Minderjährige und Verträge - Worum es geht

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Viele Minderjährige wollen schon früh mehr oder weniger nützliche Dinge von ihren Ersparnissen kaufen und am Geschäftsleben teilnehmen. Dies können z.B. lebensnotwendige Sachen sein, wie ein Eis, die neueste "Bravo" oder eine CD. Jedoch stellt der Kauf von Sachen immer einen zivilrechtlichen Vertrag dar, für dessen Wirksamkeit gewisse Voraussetzungen zu erfüllen sind. Dazu gehört auch die Geschäftsfähigkeit, die insbesondere bei Minderjährigen fehlt. Diese können nur unter "erschwerten" Voraussetzungen einen wirksamen Vertrag schließen.

Da ein Einkauf mit den Eltern völlig "uncool" ist, wollen die Sprösslinge meist selbst losziehen und ihr Geld an den Mann bringen. Da in diesen Fällen keine Aufsichtsperson dabei ist, die über das Konsumverhalten der Minderjährigen wacht, übernimmt dies das Gesetz.

Der Minderjährigenschutz ist im BGB groß geschrieben und soll u.a. verhindern, dass sich geschäftlich unerfahrene Kinder durch Verträge verpflichten, die sie nicht einhalten können oder die für sie eine finanzielle Belastung darstellen.Ebenfalls werden Eltern nicht immer mit den gekauften Sachen der Kinder einverstanden und auch vielleicht erschrocken sein, wenn der Sprössling anstatt mit einer neuen CD mit einer neuen Stereoanlage nach Hause kommt. In solchen Situationen werden diese wohl eher an einer Auflösung des Vertrages interessiert sein und sich ärgern, dass sie nicht beim Einkauf dabei waren.

Um solche Fälle zu lösen, hat das Gesetzt den Minderjährigen die volle Geschäftsfähigkeit abgesprochen und unterteilt weiterhin in geschäftsunfähige und beschränkt geschäftsfähige Minderjährige.

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Seiten in diesem Artikel:
Seite  1:  Minderjährige und Verträge
Seite  2:  Geschäftsunfähige Kinder
Seite  3:  Beschränkt geschäftsfähige Kinder
Seite  4:  Die Sache mit dem Taschengeld - § 110 BGB
Seite  5:  Kauf von Tieren
Seite  6:  Berufstätige und selbständige Minderjährige
Seite  7:  Volljährigkeit des Kindes
Seite  8:  Beispiel: Kaufvertrag eines geschäftsunfähigen Kindes
Seite  9:  Beispiel: Kaufvertrag eines beschränkt geschäftsfähigen Kindes
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