbar das Kindergetrappel. Das dies beim Arbeiten stört, kann ich mir gut vorstellen. Damit stört ihr bzw. euer Sohn aus seiner Sich seine Arbeit. Die Tatsache, dass das Kind das darf, ändert nichts daran. Offenbar stört es ihn sogar so sehr, dass er einen Rechtsanwalt aufgesucht und bezahlt hat. Verständnis von eurer Seite für seine Situation ist meiner Meinung nach durchaus sinnvoll.

Ändern könnt ihr an der Situation aber vermutlich wenig. Man kann versuchen mit Teppichen das Getrappel abzumildern, aber viel wird das wohl nicht bringen. Lautstarkes Toben kann man natürlich bei passablem Wetter in den Park oder auf den Spielplatz verlagern. Aber letztlich ist das eure Wohnung und ihr solltet euch darin normal bewegen. Und Spielen ist für Kindern nunmal normal.

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#4
 Von 
frozenbrain
Status:
Beginner
(53 Beiträge, 16x hilfreich)

Da steht nur, das der Anwalt der Geschäftsführer und für die Vermietung des Wohnraums im Erdgeschoss zuständig ist. Er bittet, das künftig Sorge getragen wird, dass kein übermäßiger Lärm und Trittschall nach unten dringt. Als Betreff, Störung der Hausordnung.

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#5
 Von 
altona01
Status:
Weiser
(17802 Beiträge, 8070x hilfreich)

Zitat:
Er bittet, das künftig Sorge getragen wird, dass kein übermäßiger Lärm und Trittschall nach unten dringt. Als Betreff, Störung der Hausordnung.

Dem kann man doch immer zustimmen. Es wird Sorge getragen. Das ist ungefähr knapp über " Sie bemühten sich..."

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#7
 Von 
frozenbrain
Status:
Beginner
(53 Beiträge, 16x hilfreich)

Warum muss man sein Büro gerade in einer Mietwohnung haben die in keinster Form saniert wurde?

-- Editiert von frozenbrain am 13.02.2016 08:44

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#8
 Von 
JogyB
Status:
Bachelor
(3155 Beiträge, 3146x hilfreich)

Zitat (von cauchy):
Der Nachbar hört offenbar das Kindergetrappel. Das dies beim Arbeiten stört, kann ich mir gut vorstellen. Damit stört ihr bzw. euer Sohn aus seiner Sich seine Arbeit. Die Tatsache, dass das Kind das darf, ändert nichts daran

Ist ja alles schön und recht. Nur sollte man sich in einer Situation überlegen, ob man tatsächlich einen Rechtsanspruch hat.

Hat man ihn kann(!) man das über einen Anwalt regeln. Kann, nicht muss.
Hat man keinen, dann bleibt einem nur freundlich zu fragen. Zum Anwalt zu rennen ist in dem Fall das Äquivalent zum auf den Boden Stampfen eines Dreijährigen.

1x Hilfreiche Antwort


#10
 Von 
cauchy
Status:
Unparteiischer
(9889 Beiträge, 4482x hilfreich)

Zitat (von JogyB):
Hat man keinen, dann bleibt einem nur freundlich zu fragen. Zum Anwalt zu rennen ist in dem Fall das Äquivalent zum auf den Boden Stampfen eines Dreijährigen.

Sehe ich anders. Der Nachbar hat offenbar zweimal mit den Eltern gesprochen und das Resultat war für ihn nicht zufriedenstellend. Dann ist er zu einem Anwalt gegangen und hat sich über seine rechtliche Position informiert. Das finde ich absolut okay und sinnvoll. Es gibt genügend Leute, die einfach nur glauben einen Anspruch zu haben und damit dann die anderen nerven. Wenn sich jemand bei einem Fachmann informiert, kann das für alle von Vorteil sein.

Hier hat sich der Nachbar informiert und wahrscheinlich hat ihm der Anwalt gesagt, dass es rechtlich für ihn mau aussieht. Daher das butterweiche Schreiben des Anwaltes. Man kann sich darüber streiten, ob so ein Schreiben sinnvoll ist. Aber es gibt sicherlich genügend Leute, die sich davon beeindrucken lassen. Von daher ist am Verhalten des Nachbarn meiner Meinung nach erstmal nichts auszusetzen.

