Markenrecht, 1. Teil: Warum MARKENFINDUNG wichtig ist – oder würden Sie ein Auto kaufen, dessen Namen "kleines männliches Geschlechtsteil" bedeutet ?

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Fast 74000 Marken wurden allein im Jahr 2010 in Deutschland angemeldet. Damit sind über 800.000 Marken im deutschen Markenregister eingetragen. Nimmt man EU- und internationale Marken hinzu, beanspruchen weit über eine Million Marken Geltung in Deutschland. Bis zur Eintragung einer Marke ist es aber nicht selten ein komplexer juristischer Prozess. Im Anschluss an die Eintragung bedarf es zudem der Überwachung der Marke und der konsequenten Verfolgung von Markenrechtsverletzungen sowie der Abwehr unberechtigter Angriffe auf die Marke, um deren Schutz dauerhaft zu gewährleisten.

Am Anfang steht aber die „Markenfindung“. Und die ist wichtiger, als man gemeinhin denkt.

Berühmte Beispiele für eine eher unglückliche Produktnamenswahl ist der „Pajero“ von Mitsubishi und der „Uno“ von Fiat.

Uno bezeichnet in Finnland einen Trottel. Die Absatzzahlen des Uno in Finnland könnten das Widerspiegeln.

In Ländern, in denen Spanisch verbreitet ist, ist der Geländewagen „Pajero“ unter dem Namen „Montero“ auf dem Markt, denn „Pajero“ meint in der spanischen Vulgärsprache „Wichser“. Eine gute Beratung vor der Namensgebung bei der Markenfindung hätte wohl zu einer anderen Marke geführt. .

Der Ford „Pinto“ heisst nun „Corcel“. Warum? In Brasilien nennt man „pinto“  ein kleines männliches Geschlechtsteil.

Der Sportartikelhersteller Reebok hat einst mehrere 10000 Paar Damen Laufschuhe der Marke „Incubus“ zurückgerufen. Incubus bezeichnet Dämonen. Die älteste Erwähnung von Dämonen dieser Art stammt aus Mesopotamien (unter den Bezeichnungen Lilu und Lilutu oder auch Ardat Lili und Irdu Lili) als Dämonen, die Menschen im Schlaf in Form von erotischen Träumen erscheinen. Diese Vorstellung findet sich auch in der jüdischen und christlichen Mythologie). Sie ernähren sich von der Lebensenergie schlafender Menschen, mit denen sie sich nachts paaren. Der Name eines Dämonen, der sich an schlafenden Frauen vergeht, ist vielleicht für einen Damenschuh eher suboptimal.

Was halten Sie vom Namen „Phaethon“ für ein Automobil? Phaeton ist der Sohn des Helios und wird zum Beispiel bei dem griechischen Philosophen Platon im Timaios erwähnt. Phaethon erbittet sich nach der Mythologie für einen Tag den Sonnenwagen lenken zu dürfen. Helios versucht, seinen Sohn von diesem Plan abzubringen. Jedoch vergeblich. Phaethon besteigt, als die Nacht zu Ende geht, den kostbaren und reich verzierten Sonnenwagen des Vaters. Das Viergespann rast los und gerät bald außer Kontrolle. Phaethon verlässt die tägliche Fahrstrecke zwischen Himmel und Erde und löst eine Katastrophe universalen Ausmaßes aus. Urteilen Sie selbst, ob es eine gute Idee war, den VW Phaeton Phaeton zu nennen.

Es soll auch noch Fluggesellschaften geben, die „Ikarus“ heissen. Ikarus stürzte bekanntlich ins Meer und starb.

Eine Marke ist der erste Werbeträger für Ihr Unternehmen und muss daher ebenso wie ein Werbeslogan von den Kunden richtig verstanden werden. Fachanwaltliche Markenrechtsberatung zusammen mit professionellen Markenentwicklern garantiert hierbei den besten Erfolg.

Geben Sie Ihrer Zukunft einen Namen. Marken sind in unserem heutigen Wirtschaftsleben von zentraler Bedeutung. Es ist gut, wenn eine Marke gut klingt. Dies reicht jedoch für den Erfolg im Wettbewerb selten aus. Eine Marke ist der erste Werbeträger für ein Unternehmen und muss daher ebenso wie ein Werbeslogan von den Kunden richtig verstanden werden.

Das Ziel muss sein, Ihr Markenversprechen auf den Punkt zu bringen. Es ist wenig hilfreich, wenn potentielle Kunden etwa die Werbeaussage „come in and find out" als "Komm rein und finde wieder raus“ (vgl. http://www.wiwo.de/unternehmer-maerkte/come-in-and-find-out-327809/) verstehen.

Ein versierter Fachanwalt für Gewerblichen Rechtsschutz steht Ihnen hierbei mit einem auf Markenfindung spezialisierten Dienstleister zur Seite.