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#11
 Von 
frozenbrain
Status:
Beginner
(53 Beiträge, 16x hilfreich)

Ich glaube nur, dass wenn jemand sein Büro in ein Gebäude verlegt das vermietet wird, dieser damit rechnen kann, dass Kinder Lärm machen könnten.Ich sehe das alles nicht so dramatisch, da mein Sohn wirklich nicht besonders laut ist. Aber wenn er laufen und toben möchte, soll er die auch tun. Wenn der ' Lärm' von 09-16:00 bestehen würde, kann ich das verstehen. Aber wir reden hier von maximal 3-Stunden. Und hier muss es auch erlaubt sein, sich wie ein Kind bewegen zu dürfen.

-- Editiert von Moderator am 16.02.2016 19:04

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#12
 Von 
asd1971
Status:
Student
(2594 Beiträge, 994x hilfreich)

Zitat (von frozenbrain):
Warum muss man sein Büro gerade in einer Mietwohnung haben die in keinster Form saniert wurde?


Was hat deine eine mit dem anderen zu tun? Wäre das der Nachbar, wäre wohl die Anwort, er muss dort nicht wohnen, oder?

Das Problem ist, dass die meisten Eltern den Lärm nach dem BGH Urteil als Freifahrtschein sehen. Dass man vielleicht einen Kompromiss geht - keine Spurt. "Es gibt ja das Urteil."

Kein Wunder weswegen immer mehr Haushalte ohne Kinder das immer kritischer sehen.

-- Editiert von Moderator am 16.02.2016 19:04

2x Hilfreiche Antwort

#13
 Von 
asd1971
Status:
Student
(2594 Beiträge, 994x hilfreich)

Zitat (von frozenbrain):
Aber wenn er laufen und toben möchte, soll er die auch tun. Wenn der ' Lärm' von 09-16:00 bestehen würde, kann ich das verstehen. Aber wir reden hier von maximal 3-Stunden. Und hier muss es auch erlaubt sein, sich wie ein Kind bewegen zu dürfen.


Super...3 Stunden sind übrigens 40 % der üblichen Arbeitszeit...Aber du betrachtest offensichtlich nur deine Seite.... Betrachte es mal von der anderen Perspektive: du lernst und arbeitest und wirst ständig von Kindern gestört. Nervt das? Ja.

Komisch, dass seit dem dämlichen Urteil, die Probleme sich hier häufen. Offensichtlich wurden die Kinder anscheinend davor erzogen... :devil:

-- Editiert von Moderator am 16.02.2016 19:05

0x Hilfreiche Antwort

#14
 Von 
0815Frager
Status:
Master
(4953 Beiträge, 2376x hilfreich)

Zitat:
Super...3 Stunden sind übrigens 40 % der üblichen Arbeitszeit...Aber du betrachtest offensichtlich nur deine Seite.... Betrachte es mal von der anderen Perspektive: du lernst und arbeitest und wirst ständig von Kindern gestört. Nervt das?


Was bitte soll nerven?
Der Architekt hat sich eine Wohnung gemietet, kein Büro, war wohl für ihn zu teuer.
Jeder wo einen Beruf in der Planung ausübt, sollte genug verdienen um sich ein Haus zu leisten.
Kinder sind manchmal nicht leise, warum verlagert man sein Büro in ein MFH, das war ihm wohl schon vorher bekannt.


-- Editiert von Moderator am 16.02.2016 18:58

1x Hilfreiche Antwort

#15
 Von 
quiddje
Status:
Master
(4244 Beiträge, 2420x hilfreich)

Natürlich halten wir uns hier an die Forenregeln und alles ist fiktiv. Daskann also irgendwo in Deutschland sein.
Ich möchte nur anmerken, dass in zahlreichen Städten Deutschlands Zweckentfremdungsverbote für Wohnraum existieren. Wenn ich so ein Problem mit dem Nachbarn hätte, würde ich mal beim Wohnungsamt vorbei schauen und mich erkundigen, warum man denn Büroräume in schlecht schallisolierten Häusern zulässt. Ist ja eine berechtigte Frage, wo der arme Nachbar jetzt so leidet.
Eventuell hat der Nachbar dann andere Sorgen als sich über mein Kind aufzuregen - er zieht dann ja bald um.

3x Hilfreiche Antwort


#17
 Von 
frozenbrain
Status:
Beginner
(53 Beiträge, 16x hilfreich)

Ich muss mich schon wundern, was hier so gepostet wird. Wenn ein Kind 3 Stunden lang Lärm machen würde, kann ich das verstehen. Keine Frage. Aber innerhalb dieser Zeit darf sich das Kind also nicht körperlich betätigen? Meine Güte, in welcher Zeit seit ihr aufgewachsen? Die anderen Nachbarn sind diesbezüglich total tollerant.

Edit : von den drei Stunden ist mein Sohn wenn überhaupt 1 Stunde verteilt am toben.!!!!

-- Editiert von frozenbrain am 14.02.2016 10:54

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#18
 Von 
asd1971
Status:
Student
(2594 Beiträge, 994x hilfreich)

Zitat (von 0815Frager):
Der Architekt hat sich eine Wohnung gemietet, kein Büro, war wohl für ihn zu teuer.
Jeder wo einen Beruf in der Planung ausübt, sollte genug verdienen um sich ein Haus zu leisten.
Kinder sind manchmal nicht leise, warum verlagert man sein Büro in ein MFH, das war ihm wohl schon vorher bekannt.


Kein Wunder, wieso der Architekt ein Problem mit dir hat. Was machst du denn beruflich, dass so viel Neid hier entgegen kommt?

-- Editiert von Moderator am 16.02.2016 19:07

0x Hilfreiche Antwort

#19
 Von 
asd1971
Status:
Student
(2594 Beiträge, 994x hilfreich)

Zitat (von frozenbrain):
Ich muss mich schon wundern, was hier so gepostet wird. Wenn ein Kind 3 Stunden lang Lärm machen würde, kann ich das verstehen. Keine Frage. Aber innerhalb dieser Zeit darf sich das Kind also nicht körperlich betätigen? Meine Güte, in welcher Zeit seit ihr aufgewachsen? Die anderen Nachbarn sind diesbezüglich total tollerant.
Edit : von den drei Stunden ist mein Sohn wenn überhaupt 1 Stunde verteilt am toben.!!!!


1.: Sind Kinder öfter draußen gewesen, statt nur zu Hause, weil die Eltern zu faul waren mal zum Kinderspielplatz zu gehen.
2.: Wurden Kinder autoritärer erzogen. Heute ist ja alles Richtung Partnerschaft "in".
3.. Gibt es eben das dämliche Urteil.

Zu 1.: Studien belegen das und wenn man mal die Kinderspielplätze betrachtet, werden diese auch immer weniger besucht.
zu 2.: Mit 6 müssen Kinder auch in der Schule stillsitzen. Und das durchaus 5 Stunden. Wie soll das funktionieren, wenn keine Erziehung vorab stattfindet? Darüber hinaus sollten Kinder auch a) Grenzen lernen und b) auch lernen, dass diese nicht alleine sind, sondern auch gegenüber anderen sich fair verhalten müssen.

Und körperliche Betätigung, in dem das Kind einfach mal 2-3 Stunden hin und her läuft ist extrem nervig! Habe ich im Studium erlebt und auch bei meiner Arbeit. Wieso läuft das Kind nicht im Kindergarten? Achja, dort wird es erzogen ;-) Denn dort gibt es auch regeln. :devil:

-- Editiert von Moderator am 16.02.2016 19:07

2x Hilfreiche Antwort

#20
 Von 
drkabo
Status:
Weiser
(16474 Beiträge, 9287x hilfreich)

Asd1971 scheint ja sehr frustriert zu sein, wenn er/sie die guten alten Zeiten beschwört, wo alles besser war.

Richtig ist, dass früher die Kinder mehr draußen gespielt haben.
Das liegt aber primär daran, dass es drinnen nicht so viel zu spielen gab. Spielzeug war früher wesentlich teurer als heute, und ein eigenes Zimmer voller Spielzeug hatten nur Kinder von Besserverdienern. Der Spielplatz war das Ersatz-Kinderzimmer für Kinder aus einfachen und durchschnittlichen Verhältnissen.
Mit zunehmendem Wohlstand und vor allem durch billige Importe aus Fernost kann heutzutage jede Familie ein attraktives zu Hause bieten. Außerdem hat der Spielplatz Konkurrenz durch Fernsehen, Playstation und anderen elektronischen Krams bekommen.

Und es früher weniger Beschwerden über Kinderlärm gab, ist auch klar: Es war ja niemand zu Hause, der sich beschweren konnte. Leute, die von zu Hause aus arbeiten und deshalb ruhebedürftig sind, waren vor 30 Jahren absolute Exoten. Mann war den ganzen Tag auf Arbeit, zu Hause waren Hausfrauen und Rentner. Erstere haben sich nicht beschwert und letztere waren oft gelassener als heute - oder schwerhörig.

Signatur:

Für alle meine Beiträge gilt §675(2) BGB.

0x Hilfreiche Antwort

#21
 Von 
0815Frager
Status:
Master
(4953 Beiträge, 2376x hilfreich)

Zitat (von Küstengold):

Und wo ist der Unterschied zu normalen Mietern? Die sollen das dann ertragen?

Zweckentfremdeter Wohnraum, gewerbliche Objekte kosten eben meist ein wenig mehr. Ja und der normale arbeitende Mieter dürfte in der Regel wohl unter Tags auch bei der Arbeit sein.

Zitat (von asd1971):

Kein Wunder, wieso der Architekt ein Problem mit dir hat. Was machst du denn beruflich, dass so viel Neid hier entgegen kommt?

Wieso sollte der Architekt ein Problem mit mir haben, in keinem der beiden Häuser welche ich zur Zeit als Eigentümer drin stehe, wohnt ein Architekt oder sonst jemand. So nebenbei, ja ich habe auch ein wenig was mit Planung und Homeworking zu tun, aus dem Grund war mein bisheriges Haus zu klein, also bringt mir die Abschreibung für eine eigene Etage wohl mehr, als ein Arbeitszimmer.
Es kommt von meiner Seite kein Neid, sondern eben die Frage auf, bei den üblich gezahlten Gehältern ist das eigene Heim für die Berufsgruppe wohl ein "must have" als Zeichen des Erfolges. Ich schließe damit wohl eher auf einen Typen ohne Erfolg wo sich noch billig ein gemietet hat, denn für ein Geschäftshaus hat das Einkommen nicht gereicht.
Genau genommen ist es damit wohl Mitleid was man solchen Leuten aussprechen müsste, jedoch das er sich an Kindern stört, ist ein no go.
Zitat (von asd1971):

1.: Sind Kinder öfter draußen gewesen, statt nur zu Hause, weil die Eltern zu faul waren mal zum Kinderspielplatz zu gehen.

Weshalb sollten die Eltern heute noch auf den Spielplatz fahren, wenn die Kinder auch im Garten spielen können?
Zitat (von asd1971):

2.: Wurden Kinder autoritärer erzogen. Heute ist ja alles Richtung Partnerschaft "in".

War früher alles gut?
Bestimmt gibt es heute bessere Erziehungsformen, die Pädagogik hat auch Fortschritte gemacht. Ja die Kinder müssen in der Schule still sitzen, im Gegenteil es ist heute mehr gefordert, und ja auch die Lehrer sagen klar, dafür brauchen die Kinder auch einen Ausgleich, also herum toben.

Zitat (von asd1971):

3.. Gibt es eben das dämliche Urteil.

Ja klar doch, unsere Rechtssprechung gleich in Frage stellen, weil persönlich das Urteil einem nicht behaglich ist. Sagt eigentlich wohl alles aus.
Zitat (von asd1971):
Habe ich im Studium erlebt und auch bei meiner Arbeit.

Zum einem ist zu bezweifeln, das es ein erfolgreiches Studium war, denn allgemein ist bekannt, Kinder sind die nachfolgende Generation, welche auch mal unsere Renten bezahlen. Und da wohl alle Empathie für Kinder fehlt, schließt sich der Kreis wieder.
Ich habe bei der Arbeit kein Problem mit Kinderlärm, warum auch, beim Arbeitgeber habe ich mein Büro, und dort sind keine Kinder, zu Hause habe ich bald eine eigene Etage für meine Tätigkeit.

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#22
 Von 
asd1971
Status:
Student
(2594 Beiträge, 994x hilfreich)

Zitat (von drkabo):
Asd1971 scheint ja sehr frustriert zu sein, wenn er/sie die guten alten Zeiten beschwört, wo alles besser war.
Richtig ist, dass früher die Kinder mehr draußen gespielt haben.
Das liegt aber primär daran, dass es drinnen nicht so viel zu spielen gab. Spielzeug war früher wesentlich teurer als heute, und ein eigenes Zimmer voller Spielzeug hatten nur Kinder von Besserverdienern. Der Spielplatz war das Ersatz-Kinderzimmer für Kinder aus einfachen und durchschnittlichen Verhältnissen.
Mit zunehmendem Wohlstand und vor allem durch billige Importe aus Fernost kann heutzutage jede Familie ein attraktives zu Hause bieten. Außerdem hat der Spielplatz Konkurrenz durch Fernsehen, Playstation und anderen elektronischen Krams bekommen.
Und es früher weniger Beschwerden über Kinderlärm gab, ist auch klar: Es war ja niemand zu Hause, der sich beschweren konnte. Leute, die von zu Hause aus arbeiten und deshalb ruhebedürftig sind, waren vor 30 Jahren absolute Exoten. Mann war den ganzen Tag auf Arbeit, zu Hause waren Hausfrauen und Rentner. Erstere haben sich nicht beschwert und letztere waren oft gelassener als heute - oder schwerhörig.


Nicht alles Neue ist immer so bedeutend besser, drkabo. Oder bist du anderer Meinung?

Zum einen sind Kinder sowieso viel zu wenig draußen. Anstatt das zu nutzen, bleiben die faulen Eltern lieber daheim - die Arbeit ist ja so anstrengend...Wieso mache ich dann Kinder, wenn ich mich nicht um sie kümmere?

Darüber hinaus ist Spielzeug nicht prinzipiell günstiger geworden. Man kann durchaus mal die Preise für Poppen und co. mal prüfen. Der Punkt ist ein anderer: die Kinder werden eben nicht mehr erzogen, sondern dürfen machen, was sie wollen. Dass dann angeblich ADHS vorliegt oder andere Probleme, sobald die Kinder in der Schule sind, liegt dann natürlich an den Lehrern...

Zum anderern ist deine These, dass viele beruflich nicht zu Hause tätig waren auch nicht ganz richtig. Es gab und gibt bis heute viele Ärzte, die in Wohnungen tätig waren, genauso Vertriebler etc. Aber Exoten waren das so per se nicht. Und schwerhörig definitiv auch nicht...Damals sind sich die Leute entgegengekommen.

Heutzutage sind Kinder aber die heilige Kuh. :devil:

Und dürfen natürlich alles...

3x Hilfreiche Antwort

#23
 Von 
asd1971
Status:
Student
(2594 Beiträge, 994x hilfreich)

@ 0815

Wieso zweckentfremdet? Es gibt Ärzte, die in Wohnungen tätig sind, auch andere Läden im Untergeschoss. Insofern ist deine Argumentation hier recht dünn.

Darüber hinaus mag es für dich vielleicht stimmen, dass du es dir leisten kannst. Vielleicht wohnst du auch in Sachsen. In München kostet ein Haus nunmal mindestens € 600.000,- und mehr. Dein arogantes Verhalten, dass jeder sich das leisten können muss, ist daher nur müßig. Der eine hat mehr Glück bei den Aufträgen, der andere weniger. Dies als Maßstab zu nehmen, um sich dann gegenüber anderen herablassend auszulassen ist daher natürlich sehr professionell...Welche Gründe jemand hat, kein Haus zu wollen, gibt es auch zu hauf. Unabhängig davon, dass man auch Pech haben kann und dann die Nachbarn ein graus sind - dazu gibt es auch genug Threads.

Und zu guter letzt. Deine schroffe Art und Weise und dein Egoismus sind nicht zu übertreffen.

1.: Wieso Kinder zum Spielplatz gehen sollen? Weil es dort auch andere Spielmöglichkeiten gibt? Anderer Kinder? Würden Kinder mehr in der Natur sein, würden die auch wissen, dass der Burger nicht vom Kühlschrank kommt, sondern von einer Kuh. Soweit sind wir nämlich schon gekommen, dass Eltern die Kinder nur noch zu Hause lassen.
2.: Und am besten herumtoben auf Kosten anderer, weil die es eben in der Schule und co. nicht dürfen. Toller Charakterzug. Wie wäre es mit Sport als ausgleich? Oder anderen Aktivitäten? Und ja, früher waren einige Punkte besser. Eins wäre das entgegenkommen der Nachbarn untereinander.
3.: Schön zu wissen, dass du mein Studium für nicht erfolgreich hälst, nur weil die Kinder mich während des Lernens gestört haben. Wo ist da die Kausalität? Ja, es gibt keine... :devil:

Dieses getue, die Kinder sind Zukunft etc. Offensichtlich werden deine Kinder es sehr weit bringen...bei so einer Einstellung... :devil:

Ob das Urteil tatsächlich weiterhin Bestand haben wird, wird sich zeigen. Es gibt immer mehr Leute, die gegen Kinderlärm sind. Und da Gesetze natürlich den Schwankungen der Gesellschaft ausgesetzt sind, sehen wir ja was zukünftig passieren wird.

Kinder sind was tolles. Die Gründe sind vielfältig. Trotzdem müssen auch Kinder grenzen kennen. Empathie für andere aufbringen können, statt nur auf die eigenen Vorteile zu setzen.

-- Editiert von Moderator am 16.02.2016 19:13

3x Hilfreiche Antwort

#24
 Von 
frozenbrain
Status:
Beginner
(53 Beiträge, 16x hilfreich)

@asd. Hast du selber Kinder?

0x Hilfreiche Antwort

#25
 Von 
-Laie-
Status:
Weiser
(16928 Beiträge, 5885x hilfreich)

Zitat (von frozenbrain):
Er bittet, das künftig Sorge getragen wird, dass kein übermäßiger Lärm und Trittschall nach unten dringt.

Mehr als eine Bitte ist es auch nicht. Ihr könnt dieser nachkommen, oder halt eben auch nicht.

0x Hilfreiche Antwort

#26
 Von 
frozenbrain
Status:
Beginner
(53 Beiträge, 16x hilfreich)

Jo wir geben uns auch Mühe. Keine Frage. Aber geht auch nicht rund um die Uhr.

0x Hilfreiche Antwort


#28
 Von 
spatenklopper
Status:
Gelehrter
(10655 Beiträge, 4201x hilfreich)

Zitat (von Küstengold):
Achso, ja klar

Gibt also keine Mieter die Schichtdienst haben? Die dürfen dann nicht schlafen, weil sich das Kind in der Wohnung austoben muss?


Hmm... was ist denn wenn der Schichtdienstarbeiter neben einem Spielplatz wohnt?
Der kann dann froh sein, wenn die Blagen bei dem Mistwetter zu Hause bleiben und deren Nachbarn nerven, oder wie soll das Ihrer Ansicht nach dann laufen?
Hier regnet es mittlerweile seit gut eineinhalb Wochen bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und die Parks und Spielplätze gleichen Sumpflandschaften, da ist man nunmal weniger draußen. ;)
Zur Mär vom weniger draußen sein und deswegen mehr Problemen möchte ich nur ein kleines Beispiel aus meiner Kindheit anführen.
Wir waren als Rotzer draußen auf der Straße Fußballspielen, da es 1. keinen Garten und 2. Keinen Spielplatz um die Ecke gab und was ist passiert?
Der Schichtdienstarbeiter hat sich beschwert, dass er Nachmittags um 15 Uhr nicht schlafen kann, weil wir Spaß draußen hatten.

Zitat (von Küstengold):
Oder Rentner?


Sind das nicht die, die gegen Kindergärten, Tageseinrichtungen und Schulen wegen des Lärms klagen, weil Sie nach dem Einkaufen um 10 Uhr gemütlich und bei vollständiger Ruhe mit dem Hochdruckreiniger die Terassenplatten säubern wollen?

Also wie ist Ihr Lösungsvorschlag?
Alle Kinder in Einfamilienhäuser an den Stadtrand, oder alle Arbeiter in Einfamilienhäuser an den Stadtrand und alle Rentner in Senioreneinrichtungen ins Niemandsland mit optimaler Verkehrsanbindung oder Fahrdienst?

Mal im Ernst, das Zauberwort heißt gegenseitige Rücksichtnahme, aber wenn ich mir für einen ruhigen Arbeitsplatz ein
Mehrfamilienhaus suche, muss man die Richtigkeit dieser Entscheidung mal hinterfragen.
Zitat (von frozenbrain):
Er bittet, das künftig Sorge getragen wird, dass kein übermäßiger Lärm und Trittschall nach unten dringt.


Wenn ich das recht verstanden habe, ist der Anwalt, von dem dieses Schreiben kam der Vermieter des Architekten und damit die Sache für mich um einiges klarer.
Der werte Herr Architekt wird sich bei seinem Vermieter beschwert und wahrscheinlich noch Mietminderung angedroht haben
und damit nicht gesagt werden kann "Der Vermieter kümmert sich nicht" kam dann dieses nette Schreiben.
Der Anwalt weiß ganz genau, dass das Anliegen seines Mieters nicht durchsetzbar ist.

-- Editiert von spatenklopper am 15.02.2016 13:02

1x Hilfreiche Antwort

#29
 Von 
0815Frager
Status:
Master
(4953 Beiträge, 2376x hilfreich)

Zitat (von asd1971):
Wieso zweckentfremdet? Hast du zu viel geraucht? Es gibt Ärzte, die in Wohnungen tätig sind, auch andere Läden im Untergeschoss. Insofern ist deine Argumentation hier recht dünn.

Schon mal im Baurecht gelesen?
Das nennt sich Wohn und Geschäftshaus.
Bestimmt lebe ich auch auf teurem Grund, jedoch für 500.000€ bekommt man ein Haus.
Selbst wenn der gute Mann kein Eigenkapital hat, bekommt er für 1500€ monatlich in dreißig Jahren hin.
Zumal man gerade bei guten Zeiten Sondertilgungen machen kann. Und das FA bietet dem Selbsständigen sogar Entgegenkommen.

-- Editiert von Moderator am 16.02.2016 19:14

0x Hilfreiche Antwort

#30
 Von 
asd1971
Status:
Student
(2594 Beiträge, 994x hilfreich)

Zitat (von 0815Frager):
Schon mal im Baurecht gelesen? Das nennt sich Wohn und Geschäftshaus. Bestimmt lebe ich auch auf teurem Grund, jedoch für 500.000€ bekommt man ein Haus. Selbst wenn der gute Mann kein Eigenkapital hat, bekommt er für 1500€ monatlich in dreißig Jahren hin. Zumal man gerade bei guten Zeiten Sondertilgungen machen kann. Und das FA bietet dem Selbsständigen sogar Entgegenkommen.


Ach, Baurecht? Wenn, dann gehört das zur Landesbauordnung, wenn du die Nutzung thematisieren willst. Aber hey, du hast viel Ahnung. ;-) Ich kenne mich im Bau durchaus gut aus.

Rechnen wir mal hoch:

Bei 30 Jahren, kann man sich eine Immobilie mit maximal € 250.000,- Leisten bei einer Rate in Höhe von € 1500,-. Zzgl. Nebenkosten. Reparaturkosten, die innerhalb der 30 Jahre durchaus anfallen können bleiben hier außen vor.

Insofern halte dich mit der falschen Beratung bitte zurück. Offensichtlich hast du keine Ahnung von Baupreisen. Denn davon auszugehen, dass es sich jeder leisten kann ist totaler Quatsch. Durch ähnliche Äußerungen gab es ja die Immobilienblase in Sachsen und co. Weil jeder das schnelle Geld gewittert hat - auf Kosten anderer.

-- Editiert von Moderator am 16.02.2016 19:17

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